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Die Zeiss Ikon Zeitschrift "Bild und Ton" ab 1952

In den Anfängen nach 1945 galt es, den Vorführern und auch den Kinobesitzern möglichst viel Wissen zu vermitteln. Das reduzierte die Problemfälle und Serviece-Einsätze. Vor allem mußte es leicht verständlich sein, denn die allermeisten der angesprochenen Kunden waren keine oder nur angelernte Fachleute. Auch die Chefs hatten anfänglich wenig Ahnung. Wir haben diese Zeitschrift bis Ausgabe 65 vorliegen. Die dann folgenden Ausgaben (ab 1962 und folgende) suchen wir noch.

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Die neuen ZEISS IKON-Verstärker DOMINAR

Es ist zweckmäßig, daran zu erinnern, daß ZEISS IKON bereits vor 1939 Tonanlagen gefertigt hat und deshalb auch auf diesem Gebiete über entsprechende Erfahrungen verfügt. Die Verstärker DOMINAR, von denen die Typen 91 und 200 besonders beliebt waren, wurden in alle Welt geliefert und haben sich auf das Beste bewährt. Noch heute, nach so langer Zeit, sind viele in Betrieb und wir freuen uns, wenn wir hören, daß die damals gelieferten DOMINAR weiterhin ohne Anstände und selbst unter den besonders schwierigen Bedingungen in den Tropen arbeiten. Anerkennungen dieser Art sind eindeutiger Beweis für die Qualität.

Bei den neuen Entwicklungen wurden alle inzwischen gewonnenen Erfahrungen und die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse berücksichtigt. Bedeutende Fortschritte wurden erzielt bei der Tonaufnahme und beim Kopierprozeß, ferner auf dem Gebiete der Schallplatte, die mit der Verringerung des Nadelrauschens eine Erhöhung von Qualität und Dynamikumfang brachten. Der Magnetton eröffnet auch für das Filmtheater ganz neue Möglichkeiten. Auf dem Gebiete der Stereophonie haben Probevorführungen zu beachtlichen Resultaten geführt.

Bei der Entwicklung eines modernen Tonfilmverstärkers müssen alle diese Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Andererseits soll aber die Möglichkeit bestehen, Tonträger älterer Fertigung abzuspielen, ohne daß deren Unvollkommenheit durch eine hochqualifizierte Anlage besonders hervortritt. Man erreicht dies durch zweckmäßig dimensionierte Einstellmöglichkeiten des Frequenzganges.

So entstanden die neuen Verstärker DOMINAR, die sich inzwischen gut eingeführt haben und die sich wegen ihrer Qualität und Zuverlässigkeit des besten Rufes im Inlande und Auslande erfreuen.
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DOMINAR L

Der Tonfilmverstärker DOMINAR L ist aus zwei Baugruppen zusammengesetzt. Er wird durch eine Blechhaube abgedeckt, die sich leicht abnehmen läßt, wenn der Netzschalter ausgeschaltet ist (Bild 1). Durch die Verriegelung mit Hilfe des Schaltknebels sollen Unfälle durch Berührung spannungführender Teile verhindert werden.

Zwischen den beiden Baugruppen
befindet sich die Bedienungsplatte mit dem Eingangswahlschalter für Lichtton, Nadelton, Mikrofon und Gong, einem Vorregler für die Grundeinstellung der Lautstärke im Saal und einem Regler für den Kontrollautsprecher.

Die Bedienungsplatte kann bei abgenommener Haube nach oben geklappt werden, so daß alle Schaltelemente und Lötstellen von vorn gut zugänglich sind (Bild 2). Neben der Platte befindet sich ein Winkel mit zwei dreistufigen Reglern für Höhen und Tiefen. Diese Regler sind nur durch Schraubenzieher verstellbar, um eine unerwünschte oder unbeabsichtigte Änderung des Frequenzganges zu verhindern.

Zur Überwachung der beiden Stromzweige der Gleichrichterröhre im Netzteil sind zwei Sicherungslampen vorgesehen, die durch Schaugläser in der Haube sichtbar sind. Durch Ausbrüche in der Haube können die Knöpfe auf der Bedienungsplatte sowie die Höhen- und Tiefen regier von außen bedient werden. Hinter dem durchscheinenden Firmenzeichen ist eine Signallampe angebracht.

Der Verstärker enthält drei Vorstufen, eine Phasenumkehrröhre sowie die in Gegentakt geschaltete Endstufe. Die Röhre der zweiten Vorstufe ist als Kathodenverstärker geschaltet. Hierdurch wird der Ausgang niederohmig und es besteht die Möglichkeit, ein Saalreglerkabel beliebiger Länge anzuschließen. Auch tritt keine Zeitverzögerung zwischen Regelbewegung und Änderung der Lautstärke ein.

DOMINAR L läßt sich an Wechselstrom 40 bis 60 Hz
und die Spannungen 110, 125, 150 oder 220 Volt anschließen. - Meßbuchsen für die Anodenströme der beiden Endröhren sowie Einstellmöglichkeiten zu deren Symmetrierung sind vorhanden. Die beiden Fotozellenspannungen sind stufenweise getrennt für jede Zelle einstellbar. Der Fotozelleneingang ist gegen Fremdbeeinflussung besonders abgeschirmt.

