Unsere zur Zeit letzte Ausgabe Nr. 35
Philips-Informationen für Fachhandel, Werkstätten und Techniker
DEZEMBER 1975
Inhalt
Seite 5
Farbfernsehgeräte der neuen Serie sind mit einer Bildröhre ausgestattet, die eine sogenannte Langloch-Schattenmaske enthält und mit einem Elektrodensystem versehen ist, das durch drei nebeneinanderliegende Kanonen charakterisiert wird. Bildröhre und Ablenkeinheit ergeben zusammen das „20 AX-System", das grundsätzlich selbstkonvergierende Eigenschaften aufweist.
Seite 8
Mit der Einführung der 20 AX-Farbbildröhre wurde auch das bewährte Elektronik - Modulchassis K9 entsprechend modifiziert. Die Änderungen beziehen sich überwiegend auf die Ablenk- und Konvergenzstufen der Schaltung, die dadurch übersichtlicher und noch betriebssicherer wurden. Die Chassis-Weiterentwicklung heißt K9/L
Seite 18
Video - Langspiel - Plattenspieler (VLP) und Video-Cassetten-Re-corder (VCR) standen während der Funkausstellung naturgemäß im Blickpunkt der audiovisuell interessierten Besucher.
Zum Titelbild:
Das von Philips entwickelte und von Valvo, Unternehmensbereich Bauelemente der Philips GmbH, auf dem deutschen Markt eingeführte 20 AX-System zeichnet sich durch eine Farbbildröhre aus, deren Elektronenkanonen „in einer Linie" horizontal nebeneinander angeordnet sind und die anstelle der bisher verwendeten Farbtripel nun vertikal verlaufende Farbstreifen enthält, auf denen im Betrieb wegen der Langloch-Schattenmaske nebeneinanderliegende Farbdreiergruppen erscheinen. Die Elektronenstrahlen werden mit einer Ablenkeinheit in Strangwickeltechnik über den Bildschirm geführt.
AUSSERDEM:
Seite 1 Berliner Bilderbogen
Seite 2 Farbfernsehgeräte standen im Blickpunkt
Seite 11 „Quickstart" - nun auch bei Schwarzweißfernsehgeräten
Seite 12 HiFi-Komponenten und Stereoanlagen
Seite 16 Zwei neue Stereo-Wechsler-Electrophone
Seite 17 Die Rückblende
Seite 20 VCR-Kaleidoskop
Seite 22 Das Konzept hat sich glänzend bewährt:
Elektronik statt Mechanik
Seite 29 Philips-Service-Schulen für Fachhandelstechniker
Seite 31 Rationeller Haushaltskleingeräte-Service durch Diagnosegerät
Seite 32 Multitester SMT 111 und Rundfunkprüfempfänger ESB 111
20 AX - ein neues Farbbildröhren- und Ablenksystem
Es hat in den vergangenen Jahren nicht an Versuchen gefehlt, Farbbildröhren zu entwickeln, die nach einem anderen und möglichst einfacheren Prinzip arbeiten als die Schattenmaskenröhren. Nahezu alle Bemühungen sind fehlgeschlagen und speziell bei großen Farbbildröhren dominierte ausschließlich die bekannte Loch- oder Schattenmaskenröhre mit Deltaanordnung der Elektronenkanonen (Bild 1).
Anfang 1974 konnte Philips jedoch mit einer verbesserten Ausführung dieses Typs aufwarten, den man als neue Farbröhren-Generation betrachten
kann. Es handelt sich um eine Farbbildröhre mit sogenannter Langlochmaske, die in der Bundesrepublik von Valvo, Unternehmensbereich Bauelemente der Philips GmbH, unter der Bezeichnung „20-AX-System" vorgestellt wurde. Die neue Farbbildröhre ist für die drei Standarddiagonalen 66, 56 und 47 cm konzipiert und hat einen Ablenkwinkel von 110°. Wie der Name sagt, ist auch in dieser Röhre eine Maske vorhanden; jedoch enthält sie keine runden, sondern längliche Löcher. Die Lochmuster beider Masken sind in Bild 2 im gleichem Maßstab einander gegenübergestellt.
