MONTAGE- UND BETRIEBSVORSCHRIFT
für die Zeiss-Ikon Theatermaschine "E IV"
MECHANIK ZEISS-IKON VEB, DRESDEN
- Anmerkung : Die Erst-Konstruktion der Ernemann 4 liegt zurück in den Jahren um 1934. Nach 1945 wurde diese kleine Maschine in Dresden wieder gebaut, für die kleineren Ostzonen-Kinos. Zu dieser Zeit ist der (ehemalige) Chef Alexander Ernemann bereits im Westen, weil er sich mit der russischen Doktrin des Sozialismus nicht anfreunden konnte. Mehr über diese "Doktrin" lesen Sie in den Schilderungen der Biografie von Heinz Frick. Und damit durften die Dresdner die dort produzierten Kinomaschinen nicht mehr "Ernemann" nennen. Das hier ist also das Modell "E-IV".
Sofern irgendwelche Eingriffe in die Maschine vorgenommen werden, die über das Maß der in dieser Vorschrift erwähnten hinausgehen, wird jede Verantwortung für nicht einwandfreies Arbeiten abgelehnt.
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Montage
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Säulentisch - Gußeiserne Säule (Abb. 1)
Man drehe die Feststellschraube 2 etwas heraus und setze dann das in Papier eingepackte und an der Säule angebundene Druckstück innen so vor die Schraube, daß seine gekrümmte Fläche die Innenzvlinderfläche ergänzt; auf keinen Fall darf das Druckstück aus der Wandung hervorragen. Man lege die Tischplatte mit den Rippen nach oben auf eine beliebige Unterlage.
Das Kniestück 8 mit zylindrischem Schaft wird mit Bolzen 9 an der Tischplatte befestigt. Die Scheren 5 zu beiden Seiten der Tischplatte werden nach Lösen der Bolzen 3 herausgeklappt und mittels der Scherenschrauben 4 zu beiden Seiten der Tischplatte an dem Kniestück befestigt. Nunmehr wird die Tischplatte mit dem Schaft vorsichtig in die Säule 7 eingesetzt. Zur Hochverstellung dient der Gewindering 1. Zur Neigung der Tischplatte sind die Scherenbolzen 4 zu lösen und der Spindeltrieb 6 zu betätigen.
Untere Feuerschutztrommel
Der Arm der unteren Feuerschutztrommel wird unterhalb der Tischplatte mit vier Schrauben von unten festgeschraubt und ausgerichtet. Die Antriebwelle wird von oben durch das Loch in der Tischplatte in den Schlüssel der Friktion gesteckt.
Werk
Das Werk wird vorsichtig auf den bearbeiteten Teil der Tischplatte gestellt. Die Antriebwelle der Aufwickelfriktion trägt einen Quersteg der in den Schlitz des Antriebstutzens am Boden des Werkes eingreifen muß. Durch langsames Drehen des an der Vorderseite des Werkes befindlichen Anwurfknopfes vergewissere man sich, daß die Kupplung in jeder Stellung ohne Zwang arbeitet.
Es ist besonders darauf zu achten, daß die Nachwickeltrommel mit dem Feuerschutzkanal der unteren Trommel einwandfrei spurt. Wir empfehlen die Benutzung des Zeiss-Ikon- Justierbandes zu diesem Zweck. Sind diese Vorbedingungen erfüllt, dann ist das Werk mit vier Schrauben gleichmäßig festzuschrauben; man überzeuge sich nochmals, daß die Aufwickelfriktion vorschriftsmäßig und leicht arbeitet.
Obere Feuerschutztrommel
Die Feuerschutztrommel wird auf den Projektorkopf gesetzt und mit dem mitgelieferten Bolzen festgeschraubt. Die Trommel ist nun so auszurichten, daß der Feuerschutzkanal einwandfrei zur Vorwickeltrommel spurt.
Dia-Einrichtung
Bei Verwendung einer Dia-Einrichtung wird der Dia-Arm aufgesetzt. Die Dia-Stange wird in die Führung eingeschoben und mittels der Knebelschrauben befestigt. Auf die Dia-Stange wird in Höhe der optischen Achse der Dia-Objektivkörper nach unten hängend aufgeschoben.
Optik
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a) Kino-Optik
Der Objektivträger wird nach Entfernen des Anschlagschräubchens auf die an der Vorderseite des Werkes angeschraubte Stange aufgeschoben. An diesem Träger ist ein besonderer Arm angebracht, der den eigentlichen Objektivkörper trägt. Der Arm läßt sich durch Einstellen der kleinen Schraube am Träger so verstellen, daß das Objektiv einwandfrei in die optische Achse zentriert werden kann.
