Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Künstlicher Nachhall (Synthetic reverberation)
Goldmark, Peter C. and Hendhcks, P. S.: Künstlicher
Nachhall (Synthetic reverberation). J. Soc. Mot. Pict.
Eng. 33 (1939),"S. 635-649.
Bei der Columbia Broadcasting System, New York, wurde eine Methode ausgearbeitet, um künstlichen Nachhall zu erzeugen. Das Verfahren wird angewandt, um bei Übertragungen im Aufnahmeraum möglichst verschiedenartige raumakustische Verhältnisse schaffen zu können.
Es besteht dann die Möglichkeit, stark gedämpfte Räume zu verwenden und den jeweils gewünschten Nachhall künstlich hinzuzufügen. Auf diese Weise gelingt es, einunddenselben Raum für ganz verschiedene Übertragungen zu benutzen.
Die Verfasser beschreiben ein elektrooptisches Verfahren der Nachhallregelung, bei dem das Originalprogramm auf den Rand einer mit einem Phosphor belegten Scheibe aufgezeichnet und dann an verschiedenen Stellen mittels Photozelle abgetastet wird.
Die auf diese Weise erhaltenen Photowechselspannungen werden mit der Wechselspannung der direkten Übertragung in der gewünschten Weise gemischt. Die Verwendung einer phosphoreszierenden Substanz war deshalb naheliegend, weil die Leuchterscheinung in ähnlicher Weise logarithmisch abnimmt wie die Schallenergie in einem mit Nachhall behafteten Raum.
Die Scheibe rotiert mit 300 U/min, so daß bei zwei Photozellen das Schallereignis zehnmal in der Sekunde abgetastet wird. 40-50 Impulse genügen, um einen gleichmäßigen Verlauf des Nachhalles zu bekommen.
Die maximale mit dem Gerät erzielbare Nachhallzeit beträgt 2,5 sec. Die Lichtsteueroptik, mit der die Aufzeichnung auf den Rand der Scheibe gebracht wird, besteht aus einer Quecksilberhochdrucklampe, einem Kondensor und einem 0,5mm breiten Spalt, der unmittelbar vor der empfindlichen Schicht angeordnet ist.
Die Quecksilberlampe wird bei 100 V und 1 A betrieben. Um konstante Bedingungen zu erhalten, war es erforderlich, die Temperatur des Bogens automatisch zu regeln. Zu diesem Zweck ist ein Kühlgebläse vorgesehen, das einen Luftstrom an der Lampe vorbeiführt und das über ein Differentialrelais je nach der Größe des Lampenstromes ein- oder ausgeschaltet wird.
Besondere Schwierigkeiten bereitete das gleichmäßige Aufbringen der Phosphoreszenzschicht und ihre Haftung auf der Metallscheibe.
Über die Zusammensetzung des Phosphors sind keine näheren Angaben gemacht Das ganze Gerät wurde einschließlich der erforderlichen Verstärker und der Netzanschlußteile in ein großes Gestell eingebaut.
Der Gesamtfrequenzgang ist nahezu geradlinig von 50-4000 Hz. Die Hg-Lampe zeigt, wie aus der beigegebenen Frequenzkurve hervorgeht, bei 5000 Hz bereits einen Abfall von etwa 11 db, so daß eine entsprechende Entzerrung erforderlich ist.
Die Gesamtverzerrung der Anlage wird mit 2-5% bei voller Aussteuerung angegeben, die Dynamik mit 45db. Als Nachteil der von der CBS ebenfalls verwendeten Echokammer gegenüber der elektrooptischen Methode geben die Verfasser an die größere Verzerrung, die geringeren Variationsmöglichkeiten und die größeren Kosten.
Allerdings ist in diesem Zusammenhang auf die Arbeit von S. K. Wolf zu verweisen (J. Soc. Mot. Pict. Eng. 32 [1939], S. 390-397), in der ausgeführt wird, daß die elektrooptische Methode mit phosphoreszierender Substanz nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt habe und der deshalb dem Verfahren den Vorzug gibt, bei dem der Schall auf einem endlosen Stahlband aufgezeichnet und durch verschiedene Abnehmer abgetastet wird.
verfasst von Narath in 1941
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In Heft 8 / August 1941 - Hinweis auf den Zeitungsartikel
Begun S. J. - A new recording machine
Begun S. J. - A new recording machine combining disk recording and magnetic recording, with short reference to the present Status of each.
