Ein uraltes Fundstück - ein 1935er BAUER "Katalog"
1935 war Deutschland nach dem Machtwechsel 1933 - das neue 3. Reich - in der Aufbruchsphase. Und Goebbels als Propaganda- minister setzte alles auf die Indoktrination der Massen - mit Hilfe des Film und der Kinos.
Zwei Hersteller stachen 1935 aus dem Angebot an professioneller fortschrittlicher Kinotechnik heraus, das waren Zeiss Ikon (die Ernemann Werke in Dresden) und Eugen Bauer in Stuttgart.
Wir haben einen alten BAUER Prospekt aus 1935 bekommen, in dem die Projektions-Technik von damals sehr anschaulich beschrieben steht. Wichtig zum Verständnis, es gab damals nur den extrem leicht brennbaren 35mm Nitro-Film und so gut wie alle Filme hatten das 4:3 Format - auch als 1,33:1 bekannt.
Der leicht brennbare Nitro-Film dauerte bis über 1950 hinaus.
Und natürlich fällt auch hier auf, daß alle genannten Eigenschaften absolut super und absolut herausragend sind - gegenüber allen anderen Wettbewerbern - also die typischen Verkäufersprüche, die ja heutzutage noch ganz normal sind. Dem war natürlich auch nicht so, ähnlich wie bei der Konkurrenz die Ernemann Projektoren gelobt wurden. Denn relativ bald (1938) kam die Ernemann 7 auf den Markt und BAUER schickte die BAUER B8 ins Rennen.
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BAUER „PROJEKTOREN und TONFILMGERÄTE"
Inhaltsverzeichnis
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- Standard 7 - Seite 9
- Standard 5 - Seite 35
- Super 7 - Seite 41
- Ein-Mann-Einrichtung - Seite 33
- Sicherheitseinrichtungen - Seite 21
- Antrieb - Seite 31
- Lichttongerät - Seite 27
- Zubehör - Seite 49
- Einbaumaße - Seite 53
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Das BAUER Programm :
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- STANDARD 7
- STANDARD 5
- SUPER 7
Ton-Hochleistungs-Projektoren mit oder ohne Einbau-Lichttongerät der EUGEN BAUER G.M.B.H. - STUTTGART-UNTERTÜRKHEIM - 6000. II. 1935
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Unsere Neukonstruktionen
Wie bisher beschränken wir uns darauf, unsere neuen Typen klar zu beschreiben. Wir wagen es nicht, die Maschinen eine Umwälzung zu nennen, nur deshalb, weil wir eine vorhandene Grundkonstruktion den heutigen Forderungen der Projektionstechnik angepaßt haben.
Die neuen Typen sind mehr als eine sogenannte Umwälzung: sie sind die logische Fortentwicklung bewährter Konstruktionen und bedeuten eine Steigerung der Leistungsfähigkeit bis zu einem Höchstmaß, unter Berücksichtigung aller Forderungen, die heute Bild- und Tonwiedergabe an eine Projektionsmaschine stellen.
Durch die Konstruktion dieser neuen Maschinen wollen wir bewußt vermeiden, unseren Kunden verschiedene Qualitäten anzubieten.
Sämtliche 3 Modelle besitzen eine gemeinsame Grundkonstruktion; sie unterscheiden sich lediglich durch ihre äußere Gestaltung, die den verschiedenen Ansprüchen angepaßt ist. Durch den gleichen technischen Aufbau und die dadurch gegebenen Vorteile in der Fertigung wurde es möglich, Werke von höchster Qualität zu einem günstigen Preis auf den Markt zu bringen.
Mit dem guten Ruf unseres Hauses, den wir uns durch eine 30jährige sachliche Arbeit auf dem Gebiet der Kinotechnik in allen Erdteilen erworben haben, bürgen wir für unsere neuen Maschinen.
Eugen Bauer G.m.b.H., Stuttgart-Untertürkheim
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Der Stand der Kinotechnik und unsere Neukonstruktionen
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Bild-Wiedergabe
An die Bildprojektion werden auch heute keine größeren Ansprüche gestellt als bisher. Das absolut stillstehende Bild - die Voraussetzung für jede gute Projektion - ist die selbstverständlichste Forderung.
Es ist unnötig, zu betonen, daß diese Bedingung restlos erfüllt wurde. Für höchste Stromstärken (Farbfilm-Projektion) - ohne Rücksicht auf die Höhe der Amperezahl - hat schon die M 7 alle Schutzvorrichtungen in vollendeter Weise besessen. Diese sämtlichen Anordnungen sind auf die neuen Maschinen übernommen worden.
Obwohl an die Einführung des Breitfilms vorläufig nicht zu denken ist, wurden die Laufrollen und die Türe so vorgesehen, daß sie ohne weiteres ausgewechselt werden können, um die Maschine für irgend ein breiteres Format verwendbar zu machen.
Sämtliche Maschinen erfüllen sowohl im kleinen als auch im größten Theater in vollkommener Weise ihre Aufgabe.
Ton-Wiedergabe
Im Gegensatz zur Bildwiedergabe werden von der tontechnischen Seite aus grundsätzlich neue Forderungen an den Projektor gestellt. Die Tonfilm-Wiedergabe erfordert ein zusätzliches Gerät, das in enger Verbundenheit mit dem Projektor arbeitet und in erster Linie - abgesehen von der Verstärker-Anlage - für die Tonwiedergabe verantwortlich ist.
Um die vor der Tonfilmzeit vorhandenen Projektoren auch weiter verwenden zu können, wurden behelfsmäßig Geräte an die Maschinen angesetzt, die zum Teil überhaupt keine Verbindung mit dem Projektor hatten oder durch eine Kette ihren Antrieb erhielten.
Die Lichtton-Anlage LT 7
Die Bauer Lichtton-Anlage LT 7, die bereits im Jahre 1930 auf den Markt gekommen ist, war unseres Wissens die erste Maschine auf dem Weltmarkte, durch die der Versuch gemacht wurde, Projektor und Lichttongerät als einheitliche Anlage zu bauen.
Die dabei gemachten Erfahrungen und die Anerkennung, welche diese Konstruktion gefunden hat, gaben Veranlassung, die Versuche nach dieser Richtung fortzusetzen. Es ist ohne weiteres verständlich, daß Projektor und Tongerät durch die bedingte genaue Zusammenarbeit in vollkommener Weise aufeinander abgestimmt sein müssen.
