Sie sind hier : Startseite →  Wissen und Technik→  Fernsehnormen→  Fernseh-Normen der Welt 1973

Dieser Artikel ist aus dem Philips Fernseh-Taschenbuch 1973

PHILIPS Fernseh-Taschenbuch 1973 - 6. Ausgabe 1973

Herausgeber: Deutsche Philips GmbH, Fernsehgeräte-Abteilung, 2 Hamburg 1, Postfach 1093 Redaktion und Layout: Heinz Bahr, Philips Pressestelle Druck: Hanseatische Druckanstalt, Hamburg

Die Deutsche Philips GmbH übernimmt keine Gewähr dafür, daß die Angaben in diesem Taschenbuch frei von Schutzrechten sind. Der Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur mit Quellenangabe gestattet. Technische Änderungen vorbehalten.
.

Über die Philips Fachbücher und Taschenbücher

In der Anfangszeit des Fernsehens und der Aufwärtsentwicklung dieser Branche brachten Philips, Grundig, Telefunken, Nordmende und viele andere deutsche Firmen ganz hervorragende (gedruckte) Hilfsmittel auf den Markt. Die Grundig Techn. Informationen und die Philips Kontakte sind nur zwei Beispiele, in denen man wirklich fundierte Artikel liest. Die Taschenbücher von Grundig und Philips genossen einen ebensolchen hervorragenden Ruf. Weitere Artikel aus diesem 1973er Taschenbuch kommen noch.

.

Kurzes Vorwort zur 6. Auflage (aus Fernseh-Taschenbuch 1973)

Zwei Jahrzehnte „Fernsehen in Deutschland" liegen hinter uns. Mit berechtigtem Stolz können wir alle auf diese Zeit des Aufbaus und Aufstiegs eines neuen Zweiges der Unterhaltungselektronik zurückblicken, denn es war eine gemeinsame Leistung von Industrie, Handel und Handwerk.

Das kleine Fernsehtaschenbuch sollte hier als Abrundung dienen und als Nachschlagewerk das Wichtigste über Philips Fernsehempfänger, den jeweiligen Stand der Technik und zahlreiche andere mit dem Fernsehen zusammenhängende Dinge enthalten.

In der vorliegenden sechsten Ausgabe spiegelt sich in manchen Details bereits das dritte Fernsehjahrzehnt wider. Es wird uns viele interessante Entwicklungen bringen, hier seien nur das Kabelfernsehen, der Gigahertz- Bereich sowie neue audiovisuelle Kommunikationsmöglichkeiten mit VCR- und VLP-Geräten erwähnt. Mit welch enormem Tempo sich die elektronische Technik weiter verfeinert und ausbreitet, erfahren wir am Beispiel der Fernsehgeräte täglich immer wieder aufs neue, denn gerade in diesem Bereich sind ja nahezu noch alle „Generationen" in Betrieb. Vom handverdrahteten Hochvolt- Röhrenchassis bis zum Niedervolt-Halbleitergerät in Modulbauweise spannt sich der Bogen technischen Fortschritts heute, er wird auch in Zukunft immer wieder neue Dimensionen erreichen.

Hamburg, im Mai 1973 - Gerhard Grosse - Direktor der Fernsehgeräteabteilung und Geschäftsführer der Deutschen Philips GmbH.
.

Fernsehnormen in der Welt

Die in der Welt verwendeten Fernsehsysteme unterscheiden sich voneinander durch diverse technische Spezifikationen. Man unterteilt zunächst allgemein nach „Normen", die auf der jeweiligen Zeilenzahl des Systems basieren. So gibt es z. B. die englische Norm mit 405 Zeilen, die amerikanische mit 525, die französische mit 819 und die CCIR-Norm mit 625 Zeilen. Aber da es auch innerhalb einer Norm gewisse Unterschiede gibt, unterteilte man die Systeme nochmals nach „Standard A bis N" (s. auch Seite 135).
.

