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11.9.1953 - Wiedereröffnung des APOLLO in Wiesbaden

Ein Foto des Apollo aus 1959
Der Wiedereröffnungsfilm 1953 - immer noch ohne Cinemascope
Das dringliche Schreiben der UFA Geschäftsleitung aufgrund dieses Vorfalls an alle Geschäftsstellen und Techniker imBereich Mitte und Süd

Im Apollo Theater in Wiesbaden wurden von der UFA und deren Techniker Gerhard Redlich neue Projektoren eingebaut. Die Zeiss Ikon Ernemann X Maschine war zu der Zeit das Feinste an Projekoren, das am Markt verfügbar war.

Diese Wieder-Eröffnung eines großen Kinos
(und ausgerechnet auch noch in Wiesbaden bei einem sehr wohlwollenden Kunden, dem Herrn Erich Ewert) war die einzige Eröffnung, bei der etwas gewaltig schief gelaufen war.

Im Trubel der Eröffnung wurde der Haus-Vorführer nach unten ins Foyer gelotst und der UFA Techniker Gerhard Redlich überblendete auf den zweiten Akt, nicht wissend, daß da etwas mit der Aufwickelfriktion dieser Maschine nicht stimmte - warum auch immer das vorher nicht geprüft worden war.

Als dann noch sein Chef von der UFA auftauchte und irgend etwas wissen wollte, genügte ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und die Rolle war fast zur Hälfte im Mengen in den Vorführraum knietief auf den Boden "gelaufen". Dadurch war der Raum fast nicht mehr begehbar, ohne daß der Filmstreifen dieser Rolle Schaden genommen hätte. Irgendwie ging es aber dennoch ohne Unterbrechung weiter. Doch das dicke Ende kam nach.

Der damalige Besitzer und Betreiber, Erich Ewert, hatte es nämlich mitbekommen
, daß da "jemand" von der UFA "Schuld" war und beschwerte sich fürchterlich ganz oben beim Chef in Frankfurt - eigentlich unter Freunden unüblich oder unfair. Doch Erich Ewert und sein Sohn (beide bereits verstorben) waren damals dennoch öfter bei uns Redlichs zu Gast.

Die Besucher der Eröffnungsvorstellung hatten es nicht mitbekommen, daß da eine Rolle Film fast gekillt worden war. Die wurde zwar später nachgeliefert, doch der (seltene) große Knartsch war da.

Wenn ich mich recht erinnere, hieß der Film aber anders
- etwas mit Caligari, nach dem das uralte Wiesbadener UFA-Palast Kino viel viel später in "Caligari" umbenannt wurde.
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Die Zeitschrift "Der neue Film" schreibt in 73/1953

Wiedereröffnung des Apollo in Wiesbaden

Erich Ewert, seit 40 Jahren in der Lichtspiel-und Varietebranche - hat in seinem Apollo (in Wiesbaden) nach zehntägiger Neugestaltung dem Auge des Besuchers Vieles zu bieten: sowohl im erhellten als auch im verdunkelten Theaterraum. Mit Kunstleder bespannte Wände, Polster-Stühle und neue Leuchtkörper - geliefert von Teppich-Schlüter, Kamphöner, Staff & Schwarz.

„Nach Eintritt der Dunkelheit" gibt der tiefgrüne Vorhang die metallisierte Bildwand frei - vorläufig für normale Projektion in Verhältnis 1,33:1; die Gesamtlgröße ist aber mit 7,5 mal 3,0 m auf das (neue) Höchstmaß berechnet, das sowohl WarnerScope wie auch Cinemascope erfordern.

  • Anmerkung : Das bedeutete aber, daß die Filmwirtschaft bereits im Oktober 1953 über das kommende "Cinemascope" Filmformat informiert war. Übrigens hatte sich "WarnerScope" dagegen nie durchgesetzt.

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Im Vorführraum stehen zwei neue Ernemann X, elektrisch gekoppelt für die Vorführung des 3-D-Films der Warner Brothers „Das Kabinett des Professor Bondi", mit dem am 11.9.1953 wiedereröffnet wurde.

Ebenfalls neu: ein UFA-Gleichrichter-Automat 2 mal 90A mit Verteileraufsatz und Fernsteuerung. Die Lieferung erfolgte durch UFA-Handel Frankfurt. Die Installation der Kinotechnik führte Herr Redlich durch.

Wie wir erfahren, will Herr Ewert zur Saison 1954/55 sein Projekt auf Wiesbadens Bleichstraße (am Bismarckring) verwirklichen; 800 Plätze, als Name „Metro am Ring". Der neue Film 73/1953

Nachtrag :
Das Projekt wurde dann das "Arkaden am Ring".

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