Philips »Kontakte« 51/ August 1980
"Ausstellungen" - »hifi 80«
Die vom Deutschen High Fidelity Institut e.V. und der Düsseldorfer Messegesellschaft mbH als Träger der Veranstaltung durchgeführte »hifi 80« - 5. Internationale Ausstellung mit Festival - brachte vom 22. bis 28. August 1980 in Düsseldorf alles zusammen, was in der HiFi-Branche Rang und Namen hat.
Philips stellte in Halle 7 aus und hatte dort den Stand 7013/7014 belegt. Zum Ausstellungsprogramm gehörten alle Geräte und Anlagen des Unternehmensbereichs Audio, die in die Kategorie DIN 45500 fallen, also neben den Komponenten der Heim-HiFi-Elektronik auch die der mobilen Auto-HiFi-Anlagen. Einige Neuheiten des Geräteangebots werden in diesem Heft vorgestellt.
Die Düsseldorfer Messegesellschaft hatte in diesem Jahr in 9 Hallen 34.400 Quadratmeter Ausstellungsfläche vermietet und damit einen 50-prozentigen Anstieg gegenüber der "hifi 78" erreicht. Einen nicht unerheblichen Anteil hatte hieran die Anhebung der Maximalstandgröße von 450 auf 900 Quadratmeter.
Wie schon auf den vergangenen Ausstellungen praktiziert, führte man auch zur "hifi 80" die Produkte nicht lautstark in aller Öffentlichkeit, sondern in schallgedämpften HiFi-Studios oder über Kopfhörer vor.
Ein vielfältiges Rahmenprogramm unter Beteiligung der Sendeanstalten rundete die Ausstellung ab.
14 Tage später, am 12. September 1980, öffnet die »photokina 80« in Köln ihre Pforten. Die Weltmesse der Photographie mit dem Untertitel Photo und Film und Audiovision präsentiert bis zum 18. September in 12 Hallen auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern einen weltweit einmaligen Überblick über alle Neuerungen der vorstehend erwähnten Fachgebiete.
Philips ist an zwei Schwerpunkten der photokina vertreten: in Halle 2, Stand 21 (Erdgeschoß), stellt der Unternehmensbereich Licht und Anlagen sein Angebot für Amateure und Professionals der Photo- und Filmbranche aus, während in Halle 13, Stand 30 (Obergeschoß), der Unternehmensbereich Video und der Geschäftsbereich Audio-Video-Systeme ihre Produkte für die audiovisuellen Medien zeigen. Was Philips zur photokina 80 an Neuheiten bringt, werden wir in der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift vorstellen.
Zum Titelbild:
Die Philips High Fidelity Laboratories in den USA entwickelten eine HiFi-Anlage der Superlative. Sie bietet alles, wonach man bei High Fidelity verlangen kann: höchsten Hörkomfort, kompromißlos saubere Technik und umfangreiche, übersichtlich gemachte Steuerungsmöglichkeiten. Hier sind die besten Erfahrungen der HiFi-Technologie zusammengefaßt und konsequent in ausgereifte Technik umgesetzt worden. Jedes Teil aus sorgfältig ausgewähltem Material wurde mit absolut zuverlässiger Genauigkeit verarbeitet. Das schließt einerseits eine Groß-Serie dieser Hifi-Lab-Anlage von vornherein aus und garantiert andererseits Qualität und Langlebigkeit, die allerdings auch ihren Preis hat.
