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1954 - ein neues Blättchcn - Der Filmvorführer

Die Glanzzeit des deutschen und europäischen Kinos begann erst ein paar Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs (im April 1945) und "alle" sprangen auf den lukrativen Zug auf.

Es gab beinahe 10 Filmzeitschriften mit den populistischen Werbesprüchen eines jeden auch noch so trivial blöden Heimatschmökers und mehrere Firmenpublikationen der hersteller über die jeweils aktuelle Technik und die neuen Entwicklungen.

Die Kinobesitzer bzw. die Betreiber wurden umworben, möglchst das Neueste an Technik anzuschaffen bzw. zu kaufen. Vergessen wurde dabei der Mann im Vorführraum, der für den Betrieb des Kinos sorgte.
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Im Januar 1954 wurde das anders - da kam diese Zeitschrift raus

Es gab da nämlich - sogar in 1953 noch - ein paar "Probleme" mit dem leicht entflammbaren Nitrozellulose-Film, der immer noch allgemein in den Kinos gespielt wurde.

Jeder Vorführer musste daher eine Ausbildung machen und eine Prüfung ablegen, wie es teilweise heute noch in 2025 (aber in anderen Branchen) der Fall ist. Insbesondere Deutschland war und ist ein Prüfungsland.

Was lag da näher, als für diese "wichtigen" Leute auch noch eine spezielle Zeitung zu machen.  Dabei spielte es keine Rolle, daß es ab 1920 !! schon an die 20 ausführliche Handbücher für Filmvorführer gab, die auch allgemein verbreitet waren.
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Es gab genau 10 Jahrgänge, dann war wieder Schluß

In dieser neuen Zeitschrift wurde dem Filmvorführer nocheinmal das aktuelle Wissen angedient, das er ja sowieso hätte haben müssen. Bemerkenswert ist jedoch, wie hier komplexe Vorgänge auf leicht lesbarem Niveau dargelegt wurden. Das alleine macht Sinn, es heute nochmal zu veröffentlichen.

Die Jahre ab 1950 brachten umfangreiche neue technische Entwicklungen und auch neue Erkenntnisse mit sich. Der Verstärkerbau und die Lautsprechertechnik machten große Sprünge. Auch kamen die Transistoren in immer mehr Geräten zum Einsatz und auch bei der Optik tat sich viel.

Eine der größten Neuerungen war der Cinemascope-Film mit der 4-Kanal Magnetton-Technik. Fast zeitgleich wurde die neue Xenon-Lampe marktreif entwickelt und in der Kinoprojektion eingesetzt. Später zum Ende der 1950er Jahre kam der Stereoplattenspieler auf den Markt. All das sollte oder mußte der Filmvorführer neu dazu lernen.
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Doch zwischen den Zeilen stand es dann .....

So schnell, wie der Aufschwung gekommen war, so schnell flaute er auch wieder ab. Bereite 1956 war dieser Hype vorbei und die Kinos auf dem Land liefen nicht mehr, in den grösseren Städten nur noch leidlich. Die Hersteller der Kinotechnik überboten sich mit der Automatisierung des Filmvorführbetriebs, was doch bedeutete, den Filmvorführer könne man einsparen.

Das alles stand zwischen den Zeilen, wenn man genau hinschaun wollte. Und dann ab 1962 ging es brachialgewaltig abwärts. Auch der 70mm Film konnte es nicht mehr retten, das Kino als Goldesel war auf einmal out.

Alles das entnehmen wir diesem Blättchen - "Der Filmvorführer".
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Hier rechts sehen Sie die Coverseiten des ersten Jahrgang 1954.

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Sehr geehrter Filmvorführer !

Die Sorge um konkurrenzfähige Filmvorführer hat den WirtSchaftsverband der Filmtheater, Baden-Württemberg veranlaßt, das heute vorliegende Fachblatt „Der Filmvorführer" herauszugeben. Die technische Entwicklung und die zu erwartende Konkurrenz durch das Fernsehen machen es unbedingt erforderlich, dass ein Filmvorführer, der als erster Mitarbeiter im Filmtheater wirkt und anzusprechen ist, über alle technischen Neuerungen und Erkenntnisse ausführlich und umfassend informiert wird.

Ein neu auftretendes Projektionsverfahren darf für einen verantwortungsbewußten Filmvorführer kein Buch mit sieben Siegeln sein! Wir wollen Ihnen helfen Ihre technischen Kenntnisse zu erweitern und beabsichtigen mit unserem Organ „Der Filmvorführer" alle Probleme dieses wichtigen Berufszweiges der Filmbranche anzuschneiden.