(Neues Aufnahmegerät für Schallplatte und Magnetband. Übersicht über den Stand der Technik.) J.Soc.Mot.Pict.Eng. Heft 35 (1940), 507-521.
Nach einer allgemeinen kurzen Obersicht über Fragen der Nadelton- und Magnettonaufzeichnung wird ein Gerät beschrieben, mit dem man auf Platte und auf Stahlband aufzeichnen kann. Das Stahlband ermöglicht eine Aufnahmedauer von 1 Minute, die 30cm-Platte bei 78 U/min eine Aufnahmedauer von vier Minuten für jede Seite. Zum Schreiben dient ein Kristallschreiber mit einem Nadeldruck von etwa 30g. Die Frequenzgänge von Nadelton- und Magnettonaufnahme sind ungefähr gleich. Das Gerät dient auch zum Abspielen von Platte und Stahlband. Man kann ferner von Stahlband auf Platte umschreiben und so dauerhafte Aufzeichnungen herstellen. Der Antrieb ist für beide getrennt und daher voneinander unabhängig. Narath.
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In Heft 8 / August 1941 - Hinweis auf den Zeitungsartikel
de Forest L. - Pioneering in talking pictures.
de Forest L. - Pioneering in talking pictures. (Tonfilmpionierarbeit.) J. Soc. Mot. Pict Eng. Heft 36 (1941), 41-49.
1919 beschäftigte sich Lee de Forest zuerst mit dem Gedanken, Tonaufnahmen photographisch herzustellen. Drei Wege erschienen ihm aussichtsreich: Die Verwendung der sprechenden Bogenlampe (Anmerkung : später als der Ionenhochtöner versuchsweise in den Boxen von Otto Braun eingesetzt), eines dünnen Glühfadens und einer Glimmlampe. Nur die letztere versprach schließlich Aussicht auf praktischen Erfolg. Die erste laboratoriumsmäßige Bild-Tonwiedergabe erfolgte in seinem Laboratorium High Bridge, New York, im Frühjahr 1921, kurz bevor er nach Berlin verreiste.
Die Schwierigkeiten der gemeinsamen Entwicklung von Bild und Ton auf einem einzigen Film veranlaßte Lee de Forest zur Anmeldung eines Patentes, nach dem Bild und Ton getrennt aufgenommen, aber gemeinsam kopiert wurden. Diese Anmeldung wurde zurückgewiesen auf Grund der älteren Triergon-Anmeldung. Lee de Forest betont ausdrücklich, daß er diese Anmeldung auch heute noch für eine äußerst wichtige und für die damalige Zeit durchaus nicht naheliegende Erfindung halte.
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Lee de Forest war 1922 in Deutschland
Nach seiner Rückkehr aus Deutschland im Jahre 1922 richtete er ein richtiges Tonfilmatelier ein. Kurze Zeit darauf besuchte ihn Theodore Case, der ihn in sein Laboratorium einlud und ihm eine gasgefüllte Western Electric-Verstärkerröhre zeigte, deren blaue Glimmschicht entsprechend den aufgedrückten Mikrophonströmen schwankte.
Sogleich entwarf Lee de Forest die erste Oxydkathodenglimmröhre, die Case und sein begabter Assistent E. J. Sponable konstruierten und „AEO light" nannten (Dez. 1922). Daraufhin verwarf er seine bisherigen Metall-Kathodenglimmlampen ebenso wie er seine Kuntz-Photozellen zugunsten der wesentlich empfindlicheren Thalofid-Zellen von Case aufgab.
Die ersten öffentlichen Vorführungen seines „Phonofilmes" veranstaltete Lee de Forest im Rivoli- und Rialto-Theater (in welcher Stadt ?) am 15. April 1923. 1923-1925 wurden von ihm mehrere Patente angemeldet, u. a. die Verwendung von zwei oder mehr Bildkameras in verschiedenen Winkeln und verschiedenen Abständen, synchronisiert mit einer Tonkamera, ferner die Schwärzung der Tonspur beim Kopierprozeß an tonlosen Stellen und das Umspielen von Ton, der synchron mit Bild vorgeführt wird.
1925 wurde erstmalig für Technicolor ein Farbenfilm mit Ton aufgenommen und dabei ein Schallschutz (Blimp) für die Bildkamera angewandt. Die Tonspur wurde auf das grüne Positiv kopiert, dessen gefärbte Oberfläche, obwohl besser als die rote, sich als ganz ungeeignet herausstellte. Trotzdem wurden eine gewisse Anzahl solcher Filme im London Tivoli, in Japan und in Australien vorgeführt und vom Publikum begeistert aufgenommen.