Neben den Anschlüssen für die beiden Fotozellenkabel
ist auch ein solcher für den Zellenkoppler vorgesehen. Der Zellenkoppler ist eine Vorstufe, die den hochohmigen Widerstand der Fotozelle auf einen geringen Widerstandswert übersetzt. Er kann bei den Bild-Ton-Maschinen ERNEMANN X (das ist die 10) und ERNEMANN IX (das ist die 9) direkt in das Werk eingebaut werden, so daß das störanfällige Fotozellenkabel völlig entfällt. Er ist auch als "Zellenkoppler für Wandmontage" lieferbar, für solche Maschinen, in die sich auch kein Zellenkoppler einbauen läßt.

DOMINAR L - Technische Daten

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  • Leistungsaufnahme ca. 110 VA
  • Röhren 4 X EF 40,
  • 2 X EL 12/375,
  • 1 X EZ 12
  • Tonfrequente Leistung ca. 18 Watt
  • Verstärkungsgrad bei 1000 Hz 86 db
  • Klirrfaktor < 3%
  • Brummspannung < l/oo
  • Eingangswiderstand 100 kOhm
  • Ausgangswiderstand 2, 4, 7 und 15 Ohm
  • Fotozellenspannung stufenweise einstellbar von 85 bis 160 Volt

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Der siebenstufige Vorregler dient dazu
, eine Grundlautstärke, die sich durch die Dichte der Kopie oder andere Verhältnisse ergibt, einzustellen, so daß der Feinregler im Saal immer in einem günstigen Bereich arbeiten kann.
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DOMINAR M (Mit Meßfeld)

Beim Tonfilmverstärker DOMINAR M ist das Baugruppenprinzip in noch stärkerem Maße durchgeführt und infolge der mechanischen Ausführung ein Optimum an Zugänglichkeit der Schaltelemente und Lötstellen erreicht worden. Die Baugruppen sind von oben nach unten in folgender Reihenfolge eingesetzt:

  • 1. Netzanschlußgerät    
  • 2. Hauptverstärker    
  • 3. Vorverstärker    
  • 4. Fernschalteinsatz
  • 5. Reserveverstärker


Das Netzanschlußgerät enthält u. a. einen Netzregler mit dem dazu gehörigen Meßinstrument (Frontplatte rechts, Bild 3). Ein Meßinstrument mit Umschalter (Frontplatte links, Bild 3) dient zur Kontrolle der Anodenspannung, der Anodenströme der einzelnen Röhren und der tonfrequenten Ausgangs-Spannung. Der bei geöffneter Tür zugängliche Spannungswähler mit Netzsicherung kann auf eine Netzspannung von 110, 125, 150 und 220 Volt Wechselstrom bei 40 bis 60 Hz geschaltet werden. Die Anodenspannung wird durch Trockengleichrichter erzeugt, die durch eine Sicherung geschützt sind.

In der Mitte der Frontplatte befindet sich der Netzschalter sowie die Signallampe, die anzeigt, daß der Verstärker eingeschaltet ist. Links und rechts vom Netzschalter sind die Entbrummer für die Vorverstärker Nadelton und Lichtton angebracht. Sie sind von außen mit Hilfe eines Schraubenziehers einstellbar.

Der Hauptverstärker enthält eine Vorstufe, eine Phasenumkehrröhre, eine Gegentaktvorstufe, die Gegentaktendstufe, den Nachübertrager und eine Baugruppe zur Erzeugung der Vorspannungen ist für eine unverzerrte Ausgangsleistung von Symmetrierung der Endröhrenanodenströme. Er ist für eine unverzerrte Ausgangsleistung von 45 Watt ausgelegt.

Falls diese große Leistung aus bestimmten Gründen noch nicht benötigt wird
(beispielsweise, weil vorerst nur ein Lautsprecher 20 Watt vorhanden ist, oder ein kleineres Theater später vergrößert werden soll), so kann der Verstärker auf eine Ausgangsleistung von 25 Watt umgestellt werden. Dies geschieht durch Austausch der Baugruppe für die Vorspannung der Endröhren, die wahlweise für 25 oder 45 Watt Ausgangsleistung geliefert werden kann, wobei 20 bzw. 40 Watt für die Saallautsprecher und 5 Watt für den Kontrollautsprecher vorgesehen sind.

Die Symmetrierung der Endröhrenströme
erfolgt durch Verstellung von Potentiometern getrennt für beide Röhren und kann mit Hilfe eines Schraubenziehers durch Öffnungen in der rechten Seitenwand des Verstärkergehäuses vorgenommen werden.

Am Eingang ist eine Entzerrung für die Höhen und Tiefen
vorgesehen, die durch Umlöten zur Grundeinstellung eingerichtet werden kann und zur Anpassung an die Charakteristik des Saallautsprechers an die Saalakustik bestimmt ist.

