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BETRIEBSVORSCHRIFT
für die Zeiss Ikon IKOSOL-LAMPE

MECHANIK ZEISS IKON VEB (Z) DRESDEN
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  • Anmerkung : Die IKOSOL Lampe war das Lampenhaus für die kleineren Kinos mit dem Ernemann 4 Projektor.

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1. Prinzip des Wabenkondensors

Bei den gewöhnlichen Spiegellampen erfolgt die Beleuchtung des Bildfensters so, daß der leuchtende Krater der positiven Kohle durch den Spiegel auf dem Bildfenster abgebildet wird. Bei der Anordnung „Spiegellampe mit Wabenkondensor" sind zwei Linsenrasterplatten vorhanden, die an einer bestimmten Stelle in den Strahlengang eingesetzt werden.

Auf jeder der Linsenrasterplatten ist die gleiche Zahl von Einzellinsen vorhanden, deren Anordnung so getroffen ist, daß jede Linse der einen Rasterplatte einer Linse der zweiten Rasterplatte zugeordnet ist. Die Brennweite der Linsen der ersten Rasterplatte ist so gewählt, daß jede dieser Einzellinsen ein Bild der Lichtquelle in der zugehörigen Einzellinse der zweiten Rasterplatte erzeugt.

Die Linsen dieser Rasterplatte wiederum bilden jede zugehörige Linse der ersten Rasterplatte auf dem Bildfenster ab, so daß sich auf dem Bildfenster alle Abbildungen der Einzellinsen des ersten Linsenrasters überdecken. Der gesamte, vom Spiegel ausgehende Strahlengang wird somit in obensoviele Einzelstrahlengänge unterteilt, wie Einzellinsen auf den Rasterplatten vorhanden sind.

Der Vorteil

Diese Vielfachunterteilung des Strahlenganges hat den großen Vorteil, daß die Gleichmäßigkeit auf dem Bildfenster infolge der vielen sich überlagernden Bilder der Einzellinsen überaus groß ist, da jede Rasterplatte aus etwa 150 Einzellinsen besteht.

Die Beleuchtungseinrichtung ist außerdem weitgehend unabhängig von der Ausbildung des Kraters der Bogenlampe, so daß Ungleichmäßigkeiten bei der Ausbildung des Kraters, wie Schiefbrennen usw., sich nicht auf die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtimg auswirken, sondern nur eine gewisse Gesamtabnahme der Bildhelligkeit herbeiführen. Außerdem ist es möglich, auch mit dem kleinsten Krater der Bogenlampenkohle, also ganz niedrigen Stromstärken, gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen.

Durch diese Eigenschaft des Wabenkondensors ist die Konstruktion der Lampe sehr vereinfacht, da Verstelleinrichtungen der Kohlen, durch die während des Betriebes die Ausbildung des Kraters beeinflußt werden könnte, sowie Verstellung des Spiegels während des Betriebes nicht mehr nötig sind.

2. Betrieb

Kohlen einsetzen

1. Kohlenhalter durch Drehen der Knöpfe 3 und 8 zurückziehen und 5 mm vor der Endstellung einrasten lassen.
2. Pluskohle von der Seite einsetzen, und zwar so mit dem vorderen Ende in die Stütze 7 legen, daß der Krater etwa in der Mitte zwischen die beiden Stützen zu liegen kommt. Mit Hebel 9 Kohle festklemmen.
3. Minuskohle von hinten durch das Loch 1 in der Lampenhausrück-wand durchführen. Das vordere Ende so in die Stütze 5 einlegen, daß es 5 mm von dem Krater der Pluskohle entfernt ist. Kohle mit Hebel 2 festklemmen.
4. Gemeinsame Zünd- und Lichtabdeckklappe mit dem Griff 11 schließen.

