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Das ASTORIA CINEMASCOPE-FILMTHEATER in Bad Wildungen

Das Astoria Filmtheater hat jetzt

öffnet am Freitag, dem 28. Januar 1955 seine Pforten. Das Theater ist mit der modernsten technischen Einrichtung versehen, wie sie nur wenige Lichtspielhäuser im Bundesgebiet besitzen. Das Cinemascope 4-Kanal Stereophon-Magnetton-System ermöglicht eine ganz neuartige Bild- und Tonwiedergabe, die schlechthin eine Sensation auf dem Gebiete des Films in der Entwicklung Stummfilm - Tonfilm - Farbfilm bedeutet.

Wir werden bemüht sein, neben allen bedeutenden Cinemascope-Filmen ausgesuchte Programme der deutschen und auch ausländischen Produktionen unseren Besuchern vorzuführen.

Als Eröffnungprogramm :

Cinemascope - was ist das ?

Cinemascope war bereits 1 Jahr alt
  • 5 Wochen hindurch täglich Sonntagsandrang
  • Cinemascope schlägt alle Besucherrekorde
  • Beifall, Jubel, Besucheransturm wie nie
  • größter Erfolg seit Bestehen des Theaters

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Solche und ähnliche Telegramme großer Filmtheater in Mannheim, Frankfurt, Wiesbaden, Stuttgart usw. an die Filmverleihe beweisen, daß die Cinemascope-Filme in unseren deutschen Städten, ebenso wie in den USA, einen ungeheuren Eindruck machen.

Der Reiz ?

Worin liegt der besondere Reiz dieser umwälzenden Erfindung?

Cinemascope-Filme erweitern die bisherige Filmleinwand in eindrucksvoller Weise und erzielen damit überwältigende Panorama-Wirkungen. Durch Verdoppelung der Bildbreite entsteht ein riesiges Bild, das nicht den gewohnten Ausschnitt bietet, sondern dem Blickfeld des menschlichen Auges weitgehend angepaßt ist.

Eine neu erfundene Brillanz bewirkt eine erstaunlich scharfe und farbwertrichtige Wiedergabe, die vor allem bei Bewegungsaufnahmen den Eindruck räumlicher Tiefe vermittelt. Diese neue Bildtechnik wird vor allem wesentlich ergänzt durch ein (Anmerkung: akustisch-) plastisch wirkendes, in der Qualität gesteigertes 4-Kanal-Magnetton-System an Stelle des bisher verwendeten einkanaligen Lichttons. Zwischen dem alten Licht-Ton und dem stereophonischen Magnetton liegt eine weite Welt. Regisseur und Kameramann haben bei Cinemascope die Möglichkeit, Ton und Farbe, Raum, und Bewegung zu entscheidenden Ausdrucksmitteln zu machen.
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Wer die herrlich schönen Naturaufnahmen, die majestätischen Prunkszenen, die erregenden Bewegungsbilder in den neuen Cinemascope-Filmen gesehen hat, begreift die sensationellen Erfolge dieser Produktionen in aller Welt. Die Kunstgattung Film erhält durch diese neue Technik eine einzigartige Anziehungskraft. Im Wettkampf mit dem Fernsehen, der besonders in den USA ausgefochten wird, hat Cinemascope dem Tonfilm auf unabsehbare Zeit Überlegenheit verliehen.
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Die Technik

Der Einbau dieser technischen Neuheit ist allerdings nicht überall ohne weiteres möglich. Die ohnehin schon kostspielige Tonanlage wird etwa um das Vierfache, die Bildanlage rund um das Dreifache verteuert.

Bei Rangtheatern
kann mit einwandfreier Bildwiedergabe nur gerechnet werden, wenn die Bildwerfer (Anmerkung: das sind die Film-Projektoren) nicht über dem Rang angeordnet sind und nicht extrem hoch über der Bildwandmitte stehen.

Aus diesem Grunde wurde in dem neuen ASTORIA
der Bildwerferraum so gebaut, daß bei horizontaler Projektion die bestmögliche Bildqualität erreicht wird. Bad Wildungens Filmfreunde haben also die Gewähr, CINEMASCOPE-Filme technisch vollendet zu erleben in dem neuen, eigens dafür konstruierten ASTORIA, Bad Wildungens modernstem Filmtheater mit der 8m Bildwand!

