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Die Glanzzeit des Kinobaus war 1949 bis 1957 . . .

Wieder ein Kino von der UFA
Gala-Eröffnung mit viel Tamtam
Unterlagen aus dem Leben des UFA- Technikers Gerhard Redlich
Es gab hunderte dieser Schilder

von Gert Redlich im Aug. 2013 - Diese Zeitdokumente stammen aus den zum Glück erhalten gebliebenen Unterlagen unseres Vaters Gerhard Redlich (in 2017 mit 98 Jahren gegangen †) von vor 65 Jahren. Gerhard Redlich war über 15 Jahre Techniker bei der Kinotechnik-Firma "UFA Handel GmbH" in Frankfurt und hatte damals viele Kinos gebaut oder umgebaut.

Nach dem April 1945, als im Gebiet des Deutschen Reiches alles an Wirtschaft, Gesellschaft und Gemeinwesen in sich zusammengebrochen war, rappelten sich die übrig gebliebenen Kinobesitzer bzw. deren Angehörige in den übrig gebliebenen Kinos und Gaststätten ganz langsam und mühsam wieder auf und versuchten, mit den Überbleibseln aus dem Krieg irgendwie über die Runden zu kommen.

An Neubauten war bis 1948 überhaupt nicht zu denken
, denn es gab sehr oft nur stundenweise Strom und das war nie von Dauer. In der damaligen Ostzone wurden die Kinos von der Militärverwaltung der Russen deutlich mehr gefördert als in den drei Westzonen. Die Kommunisten hatten die Propaganda- Maschinerie des Dritten Reiches nahzu 1:1 übernommen und zeigten unentwegt entweder russische Taiga-Schmalz- Liebesfilme oder heroische Siegesfilme.

Im Westen waren die Zeiten (für Kinobesitzer) härter. Die Amerikaner und Engländer und Franzosen konfiszierten die intakten, größten und natürlich schönsten Kinos und Theater erst mal für ihre Truppenbetreuung - wie zum Beispiel für fast 10 Jahre den UFA Palast in Wiesbaden und das Capitol in Heidelberg. Die Unternehmer bzw. die Betreiber mußten sehen, wie sie mit den überhaupt verfügbaren Filmkopien und der Vorführerlaubnis wieder auf die Beine kamen.

Dann 1948 - erste Lichtblicke in den Westzonen

Die Amerikaner hatten es zuerst gemerkt und mit den Engländern diskutiert. Wenn das deustche Volk hart arbeiten sollte, mußte schon ein Ausgleich her. Und wenn man damit auch gleich die Umerziehung verbinden könnte, wäre das im allseitigen Interesse. Und während die Russen im Osten weiterhin ziemlich dumm die alten kaputten Fabriken demontierten, wurde in den drei Westzonen kräftig am Wiederaufbau geplant und geschneidert. Am Ende kam der Marshall Plan mit sehr sehr viel Kredit-Geld. Jetzt konnten neben Kaufhäusern auch wieder Kinos in Angriff genommen werden.

Es gab da ein paar Randbedingungen bei der Eröffnung

Ein Kino-Eingang aus 1959
Die rein theoretischen Nachwirkungen eines Fehlers

Damals wurden zu den Eröffnungen sehr oft ganz viele "wichtige Leute" - sogenannte Prommies und Politiker - eingeladen. Oft war solch ein neues Kino zur Eröffnungs-Gala bis auf den letzten Platz verplant und auch gefüllt und manche "Interessenten" mussten draußen bleiben.

Da durfte dann aber auch wirklich nichts schief gehen,
denn die Einladungen gingen Wochen vorher per Post raus und der Termin war nahezu unabänderlich. Telefone waren damals sehr rar, der Kinobesitzer oder Betreiber konnte also keinen "Rückruf" starten. Solch einen teuren und peinlichen Zirkus wie in 2010 bis 2013 mit dem Berliner Flughafen Schönefeld konnte sich damals niemand leisten, er wäre schneller pleite als der Film zuende wäre.

Damit hatte der "kleine" UFA Techniker Gerhard Redlich
eine Menge Verantwortung und die Zeit war oft sehr sehr knapp bemessen. Eine Generalprobe gab es so gut wie nie. Vater Redlich hatte immer seine 35mm Testrollen mit im Auto, also eine für das Bild und eine für den 4-Kanal Magnetton und noch eine für den Lichtton.

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Hier ein paar Aufzeichnungen aus dem Rhein-Main-Nahe- Bereich der UFA - sogar bis Kassel und in den Ruhrpott

Leider steht auf den Zetteln mit den neu- oder umgebauten Kinos kein Datum drauf, doch es gibt einen Eindruck, wieviel ein einzelner Techniker so ungefähr leisten konnte.
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Gerhard Redlich hat sorgfältig Neubau und Umbau notiert
Gerhard Redlich hat sorgfältig Neubau und Umbau notiert

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Es beginnt mit dem Lichtspieltheater "Planken" in einem Neubau auf einer Freifläche im plattgebombten Mannheim in 1951 . . . . .

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