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Anmerkungen zum Pentovar-Objektiv 1:2/30 – 120 mm
aus 1952 (- für das 35mm-Kinofilm-Format)

Alle Bilder aus dem Film-Museum Romboy in Weeseling

Ein Kommentar zum Pentovar - gebaut von den Kamerawerken VEB Zeiss Ikon Dresden etwa um 1952

Als Kameraassistent habe ich ab 1954 mit diesem Objektiv mehrmals gearbeitet.

Beiliegendes Foto: das Pentovar verbunden mit einer Parvo L-Kamera. Hinter der Kamera der berühmte Kameramann Eugen Klagemann. Das Pentovar bediente sein Assistent Manfred Romboy. Ort: eine Viehweide bei Görlitz.

Zeit: Sommer 1954. Filmtitel: Der Ochse von Kulm. Regie: Martin Helberg. Produktion: DEFA-Studio für Spielfilm. Die Erstverwendung einer solchen Optik erfolgte im DEFA-Spielfilmstudio im Film “Der kleine Muck (1952)”, Regie Wolfgang Staudte.

Für einen erstmals in der Filmgeschichte angewandten Verfremdungseffekt fuhr Werner Bergmann mit dem Schienenwagen vor der Schauspielerin der Lissy zurück, während das Zoom-Objektiv dafür sorgte, dass die Abbildungsgröße der Protagonistin unverändert blieb. Der Zoom-Effekt beschränkte sich auf den Hintergrund. Film “Lissy (1957)”, Regie Konrad Wolf.

Dieses damals einmalige Objektiv war so selten und begehrt, dass es samt eines DEFA-Kameraassistenten an die West-Berliner CCC-Film Arthur Brauner nach West-Berlin für den Film “Das Phantom des großen Zeltes (1954)”, Regie Paul May, an den westlichen “Klassenfeind” verliehen wurde.
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Das erste Exemplar dieses nur in kleinster Stückzahl produzierten Objektivtyps wurde in die Sowjetunion geliefert und in einem Film über das neue Kraftwerk Kuibyschew eingesetzt. Die Fachleute waren erstaunt, die optische Rückfahrt vom Wasserüberlauf in die Totale zu sehen. Noch nie vorher war mit einem Zoom-Objektiv oder Zoom-Vorsatz ein so großer Brennweitenbereich abgedeckt worden.


Manfred Romboy



Viel mehr über diese Film- und Kino-Zeit lesen Sie in den Filmbüchern von Kurt Riess und Heinrich Fraenkel sowie Will Tremper. Weitere Film-Historien- Bücher sind im Kommen.

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