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Lee de Forest und seine vertikalen Exponentialhörner
Um diese Zeit verwendete Lee de Forest hinter der damals noch unperforierten Leinwand große, vertikale Exponentialhörner aus Holz mit Konuslautsprechern.
„Phonofilm"-Wiedergabeanlagen wurden in 34 Theatern 1924/1925 eingebaut.
Zusammen mit Louis Reynolds erfand Lee de Forest damals eine Tonkontrolleinrichtung, die im Zuhörerraum angebracht werden sollte und mit der der Tonsteuerer den Anteil an hohen und tiefen Frequenzen nach Wunsch regeln konnte, um die besten akustischen Bedingungen für das Theater zu erhalten, je nach der Anzahl der gerade vorhandenen Zuschauer.
Im Frühjahr 1924 wurde die erste Wochenschauaufnahme gemacht mit einer improvisierten, transportablen Tonapparatur und eine Rede des Präsidenten Coolidge im Weißen Haus in Washington aufgenommen.
Im letzten Abschnitt kommt Lee de Forest auf die Tatsache zu sprechen, daß der Tonfilm in der ersten Zeit von maßgebenden Persönlichkeiten der amerikanischen Filmindustrie abgelehnt und ihm keine Zukunftsaussichten prophezeit wurden. Zu diesen Leuten gehörten Adolf Zukor, Sidney Kent, Goldstein und sogar William Fox.
Als Lee de Forest aus Deutschland zurückkam und erfuhr, daß Fox ebenfalls Passagier der „Berengaria" war, versuchte er vergeblich ihn zu sprechen. Fox lehnte selbst die Diskussion über das Thema ab; und als Fox 1924 nach New York kam und erfuhr, daß der Phonofllm in etwa 6 Fox-Theatern vorgeführt wurde, da befahl er seine Entfernung, ohne sich auch nur zum Anhören einer einzigen Vorführung herabzulassen.
Schließlich weist Lee de Forest noch auf ein älteres Patent von ihm hin, wonach neben der Tonspur noch eine besondere Steuerspur zur Lautstärkeregelung verwendet werden soll und betont, daß er sich von dieser Doppelspur für die Zukunft besonders viel verspreche.
verfasst von Narath 1941
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In Heft 8 / August 1941 - Hinweis auf den Zeitungsartikel
Bestimmung der Mikrophoneigenschaften
Hopper F. L. and Romanow F. F. - Determination of microphone performance. (Bestimmung der Mikrophoneigenschaften) J. Soc. Mot. Pict. Eng. Heft 36 (1941), 341-354.
Die Mikrophoneigenschaften, insbesondere der Frequenzgang werden in der Praxis entweder rein akustisch durch Vergleich mit einem Mikrophon bekannter Charakteristik oder meßtechnisch ermittelt. Die erste Methode hat den Vorteil, daß sie sich eng an die praktische Verwendung anschließt, jedoch den Nachteil, daß die verschiedensten Faktoren von Einfluß sein können.
Immerhin wird man dabei das für einen bestimmten Verwendungszweck günstigste Mikrophon ermitteln können. Die zweite Methode hat den Zweck, die Eigenschaften eines Mikrophons an sich zu bestimmen unter Ausschaltung möglichst aller äußeren Einflüsse und ist daher für die Weiterentwicklung der Mikrophone unentbehrlich.
Wichtig ist dabei, daß an den verschiedenen Stellen ähnliche Prüfmethoden verwendet werden, so daß die Angaben vergleichbar sind. So besitzen ähnliche Methoden die "Bell Telephone Laboratorien" und die "Western Electric Co." und neuerdings auch die "West Coast Laboratorien" der ERPI. Die Anordnung der ERPI wird in der vorliegenden Arbeil beschrieben.
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Die Eichung eines Standardmikrophons
Zunächst wird auf die Methoden zur Eichung eines Standardmikrophons eingegangen, wofür sich am besten das kleine Kondensatormikrophon 640 A als geeignet erwiesen hat. Von den zur Eichung zur Verfügung siehenden Methoden werden besprochen die Druckeichung in einer Kammer mittels Thermophonfolie und die Feldekhung, bei der man das Mikrophon in das Feld einer ebenen fortschreitenden Schallwelle bringt, deren Druck man mittels der Rayleighschen Scheibe bestimmt.
