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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Mitteilungen der Reichsfilmkammer

Schriftenreihe der Reichsfilmkammer Band 2

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 1 / Jan. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film - Anschrift der DKG - DKG. Berlin W 15, Meinekestr. 21. Fernruf 928051 (Haus der Reichsfilmkammer).

Demnächst erscheint in der Schriftenreihe der Reichsfilmkammer Band 2. Er enthält die Richtlinien für Bildwandausleuchtung im Filmtheater, die im Jahre 1939 vom Beirat für filmtechnische Fragen der Reichsfilmkammer beschlossen wurden.

Der Band enthält neben dem Vorwort von Dr. Graßmann und Dr. Quadt eine Darstellung der Gründe, die zur Schaffung der Richtlinien führten von Professor Dr. H. Joachim und Ratschlage für die praktische Anwendung in Filmtheatern von Ing. R. Thun.

In einem Anhang befindet sich eine Zusammenstellung der Lichtströme von verschiedenen Kino-Projektionslampen von Dr. H. Schering.
Die Anwendung dieser Richtlinien wird den Filmtheatern zur Anwendung empfohlen werden.

Gleichzeitig stellen die Filmbearbeitungsbetriebe nur noch Kopien her, die den neuen Verhältnissen angepaßt sind. Es wird dadurch nicht nur eine gleichmäßig gute Bildwiedergabe in allen Theatern erreicht, sondern es werden auch weniger Kopien benötigt, da keine Sonderwünsche, vor allem der Erstaufführungstheater, mehr berücksichtigt werden. Die Einführung bedeutet also auch eine Einsparung wichtigen Rohstoffes.
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  • Anmerkung : Auch hier der leise Hinweis, daß es mit den Rohstoffen sehr eng werden wird.

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Leipziger Frühjahrsmesse 1940

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 2 / Febr. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Das Geschehen der heutigen Zeit stellt an alle Völker die höchsten Anforderungen. In den vom Krieg nicht unmittelbar betroffenen Ländern sind Einschränkungen verschiedener Art erforderlich geworden.

Mit eines der eindruckvollsten Zeichen der Kraft Deutschlands kann wohl darin gesehen werden, daß die Leipziger Frühjahrsmesse auch in diesem Frühjahr zu der üblichen Zeit eröffnet wird. Die technische Entwicklung wurde in Deutschland allen Schwierigkeiten zum Trotz weitergetrieben, wovon Leipzig überzeugende Beispiele zeigt.

Wir haben dieses Mal davon Abstand genommen, durch einen Berichterstatter eine Vorschau der Kinotechnischen Messe zusammenstellen zu lassen. Eine solche Vorschau kann letzten Endes doch nur auf Grund eines Materials zusammengestellt werden, das von den einzelnen Firmen zur Verfügung gestellt wurde.

Wir haben es dieses Mal vorgezogen, von den einzelnen Firmen Material zu erbitten, das unmittelbar zur Veröffentlichung geeignet ist. Leider war es nicht allen Firmen möglich, dieser Bitte zu entsprechen, da häufig die Herren, die diese Berichte verfassen können, an anderer Stelle dringende Aufgaben zu erfüllen haben.

  • Anmerkung : Das ist die "verklausulierte" Umschreibung der Einberufung der vielen wichtigen Ingenieure zum Kriegsdienst.


Vielleicht kann nach der Messe noch die eine oder andere dieser Lücken geschlossen werden. - Die Schriftleitung.

Die Hauptfilmstelle des Reichsluftfahrt-Ministeriums

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 3 / März Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Am 19. März 1940 wurde der Neubau der Hauptfilmstelle des Reichsluftfahrtministeriums durch den Chef des Ausbildungswesens der Luftwaffe, General der Flieger Kühl an den Dienststellenleiter Major Stopf übergeben.

Oberst Dipl.-Ing. Schimpf, Abteilungschef im Reichsluftfahrtministerium, erläuterte in einem Vortrag "Sein und Zweck des Films bei der Luftwaffe".
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"Sein und Zweck des Films bei der Luftwaffe"

Die Luftwaffe hat als neuzeitliche Waffe des Reiches seit ihrer Neuerstehung die neuzeitlichsten Mittel angewendet. Dazu gehört für den Unterricht auch der Film.