Je größer die Harmonie zwischen Projektor und Tongerät ist, desto besser wird das erzielte Resultat sein, sowohl in Bezug auf die Wiedergabe als auch auf die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer.
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Vieljährige Erfahrungen und Versuche
Standard 5, Standard 7 und Super 7 sind auch hinsichtlich des Tongeräts das Ergebnis vieljähriger Erfahrungen und Versuche.
Sie sind mehr als Maschinen mit eingebautem Lichttongerät. Wohl besitzen sie alle Vorteile einer solchen Kombination, darüber hinaus läßt der Aufbau leicht den hauptsächlichen Vorzug erkennen:
- die Vereinigung von Projektor und Tongerät zu einem einheitlichen Ganzen unter Wahrung der Selbständigkeit eines jeden Teils.
Dies bedeutet insbesondere:
- absolute Betriebssicherheit und lange Lebensdauer, übersichtliche Anordnung aller Teile und hauptsächlich klare, natürliche Wiedergabe von Sprache und Musik.
Es darf somit gesagt werden, daß diese neuen Maschinen auch hinsichtlich der Tonwiedergabe alle gestellten Ansprüche restlos befriedigen; sie sind ohne Zweifel die vollkommenen Tonprojektoren für das moderne Theater.
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STANDARD 7
Durch diese Bauer-Maschine wird die frühere M7-Type ersetzt. Sie hat sich in wenigen Monaten eine starke Stellung auf dem Weltmarkt geschaffen und gilt als führende Projektionsmaschine. Ihre Vorzüge, hauptsächlich ihre unbedingte Zuverlässigkeit als Ton-Projektor, haben im praktischen Betrieb erkennen lassen, daß sie den höchsten Anforderungen ohne Ausnahme genügt und jeder Leistung gerecht wird, die überhaupt von einer Vorführungsmaschine verlangt werden kann.
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Fertigung
Der Name „Bauer" ist ein Begriff geworden. Zweckmäßigkeit, Betriebssicherheit und höchste Qualität sind die Kennzeichen unserer Erzeugnisse. So wurde auch bei den neuen Maschinen jeder einzelne Teil hinsichtlich des Materials und der Ausführung in eingehenden Versuchen auf seine Eignung geprüft. Eine ständige Kontrolle im Fabrikatkmsgang gibt die Garantie für die gleichbleibende Qualität. Sämtliche Teile sind lehrenhaltig gearbeitet und können ohne weiteres ausgewechselt werden.
Das Werk
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- Vollständig vibrationsfreier, ruhiger Lauf durch geschlossene Gehäuseform und starke Lagerung.
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Der Aufbau des Getriebes wurde so einfach wie möglich gehalten. Der Zusammenbau erfolgt ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, jede Störungsquelle zu vermeiden. Alle Neuerungen, die das Getriebe betreffen, haben nur den einen Zweck, die Betriebssicherheit und Lebensdauer zu steigern.
In der Rückwand des Projektorgehäuses befindet sich die Lagerung der festen Antriebswelle. Der Antrieb verteilt sich von der Eingangswelle nach zwei Richtungen: der eine Getriebeteil betätigt die Nachwickeltrommel, Ölpumpe und den Aufwickelantrieb, während in der anderen Richtung über eine Königswelle die Malteserkreuztrommel, Blende und Vorwickeltrommel sowie die Feuerschutzklappe angetrieben werden.
Durch diese zentrale Lage der Antriebswelle verteilt sie ihr Drehmoment gleichmäßig nach zwei Seiten, Außer der Antriebswelle hat kein Getriebeteil die ganze Leistung weiterzugeben. Diese in gewisser Hinsicht strahlenförmige Aufteilung vermeidet jede übermäßige Beanspruchung.
Obwohl durch den Tonfilm selten eine größere Zahl als 24 Bilder pro Sekunde in Betracht kommt, ist darauf hinzuweisen, daß die Projektion restlos einwandfrei ist, einerlei ob die Vorführung mit 20 oder 40 Bildern pro Sekunde erfolgt.
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Die wesentlichen Vorzüge
Vor der Besprechung der Maschine im Einzelnen seien hier kurz einige ihrer wesentlichen Vorzüge genannt:
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- Stabiler Zweckbau
- Festgelagerte Antriebswelle
- Objektivfassung 62,5; 82,5 oder 104 mm 0
- Automatischer Ölumlauf
- Ruhiger und leichter Lauf bei jedem Tempo
- Schleifenbildner
- Elastisch angetriebene Hinterblende
- Kein Auswechselgetriebe, aber höchste Präzision und dadurch unbedingte Betriebssicherheit
- Größte Filmschonung
- Leichte Auswechselbarkeit aller Teile
- Einwandfreie Kühlung des Films und der Maschine durch eingebaute Luftdüsen
- Eingebautes Lichttongerät,
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Malteserkreuzgetriebe
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- Bestes Material, hochwertige Präzisionsarbeit und zweckmäßiger Bau bieten Gewähr für die Zuverlässigkeit des Schaltgetriebes.
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Auf den Einbau eines auswechselbaren Kreuzgetriebes wurde verzichtet. Dies um so mehr, als die Güte des verwendeten Materials, die stabile Konstruktion und lehrenhaltige Präzisionsfertigung es ermöglichen, Gewähr für absolute Zuverlässigkeit dieses lebenswichtigen Teils zu übernehmen.
An eine Auswechslung des Kreuzgetriebes darf bei dieser Maschine normalerweise erst dann gedacht werden, wenn nach mehrjährigem Betrieb ohnehin das ganze Werk überholt werden muß.
Das Kreuzgetriebe wurde wesentlich gedrängter als bisher gebaut. Die Lagerstellen für den Exzenter und das Kreuz liegen so nah als irgend möglich an dem Angriffspunkt der Kräfte. Die Lagerung des Malteserkreuzes bedingt somit einen schwingungs- und erschütterungsfreien Lauf ohne kritische Drehzahlen.
Das Malteserkreuzgetriebe befindet sich in einem vollkommen gegen den übrigen Apparat abgeschlossenen Gehäuse, das organisch mit dem Schlitten verbunden ist. Es besitzt ein eigenes Ölbad, dem durch ein besonderes Filter ständig frisches Öl von der Ölpumpe zugeführt wird.