Das Objektiv wird in den eigentlichen Objektivkörper nach Lösen der Klemmschraube eingesetzt, und zwar so, daß der gravierte Pfeil oder der eingravierte Objektivname nach dem Schirm zeigen. Hierauf kann die Grobeinstellung derart erfolgen, daß der Abstand von Mitte Objektiv bis zum Bildfenster der auf dem Objektiv angegebenen Objektivbrennweite entspricht.
Der Objektivkörper kann nach Lösen der Knebelschraube durch den Rändelknopf auf den Haltebolzen geschoben werden, so daß eine endgültige Einstellung auf Bildschärfe vorgenommen werden kann. Auf dem Objektiv ist ein verschiebbares Abblendblech angebracht. Beim Hochklappen des Objektivs ist dieses Blech zunächst nach rechts zu schieben.
b) Dia-Optik
Das Dia-Objektiv wird in gleicher Weise wie das Kino-Objektiv in den Dia-Objektivkörper eingeschoben. Auch hier müssen der auf das Objektiv gravierte Pfeil und der Objektivname nach dem Schirm weisen.
Elektrische Einrichtung
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Die elektrische Einrichtung besteht aus:
- Protektor,
- Pilotlicht,
- Motor und der
- Anlaßvorrichtung.
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Flanschmotor
Der Antriebmotor ist für 220/380 V Drehstrom 50 Perioden bestimmt. Bei Bestellung der Maschine müssen abweichende Betriebsspannungen angegeben werden.
Anlaßvorrichtung
Der Anlasser wird an die Tischplatte angeschraubt und die Anschlüsse gemäß Sehaltschema vorgenommen.
Beim ersten Anschluß des Motors überzeuge man sich durch kurzes Anlassen, daß der Motor die richtige Drehrichtung annimmt. Falls dies nicht der Fall ist, sind zwei Leitungen umzuklemmen.
Die in den Anlassern vorhandenen Widerstandsplatten sind je nach der vorhandenen Spannung einzustellen. (Siehe Angaben auf dem jeder Maschine beigegebenen Schaltschema.)
Die Kontaktflächen und Kontakthebel im Anlasser sind regelmäßig mit etwas Kontaktfett, die Lagerstellen mit gewöhnlichem Fett einzuschmieren.
Protektor und Pilotlicht
Der "E IV"- Projektor wird stets mit eingebautem dreiteiligen Protektor und mit Pilotlicht zur Einstellung auf Bildstrich geliefert. Der Anschluß erfolgt über die an der Rückseite des Werkes befindliche Klemmleiste.
Lichtquellen und Kühlvorrichtungen
Die Montage dieser Teile erfolgt nach den Sonder-Gebrauchsanweisungen, die den betreffenden Apparaten beigefügt werden. Bei der E IV- Maschine sind die Gebläsedüsen eingebaut. Der Anschluß des Gebläses erfolgt durch einen Anschlußstutzen, der in den Boden des Werkes eingeschraubt wird.
Sicherheitsstreifen
Der von verschiedenen Ländern vorgeschriebene Sicherheitsstreifen aus leicht brennbarem Material, der die Maschine mit der Fallklappe vor dem Kabinenfenster verbindet oder für die Betätigung unserer Fallklappeneinrichtung dient, wird an die Öse der Protektorhaube und über die an der rechten oberen Ecke des Werkes befindliche Stange gehängt, da dann beim Ausbrennen des Bildfensters oder Feuerfangen der oberen Schleife der Sicherheitsstreifen am ehesten durchbrennt und die Fallklappeneinrichtung auslöst.
Betrieb
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Vor Inbetriebnahme ist das Werk mit unserem Spezialöl zu füllen. Öle sind stets vor Licht, Wärme und Staub geschützt aufzubewahren. Nach Lösen der Schraube 11 werden ca. 100 g Öl eingefüllt. Läuft kein Öl nach der ersten Füllung bei laufender Maschine durch das Schauglas 10, so arbeitet die Ölpumpe nicht. Es muß nach Lösen der Verschlußkappe mit Schauglas 10 etwas Öl mit der Ölkanne eingefüllt werden.