INHALT 51/1980
Allgemeines
kurz berichtet
Im Blickpunkt
Moderne Gegensprechanlagen
Fachbücher-Angebot
Audio
HiFi-Features 4
Zur hifi 80 werden neue Geräte und Anlagen vorgestellt und über technische Entwicklungen und sich abzeichnende Trends gesprochen
Reineisenband für höchste Ansprüche 13
Philips liefert jetzt »Metal-Cassetten« der Ausführungen C 46 und C 60
Computer sucht Sender
Das erste mikroprozessorgesteuerte Autoradio kommt in den Handel
14
Video
Der Entertainer 8
Ein tragbares Kombigerät für Fernsehen, Rundfunk, Cassette und Schaltuhrbetrieb
Video 2000 ist im Markt 10
Einzelheiten über die Video-Compact-Cassette und die Bedienung des Videorecorders VR 2020
Neue Medien und Geräte 22
Für BT-Anwendungen stellte Philips auf der Hannover-Messe neue Geräte vor
TV-Programme von Satelliten
Der künftige Direktempfang von Satelliten-TV-Programmen erfordert neue Antennen und Empfangsteile
30
Hausgeräte
Das Zwei-Schritt-System
Eine neue Rasierertechnik vervollkommnet das bisherige Konzept
25
Licht
Der Weg zur Energie-Sparlampe
Erste Erfolge mit einem neuen Lampentyp
18
Halogenglühlampen im Straßenverkehr 28
Verbesserungen und Weiterentwicklungen im Bereich der Halogenlampentechnik
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Neue Aufgaben (wir nennen es "das Personal-Karussell")
Direktor Ingwert Ingwertsen übernahm am 1. Juli 1980 die Leitung des Bereiches Zentrale-Vertriebs-Koordination der Philips GmbH, die bisher unter der direkten Verantwortung des für den Konsumgüterbereich zuständigen Geschäftsführers Dr. L. Beeken stand. In diesem Bereich liegt neben der Verantwortlichkeit für die zu-kunftsgerichtete Anpassung des Konsumgütervertriebs an die Veränderungen der Marktstrukturen auch die Leitung der Außenorganisation.
Zur praxisbezogenen Wahrnehmung dieser Aufgabe hat Ingwertsen gleichzeitig die Leitung der Hamburger Vertriebsniederlassung Nord in Personalunion übernommen.
Nachfolger von Direktor I. Ingwertsen als Leiter des Unternehmensbereichs Audio wurde Dr. Klaus-Dietrich Liehr, der im Januar 1978 die Vertriebsniederlassung West übernahm und seit Herbst 1979 die Vertriebsniederlassung Nord führte. Vorher war Dr. Liehr Leiter des Unternehmensbereichs Granus Industriebedarf der Philips GmbH.
- Anmerkung : Der Audio und auch der Video Markt - eine tragende Säule nicht nur bei Philips, auch bei Grundig - ist ziemlich zusammengebrochen und verlangt neue Ideen und neue Gesichter. So wird aus einem Direktor mal schnell ein Fachbereichsleiter.
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VLP Bildplattenabkommen geschlossen
Zwischen Philips Eindhoven, der North American Philips Corporation (Norelco) und der U.S. Philips Corporation einerseits sowie der Discovision Associates andererseits ist ein Lizenzaustauschabkommen über Speichermedien mit opto-elektronischer Abtastung geschlossen worden. Es umfaßt Bildplatten und Bildplattenspieler nach dem Philips/MCA-Bildplattensystem VLP (Video Long Play).
Discovision Associates (DVA) ist ein Gemeinschaftsunternehmen von IBM und MCA. Gleichzeitig hat DVA alle Rechte und Pflichten von MCA aus einem früher zwischen Philips und MCA geschlossenen Vertrag über ein gemeinsames, von Philips verwaltetes Lizenzbüro übernommen. Dieses Lizenzbüro wird zukünftig Lizenzabkommen mit Firmen schließen, die sich an dem expandierenden Markt für Bildplattenspieler mit optoelektronischer Abtastung beteiligen wollen.
- Anmerkung : Da wurde doch gleichmal ein Attribut "expandierend" zum Markt eingeflickt, das zu der Zeit bereits nicht mehr gestimmt hatte. Der Video-Platten Markt war am Absterben, wie ehemals die ganze analoge Quadro Geschichte von 1971, die 1976 bereits wieder gestorben war.
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Neue VLP-Lizenzabkommen ??? wirklich ??
Mit der Sanyo Electric Corp., Osaka, wurde ebenfalls ein Lizenzabkommen geschlossen, nach dem Sanyo berechtigt ist, Bildplattenspieler nach dem opto-elektronischen VLP-System herzustellen und zu verkaufen.
Damit sind bisher folgende Firmen am VLP-System lizenziert: DVA (Discovision Associates, eine gemeinsame Tochterfirma von IBM und MCA), Pioneer (über die gemeinsam mit MCA betriebene Tochterfirma Universal Pioneer Corp.), Sanyo, Sharp, Trio-Kenwood und Sony. Grundig hat die Absicht bekanntgegeben, das VLP-System zu übernehmen. Gegenwärtig wird der Vertrieb des Philips Bildplattenspielers über weitere Gebiete der USA ausgedehnt, gleichzeitig erweitert MCA den Vertrieb der Bildplatten. Nach den Startplätzen Atlanta und Seattle entstanden u. a. in Cleveland (Michigan) und Phoenix (Arizona) neue VLP-Märkte.