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Automatische Oelung
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- Die automatische Oelung gewährleistet durch zwangsläufige Kühlung und Schmierung zuverlässigen Betrieb bei einfachster Bedienung.
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Das Unterteil des Gehäuses ist als Ölbassin ausgebildet. Die eingebaute Zahnrad-Pumpe ist so stark dimensioniert, daß sie in kurzer Zeit den gesamten Ölinhalt in Umlauf setzt. Das von der Pumpe beförderte Öl wird in ein oben im Gehäuse befindliches Reservoir gepumpt und von dort durch Rohre an die einzelnen Verbrauchsstellen verteilt.
Die Schmierung der Zahneingriffe und Lagerstellen ist dadurch so reichlich, daß die Abnutzung auf ein Minimum beschränkt wird. In dem großen Ölbassin und auf dem verhältnismäßig langen Wege seines Kreislaufs wird das Öl auf normale Temperatur abgekühlt; es vermag deshalb auch eine wirksame Kühlung aller Getriebeteile auszuüben.
Vor dem Eintritt in die Pumpe wird das Öl durch ein doppeltes, feinmaschiges Sieb gesaugt, das alle Schmutzteile oder Fremdkörper zurückhält. Das Sieb sitzt auf dem Schaft der Ölablaßschraube und kann zur Reinigung bequem herausgenommen werden.
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Oeluhr
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- Sie ermöglicht eine sichere und einfache Prüfung des ordnungsmäßigen Olumlaufes.
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Die Kontrolle der automatischen Ölung geschieht durch eine Öluhr, die nicht nur den Umlauf allein, sondern auch den Druck des Öls anzeigt. Ist zu wenig Öl im Gehäuse oder das Filter verstopft, so geht der Zeiger sofort zurück. Die Uhr sitzt in Augenhöhe am Projektor und ermöglicht die ständige Kontrolle.
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Hinterblende
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- Die bewährte Blendenanordnung sichert günstige Lichtausbeute.
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Die 2-teilige Blende der neuen Projektoren ermöglicht infolge ihrer günstigen Konstruktion die größtmögliche Lichtausbeute. Durch das vorteilhafte Verhältnis der Abdeckzeiten zur Projektionszeit bietet die Blende das Optimum des Erreichbaren in Bezug auf die Ausnutzung der Lichtquelle.
Der Mittelpunkt der Blende wurde auf gleiche Höhe mit dem Bildfenster und so nah als möglich an die optische Achse gelegt, so daß die Abdeckung des Filmes nicht an einer Bildecke beginnt, sondern sofort über die ganze Filmbreite erfolgt.
Durch den kleingehaltenen Durchmesser der Blende werden Zentrifugalkräfte, welche für die Maschine schädlich sein könnten, völlig vermieden, umsomehr, als der Antrieb elastisch abgefedert ist. Die Blende läuft somit spielend und vollkommen frei von Schwingungen in ihrer stark gehaltenen Lagerung.
Es ist bekannt, daß der Einbau der Blende zwischen Lampe und Bildfenster die Erwärmung des Films vermindert. Ebenso können Objektive in jedem Durchmesser und in jeder Brennweite verwendet werden, ohne daß irgendwelche Veränderungen an der Blende notwendig sind.
Die Einstellung der Blende geschieht in einfachster Weise durch das Lösen des Blendenflansches; die Entfernung des Blendenschutzgehäuses ist hierzu nicht erforderlich. Die Verkapselung der Blende ist zugleich als Feuerschutzwand ausgebildet.
Es darf zweifellos gesagt werden, daß es wohl andere, aber keinesfalls günstigere Blenden-Anordnungen gibt. Sie ist gleich vorteilhaft für niedere wie für hohe Stromstärken (Farbfilm).
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Türe (Filmbahn)
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- Sicherer Filmlauf auch bei schlechten Kopien.
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Die Filmbahn, d. h. die Führung des Films in der Türe ist besonders lang gehalten; dadurch steht das Bild absolut ruhig.
An dem oberen Filmeinlauf der Türe befindet sich eine zweiteilige Führungsrolle, die sich mit leichtem Federdruck an die beiden Kanten des Films anlegt und diesen unabhängig von seiner Breite stets an derselben Stelle in die Türe führt. Durch diese Anordnung sind auch bei älteren, geschrumpften Kopien seitliche Schwankungen völlig ausgeschlossen.
Die Filmbahn ist als Einsatz in die Grundplatte der Filmtüre eingelegt und kann jederzeit leicht ausgewechselt werden. Die Andruckrolle der Türe steht senkrecht unter der Schaltrolle; es greifen dadurch insgesamt vier Zahnpaare in die Perforation des Films ein.
Abgesehen von der so erreichten Schonung des Films wird dieser in sicherer Weise transportiert. Durch die sinnreiche Anordnung des Scharnierbolzens ist es trotz der Lage der Andruckrollen möglich, die Türe mit einem einzigen Handgriff zu öffnen, ohne daß vorher die Andruckrollen für sich abgehoben werden müssen. Der Druck der Gleitkufen ist durch Federn regulierbar; die beweglichen Brücken ergeben für beide Schienen einen gleichmäßigen Druck.
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Filmweg
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- Die vorteilhafte Anordnung aller Filmführungsteile schont den Film.
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Der gesamte Filmweg von der oberen Trommel bis zur Aufwickeltrommel vermeidet alle unnötigen Biegungen und trägt auf diese Weise zur Schonung des Films bei. Die Kanäle sind so angeordnet, daß sie in Bezug auf die ab- oder aufwickelnde Filmspule eine Mittelstellung einnehmen. Dies ergibt bei leerer oder ganz voller Spule geringste Biegungen des Films an den Kanälen. Die obere Transportrolle wurde so gesetzt, daß die Schleife in natürlicher Biegung gebildet wird.
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Andruckrollen
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- Auf Filmstärke einstellbare Rollen ergeben geräuschlosen Filmlauf.
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Die Hebel aller Andruckrollen sind mit einer Stellschraube versehen, mit der sich der Abstand der Rollen von der Transporttrommel genau auf Filmstärke einstellen läßt. Dadurch wird ein geräuschloser Lauf des Films ermöglicht und die Abnutzung der Rollen stark herabgesetzt.
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Schleifenbildner
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- Das Nachstellen der Filmschleifen währenddes Betriebs bedeutet erhöhte Betriebssicherheit.
