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Feb. 1989 - F.J. In der Smitten 60 Jahre

Auch die jüngeren Pioniere der Farbfernsehtechnik kommen jetzt in die Seniorenjahre. Prof. Dr. rer nat. habil. Franz Josef in der Smitten, der am 24. Februar 1989 seinen 60. Geburtstag feiert, gehört zu dieser Gruppe von Fernsehingenieuren, die einen wesentlichen Anteil daran haben, daß vor über 21 Jahren das Farbfernsehen in Deutschland mit dem PAL-Verfahren erfolgreich gestartet werden konnte.

Im Januar 1963 war es Walter Bruch in Hannover gelungen, die Fachleute der Europäischen Rundfunkunion (EBU) von den Vorzügen seines PAL-Verfahrens zu überzeugen; im Mai des gleichen Jahres begann der 1/2 Jahre zuvor zum Dr. rer. nat. promovierte Franz Josef In der Smitten mit einem Ingenieur und einem Meßtechniker das erste Farbfernseh-Versuchsstudio Deutschlands in Köln-Ehrenfeld zu installieren.

Der Westdeutsche Rundfunk hatte diese Initiative ergriffen, um erste Erfahrungen mit der neuen Farbfernseh-Studiotechnik zu sammeln. Neben dem Betrieb einer amerikanischen Studiokamera hatte hier auch die damalige Fernseh GmbH (Darmstadt) ihre erste Chance, Farbfernseh-Studiogeräte zu liefern und zu erproben.

Für mich, der ich damals als junger Ingenieur in Darmstadt mit der Entwicklung der ersten Farbfernseh-Studioanlagen beauftragt war, sind diese Kontakte mit F. J. In der Smitten von unschätzbarem Wert gewesen.

Aus dieser Aufbruchstimmung in ein neues Fernsehzeitalter entwickelte sich jenes nunmehr seit über 25 Jahren bestehende herzlich-persönliche Verhältnis zum Jubilar, das mich nur zu gerne zur Feder greifen läßt, um den fachlichen Lebensweg dieses Vollblut-Fernsehtechnikers gebührend zu würdigen.

Daß der damalige Technische Direktor des WDR, Herr Werner, den 34 Jahre jungen Dr. In der Smitten mit dem Aufbau des Farbfernseh-Versuchsstudios betraute, zeigt, wie sehr er die besonderen Fähigkeiten des damals bereits seit 10 Jahren beim Westdeutschen Rundfunk tätigen Mitarbeiters einzuschätzen wußte.

Angefangen hatte alles mit einer Praktikantentätigkeit 1952 des seit dem Wintersemester 1949/50 an der Universität Köln in den Fächern Physik, Mathematik und Chemie eingeschriebenen Studiosus' F. J. In der Smitten.

Als sein Valer starb, konnte das Studium nur gerettet werden, weil ihn der damalige Oberingenieur und Leiter der Meßtechnik, Fritz Enkel, am 1. November 1953 als Meßtechniker in der NF-Abteilung des NWDR Köln einstellte. Hier saß er nun aufgrund einer Sondervereinbarung spät abends bis in die Nacht und reparierte Mikrophone und Tonbandgeräte, die beim Hörrundfunk am nächsten Tag wieder gebraucht wurden. Tagsüber saß er in den Vorlesungen.

Wahrlich, das waren harte Studienjahre, aber sie haben ihn zweifach geformt: Beim Rundfunk lernte er sein Handwerk von der Pike auf, und an der Universität wurden die Grundlagen für seine späteren wissenschaftlichen Erfolge erarbeitet.

Als der frisch diplomierte Physiker im April 1958 Leiter der neu gegründeten Abteilung Videotechnik wurde, konnte er beides miteinander verbinden und neben seiner Tätigkeit als Betriebsingenieur beim WDR auch wissenschaftliche Untersuchungen über das magnetische Verhalten dünner Ferritschichten bei kurzzeitiger Feldeinwirkung durchführen, womit er dann im Dezember 1961 bei Professor Heinrich Lange am Institut für Theoretische Physik an der Universität Köln zum Dr. rer. nat. promovierte.

Dieses Parallellaufen von Rundfunktätigkeit und wissenschaftlicher Arbeit an den Hochschulen hat F.J. In der Smitten in seinem weiteren fachlichen Leben beibehalten, es ist ein Kennzeichen seiner Arbeitsweise geworden und das Geheimnis seines besonderen Erfolges.

Dabei war es wieder der Technische Direktor des WDR, Herr Werner, der diese Doppelfunktion sehr förderte, so daß Dr. In der Smitten ab Wintersemester 1966/67 einen Lehrauftrag für das Fach Fernsehtechnik an der RWTH Aachen übernehmen konnte. Parallel zu seiner Tätigkeit im Farbfernseh-Versuchsstudio des WDR arbeitete er bei dem unvergessenen Prof. Lueg am Institut für Technische Elektronik der RWTH Aachen an einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Bandbreitenkompression bei Videosignalen mit.

Er blieb in seiner wissenschaftlichen Arbeit dieser heute wieder besonders aktuellen Aufgabe treu und habilitierte sich am 24. Juli 1974 in Aachen mit dem Thema "Untersuchungen zur Nachrichtenreduktion bei Bildsignalen, insbesondere zur irrelevanzreduzierenden Quellencodierung bei Fernsehsignalen".

Der Weg zum Hochschullehrer war damit vorgezeichnet, Am 1. Mai 1975 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Nachrichtentechnik an die Universität-Gesamthochschule Wuppertal.

Mit dem beibehaltenen Arbeitsgebiet der Datenreduktion für Bild- und Tonsignale machte er seine Arbeitsgruppe zu einer in Fachkreisen allseits geschätzten Hochburg für Hardwarestudien in Transformationscodierung. Daneben findet er - seinem besonderen Arbeitsstil folgend - die Zeit, bei seiner früheren Rundfunkanstalt neben einer Beratung über neuere rundfunktechnische Entwicklungen Weiterbildungsveranstaltungen für die WDR-Ingenieure durchzuführen.
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Eine ganz besondere Anerkennung muß man dem Jubilar zollen, wenn man seine zahlreichen Ämter an der Universität Wuppertal aufgelistet sieht. Als Prodekan und anschließend Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik, als Vorsitzender des Konvents und schließlich - eine besonders ehrenvolle und zeitraubende Tätigkeit - als Prorektor der Universität Wuppertal konnte er seine
konziliante Art, seine organisatorischen Fähigkeiten sowie seinen Fleiß und seine große Einsatzfreude voll zur Geltung bringen.

All diese besonderen Eigenschaften kommen auch der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft (FKTG) zugute, deren 1. Vorsitzender er seit bald 10 Jahren ist. Auf 6 Jahrestagungen hat er die FKTG in hervorragender Weise repräsentiert und den wichtigen Schritt der Kooperation mit der Informationstechnischen Gesellschaft vollzogen.

Was kann man einem solch erfolgreichen Fernsehingenieur und Hochschullehrer zu seinem 60. Geburtstag wünschen? Das Schicksal möge ihn weiter begünstigen mit guter Gesundheit und persönlichem Wohlergehen, damit er seinen vielfältigen beruflichen Aufgaben, die ihn so sehr befriedigen, weiterhin mit Schwung und Tatkraft nachgehen kann.

Seine vielen Freunde und Kollegen sowie seine zahlreichen Schüler würden sich darüber sehr freuen und gratulieren herzlichst zum 60. Geburtstag

H. Schönfelder
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