Längere Zeit unbenutzte Werke sind erst mit dem vorschriftsmäßigen Öl, dem 10 Prozent säurefreies Petroleum zugesetzt sind, zu füllen und kurz laufen zu lassen; diese Öl-Petroleum- Mischung ist wieder abzulassen.
Das Öl ist das erstemal nach 25, das zweitemal nach 50, das drittemal nach 200 und von da ab aller 300 Betriebsstunden zu wechseln.
Das Ablassen des Öls erfolgt nach Lösen der Rändelmutter 24. Außer der Zentralölung ist das Ölloch am oberen Arm, ebenso die Ölstelle am unteren Arm zu ölen. Die Ölstellen sind rot markiert. Es ist besser, diese zwei Ölstellen wenig und oft, als selten und viel zu ölen.
Selbstverständlich ist überflüssiges Öl besonders an den Stellen, die mit dem Film in Berührung kommen, sorgfältig zu entfernen.
Einlegen des Films (Abb. 2)
Der Kufendruck wird in der Fabrik für normale Bildwechselzahl ohne Anwendung eines Samtschlittens eingestellt. Vor Einlegen des Films überprüfe man ihn jedoch, da beim Transport eine Verstellung eingetreten sein könnte.
Der Druck darf bei richtiger Kufenspannung nur so stark sein, daß sich ein glatt abgeschnittenes Stück neuen Films bei senkrechtem Einsetzen in die Filmbahn, wenn auch schwer, so doch ohne Knicken einführen läßt. Zu starker Druck würde bremsend wirken und die Perforation beschädigen, bei zu leichtem Druck zittert das Bild.
Die Regulierung des Kufendruckes erfolgt durch die beiden Stellmuttern 15 und 17. Es ist darauf zu achten, daß der Kufendruck oben und unten ungefähr gleich ist. Die obere Feder kann etwas schwächer als die untere eingestellt werden.
Man stelle den Bildstellknopf 29 in Mittelstellung; die Transporttrommel soll in der Stillstandsperiode und nicht auf Zug stehen.
Man öffne die obere und untere Feuerschutztrommel, lege bei kurzen Brennweiten das Objektiv bis zum Anschlag um und öffne die Filmtür 30 durch Gegeneinanderdrücken der beiden Knöpfe. Darauf schiebe man die mit Film beschickte Spule auf die Achse der oberen Feuerschutztrommel, lege den Film in den aufklappbaren Feuerschutzkanal und schließe die obere Feuerschutztrommel.
Von dem Film werden nun etwa 2m aus der Trommel herausgezogen, die Führungsgabel 14 nach unten abgehoben und der Film unter Bildung der oberen Schleife unter der Vorwickeltrommel 12 in die Filmbahn und an die Transporttrommel 27 gelegt.
Durch Druck auf den Knopf 13 wird die Führungsgabel 14 an die Vorwickeltrommel gelegt. Der Film muß nun so liegen, daß ein Bild in das Bildfenster zu stehen kommt. Zur Erleichterung des Einlegens auf Bildstrich ist das Pilotlicht in der E IV eingebaut; es wird durch den Schalter 31 eingeschaltet.
Nun wird die Filmtür 30 geschlossen. Nach Bildung der unteren Schleife und nach Einlegen in das Tongerät und Abheben der Führungsgabel 22 wird der Film über die Nachwickeltrommel 25 geführt. Durch Druck auf den Knopf 23 wird die Führungsgabel 22 angeklappt. Nun wird der Film in den unteren Feuerschutzkanal eingelegt und das Filmende unter die Zunge oder die Federn des Kerns der festen Spule in der unteren Feuerschutztrommel geklemmt.
Es empfiehlt sich, den Film durch wenigstens zwei Umdrehungen mit der Hand auf den Kern der Spule aufzuwickeln, um ein sicheres Aufwickeln zu erreichen. Der Mitnehmerstift an der Scheibe der Aufwickelachse muß in die Löcher der Spule eingreifen. Die untere Feuerschutztrommel wird nunmehr geschlossen.
Das Objektiv wird in die ursprüngliche Lage zurückgebracht. Die Schichtseite des Films ist bei „Auf"projektion der Lichtquelle, bei „Durch"projektion dem Objektiv zuzuwenden.
Der Protektor, mit dem das E IV Werk stets ausgerüstet ist, muß vor Inbetriebsetzen der Maschine durch Umlegen des Hebels 32 eingeschaltet werden.
Bildverstellung (Abb. 2)
Zeigen sich auf dem Schirm gleichzeitig zwei Teilbilder, getrennt durch den Bildstrich, so ist der Bildstellknopf 29 nach links oder rechts zu drehen.