Die zweite wichtige Änderung liegt in der Anordnung der Elektronenkanonen, die nicht mehr in Form eines gleichseitigen Dreiecks angebracht sind. Sie wurden vielmehr horizontal nebeneinander angeordnet und liegen - wie aus Bild 3 ersichtlich - in einer Reihe oder Linie. Hierauf ist auch die andere Bezeichnung „In-Iine-Bild-röhre" zurückzuführen. Einer der Gründe für die horizontale Montage liegt darin, daß in Verbindung mit einem speziell ausgebildeten Ablenkfeld keine dynamische Konvergenzeinstellung mehr erforderlich ist und die Farbbildröhre des 20-AX-Systems sich sozusagen selbst konvergiert.
Naturgemäß sieht auch das Schirmbild der 20-AX-Farbbildröhre mit Langlochschattenmaske anders als das der bisherigen Farbröhre aus. Statt der zu Tripeln angeordneten runden Phosphorpunkte wurden hier eng nebeneinandervertikal durchlaufende Leuchtstoffstreifen in den Primärfarben Rot, Grün und Blau auf der Innenseite des Frontglases aufgebracht (Bild 4).
Die Leuchtstoffstreifen werden von den zugehörigen Elektronenstrahlen getroffen und rufen in bekannter Weise die jeweils gesendete Farbe hervor, die als additive Farbmischung wahrgenommen wird. Wegen der Langlochmaske entstehen auf dem Bildschirm vertikale Dreiergruppen mit gleicher Farbfolge, die eine große Bildhelligkeit und bessere Bildschärfe - vor allem in horizontaler Richtung - gewährleisten (Bild 5).
Als weiteren Vorteil muß man den wesentlich geringeren Aufwand an Korrekturschaltungen nennen. Die Neukonstruktion der Elektrodensysteme erbrachte außerdem eine Verkürzung der Röhrenlänge um zwei Zentimeter. Das spezielle Ablenkfeld wird von einer sogenannten Sattelspule hervorgerufen, die aus systembedingten Gründen fest auf einem Wulst am Konus der Bildröhre anliegt. Wenn auch das Prinzip der 20-AX-Farbbildröhre mit der des bisherigen Lochmaskentyps weitgehend übereinstimmt, so sieht man an diesem Beispiel doch sehr gut, daß auch an bewährten und scheinbar fertig entwik-kelten Konstruktionen noch technologische Fortschritte möglich sind und zu entscheidenden Verbesserungen führen können.
Funktionsprinzip des Delta-Systems
Im Jahr 1953 wurde aus einer Vielzahl von bekannten Systemen die Lochmaskenröhre mit Deltaanordnung der Elektronenstrahlsysteme als günstigstes System für die Massenfertigung ausgewählt.
Deltaanordnung bedeutet, daß die drei Strahlsysteme auf einem Kegelmantel in einem gleichseitigen Dreieck angeordnet sind. Dieses System wurde mit wenigen Ausnahmen bis heute beibehalten, wobei sich der maximale Ablenkwinkel im Laufe der Jahre von 70° über 90° bis auf 110° vergrößerte.
Eine solche Röhre hat eine ausgezeichnete Bildqualität; nachteilig erweisen sich jedoch die recht aufwendigen und komplizierten Konvergenzschaltungen. Die dynamische Konvergenzeinstellung ist bei der gewählten Deltaanordnung prinzipiell unvermeidlich, da sich die drei Elektronenstrahlen bei den fast flachen Bildschirmen und der starken Bildfeldwölbung der Ablenkspulen schon tief im Inneren der Röhre schneiden.
Bild 6 zeigt, wie sich die drei Elektronenstrahlen bei der bekannten Dreiecksanordnung der Elektrodensysteme in einem astigmatischen Feld verhalten (Astigmatismus = Abbildungsfehler).