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Der an Bauer-Projektoren seit Jahren verwendete Schleifenbildner hat sich glänzend bewährt. Er beseitigt den Übelstand selbsttätiger Schleifenveränderungen, der namentlich bei älteren Kopien gerne auftritt und oft Ursache zu unfreiwilligen Unterbrechungen ist.
Ein eingebautes Planetengetriebe wirkt derart, daß bei beiden Transportrollen ein Anhalten des Rändelknopfes eine Vergrößerung der Filmschleifen zur Folge hat. Ein Mitdrehen des Rändelknopfes in der Laufrichtung der Rolle bewirkt die Verkleinerung der Schleifen. Es ergibt sich somit, daß der Schleifenbildner eine erhöhte Betriebssicherheit bedingt und für den praktischen Betrieb von sehr großer Bedeutung ist.
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Bildverstellung
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- Sie gestattet auch während des Stillstandes das Einstellen des Bildstrichs.
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Filmtüre und Malteserkreuztrommel sind zusammen auf einem Schlitten angeordnet, der gegenüber dem feststehenden Bildfenster im Gehäuse bewegt wird. Die optische Achse sowie die Blendenstellung bleiben bei Betätigung dieser Bildverstellung unverändert.
Auch die Nachwickeltrommel ändert ihre Stellung nicht; sie ist im Gehäuse festgelagert und beeinflußt die Filmschleife zwischen dem Tongerät und dieser Trommel in keiner Weise. Um die gegenseitige Lage von Schlitten und Gehäuse, d. h,, um die Einstellmöglichkeit des Filmstriches beurteilen zu können, sind auf dem Gehäuse Marken angebracht, welche die Lage des Schlittens mittels eines Zeigers erkennen lassen.
Bei notwendiger Bildverstellung ist dadurch sofort die Möglichkeit der Verstellung (nach oben oder unten) ersichtlich. Die vorteilhafte Ausführung der Bildverstellung verursacht auch bei voller Betätigung derselben keinen störenden Einfluß auf die Filmschleifen - ein Kurzziehen ist unmöglich,
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Sicherheitseinrichtungen gegen Brandgefahr
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Filmkühlung
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- Eingebaute Luftdüsen ermöglichen wirksame Kühlung von Film und Filmbahn.
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Die vorbeschriebene Anordnung der Bildverstellung ermöglichte die Trennung zwischen dem feststehenden Bildfenster und der beweglichen Filmbahn.
Dies bewirkt einen außerordentlich günstigen Einfluß auf die Kühlung des Films, denn alle Lichtstrahlen, welche nicht direkt auf das Filmband fallen, werden von dem Bildfenster aufgefangen. Eine direkte Bestrahlung der Filmbahn wird also vermieden und durch das Fehlen jeder metallischen Verbindung zwischen Bildfenster und Filmbahn kann so gut wie keine Wärmeüberleitung vom Bildfenster auf die Filmbahn erfolgen.
Luftkühlung
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- Luft ist das einzige Mittel zur direkten und einfachen Kühlung des Films. Geringste Brandgefahr.
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Als bestes Kühlmittel für Film und Maschine darf zweifellos Luft bezeichnet werden. Sie besitzt unbestreitbare Vorteile gegenüber allen anderen Möglichkeiten (Kohlensäure, Wasser und dgl.).
Um jedoch eine Brandgefahr des Films wirksam zu verhüten, ist es nicht nur notwendig, ein Gebläse zu verwenden, es ist vielmehr besonders wichtig, die Luft so an den Film zu führen, daß tatsächlich eine intensive Kühlung ermöglicht wird.
Vier Düsen sind in der Filmtüre derart angeordnet, daß die austretende Luft an dem laufenden Filmband auf beiden Seiten, von oben und unten entlang streicht. Selbst bei längerem Stillstand ist dadurch keine Brandgefahr vorhanden, weil der unter dem Luftstrom stehende Film sich in fast allen Fällen höchstens zersetzen wird. Infolge der günstigen Anordnung der Luftkanäle wird nicht nur der Film, sondern als Nebenwirkung gleichzeitig auch die Filmbahn intensiv gekühlt.
Durch die ständige Wärmeabfuhr wird die Maschine auch bei hohen Stromstärken in keiner Weise ungünstig beeinflußt. Die Druckluft wird von der Filmbahn-Grundplatte durch den hohlausgeführten Scharnierbolzen zur Türe geleitet; weitere Armaturen, die beim Einsetzen des Films hinderlich sein könnten, sind nicht vorhanden.
An dem vorgesehenen Eingangsstutzen kann selbstverständlich jedes vorhandene Gebläse mit genügender Luftleistung angeschlossen werden. Das für hohe Leistungen konstruierte Bauer Kühlgebläse (siehe Katalog KG 7) erfüllt in besonderem Maße alle gestellten Anforderungen und garantiert für die notwendige, einwandfreie Kühlung des Films.
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Luftklappe
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- Sie bietet auch bei Störungen im Gebläse Schutz vor Brandgefahr.
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Als besondere Sicherheitsmaßnahme kann bei Verwendung eines Gebläses eine Luftklappe in das Bildfenster eingebaut werden, die mit Druckluft gesteuert wird. In diesem Falle ist eine Vorführung nur möglich, wenn sich das Gebläse im Betriebe befindet. Bei Stillstand des Gebläse-Motors schließt sich diese Klappe automatisch.
Feuerschutzklappe
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- Die sorgfältige Konstruktion der Friktionskupplung bietet ein Höchstmaß an Sicherheit
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Die gesetzlich vorgeschriebene Feuerschutzklappe erfuhr bei den Bauer-Projektoren eine wesentliche Verbesserung durch die neuartige Friktionskupplung. Sie besitzt große Kupplungsbacken aus Resitex, das sich infolge seines günstigen Reibungskoeffizienten zu diesem Zweck besonders eignet.
Infolge der Zentrifugalkraft legen sich die Backen an die Mitnehmerfläche der anderen Kupplungshälfte und heben die Feuerschutzklappe an. Der Zentrifugalkraft wirken Federn entgegen, die erreichen, daß erst von bestimmter Drehzahl an die Klappe den Lichtstrahl freigibt und andererseits wieder fällt, bevor der Projektor zum Stillstand kommt.
Die Auswahl der Federstärke erlaubt es, die Drehzahl, bei welcher die Klappe den Lichtstrahl freigibt bezw. wieder fällt, beliebig festzulegen.