CCIR-Norm

In der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und zahlreichen anderen Ländern der Welt wird als Fernsehnorm der vom CCIR (siehe Fußnote) 1950 empfohlene europäische 625-Zeilen-Standard benutzt. Nach dem Vorsitzenden des Unterausschusses, der diese Norm ausarbeitete, wird sie auch „Gerber-Norm" genannt. Außerdem ist die Bezeichnung „Europäische Standard-Norm" gebräuchlich. Zur Kurzbezeichnung der Kanalzahlen wird das E benutzt.

CCIR = Comite Consultatif International des Radiocommunications = Internationaler beratender Ausschuß für den Funkdienst.

1. Kanaleinteilung im VHF-Bereich

(Standard B) Die Breite eines Fernsehkanales im Bereich I und Bereich III beträgt 7 MHz. Die Bildträgerfrequenz liegt jeweils 1,25 MHz über der unteren Kanalgrenze. Der Kanal E1 (41-47 MHz) hat lediglich 6MHz Bandbreite und kann deshalb nur für Sonderzwecke verwendet werden.
.

Kanal   Bildträger Tonträger
Bereich I E2 48,25 MHz 53,75 MHz
  E3 55,25 MHz 60,75 MHz
  E4 62,25 MHz 67,75 MHz
Bereich III E5 175,25 MHz 180,75 MHz
  E6 182,25 MHz 187,75 MHz
  E7 189,25 MHz 194,75 MHz
  E8 196,25 MHz 201,75 MHz
  E9 203,25 MHz 208,75 MHz
  E10 210,25 MHz 215,75 MHz
  E11 217,25 MHz 222,75 MHz
  E12 224,25 MHz 229,75 MHz

.

2. Kanaleinteilung im UHF-Bereich

(Standard G) Die ursprünglich durch eine Lücke getrennten Bereiche IV (470-582 MHz) und V (606-860 MHz) wurden von der Deutschen Bundespost zu einem einzigen UHF-Bereich IV/V zusammengefaßt. Die Kanalbreite beträgt hier 8 MHz. Da die Kanal-Zählweise von 21 bis 68 geht, stehen insgesamt 48 Empfangskanäle zur Verfügung.
.

  Frequenzen in MHz   Frequenzen in MHz
Kanal Bild Ton Kanal Bild Ton
E21 471,25 476,75 45 663,25 668,75
22 479,25 484,75 46 671,25 676,75
23 487,25 492,75 47 679,25 684,75
24 495,25 500,75 48 687,25 692,75
25 503,25 508,75 49 695,25 700,75
26 511,25 516,75 50 703,25 708,75
27 519,25 524,75 51 711,25 716,75
28 527,25 532,75 52 719,25 724,75
29 535,25 540,75 53 727,25 732,75
30 543,25 548,75 54 735,25 740,75
31 551,25 556,75 55 743,25 748,75
32 559,25 564,75 56 751,25 756,75
33 567,25 572,75 57 759,25 764,75
34 575,25 580,75 58 767,25 772,75
............          
40 623,25 628,75 64 815,25 820,75
41 631,25 636,75 65 823,25 828,75
42 639,25 644,75 66 831,25 836,75
43 647,25 652,75 67 839,25 844,75
44 655,25 660,75 68 847,25 852,75

.

In der Bundesrepublik sind die Kanäle 61 bis 68 z. Z. nicht belegt, außerdem werden die Kanäle 36 und 38 für Zwecke der Navigations-Funkdienste und Radio-Astronomie freigehalten.

3. Restseitenband-Übertragung

Zur Einsparung von Bandbreite im Übertragungssignal wird die Restseitenband- modulation angewendet. Das obere Seitenband wird voll, das untere voll bis 750 kHz, dann bis 1,25 MHz steil abfallend übertragen (Bild 1).

Die vom FTZ empfohlenen Werte für die Nachbarkanalunterdrückung betragen:

  1. Nachbarton minimum 36 dB
  2. Nachbarbild minimum 40 dB
  3. Eigenton 20dß

 

jeweils bezogen auf Mitte Nyquist-flanke -6 dB gegen Mitte  Durchlaßband.

Für alle anderen Frequenzen außerhalb des Durchlaßbereiches wird eine Dämpfung besser als 30 dB gefordert. Die Spiegelfrequenzsicherheit soll besser als 60 dB sein.