Nur in Bildmitte konvergieren sie. Um auf der gesamten Schirmfläche Konvergenz zu erreichen, müssen Korrekturen angewendet werden, die mit der Größe und Richtung der Ablenkung variieren, denn es ist unmöglich, vollkommen anastigmatische Ablenkfelder zu erzeugen. Diese Korrekturen sind für jeden Strahl verschieden, und die erforderlichen Einstellungen sind daher umfangreich, kompliziert und zeitraubend. Bei hochwertigen 110°-Farbgeräten sind hierfür bis zu 18 Einsteller erforderlich.
Funktionsprinzip des Sn-Line-Systems
Schon im Jahr 1954 haben J. Haantjes und G. Lubben im Philips-Forschungs-laboratorium ein selbstkonvergierendes Systems für 55°- und 70°- Ablenkwinkel entwickelt. Sie zeigten, daß man bei Anordnung der drei Strahlsysteme in einer - z. B. horizontalen - Ebene ein selbstkonvergierendes System erhält, wenn das Ablenkfeld sehr stark astigmatisch ausgebildet wird.
Dieser Vorschlag lag jedoch zu weit außerhalb der damals beherrschten Technik, um weitverbreitetes Interesse zu erregen. Um von diesem theoretischen Konzept zu einem realisierbaren System zu kommen, mußten die Erfahrungen mitverarbeitet werden, die seit 1963 im Entwurf und in der Fertigung konventioneller Bildröhren und Ablenksysteme gesammelt wurden. Obwohl es keine großen Schwierigkeiten bereitete, selbstkonvergierende Ablenkung auf den horizontalen und vertikalen Mittellinien des Bildschirms zu verwirklichen, war es wesentlich schwieriger, befriedigende Ergebnisse in den Ecken zu erzielen. Man muß dafür sorgen, daß die vertikal gerichtete Brennlinie (v) sowohl bei Horizontal-als auch bei Vertikalablenkung mit der Leuchtschirmfläche zusammenfällt (Bild 7 und 9).
zu Bild 7
Bild 7 zeigt, wie sich der Astigmatismus in horizontaler Richtung auf die Strahlen von drei in horizontaler Ebene liegenden Strahlsystemen auswirkt. Die horizontale Brennlinie (h) bleibt - wie bei der Dreiecksanordnung - eine horizontale Linie von drei getrennten Punkten. Da der Ausgangspunkt des Strahlbündels praktisch keine vertikale Ausdehnung hat, schrumpft die vertikale Brennlinie (v) zu einem Punkt zusammen. Es ist nun möglich, das horizontale Ablenkfeld so auszulegen, daß diese vertikale Brennlinie bei allen Ablenkwinkeln auf dem Schirm liegt.
Mit anderen Worten: Die Strahlen von drei in einer horizontalen Ebene liegenden Strahlsystemen konvergieren bei astigmatischem Ablenkfeld in einem Punkt auf der vertikalen Brennlinie (rgb in Bild 7). Wird das Horizontal-Ablenkfeld so ausgelegt, daß v immer auf dem Schirm liegt, dann bleiben die drei Strahlen bei allen Ablenkwinkeln konvergiert. Entspräche das vertikale Ablenkfeld dem um 90° gedrehten horizontalen Ablenkfeld, d. h., hätte man zur vertikalen Ablenkung lediglich das Horizontalfeld entsprechend gedreht, dann würde eine (nicht erwünschte) horizontale Brennlinie auf dem Schirm liegen (Bild 8).
Damit aber auch bei Vertikalablenkung die Abbildung wieder in einem Punkt erfolgt, müssen die beiden Brennlinien durch den Wechsel der Richtung des Astigmatismus vertauscht werden (Bild 9). Die vertikale Ablenkspule muß daher so ausgelegt sein, daß der von ihr verursachte Astigmatismus entgegengesetzt zu dem des Horizontal-Ablenkfelds ist. Mit anderen Worten: Mit dem Vertauschen der Richtung des Astigmatismus des Ablenkfeldes wird auch die Lage der beiden Brennlinien vertauscht. Die vertikale Brennlinie (v) liegt jetzt auf dem Schirm, und die drei Strahlen der horizontal liegenden Strahlsysteme konvergieren auch hier wieder in einem Punkt.