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Feuerschutzvorrichtung Flammex
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- Flammex verhindert bei Filmriß trotz laufendem Werk mit absoluter Sicherheit die Entzündung des Films
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Filmrisse, bei welchen der Film trotz laufender Maschine im Bildfenster stehen bleibt, bedeuten ohne Schutzvorrichtung höchste Brandgefahr.
Unabhängig von dem vorzüglichen Bauer-Kühlgebläse wurde deshalb die Feuerschutzvorrichtung Flammex geschaffen. Sie ist ein absolut wirksamer Schutz gegen die Brandgefahr bei Filmrissen.
Eine besondere Lichtklappe steht mit dem Filmspannhebel des Bauer-Tongerätes in Verbindung. Bleibt der Film bei laufender Maschine im Bildfenster stehen, so wird durch den fallenden Spannhebel im Bruchteil einer Sekunde die Sperrvorrichtung ausgelöst und der Lichtweg abgeschlossen.
Ein Vorzug gegenüber anderen Sicherheitseinrichtungen ist auch die ständige, automatische Prüfung des einwandfreien Arbeitens nach jedem Aktschluß. Das Einsetzen des Films und der Beginn des neuen Aktes werden durch die zuverlässige Vorrichtung in keiner Weise erschwert.
Flammex kann an jedem Bauer-Tonprojektor angebracht werden. Bei Bauer-Projektoren mit fremden Lichttongeräten oder bei Projektoren anderen Fabrikats wird eine zweite Ausführung direkt am Werk des Projektors angebaut. Durch eine einfache Relais-Schaltung ist es möglich, gleichzeitig auch den Motor zum Stillstand zu bringen.
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Objektivhalter
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- Er ermöglicht dieVerwendung aller in Betracht kommenden Fassungen.
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Der Objektivhalter ist außerordentlich vorteilhaft ausgebildet und ermöglicht die Anbringung von Fassungen für Objektive mit einem Durchmesser von 62,5, 82,5 und 104mm. Die Grobeinstellung erfolgt am Schlitten des Halters selbst, so daß die Objektivfassung immer in die für den Betrieb günstigste Stellung gebracht werden kann.
Der Halter samt der Objektivfassung kann durch ein starkes Scharnier nach der Seite umgeklappt werden. Dies erlaubt auch bei kurzen Brennweiten ein rasches Einsetzen des Films, ohne daß das Objektiv, das durch eine Schraube in der Fassung festgeklemmt ist, irgendwie verstellt werden muß.
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Tonprojektor
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- Sein Vorteil: Übersichtliche Anordnung aller Teile, gedrängter Bau, kurzer Filmweg, lange Lebensdauer, höchste Leistung.
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Das für die drei Projektoren gebaute Lichttongerät (Doppelausgleich) stellt einen neuen Weg in der Konstruktion der Tonfilmmaschine dar. Auf Grund der bisherigen Erfahrung im Bau von Lichttongeräten wurde der mechanische Teil der Tonanlage, nämlich Projektor und Tongerät, konstruktiv zu einem Ganzen vereinigt.
Es besteht keine Frage, daß diese Kombination für Projektor und Lichttongerät im praktischen Betrieb besondere Vorteile hat. Das Gerät ist mit dem Projektor direkt verbunden und erhält seinen Antrieb vom Werk über ein Schraubenradgetriebe.
Trotz der getrennten Ausführung beider Gehäuseteile bilden dieselben zusammengebaut ein komplettes Gehäuse ohne Trennwand mit gemeinsamem Ölbad und Getriebe. Die automatische Ölung des Projektors durch die Ölpumpe versorgt auch das Lichttongerät.
Das Lichttongerät ist mit zwei angetriebenen Zahnrollen versehen. Die bisher zum Antrieb verwendete Kette fehlt; sie wurde durch den direkten Zahneingriff ersetzt. Bevor der Film von der ruckweisen Bewegung der Malteserkreuzrolle dem Lichttongerät zugeleitet wird, läuft er über zwei Schleifenberuhigungsrollen. Außer diesen Rollen und den angetriebenen Transportrollen ist noch ein Filmspannhebel eingebaut, der ein Atmen des Films verhindert.
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Tonkopf mit Doppelausgleich
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- Dies bedeutet: Absoluter Gleichlauf, größte Betriebssicherheit, klare, natürliche Wiedergabe von Sprache und Musik.
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Das Doppelausgleichsgerät verhindert durch seine neuartige Konstruktion die Übertragung irgendwelcher Unregelmäßigkeiten vom Projektor auf den Film. Der absolute Gleichlauf wird durch die eingebaute Federkupplung erzielt, welche nicht nur auf die sogenannte Steuerrolle, sondern auch auf die Vorwickelrolle des Lichttongerätes, also nach zwei Seiten, ihre glättende Wirkung ausübt.
Wenn schon der direkte Antrieb des Geräts über die Schraubenräder einen gleichmäßigen Lauf der Zahnrollen ergibt, so hebt dieser Doppelausgleich auch die letzten etwa noch vorhandenen Unregelmäßigkeiten im Lauf der Zahnrollen auf. Die natürliche Folge dieses Ausgleichs aller Schwankungen im Filmtransport ist eine einwandfreie Wiedergabe sowohl der tiefen, als auch der höchsten Frequenzen.
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- Anmerkung : So ein Quatsch. Die Beruhigungsrollen sollen ein Jaulen des Tons verhindern. Das hat aber mit den tiefen als auch den höchsten Frequenzen überhaupt nichts zu tun.
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Mikro-Optik - Lichtspalt
Das Doppelausgleichsgerät besitzt eine Spezialausführung der Mikro-Optik mit optischem Spalt. Der erzeugte Lichtspalt gewährleistet eine außerordentlich gute Wiedergabe des gesamten Frequenzbereiches. Neben der besonderen Schärfe zeichnet er sich durch seine große Lichtstärke aus und ermöglicht eine lautstarke Tonwiedergabe.
- Anmerkung : Auch das ist Unsinn. Die Schärfe des Lichtspalts hat mit der lautstarken Tonwiedergabe nichts zu tun. Das ist eien Frage des Lichtton-Vorverstärkers.
Die Einstellung der Spaltlänge geschieht mit einer Irisblende, weiter ist es möglich, den Lichtspalt nach links oder rechts zu verschieben, so daß er in seiner Länge und Lage genau auf die Tonspur einreguliert werden kann.
