Ultra Panavision-70
1962 eingeführtes Nachfolgeverfahren von "MGM Camera 65" mit einem festen Kompressionsfaktor von 1,25 und 90-Grad-Weitwinkelobjektiv (THE MUTINY ON THE BOUNTY, 1962). Das Bildseitenverhältnis von U.P. war mit 2,75:1 etwas größer als das von Original-Cinerama (2,68:1), während Scope-Filmkopien durch Höhenkaschierung des Bildes im Format 2,6:1 projiziert, aber schließlich auch für das Standard Cinemascope Format 2,35:1 hergestellt wurden.
Sphärische 70mm-Kopien entsprechend TODD-AO besaßen das Bildseitenverhältnis 2,2:1.
U.P. wurde dann als Aufnahmeverfahren für Cinerama (z.T. schon für "How the West was won" / "Das war der wilde Westen" und vollständig erstmals für "Its a mad, mad, mad, mad World" / "Eine total total verrückte Welt", beide 1963) eingesetzt und schließlich - mit verzerrungsfreier Kopie - auch in Verbindung mit der neuen 70mm Super Cinerama Einzelfilm-Projektionstechnik auf stark gekrümmter Bildwand (2,75:1) benutzt. Dazu wurde ein universelles Weitwinkel-Projektionsobjektiv benutzt, mit dem sich auch sphärische Filme vorführen ließen.
Ultra Panavision - Ein 70mm Format mit nicht linearem anamorphotischen Verfahren
Ultra Panavision ist (also war) quasi das 70mm Pendant zum 35mm Cinemascope Format. Noch größer, noch besser, noch "breiter". Eigentlich sollte es die 3 x 1:1 Formate Cinerama und alle anderen 3-Projektor Systeme ablösen. Mit nur einer Kamera und einem Anamorphot Vorsatz ist es sicherlich wesentlich weniger aufwendig gewesen, diese Qualität auf Celluloid zu bannen.
Laut unbestätigter Berichte wurde in Zürich Ende der 80er das letzte echte Cinerama Kino, das auch Panavision abspielen konnte (wegen der gigantisch großen fest eingebauten Bildwand) abgerissen. Auch wird dort gesagt, daß seit «Far and Away» (1992) keine neue 70mm-Kopie mehr in den Verleih gelangte.
Eigentlich ist das Ultra-Panavision Breitwandkino vom Feinsten; produziert in einer Weiterentwicklung der 70mm-Verfahren „Todd-AO“ und „Camera 65“: also in „Ultrapanavision 70“.
Hierbei wird das 70mm Filmbild ähnlich wie bei Cinemascope (wenn auch weniger stark) anamorphotisch komprimiert (gestaucht). Das resultiert in ein enorm breites Bild mit einem Seitenverhältnis von 1:2,75 (und überbietet angeblich sogar das aus drei einzeln projizierten Teilbildern bestehende „Cinerama“ - mit „nur“ 1:2,68)
Einer der wenigen Panavision 70mm Filme ist "Khartoum". Allerdings ist Khartoum wohl nur ganz vereinzelt in voller (optischer) Breite gezeigt worden.
Für die meisten der überhaupt möglichen Aufführungstheater kamen nur übliche 70mm-Fassungen mit (auf Todd-AO-Standard) beschnittenem Bildseitenverhältnis von 1:2,21 in Frage. Für die Masse der Abspielstätten kam auch nur eine auf 35mm-Cinemscope reduzierte und damit ebenfalls seitlich beschnittene Version in Frage.
Die atemberaubende Wirkung des außergewöhnlich gestochen scharfen 70mm Filmbildes von "Khartoum" zählt im Kino im wahrsten Wortsinn zum „Schärfsten“, das man überhaupt auf der Leinwand sehen konnte. Etwas, das (mit kleinen Abstrichen) auch noch für davon erstellten die 35-mm Cinemascope-Kopien gilt.
Angeblich wird selbst auf dem HDTV Fernsehschirm mit Hilfe von High-Tech-Video (von Laser Disc und DVD) die hervorragende Brillanz sichtbar. Mit Khartoum ging übrigens die Ära des Deluxe-Breitwandkinos der 1960er rasant ihrem Ende entgegen. Der letzte Vertreter wurde "Battle of the Bulge" = Die letzte Schlacht.
Auch die 1962er Filmversion "Meuterei auf der Bounty" mit Marlon Brando ist ebenfalls ein in Farbe und auf “Ultra-Panavision 70“ (wie Khartoum) aufwendig erweitertes Remake der ebenfalls von MGM im Jahr 1935 produzierten, berühmten Filmversion mit Charles Laughton als Kapitän Bligh und Clark Gable als Fletcher Christian.
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Und es gab da noch mehr 70mm .... - "Visionen"
Neben "Ultra Panavison" gab es auch noch weitere namensähnliche Bezeichnungen wie "Camera 65/Ultra Panavision 70", die weitgehend von der Panavision, Inc, teilweise mit MGM entwickelt wurden.
Ein englischer Text sagt aus :
Ultimately the process was named Super Panavision 70, but it was also referred to as Panavision 70, Super Panavision, Panavision, Process Lenses by Panavision, and Panavision Super 70.
Das hat übrigens alles nichts mit der japanischen Panasonic Inc. zu tun, soweit ich weiß, gab es die damals nur in Japan.