Wartung und Pflege
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Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit können einer Maschine nur dann erhalten bleiben, wenn ihr genügend Wartung und Pflege zuteil werden. Die Beobachtungen, die häufig zu machen sind, führen dazu, diese Tatsache ganz besonders zu betonen.
Reinigen (Abb. 2)
Es ist selbstverständlich, daß die Maschine wie jede andere ständig sauber zu halten ist. In kurzen Zeitabschnitten, je nach Beanspruchung, ist eine gründliche Säuberung der Maschine vorzunehmen. Wenngleich durch die völlige Kapselung der Getriebeteile und den ständigen Olumlauf eine Verunreinigung des eigentlichen Mechanismus nicht eintritt, so ist doch auf die außerhalb des Gehäuses liegenden Teile große Sorgfalt zu verwenden. Besonders müssen alle mit dem Film in Berührung kommenden Teile peinlich sauber gehalten werden, da bekanntlich jeder Film Schmutz absetzt, der starke Reibungen verursachen und außer zu störendem Geräusch zum Verregnen des Films, zum Einreißen der Perforation, ja selbst zum Zerreißen des Films führen kann.
Zeigt sich Filmabsatz in der Filmbahn, an den Kufen, an den Transporttrommeln und -walzen, so ist er sofort mit einem Holzstäbchen oder mit einer feinen Bürste (aber nicht Drahtbürste!), keinesfalls aber mit Werkzeugen aus hartem Metall zu entfernen.
Es empfiehlt sich, Kufen und Gleitbahn jeden Abend leicht einzufetten. Als günstig für Filmschonung und Minderung des Filmgeräusches haben sich Holzkufen erwiesen, die besonders bei Durchprojektion zu empfehlen sind. Bei neuem Film, bei dem das Absetzen besonders stark auftritt, ist stets eine Führungsplatte mit Samt zu verwenden.
Eine gute Lauffläche, auf der sich kein Filmabsatz bildet, erhält man bei Verwendung des Schmiermittels „Duralit". Täglich sind auch die Feuerschutzkanäle zu reinigen.
Im Ölumlauf unterliegt das Öl bekanntlich fortgesetzter Reinigung. Im Ölumlaufglas befindet sich eine Filterpatrone, die nach Lösen des Rändelverschlusses leicht herausgezogen werden kann und mit Benzin zu reinigen ist.
Ebenso empfiehlt es sich, das Ölbadfilter des Malteserkreuzgetriebes oft abzunehmen und zu reinigen.
Ölen
Wir raten dringend, nur unser Spezialöl zu verwenden. Während sich durch den automatischen Ölumlauf das bisher notwendige tägliche Ölen aller Ölstellen erübrigt, sind die aufgeführten Sonderölstellen täglich mit einigen Tropfen Öl zu versehen. Je öfter das Öl gewechselt wird, desto geringer ist der Verschleiß aller Teile.
Sofern Holzkufen verwendet werden, empfiehlt es sich, ihre Gleitflächen allabendlich nach der Reinigung leicht einzuölen, damit sich das Holz mehr und mehr mit Öl tränkt. Nicht in Gebrauch befindliche Holzkufen sind in Öl aufzubewahren.
Friktionen an den Feuerschutztromnieln
Obere Feuerschulztrommel
Wenn die obere Spule zu leicht in Schwung kommt oder zu stark gebremst wird, ist die Friktion durch Vor- oder Zurückdrehen des Rändelknopfes zu verstellen. In längeren Zeitabschnitten ist die Friktion nach Lösen der am Rändelknopf befindlichen Schraube auseinanderzunehmen, zu säubern und einzuölen oder einzufetten.
Untere Feuerschutztrommel
Bekanntlich ist die Filmaufwickelung von besonderer Wichtigkeit. Der Zug am Filmbande darf anfangs nicht so stark sein, daß die Perforation von der Nachwickeltrommel beschädigt oder gar der Film eingerissen werden könnte, er darf aber auch nicht so schwach sein, daß die Spule zuletzt nicht mehr mitgenommen wird. Obgleich die Friktion bereits von der Fabrik aus eingestellt ist, sind Verstellungen beim Transport, bei der Montage, beim Putzen oder dergleichen wohl möglich.