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Photozelle - Tonlampe
Die Hochleistungs-Photozelle zeichnet sich durch die hohe Empfindlichkeit der lichtelektrischen Schicht aus und verfügt über große Lebensdauer.
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- Anmerkung : Die Photozelle ist demnach ein Verschleißteil. Das wird sonst nie so richtig deutlich gesagt. Mit zunehmendem Alter wird der Ton leiser und das Rauschen nimmt zu.
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Sie ist in einem Metallgehäuse elastisch eingebettet und gegen mechanische oder elektrische Einwirkungen geschützt. Die Auswechslung der Zelle sowie der Tonlampe erfordert nur Sekunden, da die Zelle stets im Gehäuse und die Tonlampe mit Zentrierflansch geliefert werden und außerdem keinerlei Anschlüsse herzustellen sind.
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Die neue Block-Konstruktion
Der besondere Vorzug dieser neuen Block-Konstruktion von Projektor und Lichttongerät ist die trotzdem gewahrte Selbständigkeit eines jeden Teils. Der einzige Vorwurf, der bisher kombinierten Maschinen gemacht werden konnte, war das Gebundensein an die unabänderliche Form.
Projektor und Tongerät waren nur gemeinsam verwendbar, und konnten nicht gegen andere Fabrikate ausgetauscht werden. Die neue Bauer-Konstruktion beseitigt auch diesen Vorwurf, denn sie ermöglicht jederzeit die Anbringung eines beliebigen, schon vorhandenen Lichttongerätes und auch den nachträglichen Einbau des zum Projektor gehörenden Spezialgerätes.
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Antrieb
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- Die Maschine wird sowohl mit Riemen, als auch mit starr gekuppeltem Motor in ein-wandfreier Weise angetrieben.
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Sofern der Antrieb mittels Flachriemen auf die festgelagerte Antriebswelle erfolgen soll, muß grundsätzlich betont werden, daß diese Antriebsart auch beim Tonfilmprojektor eine absolut einwandfreie Lösung darstellt, Bauer-Asynchron-Motoren zeichnen sich durch einen schwingungsfreien, gleichmäßigen Lauf aus und vermitteln diesen über den Breitriemen dem Projektor, ohne den geringsten Nachteil für die Tonwiedergabe.
Außerdem kann die Maschine auch durch starr gekuppelte Motore angetrieben werden. Erfolgt die Verbindung des Motors mit der Maschine über ein Getriebe und eine elastische Kupplung, so liegt der Motor parallel zur Tischplatte. Diese Anordnung ermöglicht auch de Anbau einer Tonlichtmaschine am Motor (s. S. 47 Super 7)
Ohne Verwendung eines Zwischengetriebes - also einfacher und billiger - kann der Motor direkt am Gehäusedeckel angeflanscht werden. Antriebswelle und Motorwelle sind in diesem Falle, lediglich über eine elastische Kupplung, direkt verbunden.
Selbstverständlich kann der Motor jederzeit ausgewechselt werden, ohne daß die Maschine abgebaut werden muß. Auf die absolute Betriebssicherheit und den ruhigen Lauf dieser Anordnung sei noch besonders hingewiesen. Sämtliche Ausführungen des Antriebs können bei Standard 5, Standard 7 und Super 7 vorgenommen werden. Da jede der Lösungen einen einwandfreien Antrieb gestattet, ist für die Standard 5- und Standard 7-Maschinen bei Normalausführung der Riemenantrieb, für die Super 7 ein direkter Antrieb vorgesehen.
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Tonlichtmaschine
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- Kein Wechselstrombrummen durch Speisung der Tonlampe mit Gleichstrom
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Die Bauer-Tonlichtmaschine - ein Gleichstrom-Dynamo zur Speisung der Tonlampe - kann sowohl an den Tonfilm-Motor angebaut oder mit eigenem Motor geliefert werden. Die Maschine ist mit automatischem Spannungsregler ausgestattet und stellt eine stets gleichbleibende Stromquelle der Tonlampe dar. Sie bedarf nahezu keiner Wartung, arbeitet mit höchster Zuverlässigkeit und schaltet jede Störung aus, die von Seiten der Tonlampe die Tonwiedergabe beeinflussen könnte.
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EIN-MANN-EINRICHTUNG
Die Standard 5- und 7-Projektoren werden in Rechts- und Linksausführung geliefert.
Die Zusammenstellung einer Rechts- und einer Linksmaschine zur sogenannten „Ein-Mann-Einrichtung" bietet die Vorteile bequemer Bedienung, großer Betriebssicherheit, sowie einwandfreier pausenloser Vorführung.
Der von uns geprägte Begriff „Ein-Mann-Einrichtung" hat sich in allen Fachkreisen eingebürgert; dies darf ohne Zweifel als Anerkennung der Vorzüge dieser Maschinenzusammenstellung, gewertet werden.
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- Anmerkung : Anfänglich brauchte man mit zwei "Rechts-Maschinen" zwei Vorführer zur gelungenen Überblendung von einem Akt auf den nächsten. Mit einer links-rechts Kombination konnte man einen Vorführer einsparen. Später wurde die Überblendung halbwegs automatisiert und im "UFA im Park" in Wiesbaden standen zwei Ernemann X Rechts-Maschinen, die ich ganz alleine bedienen konnte.
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STANDARD 5
Dieser Projektor - die vereinfachte Standard 7 Ausführung - ist eine unverwüstliche Gebrauchsmaschine insbesondere für mittlere und kleine Theater. Trotz seines niedrigen Preises besitzt der Standard 5-Projektor eine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit.
Unter Verzicht auf alle Äußerlichkeiten wird dem Theater eine überaus preiswerte Maschine in bester Qualität zur Verfügung gestellt.
Die für höchste Beanspruchung geschaffene Maschine kann in jeder Hinsicht als führendes Erzeugnis der Kinotechnik angesprochen werden. Das Getriebe entspricht, abgesehen von den nachstehenden Ausnahmen, dem Werk des Standard 7-Projektors. Selbstverständlich ist auch Standard 5 für den Einbau des Doppelausgleich-Gerätes vorgesehen.
