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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Panoramawand und Projektionseinrichtung am Lichtpalast der internationalen Ausstellung, Paris 1937

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 1 / Jan. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film

Gillett, A.j Chretien H. u. Tedesco, J.: The panoramic screen and protection equipment used at the paface of light of the international exposition, Paris 1937 (Panoramawand und Projektionseinrichtung am Lichtpalast der internationalen Ausstellung, Paris 1937). II. Soc. Mot. Pict. Eng.. 32 (1939), S. 530/534.
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Eine 600m2 Riesenbildwand im Freien

Die hier beschriebene Projektionseinrichtung interessiert vornehmlich durch die Größe und Form der Projektionsffäche und die zur Ausleuchtung derselben notwendigen besonderen Projektionsvorkehrungen» Die - panoramamäßig gekrümmte - Projektionswand stellte eine Fläche von 600m2 dar, deren Seitenverhältnis aber nicht, wie üblich, 3:4 betrug, die vielmehr eine Länge von 60m bei 10m Höhe aufwies.

Ihrem Reflexionsvermögen kam im Interesse genügender Bildhelligkeit besondere Bedeutung zu. In umfangreichen Versuchen erwies sich als am vorteilhaftesten eine Glasperlwand, indessen erschien ein perlenbesetztes Tuch der hier benötigten Ausmaße für die Verwendung im Freien als unbrauchbar.
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Eine feste Wand mit Zinkweiß gestrichen

Die Projektionsfläche wurde deshalb als eine feste Wand erstellt, deren Oberfläche mit Zinkweiß gestrichen, mit Schutzlack überzogen und mit Glasperlen besetzt war.

Die Maximalreflexion dieses Schirms liegt innerhalb eines Winkels von etwa 43 Grad, darüber hinaus fällt das Reflexionsvermögen auf ungefähr die Hälfte ab; immerhin bietet diese Projektionseinnchtung mindestens 4.000 Personen die Möglichkeit, das Bild unter ausgezeichneten Vorführungs- und Lichtbedingungen betrachten zu können.

Die Projektionsffäche wurde an der Fassade des Lichtpalastes aufgestellt und war während der Dauer der Ausstellung vollkommen dem Wetter ausgesetzt.
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Die Projektionsfläche wird mit zwei Projektoren bespielt

Die konkave Krümmung wirkte der Bildverzerrung entgegen, welche bei ebener Bildwand unvermeidlich gewesen wäre, da der rechte Projektor das linke, und der linke das rechte Bild entwarf.

Daß zur Ausleuchtung einer derartig großen Fläche, ungeachtet des hohen Reflexionsvermögens der Wand und des Umstandes, daß zwei Projektoren nebeneinander eingesetzt wurden, außerordentlich starker Lichtquellen und Objektive höchster Lichtstärke erforderlich waren, ist selbstverständlich.

Besondere Maßnahmen erforderte naturgemäß die gestreckte Form der Projektionswand; die Schwierigkeit wurde durch den schon erwähnten Einsatz von zwei Projektoren und ferner dadurch behoben, daß man sich für Aufnahme und Wiedergabe des Hypergonar bediente, einer von Prof, H. Chretien, Paris, geschaffenen Optik, welche infolge Zusammendrückens des Bildes mittels eines Zylinderlinsensystems bei der Aufnahme und Entzerrung desselben in ähnlicher Weise bei der Wiedergabe die Möglichkeit bietet, auf dem normalen Filmformat ein Bild aufzunehmen, das in der Projektion eine Fläche gleicher Höhe aber doppelten Breite der normalen deckt *1).

*1) Näheres Vgl. Kinotechnik 13 (1931), S. 463 und 15 (1933), S. 32
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  • Anmerkung : Diese Optik wurde später Anamorphot genannt.

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Das Hypergonar entwirft nicht selbst reale Bilder, sondern wird dem normalen Objektiv vorgeschaltet.

Beide Maschinen werden synchron angetrieben

Mit Hilfe dieses Projektionssystems, in dem die beiden Maschinen selbstverständlich synchron angetrieben wurden, gelang es, auf diese größte Fläche der Welt bei beträchtlicher Helligkeit Bilder zu projizieren, die 600 mal in der Höhe und 1200 mal in der Breite, oder 7.000.000 mal an Flächeninhalt vergrößert waren; diese Leistung ist um so höher zu bewerten, als ja um diese Projektionsanlage niemals die Dunkelheit herrschte, wie in einem Kino.

Der Bericht betont, daß die Darbietungen auf dieser Projektionsfläche dem natürlichen Sehen in sehr be-acht?icher Weise entgegenkommen; denn das Auge blickt nicht - wie im Kino - gleichsam in ein Fenster hinein, sondern kann, unserer natürlichen Sehgewohnheit entsprechend, ungehindert hin und her wandern.

Freilich muß auf gewisse filmische Effekte, wie Beispielsweise die Großaufnahme, verzichtet werden. Es handelt sich hier um die gleichen Überlegungen, die in jener Zeit, als man sich um die Einführung des Breitfilms bemühte, zur Genüge dargetan wurden.

Die Projektion waren zwei amerikanische Simplexmaschinen

Die Projektion wurde mit zwei Simplexmaschinen mit ventilierender Hinterblende ausgeführt, die gestattete, den Bogen mit 250 Amp. zu belasten, ohne den Film durch übermäßige Hitze zu gefährden.

