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1954 - Jetzt neu : BALI in Hagen mit CinemaScope

im Bahnhof in Hagen
Ein A5 Flyer zur Eröffnung
des BALI 1954

Eine der Neueröffnungen war im Septemer 1954 das BALI in Hagen im Hauptbahnhof, bei dem mein Vater den Teil der kinotechnischen Einrichtung installierte. Ich vermute oder ersehe aus den uralten fast nicht lesbaren Akten der Provisionszahlungen, daß es nicht nur die Cinemascope Technik gewesen war, also die Objektive und die 4-Kanal Verstärker, sondern eine komplette Neueinrichtung.

Natürlich warben der oder die Betreiber des BALI nicht damit, daß "sie" diesen Film erstmals in Deutschland zeigen würden. Das durfte man damals nicht.

"AUF SEINEM SIEGESZUG UM DIE WELT
NUN AUCH IN DEUTSCHLAND!
DER ERSTE FILM IN Cinemascope."

Und das habe ich im Internet - in der Westfälischen Rundschau von 2009 g
efunden:

Kinodenkmal
"Angestaubtes Bali hat noch Charme"

13.09.2009 | 16:00 Uhr

„Doppelpremiere im Hauptbahnhof. Neuer Wartesaal und Bahnhofslichtspiele, Schmuckstücke für Hagen”.

So vollmundig titelten die Zeitungen am 3. September 1954 zur Eröffnung des Bali-Kinos.


Am gestrigen Sonntag, dem „Tag des offenen Denkmals” öffnete das ehemalige Schmuckstück für einige Kinoliebhaber und Nostalgiker wieder die Pforten. Doch es bot sich ein trauriges Bild. Am ehemaligen Haupteingang des Kinos ein Wegweiser, der wieder aus der Bahnhofshalle hinaus, vorbei an den früheren Wartesälen der Bahn über einen dreckigen Hinterhof zum Filmsaal führt.

Von den ehemals „neuen roten Polsterreihen der 500 Parkettplätze” keine Spur mehr, stattdessen stehen zwanzig Klappstühle verloren auf grauem, unansehnlichem Teppichboden. Statt „großem Kino” flimmern „Dick und Doof”- Filme von DVD über die kleine Leinwand. Das staubige Treppenhaus wurde etwas hilflos mit einem blauen Lichtschlauch geschmückt.

„Wir wollten das Kino für die Hagener Bürger für einen Tag aus dem Dornröschenschlaf wecken”, erzählt Georg Thomys, Amtsleiter der Unteren Denkmalbehörde. „Das Gebäude gehört der Bahn, Pläne dafür gibt es aber leider keine, da es keinen Investor gibt.”

Beim genaueren Hinsehen erahnt man aber doch in einigen Details den Charme vergangener Tage: die seegrüne Polsterwandverkleidung und die mit Goldton abgesetzten Brüstungen der (nicht zugänglichen) Logen sind, wie im damaligen Zeitungsartikel beschrieben, erhalten geblieben. Ebenso die vasenförmigen Lampen an den Logen.

Am mit Holzlatten verrammelten Eingang zeigt eine Kopie des Kinoprogramms, welche Sensation die Bali-Eröffnung für die Hagener seinerzeit gewesen ist.

„Den Beginn einer neuen Filmepoche erleben sie in unserem technisch vollendeten Theater mit dem Film, der bisher alle Besucherrekorde brach: Das Gewand mit Richard Burton in Cinemascope - plastische Wirkung ohne Brillen.”

Vielleicht findet sich ja doch noch ein Liebhaber, der das etwas angestaubte Stück Hagener Geschichte wieder zum Leben erwecken möchte. Für die Hagener Kulturlandschaft sicher ein weiteres Kleinod.

Nicole Degutsch

Anmerkung : Das mit der plastischen Wirkung war natürlich ein Schmarren, doch wie auch aus der Festschrift des "Capitol" in Heidelberg hervorgeht, hatten die meisten das mit dem neuen Cinemascope und 3D in einen Topf geworfen, sie wußten es damals noch nicht besser.


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