Bild 1 Schema der Kanaleinteilung in den VHF-Fernsehbereichen.
.

4. Bildträgermodulation

Es wird eine negative Amplitudenmodulation angewendet. Der Weißpegel liegt bei 10%, die Austastschulter bei 75% der maximalen Trägerleistung. Die Synchronimpulse entsprechen dem Pegel von 75 bis 100% der Trägerleistung.

Die Bildträgermodulation besteht aus dem eigentlichen Bildinhalt und den Synchronisationszeichen zur Gleichlaufsteuerung im Empfänger. Die Pegel des Signalgemisches gehen aus Bild 2 hervor.

Für Farbfernsehsendungen benutzt man das PAL-Farbübertragungs-system mit einem Farbträger von 4,43 MHz und Quadratur-Modulation. Das Leuchtdichtesignal Y (RGB) setzt sich zusammen aus 0,30 R + 0,59 G + 0,11 B, die Farbdifferenzsignale U und V aus 0,493 (B-Y) und 0,877 (R-Y).

Zur Synchronisation des empfängerseitigen Farbträgers dient ein Signal von 10 Perioden des senderseitigen Farbträgers (Burst) auf der hinteren Austastschulter des Zeilenimpulses. Die Phasenlage des Farbsynchronsignals wechselt zeilenweise von +135° nach -135°.

Das Verhältnis Breite zu Höhe des Fernsehbildes beträgt bei der CCIR-Norm 4:3. Die Abtastung erfolgt zeitlinear von links nach rechts und von oben nach unten. Das Bild ist aus 625 Zeilen mit einem 2:1-Zeilensprung aufgebaut. Es werden 25 volle Bilder pro Sekunde gesendet, die Halbbildfrequenz ist 50 Hz. Die Zeilenfrequenz beträgt somit 25 X 625 - 15 625 Hz ±0,1% zulässige langsame Änderung.

Bild 2 Zeilensynchronsignal mit Burst und Signalpegeln.
.

4. Tonträgermodulation

Der Tonträger liegt um 5,5 MHz höher als der Bildträger. Es wird Frequenzmodulation mit einem Hub ±50 kHz für 100% Modulation verwendet. Der Frequenzgang der Tonmodulation ist mit einer Zeitkonstanten von 50 usec vorverzerrt (Preemphasis). Das entspricht einer Anhebung der hohen Frequenzen (z.B. bei 3,2 kHz um +3 dB). Die Tonträgerleistung soll nach den Empfehlungen des CCIR ein Fünftel bis ein Zehntel (in der Bundesrepublik) der Bildträgerleistung betragen.
.

Wichtige Kennwerte der CCIR-Norm für Schwarzweiß- und Farbfernsehübertragungen (Standard B und G)

Kanalbreite 7 MHz (VHF), 8 MHz (UHF)
Videofrequenz-Bandbreite (Y-Signal) 5 MHz
   
Bildwechsel Zeilensprung 2:1
Zeilenzahl 625
Halbbildwechselfrequenz 50 Hz
Zeilenfrequenz 15.625 Hz
Bildformat 4:3
Modulationsart Bild AM, negativ
Modulationsart Ton FM, Hub 50 kHz
Abstand Bild-Tonträger 5,5 MHz
Farbübertragungssystem PAL
Leuchtdichtesignal Y = 0,299 R + 0,587 G + 0,114B
Farbdifferenzsignale (U, V) U = 0,493 (B-Y); - V = 0,877 (R-Y)
Farbträgerfrequenz 4,433618 MHz
Farbträger-Modulationsart Quadratur-Modulation
Farbträger-Synchronisierung 10 Perioden des Sender-Farbträgers
  auf der hinteren Austastschulter
Synchronisierung der Farbträgerumschaltung Phase zeilenweise wechselnd ± 135°

.

Kanaleinteilung der italienischen Fernsehsender

Die italienischen VHF-Sender arbeiten nach der CCIR-Norm, haben aber eine vom europäischen Standard (E) abweichende Kanalaufteilung mit Buchstaben- Bezeichnung. Von den 7 Kanälen decken sich 3 voll mit E-Kanälen.
.

