Sie sind hier : Startseite →  Wissen und Technik→  Festplatten-Recorder→  Der Grass Valley TURBO iDDR→  Die Specs der Grass Valley TURBOs

Das Pflichtenheft aus 2005 - was muß der "Turbo" können ?

Um in 2022 die Leistungsfähigkeit eines Video-Servers aus 2004/2005 besser oder fair beurteilen zu können, müssen wir das videotechnische und fernsehtechnische Umfeld aus 2005 noch etwas beleuchten.

Die europäische HD 1250 Entwicklung war bereits seit Jahren eingestellt worden. Die japanische MUSE Entwicklung wurde (weltweit) nicht akzeptiert und die bundesdeutschen Anstalten taten sich schwer, eine Entscheidung zu einem einheitlichen System zu finden. Es gab einfach zu viel Optionen und an manchen früheren "Tests" wie HDMAC hatte man sich die Finger tüchtig verbrannt.

Also musste solch ein Semi-Profi Recorder mehrere Normen und Formate unterstützen und das auch so verlässlich wie möglich. Ein Knackpunkt sind die soganannten Codecs, die Kompressionsverfahren und ein weiterer Knackpunkt sind die "Verschließteile", die Festplatten.

Jetzt könnte man die Codecs jeweils bei Bedarf in den RAM-Speicher des jeweiligen aktuellen Aufnahme- oder Wiedergabe-Chips laden, wie das die heutigen PCs tun. Doch das hat (hatte) offenbar Nachteile bei der Zuverlässigkeit im Betrieb.
.

Die Eigenschaften (Specs) stehen in der Betriebsanleitung

Die Eigenschaften des Recorders muß man genau lesen. Da wird nämlich unterschieden zwischen Aufnehmen (Recording) und Import von bereits aufgenommenen Dateien, zum Beispiel HD Streams, die der Recorder nichts selbst aufnehmen kann.

Live aufnehmen kann man nämlich nur SD-TV Formate (PAL, SECAM, NTSC) und keine HD-Quellen. Man kann nur die fertigen HD-Dateien mit HD-Content abspielen, indem man sie vorher "importiert". Über das Turbo interne eigene Dateiformat (the device’s native format) habe ich bislang noch gar nichts Konkretes gefunden.
.

Sie können diese Tabelle vergrößern - einfach draufklicken ....

Die technischen Specs erkennt man nicht an den Anschlüssen

.

.
Die Anschlüsse an der Rückseite der Turbos sind nicht aussagekräftig genug, um die technischen Eigenschaften zu benennen. Auch sind die Beschriftungen nicht alle selbsterklärend.
.

Es ist schon eine Kunst, so viele Steckverbinder auf so kleinem Raum zu konzentrieren

.
Eigentlich ist die digitale DVI Schnittstelle genormt, jedenfalls in der EDV. Dort liefert ein DVI Ausgang eine bstimmte Qualität in Bezug auf die Pixelaufösung und der Empfänger synchronisiert sich darauf. Im Klartext, der LCD Computer-Monitor zeigt immer irgend etwas an. - Hier ist dem (bislang) nicht so.
.

Ein Turbo hat einen (1) Video-Eingang und 2 Video-Ausgänge

Das Grundkonzept der TURBOs

Nach deren Sprachgebrauch sind es 1 Recorder und 2 Player. Von den möglichen Eingängen sind für uns nur (1) analog component (FBAS bzw. Video) und (2) S-Video (S-VHS) und (3) Serial Digital Video (SDI) interessant. Vielleicht noch der (4) Fire-Wire Port, wenn solche Signale überhaupt noch generiert werden. Mit dem DVI Eingang stehe ich auf Kriegsfuß, der will einfach nicht.

Bei den Ausgängen der beiden Player sind Component (FBAS bzw. Video), SDI, S-Video und eventuell DVI-I interessant.
.

Das Kamera- und Mixer-Konzept für eine audioviselle Großveranstaltung


Hier sieht man anschaulich, wie der Turbo die Bilder einer ausgewählten Kamera aufnimmt und gleichzeitig einem Clip abspielt und zum Bild-Mischer überträgt und von dort auf den oder die Beamer.