Bereits im Oktober 1936 wurde die Hauptfilmstelle des Reichsluftfahrtministeriums gegründet. Mit Rücksicht auf die notwendige Geheimhaltung der benötigten Unterrichtsfilme war von Anfang an das Bestreben darauf gerichtet, die gesamte Filmherstellung, Aufnahme, Entwicklung, Kopieren, Verleih durch eigene Stellen durchzuführen.

Eine vollkommene Geheimhaltung nicht zu erreichen

Eine vollkommene Geheimhaltung ist auf andere Weise gar nicht zu erreichen. Der jährliche Filmbedarf der Luftwaffe ist bedeutend, so daß die hierzu notwendige Produktionsstätte bereits einen recht erheblichen Umfang haben muß.

Es war hier wohl erstmalig möglich die Planung eines Neubaues so durchzuführen, daß alle Möglichkeiten der heutigen Technik ausgenutzt werden konnten. Eine Ausschöpfung aller technischen Möglichkeiten bedeutet ja nicht ein teures Planen, sondern im Gegenteil, wirkliche Sparsamkeit.

Der Entwurf wurde so sorgfältig ausgearbeitet, daß bei der Durchführung des Baues keinerlei Änderungen erforderlich waren.
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Jetzt die Lobenshymnen

Es ist in erster Linie das Verdienst der Herren Major Kailab und Fliegerstabsingenieur Dr. Ing. Atorf, daß diese Planung so erfolgreich durchgeführt werden konnte. Der Neubau enthält ein Atelier, das für Aufnahme und Nachsynchronisieren benutzt werden kann.

Da in erster Linie Lehrfilme hergestellt werden, sind besondere Einrichtungen vorgesehen, beispielsweise eine hochfahrbare Drehscheibe.

Die ganze Beleuchtung der Anlage kann zentral geschaltet werden. Eine Entwicklungs- und Kopieranstalt mit mehreren Entwicklungs- und Kopiermaschinen kann allen Anforderungen gerecht werden. Für besondere Zwecke ist auch eine Rahmenentwicklungseinrichtung vorgesehen.

Schneide- und Kleberäume sind mit allen Einrichtungen ausgestattet, um alle notwendigen Arbeiten durchführen zu können. Eine leistungsfähige Klimaanlage sorgt für geeignete Luftverhältnisse. Besondere Sorgfalt wurde auf die Anordnung der Betriebsräume gelegt, um einen einheitlichen Fluß der Arbeitsgänge zu ermöglichen.
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Technik für die Herstellung von Trickfilmen

Tricktische, Zeichen- und Modeflräume gestatten die Herstellung von Trickfilmen. Eine eigene Modell-Werkstatt ermöglicht den Sefbstbau notwendiger Aufnahmemodelle. Ein sehr geschmackvoll ausgestatteter Vorführraum und ein großes Sitzungszimmer liegen nebeneinander. Im Dachgeschoß befinden sich voneinander getrennte Filmlager, die allen Sicherheitsbestimmungen entsprechen.

Alle elektrischen Leitungen sind in Kabelkanälen und unter Putz verlegt, so daß nirgends die Raumwirkung durch sichtbare Leitungen gestört wird.

Besonderer Wert wurde auf eine einwandfreie akustische Ausgestaltung der Atelieranlage sowie der Vorräume und Flure gelegt. Alles in allem wurde eine Arbeitsstätte geschaffen, bei der alle Erfahrungen der Filmindustrie in einer Weise berücksichtigt wurden, wie es in der Filmindustrie selbst kaum zu finden ist. Für die Belegschaft sind Umkleide-, Wasch- und Aufenthaltsräume und Küche vorgesehen.

Einige Proben von Lehrfilmen der Luftwaffe zeigten, daß die bereits vorhandenen Produktionsmittel gut eingesetzt wurden und daß aus der neuen Arbeitsstätte wertvolle Filme hervorgehen werden. So kann die Hauptfilmstelle des RLM einen wertvollen Ausbildungsbeitrag unserer Luftwaffe geben. - R. Thun

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