  • CINEMASCOPE - Bild geht fast über die gesamte Breite des Saals.
  • CINEMASCOPE - Ton kommt von der sichtbaren Quelle auf der Leinwand.
  • CINEMASCOPE - arbeitet mit Ton-Effekten im Zuschauerraum.
  • CINEMASCOPE - vermittelt den Eindruck mitten im Filmgeschehen zu sein.
  • CINEMASCOPE - ist großartig.


. . . und die Ausstattung des Theaters?

Bitte überzeugen Sie sich selbst!
Wir feuen uns auf Ihren Besuch !

Anmerkung : Nicht alle diese Aussagen sind korrekt. Der Projektionsraum sollte sehr wohl leicht von oben auf die Bildwand "schauen", damit die Lichtstrahlen in das große Publikum unten im Parkett optimal reflektiert werden.

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Als weitere Programme sind vorgesehen :

und viele andere Programme, die jedem Geschmack dienen sollen, unter anderem:

  • Heidi und Peter
  • Die Caine war ihr Schicksal
  • Das zweite Leben
  • Inferno
  • Die Gladiatoren

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Anmerkung : Hört hört ! Jetzt Schaumgummisitze

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  • Als eines der ersten Theater des Bundesgebietes wurde das ASTORIA mit Correcta-Schaumgummisitzen ausgestattet!

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Normale Eintrittspreise: (vom Nov. 1955)

 1.- DM, 1.40 DM, 1.80 DM, 2.20 DM

Infolge der Überlänge des Programms „Das Gewand" lt. Anordnung des Verleihs + 20 Pfennig Zuschlag. Anfangszeiten: Wochentags 16 und 20 Uhr, Sonntags 14, 17 und 20 Uhr. Kartenvorverkauf täglich von 10-12 und 15-16 Uhr. • Fernruf 715 •

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Hier ein Vor-Bericht aus der Lokalzeitung vom Jan. 1955

Es ist einer der wenigen Artikel, in den der UFA Techniker Gerhard Redlich namentlich erwähnt wird. Die Projektionstechnik "werkelte" zwar immer im Hintergund, doch wenn die nicht problemlos funktionierte, ging nichts mehr.

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Donner grollt von der Decke herab

Mit Brettern vernagelt zeigt sich vorläufig das Astoria-Filmtheater, das gegen Ende des Januars voraussichtlich zum erstenmal seine Gäste erwartet, um sie mit allen Mitteln der Illusion zu verzaubern, so wie sie die moderne Technik hervorgebracht hat. Unser Bild zeigt das langgestreckte Foyer mit dem Eingang, das sich an den Hotelbau anschmiegt.

10. Januar 1955 - Waldecksche Landezeitung

Das "Astoria" wartet mit Cinemascope-System und schaumgummigepolsterten Sesseln auf.

Bad Wildungen - Bretterwände, Schutthaufen, geschichtete Ziegelsteine und ein Schild verkünden an der Abzweigung des "Breiten Hagens" von der "Brunnenstraße", daß an dieser Stelle in wenigen Wochen ein neues Lichtspiel Theater, nämlich das Astoria-Theater, erstmals seine Gäste empfangen wird. Sie werden überrascht vor einer 8 Meter breiten Cinemascope-Leinwand in tiefen Polstersesseln sitzen.

Im übrigen warten bereits jetzt die modernsten technischen Einrichtungen darauf, Filmkunst in größter Vollendung zu zeigen.
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Die Technik

Hinter der klapp- und schwenkbaren Leinwand verbirgt sich jedoch eine Bühne mit der beachtlichen Tiefe von 5,60 Metern. Denn dieser Theaterraum - einstmals der große Saal des Astoria-Hotels - steht auch allen anderen kulturellen Veranstaltungen zur Verfügung. Gerade um die Bühne herum verbirgt sich eine große Zahl technischer Ueberraschungen.

So wurde unter der Rampe die Heißluft- und Klima-Anlage eingebaut, die für ständig unverbrauchte Luft sorgt. In diesem Theater gibt es keine störenden Heizkörper mehr. Außerdem verteilen sich hinter der Leinwand drei Gruppen von je zwei Lautsprechern, die zusammen mit den übrigen sechs im Raum verteilten Lautspreehern des Magnet-Ton-Systems die Richtung von Bild und Ton in wirklichkeitsnahe Uebereinstimmung bringen.

