Fünfte Jahrestagung
der Fernseh-Technischen Gesellschaft e. V. in Berlin, in der Zeit vom 9. bis 13. September 1957
Die Tagung sieht das folgende Programm vor: Am Montag, dem 9. September, wird um 10 Uhr die Eröffnungssitzung stattfinden. Am Montag, Dienstag und Donnerstag werden vormittags und nachmittags Vorträge sein, auch der Freitag vormittag sieht noch Vorträge vor.
Die Mitgliederversammlung ist auf Montag, den 9. September, angesetzt worden, der Gesellschafts- abend wird am Dienstag, dem 10. September, im Hotel „Esplanade" stattfinden. Der Mittwoch, 11. September, sieht Industriebesichtigungen vor. Die Vorträge werden alle Gebiete des Fernsehens umfassen. Ihre Dauer wird im allgemeinen fünfzehn bis zwanzig Minuten nicht überschreiten.
Auf der fünften Jahrestagung soll ebenso wie im vorigen Jahre der Rudolf-Urtel-Preis verliehen werden.
Der Tagungsbeitrag beträgt für Mitglieder und deren Angehörige pro Person 12,— DM, für Gäste und deren Angehörige pro Person 20,— DM. Einzelheiten über die geplanten Besichtigungen werden später bekanntgegeben werden.
SIEBTE JAHRESTAGUNG DER FERNSEHTECHNISCHEN GESELLSCHAFT IN DARMSTADT
SIEBTE JAHRESTAGUNG DER FERNSEHTECHNISCHEN GESELLSCHAFT IN DARMSTADT IN DER ZEIT VOM 7. BIS 11. SEPTEMBER 1959
Wie bereits auf S. 204 im Heft 4 (1959) der RTM an-gekündigt, fand in der Zeit vom 7. bis 11. September 1959 in Darmstadt die siebte Jahrestagung der Fernsehtechnischen Gesellschaft statt. Die Vorträge wurden in der Technischen Hochschule im großen Hörsaal für Elektrotechnik gehalten, wo auch am Abend des 7. September die Mitgliederversammlung stattfand. Am Abend des 3. September fand in der Otto-Bernd-Halle der Festabend statt. Am Mittwoch, dem 9. September wurde für die Tagungsteilnehmer eine Rheinfahrt veranstaltet, während außerdem am gleichen Tage Gelegenheit bestand, die Fa. Josef Schneider & Co. Optische Werke in Kreuznach zu besichtigen. Daneben konnten die Studios des Hessischen Rundfunks in Frankfurt/Main oder die Fernseh G.m.b.H. in Darmstadt besichtigt werden.
Die erste Vormittagssitzung (7. 9. 1959) bot einen großen Ubersichtsvortrag über den gegenwärtigen Ausbau des Fernsehrundfunks im In- und Ausland. Dann wurde über die wichtigsten Ergebnisse der neunten Vollversammlung des CCIR auf dem Gebiete des Fernsehens berichtet. Der weitere Vormittag betraf die Fernsehleitungen der Bundespost und die fernsehtechnischen Übertragungseigenschaften von Fernsehweitverbindungen. Übertragungsversuche über eine 4 GHz Richtfunkschleife waren besonders wertvoll. Auch wurden Versuche mit videofrequenten Übertragungen auf Fernsprechortskabeln demonstriert.
Am Montag Nachmittag wurde über technische Besonderheiten des schweizerischen Fernsehens berichtet. Die weiteren Vorträge des Nachmittags galten der Fernsehversorgung im Bereich IV. Außerdem wurde über Ausbreitungsmessungen und Empfangsbeobachtungen berichtet. Bei fast allen Vorträgen zur Übertragungstechnik wurde das künftige Farbfernsehen berücksichtigt und und entsprechende Versuche wurden gezeigt.
Der Dienstag (8. 9. 1959) Vormittag galt wiederum der Übertragungstechnik, vor allem der Alternative, ob man Sender für die Bereiche IV und V mit Klystron oder gittergesteuerten Röhren ausstatten solle, wobei auch über jüngste englische Erfahrungen berichtet wurde. Die anschließende Diskussion zu diesem Thema gehörte zweifellos zu den Höhepunkten der gesamten Tagung. Dann wurde über Antennenanlagen von Fernsehsendern und über einen Hochfrequenz-Oszillographen zur Pegelmessung an Fernsehsendungen berichtet.
Die Sitzung am Dienstag Nachmittag betraf Fernsehempfangstechnik und Bildwiedergabe, wobei das Thema der Schwarzwiedergabe, Fernsehbildröhren mit Transistoraussteuerung, Netzsynchronisierung von Fernseh-Taktgebern und deren Einfluß auf die Dimensionierung von Fernsehempfängern sowie die Erfahrungen beim Einsatz von Fernseh-Ballempfängcrn zur Diskussion standen.
Der Donnerstag (10. 9. 1959) Vormittag galt der Videotechnik. Moderne Probleme bei der Konstruktion von Hauptkontrollräumen, insbesondere ein Bericht über englische Erfahrungen zu diesem Thema, der Fernsehsternpunkt in Frankfurt, moderne Kameraröhren, neue Photokathoden im Superikonoskop, Superorthikonröhren mit Feldnetz und die Übertragung von Fernsehröhren mit langer Speicherzeit waren Themen dieser Sitzung. Vor allem wurde eine tragbare Fernseh-Reportageanlage vorgeführt.
Am Donnerstag Nachmittag wurde ebenfalls im Rahmen der Videotechnik über Spezialprobleme im Industriefernsehen, über Normwandler bei unterschiedlicher Vertikalfrequenz, Fortschritte der Filmtechnik im Fernsehen und Experimente zur Vollbildaufzeichnung von Fernsehbildern auf 35mm-Film berichtet.
Der gesamte Freitag (11. 9. 1959) Vormittag betraf die magnetische Bildaufzeichnung. Die jüngsten Fortschritte auf diesem Gebiet in den USA, aber auch die ersten deutschen Erfahrungen auf dem Gebiete der magnetischen Bildaufzeichnung waren die Themen dieser Sitzung. Die Sitzung am Freitag Nachmittag behandelte Probleme der Farbfernsehtechnik. Die Umwandlung eines Farbsignals in eine andere Norm mit anderem Farbhilfsträger, die Störabstandswerte beim NTSC-Verfahren, die Restseitenbandentzerrung und schließlich ein Lichtpunktepiskop für Farbfernsehen bildeten die wesentlichen Themen.
Die siebte FTG-Tagung in Darmstadt bot, wie auch schon in früheren Jahren, wieder einmal eine gestraffte und gedrängte Übersicht über den augenblicklichen Stand der gesamten Fernsehtechnik, wobei besonders betont werden kann, daß auch in diesem Jahre der Anteil der ausländischen Gäste groß war und, daß auch unter den Vortragenden besonders zahlreiche Ausländer waren. Trotz der großen Zahl von 54 Vorträgen bestand reichlich Gelegenheit zur Diskussion und es war besonders erfreulich, daß auch unter den Diskussionsrednern zahlreiche ausländische Kollegen vertreten waren. Als Tagungsort für die achte Jahrestagung 1960 wurde Stuttgart festgelegt. Erich Schwartz