Die Einstellung erfolgt in gleicher Weise wie bei der oberen Feuerschutztrommel mittels des Rändelknopfes. Sollte sich das Auseinandernehmen der Friktion notwendig machen, sei es infolge von Verschmutzen, von Übersättigen der Scheibe mit Öl, Abnutzung der Scheibe oder dergleichen, dann ist die runde Kappe abzunehmen, die Schraube am Rändelknopf zu lösen, dieser abzuschrauben und die Feder sowie die Reibungsscheibe herauszuziehen. Nunmehr liegt die Lederscheibe frei. Das Zusammensetzen erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge.
Optik
Objektive, Linsen, Kondensoren und Spiegel sind zuerst mit einem Pinsel abzustäuben und dann ausschließlich mit einem feinen Putzleder, das vor Staub und Fett zu schützen ist und nur für diesen Zweck verwendet werden darf, vorsichtig zu reinigen.
Es ist zu beachten, daß optisch hochwertige Glassorten eine empfindlichere Oberfläche und Politur haben als minderwertige. Beim Auseinandernehmen von Objektiven, das nur im Notfalle vorgenommen werden darf, ist besonders darauf zu achten, daß die einzelnen Linsen in richtiger Lage und Reihenfolge wieder eingesetzt werden, da im anderen Falle keinerlei Abbildungen möglich sind oder die Bildgüte zum mindesten stark herabgesetzt wird.
Beim Einschieben in den Objektivkörper ist stets zu beachten, daß die Firmengravierung dem Schirm zugekehrt sein muß.
Antriebmotor
Der Antriebmotor besitzt Kugellager, die praktisch einer Wartung nicht bedürfen. Eine Schmierung ist erst nach drei vierteljährigen Betrieb erforderlich.
Äußeres Kugellager:
Die Zylinderkopfschraube 19 am Anwurfknopf 20 wird herausgeschraubt, die Spezialfettube in das Gewinde eingeschraubt und mit leichtem Druck etwas Fett eingedrückt.
Werkseitiges Kugellager:
Das Zuführungskabel ist vom Motor zu entfernen und der Motor nach Lösen der drei Schrauben 21 abzunehmen. Die Zylinderkopfschraube an der Kupplung wird herausgeschraubt. Das Einfüllen des Fettes erfolgt in gleicher Weise wie vorher beschrieben. Beim Ansetzen des Motors ist darauf zu achten, daß das Lederstück in der Kupplung genau sitzt und nicht klemmt.
Auswechseln von Werkteilen
Trotz sorgsamster Behandlung einer Maschine ist das Abnützen von Triebwerkteilen unvermeidlich. Auch die E IV ist der natürlichen Abnützung unterworfen. Bei seinem Aufbau wurde aber darauf schon Bedacht genommen und dafür Sorge getragen, daß die der Abnützung besonders unterliegenden Teile möglichst leicht gegen neue ausgewechselt werden können.
Wenn die notwendigen Ausbesserungen an der E IV jedoch aus dem Rahmen der Auswechselarbeit herausfallen und größere Instandsetzungsarbeiten erforderlich sein sollten, so wird empfohlen, das Werk an uns zu senden, da hier für die sachkundige Wiederherstellung eingearbeitete Kräfte mit reicher Erfahrung zur Verfügung stehen.
Ersatzteile sind vor dem Einsetzen sorgfältig mit Bürste und Benzin zu reinigen, besonders diejenigen Flächen des Ersatzteiles und des dazugehörigen Triebwerkteiles, die aufeinanderpassen müssen. Schon der geringste Schmutz oder die als Rostschutz dienende Fettschicht beeinträchtigen das Passen empfindlich oder machen das Auswechseln unmöglich. Vorheriges Reinigen ist also unbedingt notwendig; Nichtpassen ist fast immer auf ungenügendes Reinigen zurückzuführen.
Transporttrommeln (Abb. 2)
Vor dem Aufsetzen einer neuen Trommel sind Welle und Bohrung besonders sorgfältig zu säubern.
Das Auswechseln geht folgendermaßen vor sich: Die Filmtür wird geöffnet, der Filmabstreicher an der Transporttrommel wird hochgeklappt, die Schraube 28 gelöst, die Kupplungsscheibe abgenommen und die abgenutzte Trommel 27 unter leichtem Drehen heruntergezogen. Beim Aufsetzen der neuen Trommel ist zu beachten, daß ihr Schlitz mit dem Schlitz des Wellenendes zusammenfällt. Beim Befestigen wird die Kupplungsscheibe so auf die Mitte des Wellenendes gesetzt, daß ihre Nase genau in die einander gegenüberstehenden Schlitze von Wellenstumpf und Trommelbund greift und die Scheibe im übrigen ohne zu kanten aufliegt. Die Schraube 28 wird eingeführt und fest angezogen.
