Lichttechnische Formeln
(1) Lichtstrom :
Lumen (lm) = Lux (lx) x F (qm)
(2) Bildwandleuchtdichte:
Apostilb (asb) = Lux (lx) x Leuchtdichtefaktor
(3) Lichtstrom (lm):
Apostilb (asb) x F (qm) / Leuchtdichtefaktor
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Die Tabellen mit Lichtleistungen in Lumen für diese alte Vorkriegsmaschine entfallen
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Unterschied zwischen Rein- und Beck-(HI-)Kohlen
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- Reinkohlen - Normalkohlen
Die Positivkohle besitzt einen Docht, der aus einer weicheren Kohlenmasse besteht. Die Negativkohle ist entweder eine Homogenkohle oder auch mit einem Docht versehen, der verkupfert sein kann.
Belastung: ca. 0,2 Ampere je qmm
Leuchtdichte: 18000 HK/qcm (Stilb) - Beck- (Hochintensitäts-Hl-) Kohlen
Die Kohlen sind mit einem Kupfermantel versehen. Beide Kohlen besitzen einen Docht, der bei der positiven Kohle aus einer Masse besteht, die neben Kohle besondere Salze, wie Cerfluorid, enthält. Die Negativkohle ist eine Reindochtkohle. Diese Kohlen lassen eine bedeutend höhere Querschnittsbelastung zu.
Belastung: bis ca. f ,3 Ampere je qmm
Leuchtdichte: bis ca. 80,000 HK/qcm (Stilb)
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Der Beckeffekt - eine Erklärung
Beim Brennen von Beckkohlen, die sehr hoch belastet werden, tritt eine starke Verdampfung der Leuchtzusätze ein. Diese Dämpfe sammeln sich in der Kraterhöhlung in Form einer glühenden Gaskugel. Das ergibt eine hohe Leuchtdichte, die im Gegensatz zu den Reinkohlen durch Erhöhung der Stromstärke gesteigert werden kann.
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Kohlenarten
Gleichstrom
Reinkohlen: + Kohle = Reindochtkohle
die - Kohle bei -x- (gerade) Homogenkohle
bei -x\ (schräg) Reindochtkohle - auch verkupfert
Beckkohlen: Spezial HI-Kohlen mit Kupfermantel
Wechselstrom
Weißbrennende Effektkohle
Bei Stromstärken über 20 Ampere verkupfert.
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Bei Gleichstrom brauchte man immer eine + und eine - Kohle als Paar.
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Kohlentabellen
Reinkohlen - Lichtbogenspannung 50 Volt
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Gleichstrom | Wechselstrom |
Ampere | ________ | Kohlenstellung | ________ | ________ | Ampere | Kohlenstellung | |
schräg + | schräg - | gerade + | gerade - | beide unverkupfert | Kohlen kupfert | ||
8 | ----- | ----- | 9 | 5 | 15 | 9 | ----- |
10 | ----- | ----- | 9 | 5 | 20 | 10 | ----- |
15 | ----- | ----- | 10 | 6 | 25 | 11 | ----- |
20 | ----- | ----- | 11 | 7 | 30 | 12 | 8 |
25 | 13 | 10 | 12 | 8(11) | 40 | ----- | 9 |
30 | 14 | 11 | 13 | 9(12) | 50 | ----- | 10 |
35 | 15 | 12 | 14 | 10(13) | 60 | ----- | 11 |
40 | 16 | 13 | ----- | ----- | ----- | ----- | ----- |
45 | 17 | 14 I | ----- | ----- | ----- | ----- | ----- |
Die in ( ) angegebenen Werte gelten für die Kinesol-Becklampe.
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Die Beckkohlen (wir sind im Jahr 1950)
Die Beckkohlen wurden nur in größeren Kinos mit langen Projektionsentfernungen eingesetzt und davon gab es 1950 in der Ost-Zone nicht so viele wie später im Westen.
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Kohlen- | 0 in mm | Amp. | Volt | Kohlen- | längen | Film- | längen |
mm + | mm + | in mm | in m | in mm | in m | ||
_____ | ________ | _____ | _____ | _____ | ________ | _____ | _________ |
Normale Belastung
5 | 4 | 15 | 30 | 350 | 5X600 | 350 | 12X600 |
6 | 5 | 25 | 30 | 350 | 3X600 | 350 | 7X600 |
6 | 5 | 35 | 31 | 440 | 4X600 | 440 | 11X600 |
6,5 | 5,5 | 40 | 33 | 440 | 4X600 | 440 | 11X600 |
7 | 6 | 45 | 35 | 440 | 4X600 | 440 | 11X600 |
7,5 | 6 | 50 | 36 | 440 | 4X600 | 440 | 11X600 |
8 | 6,5 | 55 | 37 | 400 | 4X600 | 440 | 11X600 |
9 | 7 | 65 | 40 | 440 | 4X600 | 440 | 11X600 |
_____ | ________ | _____ | _____ | _____ | ________ | _____ | _________ |
Mittlere Belastung
6 | 5 | 40 | 35 | 350 | 2X600 | 440 | 10X600 |
7 | 6 | 50 | 36 | 350 | 2<600 | 440 | 10X600 |
8 | 6,5 | 65 | 43 | 400 | 2X600 | 440 | 10X600 |
_____ | ________ | _____ | _____ | _____ | ________ | _____ | _________ |
Starke Belastung
6 | 5 | 45 | 36 | 440 | 2x600 | 440 | 9X600 |
7 | 6 | 55 | 40 | 440 | 2x600 | 440 | 9X600 |
8 | 6,5 | 70 | 45 | 440 | 2x600 | 440 | 9X600 |
_____ | ________ | _____ | _____ | _____ | ________ | _____ | _________ |
Starke Belastung
9 | 8 | 95 | 50 | 305 | 2x600 | 305 | 4X600 |
10 | 9 | 110 | 50 | 305 | 2x600 | 305 | 4X600 |
11 | 10 | 125 | 55 | 325 | 2X600 | 305 | 4X600 |
12 | 11 | 140 | 60 | 325 | 2X600 | 305 | 4X600 |
_____ | ________ | _____ | _____ | _____ | ________ | _____ | _________ |
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Wozu diese Tabellen in 2020 ?