Kanal Bildträger Tonträger
A 53,75 MHz 59,25 MHz
B 62,25MHz(=E-Kanal4) 67,75 MHz
C 82,25 MHz 87,75 MHz
D 175,25 MHz (=E-Kanal 5) 180,75 MHz
E 183,75 MHz 189,25 MHz
F 192,25 MHz 197,75 MHz
G 210,25 MHz (=E-Kanal 10) 215,75 MHz

.

OIRT-Norm (Standard D)

Die OIRT-Schwarzweiß-Fernsehnorm entspricht der europäischen „Gerber-Norm" mit Ausnahme folgender Kennwerte:

  • Breite des Videofrequenzbandes 6 MHz
  • Kanalbreite 8 MHz
  • Abstand Bild-Tonträger 6,5 MHz


Farbige Fernsehsendungen werden nach dem französischen SECAM-Verfahren ausgestrahlt. Die VHF-Fernsehkanäle der OIRT-Norm sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt, die UHF-Kanäle entsprechen der Tabelle auf Seite 125.
.

Die VHF-Fernsehkanäle der OIRT-Norm

Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz) Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz)
R1 49,75 56,25 R7 183,25 189,75
2 59,25 65,75 8 191,25 197,75
3 77,25 83,75 9 199,25 205,75
4 85,25 91,75 10 207,25 213,75
5 93,25 99,75 11 215,25 221,75
6 175,25 181,75 12 223,25 229,75

.

Amerikanische Norm (Standard M)

In den USA, Kanada, Südamerika, Japan und einigen weiteren Ländern wird die amerikanische (FCC) Norm (auch RTMA-Norm genannt) benutzt und für Farbe das NTSC-Verfahren (siehe Fußnote). Die wichtigsten Kennwerte sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Lediglich Argentinien benutzt wegen der dort gebräuchlichen 50Hz-Netz-Wechselspannung abweichende Daten für Zeilenzahl und Bildwechselfrequenz (625 und 50 Hz = Standard N).

*NTSC = National Television System Committee.
*.FCC = Federal Communication Committee.
.

Wichtige Kennwerte der amerikanischen Norm

Kanalbreite 6 MHz
Videofrequenz-Bandbreite (Y-Signal) 4,2 MHz
Bildwechsel Zeilensprung 2:1
Zeilenzahl 525
Halbbildwechselfrequenz 60 Hz
Zeilenfrequenz 15 750 Hz
Bildformat 4:3
Modulationsart Bild AM, negativ
Modulationsart Ton FM, Hub ±25 kHz
Abstand Bild-Tonträger 4,5 MHz
Farbübertragungssystem NTSC
Leuchtdichtesignal Y =0,30 R+0,59G+0,11B
Farbdifferenzsignale (1, Q) I =-0,27 (B-Y) + 0,74 (R-Y)
  Q = 0,41 (B-Y)+0,48 (R-Y)
Farbträgerfrequenz 3,579 545 MHz
Farbträger-Modulationsart Quadratur-Modulation
Farbträger-Synchronisierung 8 Perioden des Sender-Farbträgers auf der
  hinteren Austastschulter

In den USA werden Fernsehsendungen im VHF- und UHF-Bereich ausgestrahlt. Die Frequenzangaben in der folgenden Aufstellung gelten sinngemäß auch für die meisten anderen Länder dieser Norm.
.

Die Fernsehkanäle der amerikanischen Norm

Kanal Bildträger MHz Tonträger MHz Kanal Bildträger MHz Tonträger MHz
VHF-Bereich          
A2 55,25 59,75 8 181,25 185,75
3 61,25 65,75 9 187,25 191,75
4 67,25 71,75 10 193,25 197,75
5 77,25 81,75 11 199,25 203,75
6 83,25 87,75 12 205,25 209,75
7 175,25 177,75 13 211,25 215,75
           
UHF-(durchgehend          
von Kanal 14 bis 83)          
A14 471,25 475,75 50 687,25 691,75
15 477,25 481,75 55 717,25 721,75
20 507,25 511,75 60 747,25 751,75
25 537,25 541,75 65 777,25 781,75
30 567,25 571,75 70 807,25 811,75
35 597,25 601,75 75 837,25 841,75
40 627,25 631,75 80 867,25 871,75
45 657,25 661,75 83 885,25 889,75

.