3. Zünden

1. Hebel des Motor Schalters 24 ausschalten durch nach oben legen.
2. Handverstellknopf 23 herausziehen.
3. Mit der Minuskohle durch Rechtsherumdrehen des Knopfes 23 zünden und Knopf wieder hineinschieben.
4. Nach dem durch den Kraterreflektor entworfenen Bild die Kohlenspitzen richtig stellen. Die Pluskohle kann bei hineingeschobenem, die Minuskohle bei herausgezogenem Knopf 23 von Hand verstellt werden.
5. Während des Betriebes muß der Knopf 23 eingeschoben sein, da sonst der Nachschub nicht auf beide Kohlen wirkt.
6. Nach dem Einstellen der richtigen Kohlenstellung Nachschubwerk mit dem Motorschalter 24 einschalten.
7. Durch Betätigung des Griffes 11 Licht aufblenden.
8. Bei Betrieb mit Reinkohlen muß ein Widerstand in den Stromkreis des Nachschubmotors geschaltet werden. Dies geschieht durch den Umschalter 25 an der Lampenbausrückwand, der die Bezeichnung Reinkohlen Beckkohlen trägt.

4. Überwachung während des Betriebes

1. Am Bild der Kohlenspitzen kontrollieren, ob Nachschubwerk richtig vorschiebt. Wird die positive Kohle zu schnell vorgeschoben, so ist die schwarze Zahlentrommel an der Lampenhausrückwand neben Knopf 23 etwas nach den kleineren Zahlen zu zu verstellen oder umgekehrt. Der Vorschub für die Minuskohle wird in gleicher Weise an der weißen Zahlentrommel eingestellt.
2. Vorübergehendes Schief brennen des Kraters braucht nicht abgestellt zu werden, da es ohne Einfluß ist. Bei dauerndem Schief brennen des Kraters ist die negative Stütze 5 nicht richtig eingestellt und muß nachgestellt werden.
3. Zeigen sich an der Bildwand seitlich oder oben und unten dunkle Streifen, so ist das Lampenhaus verstellt. Nach Lösen der Befestigungsschraube im Inneren des Lampenhauses entweder etwas seitlich verrücken oder mittels Stellschrauben 10 unten an der Lampen-hausvorder wand in der Höhe verstellen.
4. Zeigen sich dunkle Ecken, so ist der Wabenkondensor verdreht worden. Nach Lösen der Schrauben 12 wieder richtig stellen.

5. Wartung und Pflege

1. Ölen
Nachschubgetriebe mittels des zwischen Motor und Sicherung sitzenden Ölers, ferner Hauptspindel der Lampe, Führungsschiene auf dem Lampenhausboden und Drehpunkte des Zündklappenmechanismus von Zeit zu Zeit ölen.

2. Säubern
Spiegel mit ausgewaschenem Leinen- oder Lederlappen säubern, besonders den schwarzen oder stark gelblichen und den sich bei Beckkohlen bildenden weißen Niederschlag möglichst bei jedem Kohlen Wechsel abwischen.
Kupfertropfen und Aschereste aus dem Lampenhaus durch Abnehmen des Aschebleches 6 entfernen.

6. Auswechseln von Teilen

Wabenkondensor
1. Die Fassung kann nach Lösen der 2 WTurmschrauben 12 an der Vorderwand des Lampenhauses nach innen herausgenommen werden. Nach Entfernen der Sprengringe kann zunächst die Rechteckplatte, daraufhin die Sechseckplatte entfernt werden.
2. Beim Wiedereinsetzen der Platten ist darauf zu achten, daß die Aussparungen am Rande der Platten mit den Rasten in der Fassung in Eingriff kommen. Die glatte Seite der Platten muß nach außen liegen.
3. Die Wabenkondensorfassung ist so einzusetzen, daß die Rast unten liegt und die Reihen der Rechtecke waagerecht, so daß beim Anziehen der Wurmschrauben 12 die Spitzen auf die beiden Stahl -scheibchen an den Seiten der Kondensorfassung drücken.

7. Auswechseln des Spiegels

1. Zündklappe schließen und negative Kohle zurückziehen.
2. Federnde Haltestifte nach vorn drücken und um 180° drehen.
3. Höhen Verstellung nicht verändern, sonst muß der Spiegel in der Höhe wieder so eingestellt werden, daß die ganz vorgeschobene positive Kohle durch die Mitte des Spiegelloches geht.