Für den Elektro- bzw. Kinotechniker waren die hohen Ströme in den größeren Kinos überhaupt nicht trivial. Aus Sicherheitsgründen mußten die Schaltschränke und Verkabelungen für die beiden Kinolampen ja 2 KW und manchmal sogar 2,4 KW ausgelegt sein. Das waren dann 2 x 140 Ampere. Später - in den kleinen Orten an der Mosel, die der Vater des Autors betreute, konnten die Bewohner genau erkenne, wan der Film losgingund wan überblendet wurde und wann das Kino zuende war. Dann wurden die Glühlampen im Dorf wieder heller.
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Die verwendbaren maximalen Kohlenlängen betragen:
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- Magnasol-Lampe 440 mm
- Ikosol-Lampe 350 mm
- Kinesol-Lampe 250 mm
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Einstellung und Abbrand der Kohlen
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Abbrand bei Reinkohlen
Zur Erzielung maximaler Lichtleistung ist eine einwandfreie Stellung der Kohlen zueinander sowie die Einhaltung des richtigen Kohlendurchmessers für die verwendete Stromstärke von Wichtigkeit.
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Einzelbilder :
Richtiger Abbrand
Negative Kohle zu tief
Kohlen zu nah
Stromstärke zu niedrig
Negative Kohle zu hoch
Stromstärke zu hoch
Richtiger Abbrand
Positive Kohle zu weit vor
Negative Kohle zu hoch
Kohlen zu nah
Stromstärke zu niedrig
Stromstärke zu hoch
Abbrand bei Beckkohlen
Die Ausbildung des Beckeffektes hängt stark von der richtigen Lage der Kohlen zueinander ab, so daß genaue Einstellung unbedingt erforderlich ist. Nur beim Wabenkondensor ist diese Einstellung nicht von dieser Bedeutung.
6 Einzelbilder :
Negative Kohle zu tief
Richtig
Negative Kohle zu hoch
Regelung des Kohlenabbrandes
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Handregelung
Nur für Reinkohlen anwendbar, da bei Beckkohlen zu hohe Abbrandgeschwindigkeit.
Automatischer Kohlennachschub
Ikosol-Lampe
Kontinuierlich laufender Motor, der die Lichtbogenspannung erhält und durch diese gesteuert wird. Ein einstellbares Getriebe läßt die Vorschubgeschwindigkeit sowohl der +Kohle wie der -Kohle getrennt einstellen.
Magnasol II und III
Der an die Lichtbogenspannung angeschlossene Motor läuft kontinuierlich. Die Drehzahl wird durch einen Widerstand eingestellt. Die -Kohle wird kontinuierlich vorgeschoben. Der Vorschub der +Kohle kann über ein einstellbares Getriebe für eine Abbrandregelung von 1-10mm Kohlenlänge pro Minute eingestellt werden.
Blasmagnet
Ein Blasmagnet erzeugt ein magnetisches Kraftlinienfeld, das die Lage des Lichtbogens beeinflußt. Außerdem ist der Blasmagnet zur Stabilisierung des Lichtbogens und zur richtigen Ausbildung des Beckeffektes erforderlich.
Zündschutzklappe
Durch die zwischen Lichtbogen und Spiegel eingeschaltete Zündschutzklappe wird verhindert, daß der Lichtbogen, der im Augenblick des Zündens sehr groß ist, sowie abspringende Kohleteilchen, den Spiegel beschädigen. Bei der Ikosol-Lampe gleichzeitig mit Abschlußklappe gekuppelt. Bei der Magnasol-Lampe mit Verriegelung versehen, so daß die Lampenhaustür erst geschlossen werden kann, wenn die Zündklappe eingeschaltet ist.
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Justierung (=Justage) der Lampen
Die Mitten des Spiegels, des -Kohlenhalters, des Bildfensters und des Objektivs müssen in einer Linie, der optischen Achse liegen, da sonst nicht die maximalen Lichtströme und keine Bildgleichmäßigkeit erzielt werden.
Visierverfahren
Visieren durch Objektivkörper, Bildfenster, -Kohlenhalter und Loch im Spiegel. Alle Teile müssen zentrisch zueinander liegen.
Justiervorrichtung
Sie besteht aus einem zylindrischen Tubus (T), der in die Objektivfassung (O) und einem Einsatzstück (E), das in das Bildfenster (B) eingesetzt wird. Durch die Öffnungen der genannten Teile und durch den Kohlenhalter (K) oder eine Buchse in diesem wird eine Stange geschoben, die frei ohne Verkanten durchgehen und mit der Spitze die Spiegelmitte treffen muß. Bei Spiegeln mit Loch muß die Stange zentrisch zum Loch liegen.
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Kraterreflektor
Zur Erzielung größter Helligkeit und einwandfreier Ausleuchtung ist eine ständige Kontrolle des Kraters und der Stellung der Kohlen, besonders bei Beck-(HI-)Kohlen, erforderlich. Der Kraterreflektor entwirft ein Bild der Kohlenspitzen auf die Wand des Vorführungsraumes. An dieser Stelle können Markierungen für die richtige Stellung der Kohlen angebracht werden.
Die Abhandlung über die DIA Einrichtung ersparen wir uns.
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