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Die Filmtüre
Die Türe entspricht in ihrer gesamten Anordnung vollkommen der normalen Ausführung des Standard 7-Projektors. Nur mit Rücksicht darauf, daß Standard 5 hauptsächlich für die mittleren und kleinen Theater geschaffen wurde, die kaum mit übermäßig hohen Stromstärken arbeiten, sind in die Türe keine Kühlkanäle und Luftdüsen eingebaut. Bei geringen Stromstärken kann auf die Anordnung besonderer Kühlvorrichtungen ohne weiteres verzichtet werden, umsomehr, als die Wärme keinen nachteiligen Einfluß auf die stabil gebaute Maschine ausüben kann.
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Objektivhalter und Fassung
Der Halter ist für Objektivfassungen bis zu 104mm Durchmesser vorgesehen, dagegen wird die Maschine in normaler Ausführung nur mit einer Fassung von 62,5 mm Durchmesser geliefert. Größere Fassungen sind in der Bestellung besonders zu vermerken. Der Objektivhalter ist ebenfalls umklappbar.
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Transporttrommeln
Um den Preis der Maschine so nieder als irgend möglich zu halten, wurden die Auf- und Abwickeltrommeln des Standard 5-Projektors nicht mit Schleifenbildnern ausgestattet.
Oelkontrolle
Das Werk der Maschine ist ebenfalls mit automatischer Umlaufölung versehen, deren einwandfreies Arbeiten durch eine Ölumlaufkontrolle ständig angezeigt wird.
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Tachometer
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- Das Tachometer ist vorteilhaft als Kontrolle Instrument für die Tonfilmvorführung.
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Sowohl Standard 7 als auch Standard 5 können mit einem Tachometer ausgerüstet werden. Das Tachometer wird in das Werk eingebaut und ist durch Zahnräder mit dem Getriebe zwangsläufig verbunden. Selbst bei geringster Drehzahl kann die Geschwindigkeit genau abgelesen werden. Der Platz des Tachometers wurde so gewählt, daß das Instrument an übersichtlicher Stelle soweit als möglich in Augenhöhe kommt, um die Kontrolle der Bildzahl zur Selbstverständlichkeit zu machen.
Sofern die Maschine ohne Tachometer bezogen wird, kann der nachträgliche Anbau jederzeit an Ort und Stelle erfolgen.
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Hilfslampen
Im Lichtschutztubus sowie an der Abwickeltrommel der Maschinen sind Hilfslampen angebracht. Die Bildfensterlampe erlaubt die richtige Einstellung des Bildstrichs beim Stillstand der Maschine, ohne daß der Abblendschieber des Lampenhauses und die Feuerschutzklappe geöffnet werden müssen. Dies bedeutet erhöhte Sicherheit gegen Brandgefahr, Die Trommelbeobachtungslampe gibt den Augenblick der Überblendung rechtzeitig zu erkennen.
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Spezialantrieb für Bauer M 5-Arme und -Trommeln
Um dem Wunsche vieler Kunden zu entsprechen, wurde für den Standard 5-Projektor ein besonderes Zusatz - Getriebe entwickelt, das die Verwendung der M 5-Arme und Feuerschutztrommeln jederzeit zuläßt.
Es ist also möglich, die M 5-Maschine gegen Standard 5 auszutauschen, wobei alle übrigen Teile (Projektionstisch, Lampenhaus, Arme, Feuerschutztrommeln, Lichttongerät usw,) beibehalten werden können.
SUPER 7
Diese Maschine ist eine Spezialkonstruktion für die Ansprüche des großen Lichtspielpalastes. Wenn in seinem Vorführungsraum alle Maßnahmen getroffen werden, um die technische Einrichtung stets dem höchsten Stand anzupassen, so kann kein Zweifel darüber bestehen, daß auch die Super 7-Maschine einen weiteren Schritt auf dem Wege zur Vollkommenheit bedeutet.
Darüber hinaus darf die Super 7 - unter Berücksichtigung des gegenwärtigen Standes der Technik - wohl als Spitzenleistung des Projektorenbaues bezeichnet werden, sodaß sie außer den Erfordernissen von heute auch die Ansprüche von morgen zu erfüllen vermag.
Die besonderen Merkmale der Super 7 sind:
- Vollständige Verkapselung des Filmwegs
- Direkter Antrieb des Projektors mit Flanschmotor oder über Getriebe und elastische Kupplung
- Eingebautes Doppelausgleichsgerät, das mit dem Projektor ein Ganzes mit gemeinsamem Getriebe und Ölbad bildet.
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Gekapselter Filmweg
Der Film befindet sich auf seinem ganzen Weg - von der oberen bis zur unteren Feuerschutztrommel - in einem vollständig geschlossenen Gehäuse. Die Ausführung, welche in USA aus feuerpolizeilichen Gründen zur Vorschrift gemacht wurde, ist auch in Deutschland wiederholt versuchsweise hergestellt worden.
Wenn sich die gekapselte Maschine den ihr im großen Lichtspielpalast tatsächlich gebührenden Platz in früheren Jahren nicht erringen konnte, so mag dies in der Hauptsache darauf zurückzuführen sein, daß die Nachteile bisheriger Kapselausführungen ihre Vorteile überwogen haben.
Die Super 7-Maschine besitzt nur die Vorteile der gekapselten Maschine und ist im übrigen jedem offenen Projektor absolut ebenbürtig. Die Bedienung der Anlage ist durch die Verkapselung nicht im geringsten erschwert, denn der Filmlauf wird restlos von außen beherrscht.
Sämtliche Bedienungsgriffe sind an der Außenseite der Kapsel angeordnet. Daß die Einstellung des Objektivs bei geschlossener Kapsel vorgenommen werden kann, ist selbstverständlich. Aber auch die Bildverstellung ist während des Betriebes bei geschlossener Kapsel möglich und selbst die Betätigung der Schleifenbildner kann von außen durch eine sinnreiche Druckknopfsteuerung vorgenommen werden.
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Schaugläser
Durch die großen Schaugläser in der Türe der Kapsel kann der Lauf des Films ohne Einschränkung dauernd überprüft werden. Sie gestatten außerdem eine ungehinderte Beobachtung aller Kontrollinstrumente.
Schleifenbildner durch Druckknopfsteuerung
Der auf Seite 19 beschriebene Schleifenbildner der Standard 7 Maschine hat bei Super 7 eine Erweiterung erfahren. Durch die Betätigung der Druckknopfsteuerung kann sowohl die obere wie die untere Schleife während des Betriebs bei geschlossener Kapsel beliebig vergrößert oder verkleinert werden.
