Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Kandem-Stufenlinsenaufheller mit Hochintensitäfs-Bogenlampe für
Filmbeleuchtung
aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 2 / Febr. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film - Mitteilung der Firma Körting & Mathiesen A.G.
Die charakteristische Eigenschaft der Stufenlinse (Fresnelsche Zonenlinse), die störende Abbildung der Leuchtdrähte der Projektions-Glühlampen auf der Aufzuleuchtenden Fläche zu unterdrücken und dadurch Lichtfelder von hervorragender Gleichmäßigkeit zu erzeugen, hat dazu geführt, daß man im Film- und Fotoatelier an Stelle der bisher üblichen Spiegelaufheller weitestgehend von der Stufenlinse Gebrauch macht.
Neben solchen Geräten für Glühlampen von 500, 1000, 2000 und 3000-5000 Watt hat die Firma Körting & Mathiesen A.G. im Hinblick auf ihr Spezialgebiet auch ein solches Gerät mit einer Bogenlampe als Lichtquelle entwickelt. Dieser unter der Bezeichnung „Kandem* Stufenlinsenaufhefler Nr. 44" (siehe Bild 1) eingeführte
Apparat ist in verschiedener Hinsicht besonders bemerkenswert.
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1. Die Lampe
Bei der Bogenlampe handelt es sich um eine Hochintensitätslampe mit positiv verdrehbarer Kohle und Beck-Effekt für 150 Amp. Gleichstrom, Lichtbogenspannung 68 Volt.
Die Leuchtdichte des Kraters einer gewöhnlichen Gleichstrombogenlampe liegt in der Größenordnung von 18.000 sb während sich die Leuchtdichte des Beck-Kraters der Zahl von 100.000 sb nähert. Die Lampe arbeitet voltautomatisch.
Die Drehung der positiven Kohle um ihre Längsachse, die während des Betriebes zur Erreichung eines einwandfreien Kraters erforderlich ist, ferner der Nachschub der positiven und negativen Kohle, geschieht durch ein motorisch angetriebenes Regelwerk, welches infolge besonderer Steuereinrichtungen außerordentlich präzise arbeitet und schon auf einige Volt Spannungsunterschied am Lichtbogen reagiert.
Ein automatischer Ausschalter verhindert, daß beim „Ausbrennen" der Lampe Zerstörungen an der Kohlenführung, den Kohlenhaltern usw. entstehen können. Mit Rücksicht auf die Verwendung der Lampe für Tonfilmzwecke ist durch eine Reihe geeigneter Maßnahmen ein praktisch geräuschloses Arbeiten der Regelwerkseinrichtung erreicht worden. Bild 2 zeigt den Aufbau der Hochintensitätsbogenlampe.
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2. Lichttechnisches
Die Stufenlinse hat den beachtlichen Durchmesser von 500mm. Die Bogenlampe bzw. der Krater der positiven Kohle strahlt sein Licht direkt auf die Linse. Ein Spiegel ist daher jn diesem Gerät nicht vorhanden.
Durch einen Spindeltrieb mit Handrad wird die Lampe gegenüber der Linse verschoben, wodurch sich das Lichtfeld bei einem Abstand von etwa 10m von ca. 0,8-8m Durchmesser verändern läßt. Dabei werden Lichtstärken in der Größenordnung von 10 Millionen bis 500.000 HK erreicht.
Infolge der sehr guten Ausgestaltung der Stufenljnse ist auch bei größter Streuung ein praktisch gleichmäßig ausgeleuchtetes Lichtfeld gewährleistet. Bei Konzentration eignet sich das Gerät besonders für Sonneneffekte. Der in dem Beck-Krater sich bildende leuchtende Gasball weist eine außerordentlich hohe Temperatur auf, so daß das Licht dieser Lampe in seiner spektralen Zusammensetzung dem Sonnenlicht sehr nahe kommt.
Dieser Umstand ist besonders für die Verwendung des Gerätes Nr. 44 für Farbfifmaufnahmen von Bedeutung. Abgesehen davon spielt aber bei der Farbaufnahme auch noch die Gleichmäßigkeit der Lichtfarbe eine sehr wichtige Rolle, Diese wird durch das unter 1. bereits beschriebene, sehr präzis arbeitende automatische Regelwerk sichergestellt, wobei zu bemerken ist, daß sich die spektrale Zusammensetzung des Lichtes einer Bogenlampe mit der Lichtbogenspannung ändert.
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3. Allgemeines
Das Gerät kann den jeweiligen Anforderungen im Atelier entsprechend in zwei verschiedenen Ausführungen geliefert werden.
Bild 1 zeigt den Aufheller mit Stativ und eingebautem Widerstand, Bild 3 auf einem Fußkreuz montiert, wie dies bei den Filmaufhellern vielfach im Atelier üblich ist. Für diesen Verwendungszweck ist der Widerstand mit Füßen und Handgriffen versehen, um ein bequemes Herausnehmen aus dem Stativ bzw. Aufstellen zu gewährleisten.
Das auf gummibandagierten Rollen fahrbare Stativ ist mittels einer selbsthemmenden Schneckenwinde verstellbar. Lichtpunkthöhe (Mitte Linse über Boden): tiefste Stellung etwa 1,90m, höchste Stellung etwa 2,80m.
Der Anschluß der Lampe muß stets an 110 Volt Gleichspannung erfolgen. Die Stromstärke beträgt 150 Amp. Ein Anlassen der Lampe ist nicht möglich. (Anmerkung : Und wie wird die Lampe gezündet ???)
Zusammenfassend wird darauf hingewiesen, daß es sich bei dem beschriebenen Aufheller um ein sehr hochwertiges Spezialgerät handelt, das für die Herstellung von Farbfilmen entwickelt wurde.
Die bereits in Betrieb befindlichen Aufheller erfreuen sich in den Ateliers auch bei Schwarz-weiß-Aufnahmen heute bereits der größten Beliebtheit.