Japan

Abweichend von der amerikanischen Kanaleinteilung ist der VHF-Bereich in Japan gegliedert. Kurzbezeichnung vor den Kanalzahlen J.

Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz)
J1 91,25 95,75
2 97,25 101,75
3 103,25 107,75
4 171,25 175,75
5 177,25 181,75
6 183,25 187,75
7 189,25 193,75
8 193,25 197,75
9 199,25 203,75
10 205,25 209,75
11 211,25 215,75
12 217,25 221,75

.

Englische Normen (Standard A u. J)

In Großbritannien gibt es zwei Fernsehnormen. BBC1 und das ITV (Werbefernsehen) senden in Schwarzweiß im VHF-Bereich mit 405 Zeilen (Standard A) und BBC2 im UHF-Bereich mit 625 Zeilen in Farbe (Standard J). Um auch die beiden erstgenannten Programme farbig ausstrahlen zu können, werden zwei neue Senderketten errichtet, die parallel zum 405-Zeilen- Schwarz-weiß- Standard (der in absehbarer Zeit entfällt) das Programm ein zweites Mal mit 625 Zeilen im UHF-Bereich übertragen. Die ersten neuen Sender wurden 1969 in Betrieb genommen. Wichtige Kennzeichen der englischen Norm sind nachstehend aufgeführt.
.

Wichtige Kennwerte der englischen Norm

  VHF Standard A UHF Standard J
Kanalbreite 5 MHz 8 MHz
Videofrequenz-Bandbreite 3 MHz 5,5 MHz
Bildwechsel Zeilensprung 2:1 Zeilensprung 2:1
Zeilenzahl 405 625
Halbbildwechsel-frequenz 50 Hz 50 Hz
Zeilenfrequenz 10125 Hz 15 625 Hz
Bildformat 4:3 4:3
Modulation Bild AM, positiv AM, negativ
Modulation Ton AM FM, Hub ±50 kHz
Abstand Ton-Bild-Träger 3,5 MHz 6,0 MHz

.

Die Fernsehkanäle der englischen VHF-Norm

Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz) Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz)
B1 45,00 41,50 8 189,75 186,25
2 51,75 48,25 9 194,75 191,25
3 56,75 53,25 10 199,75 196,25
4 61,75 58,25 11 204,75 201,25
5 66,75 63,25 12 209,75 206,25
6 179,75 176,25 13 214,75 211,25
7 184,75 181,75 14 219,75 216,25

Kurzbezeichnung vor den Kanalzahlen: B
Die Kanaleinteilung im UHF-Bereich entspricht der auf Seite 125 angegebenen Tabelle für den Bereich IV/V.
.

Französische Normen

In Frankreich gibt es neben der 819-Zeilen-Norm (Standard E) ebenfalls eine 625-Zeilen-Norm (Standard L), mit der im UHF-Bereich IV/V in Farbe gesendet wird. Die Farbübertragungen erfolgen nach dem SECAM-Verfahren, das in Frankreich entwickelt wurde; seine wichtigsten Kennwerte sind in der Tabelle aufgeführt.

Wegen der großen Bandbreite bringt man die Sender z. T. paarweise im gleichen Frequenzbereich unter; die Frequenzspektren liegen dann spiegelgleich zueinander. Der Kanal 8 hat eine abweichende Kanalbreite von 14 MHz.
.