Gibt es von dem Grundig VLP Spieler irgendwelche Prospekte ?
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Magnetband-Zusammenarbeit
Zwischen Philips und Du Pont de Nemours Company Inc., Wilmington/Delaware (USA), sind Gespräche geführt worden mit dem Ziel, auf dem Gebiet der Entwicklung, Herstellung und des Vertriebs von Magnetbändern eng zusammenzuarbeiten. Eine noch zu gründende gemeinsame Tochtergesellschaft, an der beide Partner je 50% Beteiligung halten werden, soll die bisher im Besitz von Philips befindliche Magnetbandfabrik Oosterhout B.V. übernehmen. Dort sind derzeit 250 Personen beschäftigt.
ELA für Frankfurts Oper (1980)
Die Alte Oper in Frankfurt, sie ging im März 1944 in einem Feuersturm unter, wird dank der tatkräftigen Unterstützung der Frankfurter Bürger wieder aufgebaut. Im Jahre 1981 soll dieses Haus dann der Stadt als Konzert- und Kongreßzentrum dienen. Der Neubau, wobei die alte Fassade erhalten bleibt, umfaßt vier Säle, von denen der kleinste 300, der größte 2.500 Plätze hat. Dazu kommen noch einige Mehrzwecksäle unterschiedlicher Größe.
Die Planung für die Raumakustik und für die umfangreichen elektro-akustischen Einrichtungen liegt in den Händen von Professor Keilholz, Hannover. Der Philips Geschäftsbereich Audio-Video-Systeme, Hamburg, erhielt kürzlich den Auftrag, sämtliche elektrotechnischen Kommunikationsanlagen zu liefern und zu installieren.
Im Rahmen dieses Auftrages werden Dolmetscher- und Diskussionsanlagen, elektro-akustische Anlagen für die Saalbeschallung, Inspizienten-Rufanlage, Ruf- und Alarmanlage, Mithör- und Schwerhörigenanlage, Fernseh-Überwa-chungsanlagen, drahtlose Personensuchanlage, Gegensprechanlagen für die interne Kommunikation sowie technische Einrichtungen für den Hessischen Rundfunk installiert. Die Fertigstellung der Alten Oper Frankfurt ist für August 1981, im 101. Jahr des Bestehens der Oper, vorgesehen.
10 Millionen Farbbildröhren
Seit Beginn der Philips Farbbildröhrenproduktion wurden insgesamt ca. 38 Millionen Farbbildröhren hergestellt. Davon sind 10 Mio. in der Aachener Valvo-Bildröhrenfabrik, der größten westeuropäischen Fabrik, produziert worden. Zunächst stellte man Röhren mit 63cm-Schirmdiagonale und 90°-Ablenkwinkel her, die im Jahre 1969 durch das heute noch angewandte Konzept »66cm-110°-Eurocolor« abgelöst wurden.
Seitdem konnten unter Beibehaltung dieses Grundkonzeptes eine ganze Reihe technologischer Innovationen eingeführt werden, die alle dem Ziel dienten, dem Konsumenten ein besseres und zuverlässigeres Produkt anzubieten.
Beim Transport der 10 Mio. Farbbildröhren aus Aachen mußte ein Gesamtgewicht von ca. 200.000 Tonnen Glas bewegt werden. Die damit beladenen Eisenbahnzüge würden übrigens eine ca. 400 km lange Kette bilden und damit die Entfernung zwischen der Bildröhrenfabrik in Aachen und dem Valvo Unternehmensbereich Bauelemente (auch vorwiegend Röhren) in Hamburg überbrücken.
Philips Umsatz 1979
Der konsolidierte Umsatz der N.V. Philips' Gloeilampenfabrieken hat sich im Geschäftsjahr 1979 (diesmal das Kalenderjahr), bezogen auf vergleichbare Angaben für 1978, um 7% auf 33,238 Mrd. Gulden (hfl) erhöht.
Das Betriebsergebnis verringerte sich von 2,145 Mrd. hfl oder 6,9% vom Umsatz auf 1,851 Mrd. hfl oder 5,6% vom Umatz. Der Gewinn nach Steuern wird mit 666 Mio. hfl (nach 698 Mio. hfl) oder 2,0% vom Umsatz (nach 2,2% vom Umsatz) ausgewiesen. Der Reingewinn betrug 619 Mio. hfl (nach 707 Mio. hfl) oder 5,5% vom Eigenkapital (Vorjahr vergleichbar 6,5%).