Die UFA Zweigstelle Trier - ein Vorteil
In Trier und rund um Trier und die ganze Saar entlang und die Mosel hoch bis in die tiefe Eifel war es einfacher, schnell mal anzureisen, als von Frankfurt oder Wiesbaden aus. Dafür hatte man den UFA Laden in der Weberbachstr. 11 samt Telefon eingerichtet.
3. Oktober 1957 - Das neue Metropol Filmtheater Trier
"Zum Geleit"
Am Donnerstag, den 3. Oktober 1957 übergeben wir unser neuerrichtetes METROPOL-THEATER der Öfentlichkeit.
Wir hoffen hiermit für Sie und alte Trierer Filmfreunde eine neue Stalte der Unterhaltung und Erbauung geschaffen zu haben und sind stolz darauf, wiederum einen bedeutsamen Schritt in dem Wiederaufbau der durch den Krieg schwerstens getroffenen Haus Schieffer-Betriebe voran gekommen zu sein.
Mit der Fertigstellung des neuen Filmtheaters „Metropol" gilt es gleichzeitig Abschied zu nehmen von dem Saalbau „Groß-Trier", der infolge seiner Volkstümlichkeit, sei es durch Darbietungen von Revuen, Volksstücken, bester Musikkapellen und vor allen Dingen großstädtischer Varietedarbietungen, nicht nur ein Begriff der Stadt Trier - sondern man kann ruhig behaupten - des ganzen Regierungsbezirkes gewesen ist. Nach dem letzten verlorenen Kriege ist eine andere Zeit hereingebrochen und Darbietungen genannter Art sind finanziell leider nicht mehr tragbar, so daß wir uns - ehrlich gestanden - sehr schweren Herzens von „Groß-Trier" trennen mußten.
Weitere 600 Sitzplätze für Trier
Das Theater selbst faßt 600 Sitzplätze und ist selbstverständlich mit den modernsten technischen Einrichtungen ausgestattet. Die Bildwand konnte infolge der Breite des früheren Saales auf 14,5m gebracht werden und darf damit zu den größten der Bundesrepublik gezählt werden. Zur Erreichung einer möglichst plastischen Bildwirkung ist die Bildwand stark gekrümmt, wobei Spezialobjektive Verwendung finden. Als Tonanlage dient ein 4-Kanal-Magnetton-System modernster Ausführung. Zur Übertragung des Tones dienen drei Hauptlautsprechergruppen, die hinter der Wand angebracht sind, sowie dreißig Effektlautsprecher, die über der Decke verteilt sind.
Für die Schwerhörigen bringen wir eine frohe Botschaft. Durch Einbau einer Schwerhörigen-Induktionsschleife, die an einen großen Verstärker angeschlossen ist und den ganzen Kinoraum umfaßt, wird erreicht, daß Schwerhörige, sofern sie ihr Schwerhörigen-Gerät mit sich führen, auf allen Plätzen - ohne Verwendung von Kopfhörern - ausgezeichnet hören können.
Als besondere Attraktion bringen wir bis auf Weiteres vor jedem Hauptfilm durch Musik untermalte farbige Wasserspiele. Da diese Spiele, sowie die Begleitmusik mit jedem neuen Programm wechseln, dürften diese Wasserspiele eine schöne zusätzliche Darbietung auch für längere Zeit bleiben.
Nach ebenfalls modernsten technischen Gesichtspunkten wurde die Heizungs-, Be- und Entlüftungsanlage eingerichtet. Eine vollautomatische Ölfeuerung und eine Wasserkühlung sorgen für die jeweils erforderliche Temperatur, während die automatische Belüftung die laufende Erneuerung der Luft durchführt.
Die Bestuhlung ist durchgehend in Hochpolster ausgeführt, während die Loge mit Vollpolster-Sesseln allerhöchster Bequemlichkeit ausgestattet ist. Der Reihenabstand geht erheblich über das gewöhnliche Maß hinaus, um auch hier bequeme Sitzmöglichkeit zu schaffen.
Der Aufbau des Metropol-Theaters . . .
unter der Gesamtleitung und nach Plänen des Herrn Architekten Peter Qracher, B.D.A., Trier, ging in 110 Arbeitstagen vor sich. Diese kurze Bauzeit und die solide Bauausführung legen ein beredtes Zeugnis ab für den Leistungsstand und die Einsatzbereitschaft der am Aufbau beteiligten Firmen und Arbeiter, denen unser aufrichtiger Dank gebührt.
Liste der am Neubau beteiligten Firmen:
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- Firma Bau-Gorges, Maurer- und Betonarbeiten
- Firma Hilarius Engel, Verputzer- und Stuckaturarbeiten
- Firma Erich Tschickardt, Zimmererarbeiten und Perlittdecke
- Firma Laeis-Werke, Dachkonstruktion
- Firma Kulhavy, Eloxierte Türen, Fenster und Vitrinen
- Firma Anton Heimbach, Bielefeld, Vitrinen, Kunstschlosserarbeiten
- Firma Schneider, Kunstschlosserarbeiten
- Firma Betonsteinwerk Trier, Foyer-Fußboden und Eingangstreppe
- Firma Peter Friedrich, Plattierungsarbeiten und Glasmosaik
- Firma Arnold Schüller, Marmorarbeiten
- Firma Josef Schmitt, Schlosserarbeiten
- Firma Franz Schuh, Stampfasphaltboden
- Firma Wilhelm Eiden, gesamte Schreinerarbeiten
- Firma Trier-West Eisenhandel, Trägerlieferung
- Firma Schneider, Terrazzoarbeiten
- Firma Hepping & Erdmann, Ölheizung und Be- und Entlüftung
- Firma Johann Milien, Dachdeckerarbeiten
- Firma Lichthaus Scheurich, Neonbeleuchtung
- Firma Matthias Müller, Beleuchtungskörper
- Firma Hermann Stortz, Frankfurt, Elektro-Installation
- Firma Franz Press, gesamte Malerarbeiten
- Firma Gebr Salomon Glaserarbeiten
- Firma Binsfeld Glaserarbeiten
- Firma Adolf Hägin Innenausstattung
- Firma Textilhaus Insel Innenausstattung
- Firma Hochstetter & Lange Innenausstattung
- Firma Neuburg, Euskirchener Stuhlfabrik, Bestuhlung
- Firma Ufa-Handelsgesellschaft mbH., Frankfurt/Trier, kinotechnische Einrichtung
- Herr Jo Girsch, Sgraffito an der Straßenfront
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