Die Zeiss Ikon Zeitschrift "Bild und Ton" ab 1952
In den Anfängen nach 1945 galt es, den Vorführern und auch den Kinobesitzern möglichst viel Wissen zu vermitteln. Das reduzierte die Problemfälle und Serviece-Einsätze. Vor allem mußte es leicht verständlich sein, denn die allermeisten der angesprochenen Kunden waren keine oder nur angelernte Fachleute. Auch die Chefs hatten anfänglich wenig Ahnung. Wir haben diese Zeitschrift bis Ausgabe 65 vorliegen. Die dann folgenden Ausgaben (ab 1962 und folgende) suchen wir noch.
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ZEISS-SPIEGELLEUCHTEN IM ZUSCHAUERRAUM 1952
Licht spielt in Lichtspielhäusern eine hervorragende Rolle. Das beschränkt sich nicht auf die Ausleuchtung des Bildstreifens, auch die Raumbeleuchtung dient der psychologischen Beeinflussung der Besucher.
ZEISS-IKON löst lichttechnische Probleme
Ist Ihnen bekannt, daß sich ZEISS-IKON seit vielen Jahren mit Sorgfalt lichttechnischen Problemen widmet und dabei die verschiedenen Formen der Spiegelleuchten entwickelt hat? Das Merkmal dieser Leuchten ist ihr gelenktes Licht. Es beruht auf der gerichteten Rückstrahlung und der geringstmöglichen Absorption des reinen Silbers, das als Reflektormaterial verwendet wird. Die nach optisch-mathematischen Grundsätzen je nach der Beleuchtungsaufgabe verschieden geformten Glassilberspiegel geben „Licht nach Maß", und man kann mit ihnen jeden Beleuchtungswunsch auf wirtschaftliche Weise erfüllen.
Zeiss-Spiegelleuchten sind also auch zur Kinobeleuchtung in hervorragender Weise geeignet. Im Filmtheater ist eine wohlabgewogene Mischung von direkter und indirekter Beleuchtung am Platze, und die Architekten haben viele Möglichkeiten der Gestaltung. An drei Beispielen aus der Praxis soll nachfolgend die Anwendung der Zeiss-Spiegelleuchten im Zuschauerraum erläutert werden.
Beispiel Berlin-Borsigwalde
In einem Filmtheater in Berlin-Borsigwalde ist durch den Architekten Schwarz mit verhältnismäßig einfachen Mitteln ein Höchstmaß an Wirkung erzielt worden. Der Vorhang wird durch Reihen von Zeiss-Schrägstrahlern IS 30 so angestrahlt, daß er gedämpftes Licht in den Raum zurückgibt (Bild 1).
Die Hauptbeleuchtung bekommt der Raum von einem rechteckigen Deckenfeld, das den Luftschacht umgibt. Hier sind 20 breitstrahlende Zeiss-Glocken- Spiegelleuchten IG 50 montiert. Die Leuchten sind leicht zugänglich und geben ein gleichmäßiges Licht, das sich auf den ganzen Raum verteilt, mit Ausnahme des Teils unter dem Range. Einige kleine Schmuckleuchten helfen hier nach.
Beispiel Rottach/Tegernsee
Im Kurtheater-Kino in Rottach/Tegernsee geschieht die Vorhanganstrahlung und Rampenbeleuchtung mit der Zeiss-Spiegelrinne IPr 3 (Bild 2). Sie besteht aus einem kastenförmigen, verspiegelten Glaskörper, der, mit einer Schwenk Vorrichtung und Fokussiereinrichtung für die Glühlampe versehen, genau auf den Verwendungszweck eingestellt werden kann. Für das rechteckige Leuchtfeld im hinteren Teil des Zuschauerraumes ist gleichfalls die Spiegelrinne verwendet worden. Sie ist so eingebaut, daß sie weiches, diffuses Indirektlicht gibt.
Beisöiel Würzburg
Der gleichen Leuchte bediente sich der Architekt Peter Feile beim Bau der Bavaria-Lichtspiele in Würzburg (Bild 3). In das Gesims wurden hier auf den laufenden Meter 2 - 2 1/2 Spiegelrinnen eingebaut und mit Glühlampen verschiedener Wattstärken bestückt. Der Vorhang wird mit Zeiss-Schrägstrahlern IS 18 beleuchtet. Die Spiegelrinnen sind für den Beschauer unsichtbar angebracht, und nur ihr Licht flutet an die Decke und von dort weich und beruhigend in den Raum. So bewirkt es Sammlung und Hinstimmung der Besucher auf das Filmerlebnis. Darüber hinaus wird es zum Bauelement, das dem Ausdruckswillen des Architekten dient.
Zusammenfassung
Zusammenfassend sei gesagt, daß Zeiss-Spiegelleuchten mit ihren hervorragenden lichttechnischen Eigenschaften und ihrer bekannten ZEISS-IKON-Qualität nicht nur für den Zuschauerraum, sondern auch für Foyers, Vorräume, Garderoben, Umgänge und sonstige Räume in Frage kommen. Sie sind ebenso für Außenanstrahlungen sehr geeignet. Doch hierüber ein anderes Mal mehr.
Es empfiehlt sich in jedem Falle, lichttechnischen Rat, der kostenlos erteilt wird, beim Goerzwerk der ZEISS-IKON AG in Berlin-Friedenau, Rheinstr. 45-46, einzuholen.
STAEGER im Jahr 1952
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