Cinemascope

Bei der Aufführung des Films „Das Gewand", der voraussichtlich zur Eröffnung laufen wird, dürfte also das Publikum überrascht das Grollen des Donners genau über sich vernehmen. Das „Astoria", das im Zuge eines großzügigen und kostspieligen Umbaus ganz auf dieses neueste Filmsystem „Cinemascope" eingerichtet ist, bezieht den Zuschauer in ungewöhnlich starkem Maße in den Ablauf der Handlung ein. Denn das plastische Bild sowohl auf der ungewöhnlich breiten und gerundeten Leinwand als auch der von allen Seiten kommende Ton stellen ihn direkt in den Mittelpunkt.

Der Kino-Saal

470 Sessel werden den Raum mit der abgerundeten Decke füllen. Ihre Ausstattung besteht fast durchweg aus Correcta-Schaumpolstern. Damit gehört das Astoria mit zu den ersten westdeutschen Lichtspielhäusern, die in diesem Umfange seinen Besuchern diesen Komfort anbietet. Wird die Decke aus sehallschluckender Rauhputz-Tapete bestehen, so soll der Fußboden mit seinem isolierenden Stampf-Asphalt dem Publikum die Füße warmhalten.

Während das Parkett im ersten Drittel eben bleibt, gewinnt es im weiteren Verlauf eine Steigung von 4,4 Prozent und wird nach hinten von Logen abgeschlossen.

Der Vorführraum

Besonders wichtig für die Wirkung des Cinemascope-Verfahrens bleibt der Umstand, daß der Vorführraum mit den Fenstern für die Bildwerfer sich mit der Leinwand in gleicher Höhe befindet.

Auch der Vorführraum ist einer besonderen Betrachtung wert. Vom Gang aus führen verschiedene eiserne Türen zum Schaltraum, zum Toilettenraum und zum eigentlichen Vorführraum. In letzterem stehen zwei umfangreiche Ungeheuer, die Kanonen nicht ganz unähnlich sind. Es handelt sich um zwei Zeiss-Ikon-Geräte, den größten ihrer Art, die übrigens auch Schmalfilmvorführungen erlauben.

Gerade arbeitet sich der Mechaniker der UFA-Handelsgesellschaft in Frankfurt/M., Gerhard Redlich, durch ein Gewirr von farbigen Kabeln durch, das sich aus zwei kleinen Löchern im Fußboden in den Raum ergießt. „Wir haben auch unseren Roboter hier", so sagte er und zeigt auf die Gefahrenschaltung. Ein Hebeldruck läßt bei Gefahr automatisch die Maschine abstellen, die Fenster zum Theaterraum schließen, läßt das Licht im Saal aufleuchten und den Bühnenvorhang zurausehen. „Allerdings zahlt der Roboter das Eintrittsgeld nicht wieder automatisch zurück", meinte er mit einem kleinen Lächeln.

Eine Veränderung, die auch von außen sich bereits erkennen läßt, ist das Foyer, das sich als langgestreckter Anbau am Gebäude entlangzieht. In seinem sehr geräumigen Innern finden Kasse und Garderobe Platz. Zusammen mit den zwei großen Flügeltüren, die diesen Vorraum mit dem eigentlichen Theater verbinden, erlauben noch zwei weitere, unmittelbar ins Freie führende Türen dem Publikum nach den Vorstellungen ein schnelles Verlasseh des Theaters.
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Unsere Kinos zeigen :

  • Wenn der weiße Flieder wieder blüht
    (Eder-Lichtspiele, Sachsenhausen) So, wie der gleichnamige Schlager einst die ganze Welt eroberte, erobert dieser Farbfilm sich die Herzen der Kinobesucher. Eine Elite beliebter Darsteller, wie Willy Fritsch, Magda Schneider, Hertha Feiler, Paul Klinger, Albert Florath und zum ersten Male auf der Leinwand die entzückende Romy Schneider-Albach sicherten diesem Streifen mit seinen herrlichen Farben von vornherein den Publikumserfolg. Es ist ein Film mit vielen bekannten Schlagern und Liedern, Witz, Gefühl und echter Menschlichkeit.

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