Für Selbstkonvergenz der Strahlen von drei in einer horizontalen Ebene liegenden Strahlsystemen muß also immer die vertikale Brennlinie, und zwar bei horizontaler Ablenkung und vertikaler Ablenkung, auf dem Bildschirm liegen. Dies bedeutet, daß das Horizontal-Ablenkfeld stark kissen-förmig und das Vertikal-Ablenkfeld tonnenförmig sein muß. Außerdem müssen die Felder der beiden Ablenkspulen so geformt sein, daß auch bei ihrem Zusammenwirken (z. B. in den Ecken) die vertikale Brennlinie immer in der Schirmebene liegt. Obgleich beide Felder astigmatisch sind, zeigen sie zusammen ein Ergebnis, welches vollkommen frei von Astigmatismus erscheint.
Daß dieses anscheinend bestechend einfache System nicht schon lange Anwendung in der Massenfertigung gefunden hat, ist eine Folge der großen Anforderungen, welche es an die Technik stellt.
Besonders die für ein selbstkonvergierendes System erforderlichen, stark eingeengten Fertigungstoleranzen für Bildröhre und Ablenkspule lagen bisher weit außerhalb der beherrschbaren Möglichkeiten. Aufbauend auf den Erfahrungen mit der Fertigung des 110°-Delta-Systems ohne Eckenkonvergenz in den vergangenen zwei Jahren und ganz besonders als Folge der sprunghaften Verkleinerung der Toleranzen der Ablenkspule seit Einführung der Strangwickeltechnik, gelang es jedoch, selbst für die größten Röhrenformate mit 110 Grad -Ablenkwinkel ein selbstkonvergierendes System herauszubringen.
Vorteile des 20-AX-Systems
Die Vorteile des 20-AX-Systems liegen nicht nur in der Selbstkonvergenz, sondern auch in der guten Farbauswahl und Farbreinheit, weil die drei Strahlen in einer Ebene liegen.
Auch bei einer solchen Strahlenanordnung wäre es möglich, eine konventionelle Lochmaske mit dem entsprechenden Leuchtstoffpunktmuster zu benutzen. Bei der Verwendung von Langlöchern und vertikalen Leuchtstoffstreifen ergeben sich jedoch Vereinfachungen, da die Farbreinheit in vertikaler Richtung unabhängig von Landungsfehlern des Elektronenstrahls ist.
Bei den 66-cm-Röhren der 20-AX-Serie beträgt der Mittenabstand der Leuchtstoffstreifen 265um und der Mittenabstand von benachbarten Dreierstreifen 795um. Eine Mikroaufnahme der angeregten Leuchtstoffstreifen auf dem Schirm einer 20-AX-Bildröhre zeigen das Titelbild und das Bild 5.
Zur Erhöhung der Steifheit der Maske sind die Stege zwischen den Langlöchern von Reihe zu Reihe um eine halbe Lochlänge gegeneinander versetzt. Zur Unterdrückung des Moire-Effekts beträgt der Abstand der Stege voneinander 810um (auf den Schirm projiziert). Durch die Verwendung des Normhalsdurchmessers von 36,5 mm ist es möglich, die drei Elektronenstrahlsysteme mit einem solchen gegenseitigen Abstand aufzubauen, daß sich optimale Farbauswahl und Hochspannungsfestigkeit ergeben.
Die statische Einstellung der Farbreinheit erfordert eine horizontale Landungsverschiebung der drei Strahlen von max. 45um. Eine vertikale Einstellung ist nicht notwendig. Wie bei früheren 110°-Bildröhren ist
die magnetische Abschirmung in die Röhre eingebaut. Die Entmagnetisierungs- spulen werden oben und unten auf der Röhre angebracht (Bild 10), anstatt wie sonst üblich an den Seiten.