Wichtigste Kenndaten der französischen Normen

  VHF Standard E UHF Standard L
Kanalbreite 13,15 MHz 8 MHz
Videofrequenz-Bandbreite (Y-Signal) 10,6 MHz 6 MHz
Bildwechsel Zeilensprung 2:1 Zeilensprung 2:1
Zeilenzahl 819 625
Halbbildwechsel-frequenz 50 Hz 50 Hz
Zeilenfrequenz 20 475 Hz 15 625 Hz
Bildformat 4:3 4:3
Modulationsart Bild AM, positiv AM, positiv
Modulationsart Ton AM AM
Abstand Bild-Tonträger 11,15 MHz 6,5 MHz
Farbübertragungssystem SECAM  
Leuchtdichtesignal Y = 0,299 R + 0,587G+ 0,114 B  
Farbdifferenzsignale DB= 1,5 (B-Y),  
  DR= -1,9(R-Y)  
Farbträgerfrequenz fB = 4,250 MHz,  
  fR = 4,406 250 MHz  

Farbträger-Modulations|art: Frequenzmodulation
Synchronisierung der Farbträgerumschaltung durch KennSignal mit Farbträgerfrequenz in der Vertikalaustastung
.

Die Fernsehkanäle der französischen VHF-Norm

Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz) Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz)
F2 52,40 41,25 8a 186,55 175,40
4 65,55 54,40 9 190,30 201,45
5 164,00 175,15 10 199,70 188,55
6 173,40 162,25 11 203,45 214,60
7 177,15 188,30 12 212,85 201,70
8 185,25 174,10      

.

Belgien und Luxemburg

Belgien benutzt im VHF-Bereich eine abgewandelte 625-Zeilen-Norm (Standard C), die als sogenannte flämische Norm bezeichnet wird. Sie entspricht in den wesentlichen Werten (Kanalbreite, Abstand Bild-Tonträger, Zeilenzahl, Halbbildwechsel-und Zeilenfrequenz) der CCIR-Norm, verwendet jedoch eine positiv gerichtete AM-Bildmodulation und einen amplitudenmodulierten Ton.

Luxemburg sendet im VHF-Bereich nach einem modifizierten 819-Zeilensystem, das als sogenannte wallonische Norm (Standard F) früher auch in Belgien gebräuchlich war. Zeilenzahl und Zeilenfrequenz entsprechen der französischen VHF-Norm, desgleichen die Modulationsarten für Bild und Ton. Die Kanalbreite und der Bild-Tonträgerabstand sind dagegen mit der CCIR-Norm identisch (7 bzw. 5,5 MHz). Eine Umstellung auf CCIR-Norm (Standard B) ist im Gange, so daß der Standard F in absehbarer Zeit entfällt.
.

Australien und Neuseeland

Obwohl in Australien und Neuseeland die CCIR-Norm nach Standard B benutzt wird, ist die Einteilung der VHF-Kanäle eine andere.
.

Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz) Kanal Bildträger (MHz) Tonträger (MHz)
Australien          
0 46,25 51,75 6 175,25 180,75
1 57,25 62,75 7 182,25 187,75
2 64,25 69,75 8 189,25 194,75
3 86,25 91,75 9 196,25 201,75
4 95,25 100,75 10 209,25 214,75
5 102,25 107,75 11 216,25 221,75
5A 138,25 143,75      
Neuseeland          
1 45,25 50,75 6 189,25 194,75
2 55,25 60,75 7 186,25 201,75
3 62,25 67,75 8 203,25 208,75
4 175,25 180,75 9 210,25 215,75
5 182,25 187,75      

.

Übersicht der CCIR-Standardnormen und Länderverzeichnis mit Angabe der Fernsehnormen

Soweit bei Drucklegung (in 1973) möglich, sind nachstehend die in den jeweiligen Ländern verwendeten Normen angegeben. Es handelt sich z.T. um modifizierte (mod.) Normen. Die Angaben sind ohne Gewähr.
.