Damit wird auch der Filmlauf während des Betriebes von außen vollkommen beherrscht, sodaß es niemals notwendig wird, während des Filmlaufs die Kapsel zu öffnen, um an den Schleifen eine Änderung vorzunehmen. Diese Anordnung ist vielleicht das wichtigste Moment bei Verwendung einer vollkommen geschlossenen Maschine, weil erst dadurch jeder Nachteil in der Bedienung gegenüber der offenen Maschine ausgeschaltet wird.
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Türe
Die große Türe der Kapsel legt den gesamten Filmweg über den Projektor und das Lichttongerät frei, sodaß der Film ebenso unbehindert eingesetzt werden kann, wie bei offenen Maschinen. Das Öffnen der Türe ist jederzeit, auch während der Vorführung, möglich, ohne daß sich dabei die Einstellung des Objektivs verändern würde.
Durch eine praktische Unterteilung der Türe wird fernerhin erreicht, daß auch das Öffnen der unteren Feuerschutztrommel bei geschlossener Kapsel möglich ist. Störungen beim Aufwickeln des Films können deshalb ebenso beseitigt werden wie bei offenen Maschinen.
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Arbeitslampen
Wie die Standard 7 und Standard 5 besitzt auch die Super 7 Bildstrich- sowie Trommelbeobachtungslampe. Außerdem ist in die Kapsel eine Arbeitslampe eingebaut, die auch bei unbeleuchtetem Vorführungsraum ein bequemes Einsetzen des Films, sowie die ständige Kontrolle des Filmlaufs und der eingebauten Instrumente gestattet.
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Filmschonung
Die Verkapselung schließt den Film in seinem ganzen Lauf nach außen ab, er ist dadurch lange nicht in dem Maße, wie bei offenen Maschinen, dem Schmutz und Staub ausgesetzt. Auf diese Weise wird eine außerordentliche Schonung des Films - insbesondere frischer Kopien - erreicht.
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Verringerte Feuersgefahr (wir sind noch in 1935)
Die Verkapselung bietet einen erhöhten Schutz gegen jede Feuers-gefahr, die von außen den Film in Brand setzen könnte und verhindert bei der zwar so gut wie unmöglichen Entzündung des Films im Projektor eine Ausbreitung des Feuers.
Antrieb
Der Antrieb des Projektors ist in einer für die Tonfilmvorführung vorteilhaften Weise gelöst. Die Maschine wird über ein Getriebe und eine elastische Kupplung in Gang gesetzt. Die Schraubenräder des Getriebes sind gekapselt und laufen im eigenen Ölbad.
Die elastische Kupplung vermeidet beim raschen Anlaufen des kräftigen Motors eine plötzliche, ruckweise Ingangsetzung des Getriebes. Sie gibt eine weiche Übertragung des Antriebs zwischen Motor und Projektor. Durch die erschütterungsfreie Uebertragung wird der unbedingte Gleichlauf der Maschine sowie eine außerordentliche Betriebssicherheit erzielt.
Anstelle des in der Abbildung dargestellten Antriebs über ein Winkelgetriebe kann auch der an das Gehäuse angeflanschte Motor vorgesehen werden.
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Objektivhalter
Der Objektivhalter ist für Objektive mit 104 mm Durchmesser konstruiert. Durch Einsetzen eines Zwischentubus ist auch die Verwendung kleinerer Objektive möglich.
Handkurbel
Obwohl die Kurbel ohne weiteres in Fortfall kommen könnte, ist eine aufsteckbare Handkurbel vorgesehen. Dieselbe wird normalerweise nicht benötigt, weil das starke Anzugsmoment des Motors jede beliebige noch so kleine Bewegung des Werkes ermöglicht. Die Handkurbel kann sowohl bei offener wie bei geschlossener Kapsel aufgesetzt werden.
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Schwere Säule
Die Säule der Maschine besitzt Höhenverstellung. Außerdem ist sie horizontal und vertikal schwenkbar. Sie gestattet damit eine bequeme Anpassung der Maschine an die räumlichen Verhältnisse.
Der Anschlußkasten der Leitungen ist in der Säule an leicht zugänglicher Stelle untergebracht. Diese schwere Säule kann selbstverständlich auch für Standard 5 und Standard 7 verwendet werden. Außerdem ist für die beiden letzteren Typen eine leichte Säule ohne Höhenverstellung vorhanden. Infolge ihrer großen Grundfläche bietet auch die leichte Säule einen absolut sicheren Stand für die Maschinen.
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ZUBEHÖR
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Bauer-Spiegellampe
Die Bauer-Spiegellampen zeichnen sich durch höchste Lichtstärke bei geringen Stromkosten aus. Ihre einfache Bedienung sowie die bequeme Einstellmöglichkeit jedes Teils der Lampe sind mit Gründe dafür, daß sich die Bauerlampen in der Praxis größter Beliebtheit erfreuen.
Ausführungen: Spiegeldurchmesser 170-300 mm (sphärische und Neospiegel). Spiegelbogenlampen und Röhrenlampen, für hohe Stromstärken mit Blasmagnet.
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Lichtbildeinrichtung
Die Einrichtung kann an jeden Bauer-Projektor angebaut werden und dient unter Verwendung des Dialux zur Vorführung von Reklame-Bildern.
Ueberblendungsvorrichtung
Die vorteilhafte Bauer-Überblendungsvorrichtung hat den besonderen Vorzug, daß sie ohne Schwierigkeit von jedem Vorführer selbst angebracht werden kann, und daß kein Teil derselben auch nur im geringsten hinderlich im Wege ist.
Bei pausenloser Vorführung wird der Übergang von der einen zur anderen Maschine dadurch bewerkstelligt, daß der Abblendschieber der neubeginnenden Maschine geöffnet wird, wobei sich der Schieber der anderen Maschine automatisch schließt.
Die beiden Abblendschieber sind durch ein Gestänge miteinander verbunden. Ein Versagen der Einrichtung ist unmöglich. Bei Verwendung des Bauer-Gebläses ist der Luftsteuerhahn mit der Überblendung kombiniert. Gleichzeitig mit der Überblendung wird die Luft zwangsläufig der jeweils arbeitenden Maschine zugeführt.
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Ein-Mann-Einrichtung
Maße der einzelnen Maschinen Sonderzeichnung.