Wegen dieser Anordnung beträgt die erforderliche Entmagnetisierungs- durchflutung nur noch 300 AW (Spitze) im Gegensatz zu 500 AW für die bisherige Röhre. Dadurch ist eine erhebliche Kupfereinsparung von 60% bei den Spulen möglich.
Alle Röhren der 20-AX-Serie haben den üblichen rechteckigen Schirm und sind mit einem Schrumpfrahmen aus Metall ausgerüstet, öer die Durchstecktechnik und einfache Montage ermöglicht.
Die Sattelspule ist nach dem Prinzip der sogenannten parastigmatischen Ablenkung ausgelegt. Das heißt, obwohl jedes der beiden Spulenfelder stark astigmatisch ist, scheint das resultierende Ablenkfeld vollkommen frei von Astigmatismus zu sein. Die Ablenkspule ergibt ein Raster, das oben und unten frei von Kissenverzeichnung ist. Die bisher notwendigen Nord-Süd-Korrekturschaltungen können also entfallen.
Obwohl das neue System selbstkonvergierend ist und im Prinzip keine zusätzlichen Einstellungen erforderlich sind, treten in der Fertigung von Spulen und Bildröhren, trotz starker Einengung aller Toleranzen, Asymmetrien auf, welche statistisch gestreute kleine Konvergenzfehler hervorrufen. Diese Restfehler (beim 20-AX-System etwa 2mm gegenüber bis zu ca. 15mm beim Delta-System) können mit verhältnismäßig kleinem Aufwand beseitigt werden.
Konvergenzkorrekturen Statische Konvergenz und Farbreinheit werden mit einer Mehrpoleinheit eingestellt, die auf dem Bildröhrenhals hinter der Ablenkeinheit montiert ist. Sie besteht aus zwei Zweipol-Ringpaaren, einem Vierpol-Ringpaar und einem Sechspol-Ringpaar, die hintereinander angeordnet sind (Bild 11). Die Farbreinheit wird mit dem Zwei-pol-Ringpaar justiert, dessen magnetisches Feld in vertikaler Richtung orientiert ist. Wie vorher schon erwähnt wurde, braucht die Farbreinheit nur durch Verschiebung des Elektronen-Strahls in horizontaler Richtung (max. 45 um) vorgenommen zu werden (Bild 12). Dies geschieht, indem die Feldstärke durch Verdrehen des Zweipolmagneten variiert wird. Mit dem zweiten Zweipol-Ringpaar, dessen magnetisches Feld in horizontaler Richtung orientiert ist, kann die horizontale Mittellinie optimal gerade eingestellt werden (Bild 13).
geparkte Bildunterschriften
Bild 1 Vorderansicht des Delta-Elektronen-strahlsystems einer üblichen Farbbildröhre.
Bild 2 Lochmuster der Farbröhrenmasken.
Bild 3 Vorderansicht des In-Iine-Elektronen-strahlsystems einer 20-AX-Farbbildröhre.
Bild 4 Die neue 20-AX-Farbbildröhre enthält auf dem Frontglas nebeneinander angeordnete Leuchtstoffstreifen in den Farben Rot, Grün und Blau.
Bild 5 Großaufnahme der farbigen Dreiergruppen auf dem 20-AX-Bildschirm.
Bild 6 Wirkung eines astigmatischen Ablenkfelds auf die drei Strahlen der konventionellen Lochmaskenröhre. Die für Konvergenz erforderlichen Verschiebungen für jeden Strahl sind durch Pfeile angedeutet.
Bild 7 Die Strahlen von drei in einer horizontalen Ebene liegenden Strahlsystemen konvergieren in einem Punkt auf der vertikalen Brennlinie v. Wird das Horizontal-Ablenkfeld so ausgelegt, daß v immer auf dem Schirm liegt, dann bleiben die drei Strahlen bei allen Ablenkwinkeln konvergiert.