8. Auswechseln der Kohlenstützen

1. Eine der Schrauben 18 oder 19 bzw. 20 oder 21 lösen.
2. Kohlenstützen herausnehmen und neue Stützen mit gleichen Schrauben wieder befestigen.
3. Positive Kohle richtig einstellen. Beim Neueinstellen legt man nach Herausnahme der Rasterplatten an Stelle der Sechseckrasterscheibe eine Pappscheibe mit einem Loch ein. Man visiert dann durch das in der Lampenhausrückwand angebrachte Loch 1 durch den geöffneten negativen Kohlenhalter nach dem Loch in der Scheibe. Nach Lösen der Schraube 18 oder 19 Stütze so einstellen, daß die beiden Spitzen der Stütze etwa in derselben Höhe wie dieses Loch liegen. Schraube wieder anziehen, so daß die Stütze fest sitzt. Durch verschieden starkes Anziehen der Schraube 18 oder 19 Stütze seitlich verstellen. Eine Kohle ist in den Kohlenhalter einzusetzen, die Spitze der positiven Kohle muß 247 mm über dem Lampenhaus-boden liegen. Durch Lösen der Schraube 18 oder 19 und Heben oder Senken der Stütze kann die Höhe eingestellt werden.
4. Verstellung bei der negativen Kohlenstütze mit Hilfe der Schrauben 20 und 21 wie bei der positiven. Um die richtige Lage zu kontrollieren, wird die negative Kohle eingelegt und die Stütze so eingestellt, daß die Spitze der negativen Kohle in der Achse der positiven Kohle sitzt. Bei Kohlen von 5mm 0 negative Kohle etwas höher als die positive stellen.

9. Auswechseln von Kohlen gegen solche anderer Durchmesser

1. Obere Klemme des positiven Kohlenhalters nach Lösen der Schrauben 16 und 17 in der Höhe verstellen.
2. Schraube 14, die als seitlicher Anschlag für die Kohle dient, neu einstellen.
3. Stützen so in der Höhe einstellen, daß die Kohlen wieder in die optische Achse der Lampe zu liegen kommen.
4. Durch Schrauben 15 und 22 Kohlenhalter in der Höhe so einstellen, daß bei ganz zurückgezogenen Kohlenhaltern das Ende der Kohlen etwa 1 mm höher liegt als die Spitze.

10. Auswechseln der Zündklappe

Nach Herausstoßen der Splintscheibe 13 Zündklappe mit ihren Armen vom Lagerbolzen abziehen.

11. Prüfung der Lampeneinstellung

Wenn der Spiegel oder die Stützen ausgewechselt worden sind, oder die Lampeneinstellung verändert wTorden ist, ist es zweckmäßig, die Lampeneinstellung zu prüfen.
1. Mittels einer Lupe nach Hochklappen des Objektives die Sechseckrasterplatte scharf auf der Bildwand abbilden.
2. Bei richtiger Einstellung muß in jedem Sechseck ein Bild des Kraters der positiven Kohle liegen und diese Bilder symmetrisch angeordnet sein.
3. Bei verschobenen Kraterbildern muß der Spiegel mittels der Seitenstellschrauben neu eingestellt werden.
4. Sind die Bilder nach oben oder unten verschoben, so muß der Spiegel mittels Höhenverstellung 4 nachgestellt werden.
5. Sind sämtliche Kraterbilder nach außen verschoben, so ist der Abstand der Kohle zum Spiegel zu nahe, sind die Kraterbüder nach der Mitte zusammengezogen, so steht die Kohle zu weit vom Spiegel ab. Kohlen mit Handverstellknopf 23 einstellen, so daß das Bild des Sechseckrasters gleichmäßig mit Licht ausgefüllt wird.
6. Richtige Einstellung ergibt größte Bildhelligkeit, so daß die Einstellung auch an der Bildhelligkeit kontrolliert werden kann.

12. Sicherungen

Der Nachschubmotor ist mit einer Sicherung von 2 bis 3 Ampere abgesichert.

13. Kohlentabelle

Beckkohlen: Kohlenlänge 350 mm

  Kohlen-0 in mm Ampere Volt
+ -    
5 4 15/25 33
6 5 25/35 30/32
7 6 45/50 35/36

Reinkohlen: Kohlenlänge 200 mm

  Kohlen-0 in mm Ampere Volt
+ -    
10 6 15 50
11 7 20 50
12 8 25 50
13 9 30 50
14 10 35 50

14. Dia - Einrichtung

Das Lampenhaus kann mit einer Doppeldiaeinrichtung versehen werden. Zu diesem Zweck ist die eine Tür ausgebrochen und mit einer Deckscheibe versehen, nach deren Abschrauben die Diaeinrichtung angeschraubt werden kann. (Siehe Sondergebrauchsanweisung.)

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