Das Auswechseln hat mit größter Vorsicht zu geschehen, damit die Trommelzähne nicht angeschlagen oder beschädigt werden. Jeder beschädigte Zahn greift den Film an! Die Trommel sitzt auf ihrer Welle mit denkbar größter Präzision (davon hängt das Stehen der Bilder ab!).
Die Trommel darf keinesfalls unter Anwendung von Gewalt, durch Schlag oder Schub, sondern lediglich durch gefühlsmäßiges Drehen abgezogen oder auf die Welle gebracht werden. Wir empfehlen dringend, unsere Abzugvorrichtung zu benützen.
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Vor- und Nachwickeltrommel (Abb. 2)
Bekanntlich nutzen sich die Zähne aller Trommeln einseitig ab. Bei der E IV ist das Austauschen gegeneinander und das Auswechseln der Vor- und Nachwickeltrommeln 12 und 25 bequem durchführbar.
Vorwickeltrommel:
Nach Abheben der Führungsgabel 14 sind die Schrauben 33 zu lösen, worauf sich die Trommel mühelos abziehen läßt.
Nachwickeltrommel:
Nach Abheben der Führungsgabel 22 und nach Lösen der drei Schrauben läßt sich die Trommel abziehen.
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Führungsrollen (Abb. 2)
Spielender Lauf sämtlicher Führungsrollen ist für einwandfreie Projektion notwendig. Sobald die Rollen stillstehen, werden durch den Film Flächen angeschliffen und die Rollen unbrauchbar. Das Auswechseln von Führungsrollen ist in einfacher Weise auszuführen.
Die Rollenachsen an der Filmzuführung werden an der Seite durch halbrunde Scheiben in ihrer Lage gesichert. Nach Lockern der Halteschraube wird die Scheibe um 90° gedreht; die Achse läßt sich ohne weiteres herausziehen und die Rollen können ausgewechselt werden. Hierauf ist die Achse wieder zu sichern und die Scheibenschraube fest anzuziehen.
Die Rollen an den Gabeln 14 und 22 für die Vor- und Nachwickeltrommel lassen sich abnehmen, nachdem man die Eicheln abgeschraubt hat.
Nach dem Auswechseln der Rollen 26 an der Transporttrommel und 18 an der Filmbahn des Bildfensters ist die federnde Gabel einzustellen.
Der Abstand der unteren Rollen von der Transporttrommel soll zirka 1 1/2 Filmdicken betragen. Die Einstellung erfolgt nach Lösen der Mutter durch Nachstellen der Schraube, die an der federnden Gabel der Tür nach der Werkseite zu liegt.
Kufen (Abb. 2)
Das Auswechseln von Metall- oder Holzkufen erfolgt nach Öffnen der Filmtür 30 durch Herausdrehen der Rändelscheibe 16, worauf die beiden Kufen herausfallen. Die neuen Kufen werden mit ihrem unteren Ende zuerst eingesetzt, hineingedrückt und hierauf wieder verriegelt. Nach dem Auswechseln ist der Kufendruck durch die beiden Stellschrauben 15 und 17 neu einzustellen.
Führungsplatte in der Filmbahn
Die Führungsplatten werden mit Metall- und Samtlaufflächen hergestellt. Die normale Führungsplatte läßt sich dann nach oben herausschieben und die Führungsplatte mit Samtbelag von oben her einsetzen.
Malteserkreuzgetriebe
1. Filmtür öffnen und Bildverstellknopf 29 in die Mittellage drehen.
2. Runde Kappe an der Rückseite des Werkes nach Lösen der beiden Schrauben abnehmen.
3. Gegenmutter und Mutter mit Spezialschlüssel abschrauben, Film-abstreicher hochhalten und Auswechselteil herausziehen.
4. Zugflügel der Blende vor den Bildausschnitt stellen.
5. Filmabstreicher hochhalten, Auswechselteil einschieben.
Hierbei beachten, daß das Malteserkreuz im Wechsel liegt.
Sollte ein Ziehen der Blende auftreten, so ist die Beobachtungsscheibe aus dem Lichtschutztubus herauszunehmen und die Trommelblende nachzustellen, indem die drei Schrauben an der Blende gelockert und die Blende etwas verdreht wird.
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