Bild 8 Wird das Horizontal-Ablenkfeld von Bild 7 um 90° gedreht, dann liegt die auf den Schirm fallende Brennlinie waagerecht. Um wieder Konvergenz der drei Strahlen zu erhalten, müssen die horizontalen und vertikalen Brennlinien miteinander vertauscht werden.
Bild 9 Mit dem Vertauschen der Richtung des Astigmatismus des Ablenkfelds wird auch die Lage der beiden Brennlinien vertauscht. Die vertikale Brennlinie liegt jetzt auf dem Schirm, und die drei Strahlen der horizontal liegenden Strahlsysteme konvergieren wieder in einem Punkt.
Bild 10 Empfohlene Anordnung der Ent-magnetisierungsspulen auf der 20-AX-Bildröhre.
Bild 11 Lage und Bezeichnung der Einsteller an der Mehrpoleinheit.
Bild 12 Horizontale Farbreinheitseinstel-lung mit Zweipol-Magnetringen.
Bild 13 Einstellung der Nord-/Süd-Raster-symmetrie mit Zweipol-Magnetringen.
VCR Informationen von Philips - 1975
Philips erweiterte das Angebot durch zwei neue Ausführungen
VCR-Gerätepreise wurden deutlich gesenkt
Vor vier Jahren - auf der Funkausstellung 1971 Berlin - wurde dieses AV-Medium zum erstenmal öffentlich vorgestellt. Heute ist VCR schon eine Realität geworden, mit der Fachhandel und Anwender umzugehen wissen. Dank intensiver technischer Schulung des Fachhandels vollzog sich die Markteinführung nahezu reibungslos.
1972 begann die Auslieferung des ersten Philips VCR-Modells N1500, zwei Jahre später folgte die semiprofessionelle Ausführung N1520 und zur Funkausstellung 1975 kamen das Video-Cassetten-Abspielgerät N1460 und der Video-Cassetten-Recorder N1501 neu in das Geräteangebot.
Mit dem Typ N1460 bietet Philips auf dem deutschen Markt zum erstenmal ein reines Cassetten-Abspielgerät an, das für all jene Anwendungen prädestiniert ist, "wo" es nur auf das Wiedergeben bespielter VCR-Cassetten ankommt. Das kann z. B. im Lehr- und Lernbetrieb der Fall sein (also u. a. im gesamten Schulbereich), das trifft für die betriebliche Weiterbildung und Informationsübermittlung zu (Unterrichtung des Außendienstes über neue Produkte, Werbekampagnen u. ä.) und dürfte auch überall dort angebracht sein, "wo" cassettierte VCR-Programme zur Unterhaltung und Bildung vorgeführt werden (z. B. in Hotels und in Krankenhäusern, auf Seeschiffen usw.).
Der Video-Cassettenspieler N1460
Der Video-Cassettenspieler N1460 enthält im wesentlichen den Magnetbandteil für cassettierte Schwarzweiß-und Farbprogramme nach dem PAL-System sowie den UHF-Modulator zum Übertragen des Signals an die Antennenbuchsen des Fernsehgeräts.
Neben der normalen Bildwiedergabe ist das Gerät zusätzlich mit einer Stehbildeinrichtung ausgestattet worden. Vorteilhaft für den Gebrauch sind auch die relativ kleinen Gehäuseabmessungen von 48 x 34 x 16 cm und das Gewicht von nur 15 kg. Bei der Wiedergabe von Farbprogrammen beträgt die Videobandbreite ca. 2,7 MHz, sie erhöht sich bei reinen Schwarzweißprogrammen auf rund 3,1 MHz.
Der Philips Video-Cassetten-Recorder N1501
Der Philips Video-Cassetten-Recorder N1501 unterscheidet sich äußerlich durch eine mattschwarze Gestaltung des frontseitigen Bedienungsteils von der Ausführung N1500. Schaltungstechnisch wurden einige zusätzliche Besonderheiten in das Gerätekonzept aufgenommen, von denen sich bedie-nungs- und anwendungsmäßig die integrierte Stehbildwiedergabe und die Anzeige der besten Trackingeinstellung durch ein Instrument herausheben. Außerdem ist auch hier bei reinen Schwarzweißaufzeichnungen die Bandbreite auf ca. 3,1 MHz erweitert.