Möchte man den Turbo in Verbindung mit einem Video-Mischer (zum Beispiel dem INDIGO) und mehreren Kameras und weiteren analogen Quellen benutzen, muß ein externer Taktgeber alle Quellen gleichzeitig mit derm Synchrontakt (dem Studio-Taktgeber) versorgen.

Und natürlich gehört zu einem Profi-Recorder auch eine ausgefeilte Time-Code Unterstützung, die für unsere Zwecke aber nicht gefordert wird bzw. genutzt wird.
.

Der Ton wird gleichermaßen verarbeitet

Im Studiobereich sind symmetrische Ton-Leitungen mit XLR Verbindern der Standard. Zusätzlich gibt es noch S/PDIF (Coax) als Eingang sowie für jeden der beiden Player als Ausgang.
.

Das englische Bedienungshandbuch (PDF) hat 300 Seiten

Dort stehen ausführliche Anleitungen, welche Möglichkeiten der Recorder bietet und wie man die bedient. Die für uns Broadcast- Laien wenig gebräuchlichen Abkürzungen werden dort leider vorausgesezt. Das ist nicht immer hilfreich. Es wird also hier auf diesen Seiten auch noch ein spezielles Dictionary geben.

Am Anfang braucht man das englische Handbuch ununterbrochen, bevor man die rudimentären Funktionen des Turbo bedienen kann.

Das geht an der Recorder-Front gar nicht und wenn sich zwei Turbo-Recorder "unterhalten" sollen, geht das auch nicht. Es ist viel zu unbequem und auch zu unübersichtlich. Die Fernsteuerung muß her.
.

Jetzt kommt die Fernbedienung der TURBOs ins Spiel.

Auf dem Turbo steht ein LCD-Videomonitor und links davon der lokale PC-Monitor
Mein Redaktions-Arbeitsplatz von der Seite

Für die Fernbedienung von Windows Rechnern gibt es zwei allgemein bekannte Programme bzw. Methoden. Mit dem kostenlosen TightVNC Client holt man sich den Bildschirm des Remote-Rechners (oder Servers), auf dem das VNC-Servermodul läuft. Man bekommt den entfernten Bildschirm in genau der Größe (Auflösung) abgebildet, den auch der lokale Monitor dieses Turbos hat.

Es gibt aber auch den Windows RDP Client (RDP = Remote Desktop Protokoll) innerhalb jeder Windows Version, mit dem man sich den Bildschirm des zu steuernden (Remote-) PCs oder Servers auf seinen eigenen Desktop holen kann. Dann wird zwar der dortige lokale Benutzer auf dem Remote-PC ausgeloggt, aber ich bekomme den Remote-Bildschirm in meiner vollen lokalen (und viel größeren) Auflösung geliefert - zum Beispiel bei mir mit 1980 x 1200 Pixel.
.
Und das ist jetzt wirklich komfortabel. Denn ich habe bei mir 4 solcher LCD Monitoren nebeneinander und sehe damit die Bildschirme beide Recorder und dazu auch noch das User-Manual - alle nebeneinander und habe dazu noch einen Firefox Browser offen und kann den Rest (wie zum Beispiel diese Seiten) laden und gleichzeitig anzeigen.
.

Ein eigener Background

Dazu muss aber in die WIN XP Konfiguration der beiden Turbo's eingegriffen werden und dazu müssen wir uns in die bislang ungewohnte XP Embedded Konzeption einarbeiten. Vor allem möchte ich einen eigenen Hintergrundbildschirm mit dem Namen des Turbo haben und diesen Namen auch auf meinem Redaktionsarbeitsplatz über RDP sehen.

Und wenn irgend etwas schief läuft, möchte ich die jeweilige IP-V4 Nummer des Turbos und dazu die anderen aktiven IP-NUmmern im lokalen Netz sehen. Weiterhin hätte ich gerne eine Kontrolle der Auslastung der CPU und des Netzwerk-Verkehrs.
.

Wir haben 2 Turbos, den "-1" und den "-R" und einen INDIGO

Beide Turbos werden mit diversen Bildquellen (Signalgeneratoren und Kameras) verbunden und auch untereinander mit einer Gigabit Netzverbindung verknüpft.

Die Beschreibung kommt auch noch.


- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2024 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl.-Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - Tag und Nacht, und kostenlos natürlich.