Ihr Chef erwartet mit Recht von einem ausgebildeten und geprüften Filmvorführer aufgeschlossenes Interesse für alle technischen Neuerungen und wird sicher bereit sein, Ihre Verbesserungsvorschläge sorgfältig zu prüfen. Ihr Fachblatt wird Ihnen wertvolle Anregungen geben können, denn es stehen uns ausgezeichnete Fachkräfte der Kinotechnik und Filmwirtschaft zur Verfügung, die uns ihre Mitarbeit an dem vorliegenden Fachblatt „Der Filmvorführer" zugesagt haben.

Eine weitere Aufgabe dieses Fachblattes wird es sein, alte bewährte Filmvorführer zu Wort kommen zu lassen, die ihre oft jahrzehntelange Erfahrung dem Filmvorführer-Nachwuchs gern vermitteln werden.

Selbstverständlich ist uns auch jede Anregung willkommen und wie Sie selbst aus Ihrer eigenen Praxis wissen werden, ist es für einen Filmvorführer unerläßlich, mit der ständig fortschreitenden Entwicklung in lebendigem Kontakt zu stehen. In diesem Sinne hoffen wir eine bisher bestehende Lücke im Berufsleben der Filmvorführer auszufüllen und werden Ihnen jederzeit helfend und beratend zur Seite stehen.

1. Vorsitzender des WirtSchaftsverbandes der Filmtheater e.V. Baden-Württemberg
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1. Jahrgang 1954
Inhaltsverzeichnis für die Fachzeitschrift DER FILMVORFÜHRER

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Sachgebiete :

I. Anschriften der kinotechnischen Industrie
II. Allgemeine technische Fragen / Ausbildung
III. Bildfelder und Tonstörungen und ihre Beseitigung
IV. Fernsehen
V. Bildwandausleuchtung und Lichtleistung
VI. Literatur-Übersicht
VII. Mechanik
VIII. Neue Bildverfahren (Cinemascope, SuperScope, Plastorama, 3-D-Film)
IX. Neue Tonverfahren (Magnetton, Perspecta)
X. Optik
XI. Praktische Winke
XII. Schmalfilm (16 mm)
XIII. Sicherheitsvorschriften / Sicherheitsfilm
XIV. Über Verstärker-Anlagen
XV. Berichte und Leserzuschriften (Briefkasten)

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Es bedeuten: Römische Zahl vor dem Schrägstrich - Nummer des Heftes; arabische Zahl hinter dem Schrägstrich = Seitenzahl.
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I. Anschriften der kinotechnischen Industrie

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Die deutsche kinotechnische Industrie und ihre Vertretungen VIII 8
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II. Allgemeine technische Fragen / Ausbildung

Ein langer Weg: Vom Kintopp zum CinemaScoppe 1/3
Technische Entwicklung in rasendem Tempo 1/4
Fortbildungskurse für Filmvorführer II/2
Der Begriff des Alleinvorführers III/4
Der Tonfilm III/6
Betrachtungen zur Lage der Kinotechnik IV/4
Der DKG-Prüffilm Nr. 4a V/5
Neue Kinomaschinen und Tonfilmgeräte V/7, VII/3
Feuerbeständige Leistungen V/7
Was wissen Sie über Akustik? VI/7
Was ist das: Lumen, Lux, Stilb, Apostilb und Cadela VII/6
Ordnung im Vorführraum VII/8
Was wissen Sie über Fotozellen? VIII/5
Die Zeiss Ikon-Xenon-Lampe VIII/6
Die Fortschritte der Tonfilmtechnik VIII/7
Rekordleistung in Freilicht-Projektion VIII/8
Retheto-Vulcopresse für 35-mm-Film IX/3
DKG diskutierte Tontechnik IX/3
Arri-Horizontal-Filmumroller zum Selbsteinbau IX/5
Filmprojektion mit Reinkohle X/3
Ölung und Ölwechsel des Projektors X/5
Fachliche Fortbildung in Nürnberg X/8
Normung der Start- und Endbänder XI/XII/4
Kinobogenlampe: Spiegeldurchmesser und Lichtleistung XI/XII/6

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III. Bildfehler und Tonstörungen und ihre Beseitigung