Syst. Norm_________________ Kan.- Kurz- bez. Zeilen- zahl Kan.- Breite in MHz Bild/Ton- Abstand in MHz Rest- seiten- band MHz Bild- Mod. Richtg. Ton- Mod- Verf.
A engl.405-Z.-Norm B 405 5 - 3,5 0,75 + AM
B europ. VHF-Norm E 625 7 + 5,5 0,75 - FM
C fläm. Norm für              
  Belgien - 625 7 + 5,5 0,75 + AM
D OIRT-Norm R 625 8 + 6,5 0,75 - FM
E franz. VHF-Norm F 819 14 ±11,15 2,00 + AM
F wallon. Norm              
  für Belgien - 819 7 + 5,5 0,75 + AM
G europ. UHF-Norm E 625 8 + 5,5 0,75 - FM
H z. Z. nicht benutzt - 625 8 + 5,5 1,25 - FM
J engl. 625-Z.-Norm - 625 8 + 6,0 1,25 - FM
K z. Z. nicht benutzt - 625 8 + 6,5 0,75 - FM
K' afrikanische Norm K' 625 8 + 6,5 1,25 - FM
L franz. UHF-Norm - 625 8 + 6,5 1,25 + AM
M RTMA-Norm A 525 6 + 4,5 0,75 - FM
N mod. RTMA-Norm - 625 6 + 4,5 0,75 - FM

.

I. Europäische Länder

    VHF UHF      
Land S/W-Norm Standard Standard FarbNorm    
    (Zeilen) (Zeilen)      
Albanien OIRT D (625) - SECAM    
Azoren (portug.) RTMA M (525) - -    
Belgien mod.europ.Norm C (625) - PAL    
Bulgarien OIRT D (625) - SECAM    
Bundesrepublik europ. Norm B (625) G (625) PAL    
Deutschland RMTA (US-Arm.) - M (525) -    
Cypern europ. Norm B (625) - -    
Dänemark europ. Norm B (625) G (625) PAL    
DDR (Ostzone) europ. Norm B (625) G (625) SECAM    
Finnland europ. Norm B (625) G (625) PAL    
Frankreich franz. Norm E (819) L (625) SECAM    
Gibraltar europ. Norm B (625) - -    
Griechenland europ. Norm B (625) - SECAM    
Großbritannien engl. Norm A (405) J (625) PAL    
Irland engl. Norm A (405) J (625) PAL    
Island europ. Norm B (625) - PAL    
  RMTA M (525) - -    
Italien europ. Norm B (625) G (625) (PAL?)    
Jugoslawien europ. Norm B (625) - PAL    
Luxemburg europ. Norm B (625) - -    
  mod. franz. Norm F (819) - SECAM    
Malta europ. Norm B (625) - -    
Monaco europ. Norm B (625) - SECAM    
Niederlande europ. Norm B (625) G (625) PAL    
Norwegen europ. Norm B (625) - PAL    
Österreich europ. Norm B (625) G (625) PAL    
Polen OIRT D (625) - SECAM    
Portugal europ. Norm B (625) G (625)   -  
Rumänien OIRT D (625) - (PAL?)    
Schweden europ. Norm B (625) G 625) PAL    
Schweiz europ. Norm B (625) G (625) PAL    
Spanien europ. Norm B 625) G (625) PAL    
Tschechoslowakei OIRT D (625) - SECAM    
UdSSR OIRT D (625) J (625) SECAM    
Ungarn OIRT D (625) - SECAM    
Zypern europ. Norm B (625) - -    