Vergleicht man beide Methoden, so zeigt sich ein Anstieg im Frequenzgang bei der zweiten Methode, der auf die durch das Mikrophon bedingte Schaltbeugung und auf die Resonanz des schmalen Hohlraumes vor der Membran zurückzuführen ist. Der erste Einfluß wurde in einer früheren Arbeit berechnet (Muller, Black and Davis, J. Acoust. Soc. Amer., 10 (1938), 6), der zweite ist von geringerem Einfluß.
Bringt man beide Korrekturen an den nach der Thermophonmethode erhaltenen Werten an, so ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit dem nach der Feldmethode ermittelten Frequenzgang.
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Einfluß des Verstärkers
Ferner muß die Anpassung des Mikrophons an den Verstärker beim Vergleich verschiedenartiger Mikrophone berücksichtigt werden. Bei Messungen im Schallfeld muß man entweder einen schalltoten Raum und eine möglichst gerichtete Schallquelle verwenden oder man arbeitet im Freien. Die Bell Laboratorien arbeiten nach dem ersten Verfahren; der von ihnen verwendete Raum wird im Bilde gezeigt. Besonders günstige klimatische Verhältnisse ermöglichen der ERPI in ihrem Hollywooder Laboratorium die Anwendung des zweiten Verfahrens.
Das Mikrophon wird an einem Mast über einer Öffnung des Daches angebracht und durch die Schallquelle, die senkrecht nach oben strahlt, beaufschlagt. Ein Windschutz, bestehend aus auf Rahmen gespannten Tüchern ermöglicht Messungen unter den verschiedensten Windverhältnissen. Das Mikrophon kann geschwenkt werden zur Aufnahme der Richtcharakteristik. Der Schallsender besteht aus zwei getrennten Systemen. Für den Bereich von 50 bis 500 Hz dient ein dynamischer Lautsprecher, für 500 Hz bis 10.000 Hz ein Tauchspulenmikrophon, das als Lautsprecher betrieben wird und das mit einem als akustische Impedanz wirkenden Bündel verschieden langer, dünner Röhren versehen ist (50 dünnwandige Aluminiumröhren von etwa 1cm Durchmesser und gleichmäßig abgestuft von 3cm bis 150cm; siehe Mason and Marshall, J, Acoust. Soc. Amer., 10 (193-206).
Mit diesem Mikrophon war es möglich, einen Schalldruck zu erzeugen, der in dem verwendeten Frequenzbereich um nicht mehr als 1db vom Mittelwert abweicht. Die übrige Apparatur, bestehend aus einem Schwebungssummer, der durch einen Motor das Frequenzband kontinuierlich durchzudrehen gestattet, Verstärker, ferner die an das Mikrophon angeschlossenen Verstärker mit einem Registriergerät, das in db eingeteiltes Papierband aufweist mit zusätzlicher, automatischer Frequenzmarkierung, ist in einem Raum unterhalb des Daches aufgebaut.
Mit der Prüfeinrichtung wurden zahlreiche Mikrophone, die vorher in den Bell Laboratorien gemessen waren, durchgemessen. Die Obereinstimmung lag im Mittel bei etwa 1 db, maximal 2 db.
Schließlich wird die Frage nach der Übereinstimmung der subjektiven Beurteilung und der objektiven Messung aufgeworfen. Es wurde vermutet und durch Versuche bestätigt, daß die Unterschiede, die gelegentlich bei fast gleichem Frequenzgang festgestellt werden, auf die Unregelmäßigkeiten der Frequenzkurve zurückzuführen sind und daß dasjenige Mikrophon am besten wiedergibt, das einen möglichst glatten Frequenzverlauf aufweist.
verfast von Narath 1941.
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In Heft 9 / September 1941 - Hinweis auf den Zeitungsartikel
Theater-Normung - Academy of Motion Picture Arts
Hilliard J. K. - The theater standardization activities of the research Council of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences. (Theaternormung - Tätigkeit des Forschungsrates der A. M. P. A. S.) J. Soc. Mot. Pict Eng. 35 (1940), 388-396.
Der Ende 1936 gebildete Ausschuß begann seine Tätigkeit mit Abhörproben in den verschiedensten Theatern, um allen Mitgliedern des Ausschusses einen möglichst umfassenden Einblick in die vorliegenden Verhältnisse und die auftauchenden Probleme zu geben.