Die Projektoren wurden durch eine dritte, ganz gleiche Maschine durch zwei Universalkupplungen synchron angetrieben; an diesem dritten Projektor befand sich ein Thompson-Tonabnahmegerät; der Projektor wurde durch einen Motor zu 1 1/2 PS angetrieben.

Als Wiedergabeoptik dienten Ultimum-Objektive von Taylor-Hobson von 120mm Brennweite und der relativen Öffnung f:2; dazu kam je ein Hypergonar als Vorsatz.

Als Lichtquellen dienten Projektionslampen von Hall & Connilly mit rotierender Kohle, automatischem Kohlennachschub und thermostatischer Steuerung. Die Stromstärke betrug je Lampe 250 Amp. bei 70 Volt. Den Strom lieferte ein besonderer Generator zu 800 Amp., 110 Volt; die Stärke der Kohlenstifte betrug positiv 16mm, negativ 11mm mit Kupfermantel.
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Die Aufnahme durch zwei synchron laufende Kameras

Die Aufnahme mußte naturgemäß ebenfalls durch zwei synchron laufende Kameras mit vorgeschalteten Hypergonaren erfolgen, von denen jede eine Bildhälfte aufnahm. Das weiche Aneinanderpassen der beiden Bilder bei der Projektion geschieht mit Hilfe besonderer Masken.

Diese bestehen in zwei stationären Verschlüssen, deren Kanten nach Art der Zähne einer Säge ausgeschnitten sind und, etwa einen Meter vor den Projektoren, in die Strahlenbündet eingeschoben werden, wo diese sich überdecken. Die Einstellung der Verschlüsse erfolgt mittels Mikrometerschraube, so daß der Anschluß der Bilder exakt hergestellt werden kann.

Normaler Film kann mittels des (dritten) Mittelprojektors vorgeführt werden, wobei die beiden äußeren Projektoren dann leer laufen; die Bildgröße beträgt in diesem Falle 10 x 14m, die Bildhelligkeit ist dieselbe, wie bei der Panoramaprojektion. Der Projektions-Abstand zwischen den Projektoren und der Fläche betrug etwa 60m. Kb.

Ein neuer Projektor „Simplex E-7"

aus KINOTECHNIK 1940 - 22. Jahrgang Heft 1 / Jan. Berlin 1940 - Zeitschrift für die Technik im Film - von Griffin, H.: A new projector mechanism (Ein neuer Projektor). IL Soc. Mot. Pict. Eng. 32 (1939), S. 325 335.
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Einführung eines doppelten Umlaufverschlusses

Der Verfasser schildert die Fortschritte, welche die International Projector Corp., New York, mit ihrem Projektor „Simplex E-7" gegenüber den früheren Modellen erzielen konnte.

Vornehmlich interessiert die Lösung, die für die Aufgabe: „Steigerung der Bildhelligkeit durch geeignete Maßnahmen am Projektor (nicht an der Lichtquelle)" gefunden wurde; sie besteht in der Einführung eines doppelten Umlaufverschlusses.

Auf ein und derselben Welle befinden sich zwei Verschlußscheiben, die sich also im gleichen Sinne drehen und von denen die eine vor dem Objektiv, die andere zwischen Lichtquelle und Filmfenster angeordnet ist.

Durch diese Einrichtung wird die Hälfte des Lichtbündels hinter dem Filmfenster und gleichzeitig eine Bildhälfte vor dem Objektiv abgeschnitten, da das Bild nach Passieren des Objektivs ja umgekehrt ist.

Während bei der üblichen Vorder- oder Hinterblende das nächste Bild immer erst erscheinen darf, nachdem das vorhergehende nach und nach abgedeckt wurde, ist bei der Doppelblende die Möglichkeit gegeben, die obere und untere Bildhälfte gleichzeitig abzudecken, jeden Dunkelsektor somit um etwa 20 Grad zu verringern und dadurch mehr Licht auf die Projektionsfläche gelangen zu lassen. Die auf diese Weise erzielte Steigerung der Lichtleistung wird vom Verfasser mit 12 bis 15% angegeben.

Um die beiden Verschlußscheiben im richtigen Verhältnis zur Filmbewegung einstellen zu können, wird eine besondere Justiervorrichtung mitgeliefert, welche dieses Einstellen in einfachster Weise und mit größter Exaktheit durchzuführen gestattet.

Besseres Stehen der Bilder, und zwar nach Höhe wie Seite, wird bei dem neuen Projektor erreicht: einmal durch Neuerungen am Schaltwerk, die eine sehr viel größere Präzision bei der Herstellung gestatten, sowie eine gehärtete und geschliffene Schalttrommel, bei der die 64 Radien der Zähne mit äußerster Genauigkeit geschliffen sind; ferner durch eine besondere Führung im Filmkanal, die den Film seitlich in unveränderlicher Stellung hält und jedes Schwingen desselben verhindert.

Die weiteren Ausführungen des Verfassers beziehen sich auf das System der Schmierung, auf die verbesserte Feuerschutzeinrichtung, das neu entwickelte Filmfenster, den Filmkanal und das Schaltwerk. Kb.

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