II. Außereuropäische Länder

Aden europ. Norm B (625) - -
Äthiopien europ. Norm B (625)    
  RTMA M (525)    
Afghanistan OIRT D (625)    
Alaska RTMA M (525)    
Algerien europ. Norm B (625) PAL  
Antillen (niederl. )RTMA M (525)    
Argentinien mod. RTMA N (625) (PAL?)  
Australien mod.europ.Norm B (625) PAL  
Bahrein europ. Norm B (625) PAL  
Barbados RTMA M (525)    
Bermudas RTMA M (525) - NTSC  
Bolivien mod. RTMA N (625)    
Brasilien RTMA M (525) PAL  
Chile RTMA M (525) (PAL?)  
China (Volksrep.] lOIRT D (625) (PAL?)  
Costa Rica RTMA M (525)    
Curacao mod. RTMA N (625)    
Dominikanische Republik RTMA M (525) NTSC  
Ecuador RTMA M (525)    
Elfenbeinküste afrikan. Norm K (625)    
El Salvador RTMA M (525)    
Eritrea RTMA M (525)    
Gabun afrikan. Norm K (625)    
Ghana europ. Norm B (625)    
Guadeloupe afrikan. Norm K' (625)    
Guam RTMA M (625)    
Guatemala RTMA M (525)    
Guayana (franz.) afrikan. Norm K (625)    
Grönland RTMA M (525)    
Haiti RTMA M (525)    
Hawaii RTMA M (525) - NTSC  
Honduras RTMA M (525)    
Hongkong europ. Norm G (625) PAL  
(Kabel-TV) engl. Norm A (405)    
Indien europ. Norm B (625)    
Irak europ. Norm D (625) - SECAM  
Iran europ. Norm B (625) - -
  RTMA M (525) - -
Israel europ. Norm B (625) - -
Jamaika RTMA M (525) - -  
Japan RTMA M (525) M (525) NTSC
Jemen europ. Norm B (625) - -
Johnston-Insel RTMA M (525) - -
Jordanien europ. Norm B (625) PAL  
Jungfern-Inseln RTMA M (525) - -
Kambodscha RTMA M (525) - -
Kanada RTMA M (525) NTSC  
Kanarische Inseln europ. Norm B (625) - -
Katar europ. Norm B (625) PAL  
Kenia europ. Norm B (625) - -
Kolumbien RTMA M (525) - -
Kongo,Dem.Rep.afrikan. Norm   K' (625) - -
Kongo.Republik OIRT   D (625) - -
Korea (Süd) RTMA M (525) - -
Kuba RTMA M (525) NTSC  
Kuwait europ. Norm B (625) PAL  
Leeward-Insein RTMA M (525) - -
Libanon europ. Norm B (625) SECAM  
Liberia europ. Norm B (625) - -
Libyen europ. Norm B (625) - -
Malaysia europ. Norm B (625) - -
Marokko europ. Norm B (625) - -
Martinique afrikan. Norm K' (625) - -
Mauritius europ. Norm B (625) - -
Mexiko RTMA M (525) NTSC  
Midway-Insel RTMA M (525) - -
Mikronesien RTMA M (525) - -
Mongolei OIRT D (625) - -
Neukaledonien afrikan. Norm K' (625) - -
Neuseeland europ. Norm B (625) PAL  
Nicaragua RTMA M (525) - -
Obervolta OIRT D (625) - -
Pakistan europ. Norm B (625) - -
Panama RMTA M (525) - -
Paraguay RTMA M (525) - -
Peru RTMA M (525) - -
Philippinen RTMA M (525) - NTSC
Puerto Rico RTMA M (525) - -
Reunion afrikan. Norm K' (625) - -
Rhodesien europ. Norm B (625) - -
Riukiu-Inseln RTMA M (525) - NTSC
Sambia europ. Norm B (625) - -
Samoa RTMA M (525) - -
Saudi-Arabien europ. Norm B (625) - PAL
  RTMA M (525) - -
Senegal europ. Norm B (625) - -
Sierra Leone europ. Norm B (625) - -
Singapur europ. Norm B (625) - -
Somali afrikan. Norm K' (625) - -
Sudan europ. Norm B (625) - -
Süd-Afrika europ. Norm (i. Vorb.) B (625) G (625) PAL
Surinam RTMA M (525) - NTSC
Syrien europ. Norm B (625) - -
Tahiti afrikan. Norm K' (625) - -
Taiwan RTMA M (525) - NTSC
Thailand europ. Norm B (625) - PAL
  RTMA M (525) - -
Trinidad RTMA M (525) - NTSC
Trucial europ. Norm B (625) - -
Tunesien europ. Norm B (625) - SECAM
Türkei europ. Norm B (625) - (PAL?)
Uganda europ. Norm B (625) - -
Uruguay mod. RTMA N (625) - -
USA RTMA M (525) M (525) NTSC
Venezuela RTMA M (525) - (PAL?)
Vietnam (Süd) RTMA M (525) - -

.

Die einführende Seite dieses Taschenbuches folgt noch.

.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2025 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl.-Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - Tag und Nacht, und kostenlos natürlich.