Technische Daten

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  • Leistungsaufnahme ca. 165 VA
  • Röhren 5 X EF 40,
  • 1 X ECC 40, 2 X EL 34
  • Tonfrequente Leistung 25 bzw. 45 Watt
  • Verstärkungsgrad bei 1000 Hz 79 bzw. 90 db
  • Klirrfaktor < 2%
  • Brummspannung << l/oo Eingangswiderstand 100 kOhm
  • Ausgangswiderstand 7,5, 15 und 30 Ohm

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Reserve-Verstärker
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  • Leistungsaufnahme ca. 65 VA Röhren 2 X EF 40,
  • 1 X EL 34 Tonfrequente Leistung 10 Watt
  • Klirrfaktor < 5% Ausgangswiderstand 6, 15 und 30 Ohm

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Der Vorverstärker enthält
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  1. eine Vorstufe für Nadelton,
  2. eine Vorstufe für Lichtton und
  3. eine Stufe in Anodenbasisschaltung zum Anschluß des Saalreglers.

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Die Nadeltonvorstufe hat Anschlußmöglichkeit für einen elektromagnetischen und einen Kristall-Tonarm, die Lichttonvorstufe einen solchen für zwei Zellenkoppler. Jede der beiden Vorstufen hat einen dreistufigen Entzerrer zur Regelung der Tiefen und einen fünfstufigen Regler zur Regelung der hohen Frequenzen. Die Einstellung kann von vorn an sogenannten Geldstückschlitzen erfolgen.

Vor der Stufe in Anodenbasisschaltung befindet sich ein Betriebsartenumschalter für Lichtton, Nadelton, Gong, Mikrofon und Fernschaltung sowie ein vierstufiger Vorregler für die Lautstärke, deren Einstellknöpfe vorn in der Mitte angeordnet sind.

Um den Verstärker DOMINAR M an beliebiger Stelle des Bildwerferraumes befestigen zu können, ist grundsätzlich die Verwendung von Zellenkopplern vorgesehen. Damit werden die langen Verbindungen über Fotozellenkabel mit den Kinomaschinen vermieden. Läßt sich bei vorhandenen Maschinen kein Zellenkoppler einbauen, so ist der Zellenkoppler für Wandmontage zu verwenden, der zwischen den Maschinen angebracht und über kurze Fotozellenkabel angeschlossen wird.

Der Zellenkoppler bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die Überblendung des Tones zu automatisieren. Die niederohmigen Ausgangsleitungen können ohne Befürchtung von Störungen über Relaiskontakte geführt werden. Die Relais werden von den Überblenderkontakten der Kinomaschinen gesteuert. Damit ist nur die Maschine mit dem Hauptverstärker verbunden, die gerade Ton fährt. Ebenso können die anderen Toneingänge über Relais geschaltet werden.

So entstand der Fernschalteinsatz zum DOMINAR M, bei dessen Verwendung die Betriebsartenumschaltung vom jeweils umzuschaltenden Tonerzeuger oder auch von einer Zentralstelle aus erfolgt, etwa vom Bedienungsplatz an den Maschinen.

Der Fernschalteinsatz enthält vier Relais für Lichtton I, Lichtton II, Gong und Nadelton bzw. andere Tonfrequenzerzeuger sowie verschiedene Schaltelemente. Die jeweils in Betrieb befindliche Schaltstellung wird durch das Aufleuchten einer Signallampe angezeigt.

Der Reserveverstärker dient nur dazu, bei Störungen die Vorstellung zu Ende zu führen, ist also nicht für einen Betrieb über längere Zeit bestimmt. Er enthält zwei Vorstufen und eine Endstufe. Zwischen den ersten beiden Röhren befindet sich ein zehnstufiger Lautstärkeregler. Außerdem ist eine einfache Entzerrung durch LImlöten vorgesehen. Die Ausgangsleistung beträgt 10 Watt. Anschluß für Saal- und Kontrollautsprecher ist vorhanden.

Für den Fall, daß ein vorhandener Verstärker den Reservebetrieb übernehmen soll, kann das Feld des Reserveverstärkers als Umschaltfeld ausgebildet werden. Durch reichlich dimensionierte, hochwertige Bauelemente, die Verwendung von gängigen Röhrentypen, die auf den verschiedensten Gebieten ihre Bewährungsprobe in der Praxis bestanden haben und andere Maßnahmen wurde bei den Verstärkern DOMINAR eine besonders hohe Betriebssicherheit erreicht.

Ein ungewöhnlich hohes Maß naturgetreuer Tonwiedergabe (und natürlich auch Bildwiedergabe) sichert das ZEISS IKON "BILD-TON-SYSTEM". Antireflexfreie Lichttonoptik, ZEISS IKON-Fotozelle, ZEISS IKON-Zellen koppler, Verstärker DOMINAR und Lautsprecherkombination IKOVO X sind so aufeinander abgestimmt, daß Sprache und Musik nicht schlechthin übertragen werden, sondern im Filmtheater in voller Ursprünglichkeit und Natürlichkeit erstehen.    

Riedel

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