Die sonstigen technischen Spezifikationen (Magnetbandteil für Aufnahme und Wiedergabe, UHF-/VHF-Fernsehemp-fangsteil usw.) sowie die Anordnung der Bedienungselemente, die Gehäuseabmessungen (56 x 34 x 15 cm) und das Gewicht (ca. 17 kg) des N1501 stimmen mit denen des N1500 überein.
Philips hatte bis Ende 1974 schon 100.000 Video-Cassetten-Recorder des VCR-Systems produziert. Der kostensenkende Einfluß der großen Serie macht nun auch deutliche Preissenkungen möglich, die zugleich auf den wachsenden Zukunftsmarkt der Audiovision abzielen und ihm neue, kräftige Impulse geben sollen.
Anmerkung : Die Presissenkungen kamen durch den japanischen Importdruck zustande. Freiwillig hatte Philips die Preise nicht gesenkt.
Verkaufspreis von deutlich unter 2000,- DM
Der neue Video-Cassettenspieler N1460 hat einen Verkaufspreis von deutlich unter 2000,- DM, für den Video-Cassetten-Recorder N1500 sind jetzt im Handel ungefähr 2500,- DM zu zahlen, während das neue Gerät N1501 um 2800,- DM kostet.
Auch die Video-Cassetten profitieren vom bisher schon erzielten Produktionserfolg: Sie sind künftig um etwa 20% preiswerter als bei der VCR-Markteinführung.
Bilder:
Das Video-Cassetten-Abspielgerät N 1460 ist ausschließlich für die Wiedergabe bespielter VCR-Cassetten eingerichtet.
Der Video-Cassetten-Recorder N 1501 ist mit einer eingebauten Stehbildeinrichtung sowie einer Trackinganzeige versehen.
PHILIPS Kontakte - MARKT-INFORMATIONEN • DEZEMBER 1975
Notizen
1975 - differenzierter Markt für Farbfernsehgeräte
In diesem Jahr wird der westeuropäische Markt etwa 5% Farbfernsehgeräte weniger aufnehmen als im Vorjahr. Ursächlich für diesen Rückgang ist jedoch in erster Linie die besonders negative Marktentwicklung für Farbfernsehgeräte in Großbritannien.
Dort sind die Bedingungen für das in Großbritannien sehr verbreitete System des Mietens bzw. des Mietkaufs durch Gesetze so verschärft worden, daß ein ungewöhnlich starker Umsatzeinbruch hingenommen werden mußte.
Betrachtet man Westeuropa ohne Großbritannien, so wird dieser Markt 1975 für Farbfernsehgeräte ein Wachstum um etwa 5% verzeichnen. Der Vergleich beider Zahlen macht deutlich, wie stark der Rückgang des Farbfernsehgeräte-Absatzes in Großbritannien auf die Gesamtsituation in Westeuropa durchschlägt. Die Verkäufe werden in Großbritannien in diesem Jahr um rund 25 Prozent niedriger liegen als 1974.
Eine ausgesprochene Boom-Situation für Farbfernsehgeräte verzeichnet Philips gegenwärtig in Australien im Zusammenhang mit der Einführung des Farbfernsehens auf dem fünften Kontinent.
Wurden dort 1974 noch nur 80.000 Farbfernsehgeräte abgesetzt, so werden es in diesem Jahr nicht weniger als 700.000 sein. Philips nimmt an dieser positiven Marktentwicklung teil.
Günstigen Einfluß auf den Philips Absatz in Farbfernsehgeräten haben auch andere junge Märkte, so z. B. Südafrika und Brasilien. Diese Daten über die Marktentwicklung für Farbfernsehqeräte wurden von Philips während einer Pressekonferenz in Amsterdam anläßlich der Vorlage des Quartalsberichts für das dritte Vierteljahr 1975 genannt.