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Fortsetzungs-Serie: Bildfehler und Tonstörungen - Ursachen und Abhilfe VI/4, VII/4, VIII/4, IX/4, X/4, XI/XII/5
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IV. Bildwandausleuchtung / Lichtleistung

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Verbesserte Bildausleuchtung mit Bauer-Leuchtfeldlinsen IV/8 Bildwandausleuchtung IX/6 . . . und nochmal Bildwandausleuchtung XI/XII/8
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V. Fernsehen

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Die Elemente eines Fernsehempfängers II/5
Fernsehen im Filmtheater XI/XII/4
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VI. Literatur-Übersicht

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  1. Fachliteratur für Filmvorführer V/6, VI/3, VII/5
  2. „Der Filmvorführer ist im Bilde" (Rezension) VII/5
  3. Die neuen Hauszeitschriften VIII/3, IX/3, XI/XII/4, XI/XII/7
  4. „Technik für Filmvorführer" (Rezension) VIII/3
  5. „Handbuch für Kinofachleute" (Rezension) XI/XII/3

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VII. Mechanik / Elektrotechnik

Der Projektor II/3, III/2
Die drei Grundgrößen der Elektrotechnik II/5

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VIII. Neue Bildverfahren

(Cinemascope, SuperScope, Plastorama, 3-D-Film)  
Aus der CinemaScope-Praxis III/5
Die stereoskopischen Filmverfahren V/2
Die Panorama-Verfahren VI/2, VI/3, V/3
Philips-Filmumroller für 3-D- und CinemaScope-Film V/7
Optischer Ausgleich der Bildversetzung bei CinemaScope-Projektion VI/8
Das VistaVision-Verfahren VII/2
Test für korrekte 3-D-Vorführungen VII/5
Umstellung auf CinemaScope-Projektion VII/7
Zusammenfassung über neue Bildverfahren XI/XII/2
Schöne Aussichten durch PERIRAMA XI/XII/10

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IX. Neue Tonverfahren|

(Stereophonie, Magnetton, Perspecta, Sound)  
Die Stereophonie (Vierkanal-Magnetton) VIII/2
Perspecta Sound IX/2
Zweikanal-Magnetton (mit Lichtton) X/l
Zusammenfassung über neue Tonverfahren XI/XII/3

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X. Optik

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Geometrische Optik Korrektur an Ton-Objektiven Vergütung der Objektive V/4, IV/7, III/4, H/4 HI/6 VI/5
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XI. Praktische Winke

Der Stahlfilm 1/6
Die Bildwandprobe 1/6
Die Schrumpfungslehre 1/6
Reinigung von reflexvergüteten Objektiven und Kabinenfensterscheiben II/6
Kabinenfensterscheiben für 3-D-Film II/6
Objektive für 3-D-Film II/6
Wärmestrahlung und Farbfilm III/6
Berechnungstabelle für Filmlaufzeiten V/5
Der Anlasser und seine Bedienung VI/7
So gut ist selbst TESA-Film nicht VII/6
Sorgenkind Startband VII/6
Der Plattenspieler streikt . . . (Fehlerbeseitigung) X/6
Einheitliche Startbänder X/7
Ersatzteile für den Filmprojektor X/8
„Kunstmaler" Filmvorführer XI/XII/8
Pflege und Wartung der Notbeleuchtungsbatterie XI/XII/9
Herstellung eines Reserveverstärkers XI/XII/11
Wege zur Erhöhung der Lichtleistung XI/XII/11

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XII. Schmalfilm (16 mm) und der Rest

Die neue Bauer-Pantason-16 VIII/5
Die Lichtquelle des Schmalfilm-Projektors IX/8

XIII. Sicherheitsvorschriften / Sicherheitsfilm
Sicherheitsvorschriften sollten genau beachtet werden (Was jeder wissen muß) 1/7, H/7, HI/7
Nitro- und Sicherheitsfilm H/3
Der Sicherheitsfilm IV/3

XIV. Über Verstärker-Anlagen
Die Verstärkerleistung und der Wirkungsgrad des Lautsprechers VII/3
Verstärkeranlagen für alle neuen Tonverfahren X/7
Herstellung eines Reserveverstärkers XI/XII/11

XV. Berichte und Leserzuschriften
Die PHOTOKINA 1954 IV/2
Technischer Briefkasten 1/6, II/6, IV/8, V/6, VI/7, VII/8, VIII/6, XI/XII/7
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