Es wurde dann ein Prüffilm zusammengestellt, der Bildtonausschnitte aus verschiedenen Ateliers enthält und der heute in großem Umfang verwendet wird. Der Forschungsrat ist sich darin einig, daß das erstrebenswerte Ziel eine genaue Festlegung und eine meßtechnische Kontrolle der Anforderungen, die an das Theater zu stellen sind, darstellt.
Da aber gegenwärtig die akustischen Bedingungen noch nicht exakt genug festgelegt werden können, wurde grundsätzlich an der Methode der subjektiven Beurteilung mittels Abhörprüffilmen festgehalten und die Untersuchung der Möglichkeiten einer akustischen Normung einem besonderen Ausschuß übertragen.
Der Prüffilm
Es wurden dann auf Grund der Erfahrungen mit dem Prüffilm für alle bekannteren Tonsysteme Empfehlungen herausgegeben für die Einstellung der Wiedergabeapparaturen und diese Empfehlungen bei der Neueinrichtung und Überprüfung von Theateranlagen durch die Herstellerfirmen weitgehend berücksichtigt.
Geringe Abweichungen von den Bedingungen waren von Fall zu Fall notwendig für verschiedene Lautsprechersysteme. Es zeigte sich ferner, daß selbst bei ungünstigen raumakustischen Verhältnissen die gewählte Normeinstellung immer noch einen Vorteil mit sich bringt.
Die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Tonapparaturen hat dazu geführt, daß heute Anlagen mit einer Leistung von 50 Watt zu dem gleichen Preise er hältlich sind wie vor zehn Jahren solche von 2,5 Watt. Die erforderliche Leistung hängt vor allem von der Theatergröße ab.
Der Ausschuß hat hierfür Empfehlungen herausgegeben, die in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt sind, worin die erforderliche Mindestausgangsleistung des Verstärkers in Abhängigkeit von der Platzzahl im Theater aufgetragen ist. Es wird dann auf die Wichtigkeit einer richtigen raumakustischen Behandlung des Theaters eingegangen und hervorgehoben, daß diese sich oft mit ganz geringen Mitteln durchführen läßt.
Die Tatsache, daß Filme nicht mit einer (einzigen) Reglerstellung vorgeführt werden können, ist häufig lediglich durch die schlechte Raumakustik bedingt.
Wichtig ist ferner, daß das Strom-Netz keine zu großen Spannungsschwankungen aufweist. In der Praxis kommt es vor, daß sich die Schalleistung hierbei um 400% ändert. In solchen Fällen ist ein Spannungsgleichhalter unbedingt erforderlich. von Narath in 1941.
Die Vorschläge der Verstärkerleistung in 1941 in USA !!
Anzahl der Sitzplätze | Erforderliche Minimal.Leistung in Watt |
000 - 400 | 10 |
400 - 600 | 13 |
601 - 750 | 15 |
751 - 1000 | 20 |
1001 - 1250 | 26 |
1251 - 1500 | 32 |
1501 - 1750 | 37 |
1751 - 2000 | 43 |
2001 - 2250 | 48 (das wäre eines der größten Kinos in Europa) |
2251 - 2500 | 53 |
2501 - 2750 | 59 |
2751 - 3000 | 65 |
3001 - 3250 | 70 |
3251 - 3500 | 76 |
3501 - 3750 | 82 |
3751 - 4000 | 88 |
4001 - 4250 | 93 |
4251 - 4500 | 98 |
4501 - 4750 | 104 |
4751 - 5000 | 110 |
5001 - 5250 | 115 |
5251 - 5500 | 121 |
5501 - 5750 | 126 |
5751 - 6000 | 132 |
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Die Amerikaner hatten damals schon Kinos gebaut mit bis zu 4500 Sitzplätzen und gewaltigen Hornlautsprechern.
Unsere UFA Paläste ab 1940 hatten maximal 2200 Sitzplätze.
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In Heft 9 / September 1941 - Hinweis auf den Zeitungsartikel
Pionierarbeit im Tonfilm
Theisen W. F. - Pioneering in the talking picture. (Pionierarbeit im Tonfilm). J. Soc,Mot. Pier. Eng. 36 (1941), 415 bis 444.
Die Arbeit enthält eine Darstellung der Tonfilmentwicklung von den ersten Anfängen an unter besonderer Berücksichtigung des amerikanischen Anteils.
