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Von der Flimmerkiste zum PAL-Farbfernsehen

Das vorliegende Büchlein aus dem Jahr 1987 ist eine der wenigen Publika- tionen des ehemaligen "Wiesbadener Fernsehvereins", der 2010 aufgehört hatte, zu existieren.
In diesem Büchlein beschreiben Walter Bruch und weitere Autoren ihre Eindrücke und  Erinnerungen und Erfahrungen aus der Zeit, als das Fernsehen noch in der Wiege lag - mit dem Blick auf die Entwicklung in der Stadt Berlin.

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1987 - Vorwort von
Professor Dr. Karl Holzamer, Gründungsintendant des ZDF

Zu den bemerkenswertesten Ereignissen in der jüngsten Geschichte des 750-jährigen Berlin gehört unstreitig die Erstausstrahlung von Fernsehsendungen. Es ist verdienstvoll, den kurzen, aber steilen Weg bis zur heutigen Entfaltung des Mediums in Berlin nachzuzeichnen, wie es hier geschieht.
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Das ZDF, das am 25. August 1967 mit dem Knopfdruck des damaligen Bundesaußenministers Willy Brandt die erste Sendung in Farbe ausstrahlen konnte, und am Abend desselben Tages mit der 25. Folge der beliebten Spielserie »Der Goldene Schuß« die erste Farbfernseh-Show live aus Berlin sendete, hat zu diesem Aufstieg zur Fernsehstadt Berlin auch ein Stück eigenen Anteil, auf den in diesem begleitenden Vorwort deshalb hingewiesen werden darf.

1963 - Als das ZDF begann .....

Als das ZDF 1962/63 begann, stand es um die deutsche Film- Wirtschaft nicht gut - nicht nur, wie manche behaupteten, und schon gar nicht in erster Linie wegen des »Heimkinos« Fernsehen. Besondere Leidtragende waren die Berliner Filmproduzenten und Ateliers. Sowohl ateliergebundene wie auch »Aktentaschen«- Filmproduzenten erwarteten vom ZDF neue Chancen durch Auftragsproduktionen.

Das ZDF, noch ohne ausreichende Grundausstattung an Personal und ohne Studios, hat in der Tat - aus Not und auch aus Überzeugung - durch seine Aufträge viel geholfen. Und auch hier vordringlich in Berlin, das damit seinen Ruf als Fernsehstadt festigte.

Wir wollten die UFA Studios kaufen.
»Am Ersten (1. April 1963) das Zweite« begann das ZDF seine große Abendsendung »Berlin-Melodie« als Huldigung an diese Stadt und aus dieser liebenswerten Stadt. Nicht genug damit. Im Zusammenwirken mit meinen Mitarbeitern und mit der Unterstützung meiner Gremien (Fernsehrat und Verwaltungsrat) bemühte ich mich, die alte UFA in Tempelhof zu kaufen und als Fernsehstudio umzurüsten. Da wir nicht die Finanzmittel dafür hatten, konnte ich Intendant Steigner vom SFB und Wirtschaftssenator Prof. Karl Schiller für den Plan gewinnen, ein großes Studio für ARD und ZDF gemeinsam zu erwerben und zu betreiben (gleichsam eine Druckerei für durchaus unterschiedliche Publikationen).

Berlin bleibt Berlin - doch das ZDF ging nach Mainz
Noch bevor m. E. zu viele Fernsehstudios neu gebaut wurden, scheiterte dieser Plan am Votum des Verwaltungsrates des SFB, der nur sein hauseigenes Studio unter allen Umständen wollte und auch durchsetzte. Geblieben ist aber, daß das ZDF mit seinem Landesstudio in Tempelhof und als ständiger Auftraggeber für die heutige BUFA die bedeutendste Wirtschaftskraft in bezug auf das Fernsehen für die alte Reichshauptstadt geworden ist. Geblieben ist auch die ergiebige und gute Zusammenarbeit zwischen ZDF und ARD bei der Vorbereitung und Durchführung der Berliner Funkausstellung, für deren ständigen »Austragungsort« sich das ZDF noch immer mit eingesetzt hat.

So wurde, ist und bleibt Berlin eine auch international bedeutende Fernsehstadt, der wir alle ein weiteres gutes Weggeleit wünschen und geben wollen.

Professor Dr. Karl Holzamer (1987)
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Berlin war immer dabei
1987 - Vorwort von Walter Bruch

Leider ist die altmodische Gewohnheit, in die Vergangenheit zu schauen, etwas zurückgegangen zugunsten der Zukunftsprognosen. Wir orientieren uns nach vorn. Und doch ist der Rückblick als Schulung für die Vorausschau so wichtig wie diese.
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Hier wird zurückgeschaut.
Es wird keine Geschichte geschrieben mit minuziösen Daten und durch Literaturstellen belegten Fakten. Dies hier ist der Bericht von einem, der engagiert an der Technik für unser Massenmedium Fernsehen gearbeitet hat.


Ich habe es zwanglos zu Papier gebracht und mit zum Teil seltenen Bildern aus meiner Sammlung illustriert.

Prof. Dr. E. h. Walter Bruch (1987)

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