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Sie enthält folgende Abschnitte:
- 1. Frühe photographische Aufzeichnungen
- 2. Versuche von Edison und Dickson
- 3. Das Werk Leon Gaumonts
- 4. Andere Methoden der Synchronisierung von Bild und Ton
- 5. Der Beitrag E, A. Laustes
- 6. Die Versuche von Theodore W. Gase
- 7. Die Glimmlampe von de Forest
- 8. Die ersten kommerziellen Tonfilme
- 9. Das Movietonesystem
- 10. Das RCA Photophonesystem.
In diese Abschnitte, besonders in den letzten, ist die Entwicklung der anderen Länder kurz hineingearbeitet.
Wenn der Verfasser auch keine Vollständigkeit angestrebt hat, so wird die Darstellung doch in manchen Punkten der historischen Gesamtentwicklung nicht gerecht und enthält auch vieles, was zu berichtigen wäre.
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Und das hier "muß" berichtigt werden :
Im folgenden soll auf einige dieser Punkte kurz hingewiesen werden.
Zu 1.
Der erste Vorschlag, eine photographische Tonaufzeichnung herzustellen, stammt bereits aus der Frühzeit der Daguerrotypie und geht auf einen Franzosen zurück, der 1841 vorschlug, mit einem auf einer Membran befestigten Spiegel ein Lichtbündel zu steuern und die Schwingungen auf einer Daguerreplatte aufzuzeichnen. Nähere Einzelheiten über dieses Verfahren konnten bisher nicht ermittelt werden, da nur kurze Angaben in zwei deutschen Blättern erschienen (u.a. Gewerbeblatt für Sachsen, 6 (1841), 250-251), in denen sich kein Hinweis auf die französische Originalquelle befindet*).
Zu 2.
Die von Berthon, Dussaud und Jaubert vorgeschlagene Synchronisiereinrichtung ist zwei Jahre älter als der Verfasser angibt und in dem französischen Patent 268 369 vom 1. 7. 1897 beschrieben.
Das Magnettonverfahren von Valdemar Poulsen ist in der deutschen Patentschrift 109 569 niedergelegt vom 10.12.1889 (ausg, 22.2.1900) und nicht vom 21.4.1900.
Am Ende dieses Abschnittes wird Ernst Ruhmer (fälschlich Rühmer geschrieben) erwähnt, der tatsächlich die erste praktisch brauchbare Lichtton- Auf-Zeichnung und Wiedergabe durchgeführt hat.
Die Erwähnung der letztgenannten Erfinder in dem Abschnitt über Edison zeigt den uneinheitlichen Aufbau der vorliegenden Arbeit, aus der sich kein klares Bild weder über die historische Reihenfolge noch über die Bedeutung der einzelnen Erfinder gewinnen läßt.
Zu 3.
Die erste Vorführung Gaumonts fand am 12.9.1902 vor der französischen photographischen Gesellschaft statt (nicht am 7.11.1902).
Zu 4.
Das „Auxetophon" ist nicht die Bezeichnung für „Meßters System", sondern wurde von der Deutschen Grammophon AG. entwickelt.
Zu 5.
Das grundlegende britische Patent 18 057 von Lauste ist vom 11.8.1906 (nicht vom 11.2.1907).
Zu 7.
Die erste brauchbare Glimmlampe für Tonaufzeichnungszwecke wurde von Vogt, Engl und Massolle entwickelt (DRP. 368 367 vom 3.6.1919 und DRP. 368 368 vom 4.6.1919) und liegt damit vor der entsprechenden amerikanischen „Aeo light" von Case. Ferner ist die erste öffentliche Vorführung des de Forest Phonofilms später geschehen als die erste der Triergon-Erfinder.
Zu 10.
Die erste Vorführung des Triergon-Verfahrens fand am 17.9.1922 in der Alhambra in Berlin statt. Die vom Verfasser erwähnte Vorführung im Mai 1929 im Apollotheater in Paris ist nicht als Markstein für das Triergon-Tobisverfahren anzusehen. Vor dieser Zeit liegen übrigens noch andere Vorführungen von Tonfilmen in Deutschland.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Arbeit von W. F. Theisen zwar interessante Einzelheiten aus der amerikanischen Tonfilm- Entwicklung wiedergibt, daß sie aber ein falsches Bild von der Gesamtentwicklung des Tonfilms liefert.
von Narath in 1941.
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