Edy Dengel und seine frühen Filme ab 1918
Sie sind hier auf den Seiten eines ganz frühen Filmpioniers, der bereits 1918 mit 17 Jahren einen ersten 35mm Kinokrimi produziert hatte. Es war in dem kleinen selbständigen Städtchen Biebrich am Rhein - später ein Vorort südlich von Wiesbaden.
Diese Aufarbeitung des deutschlandweit einmaligen Engagements eines 17jährigen ist mit einer Menge originaler Unterlagen aufgearbeitet und hier nach Jahreszahlen aufzufinden.
Am besten beginnen Sie auf der einführenden Seite hier.
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Zuerst einmal ein Blick auf die Familie Dengel
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- Der Ur-Opa hieß Georg Dengel (1850 - 1919†) (Er war der Vater von Edy Dengel - mit der Biebricher Kohlenhandlung in der Weihergasse 13)
- Der Opa war Edwin Georg Dengel (genannt Edy) Dengel (1901 - 1987†)
- Edy war zwei mal verheiratet, erst mit Kitty und dann mit Oma Emmilie
- Opa Edwin Dengel und Emmilie hatten 6 Kinder - Tochter Ingrid - Tochter Karin - Fred (Toni Paul) sen. - Rolf - Günther und Herbert
- Die Filmambitionen des Opas führte Fred Dengel sen. (1931 - 1995†) weiter, dessen beide Söhne waren
- Fred Georg Dengel jun. (1951 - 1994†) und
- Frank Dengel, von dem wir leihweise diesen historischen Familien-Ordner mit diesen vielen historischen Dokumenten bekamen.
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Die Firmengründung am 20. April 1919
Bei dem Gründungsdatum der AXA Film und dem Datum der Eintragung gibt es noch Unklarheiten, da auch eine weitere "Steueranmeldungs-Urkunde" im Original aus 1917 vorliegt. Das kann aber auch eine reine steuerliche Anmeldung zu einer freiberuflichen "geschäftlichen" Tätigeit gewesen sein.
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Ältere Wiesbadener Leser werden bei den Straßen-Namen zucken - es sind nämlich noch die alten Biebricher Strassen.
Und dazu muß man wissen, daß der selbständige Ort "Biebrich am Rhein" in 1928 in die Stadt Wiesbaden (freiwillig oder unfreiwillig) eingemeindet wurde. Bereits in Wiesbaden Innenstadt vorhandene Straßen-Namen hatten Vorrang und so wurden die gleichlautenden Straßen des "Neuzuganges" von Amtswegen umbeannt - basta.
Die alte Biebricher Reinstrasse ist jetzt die Rheingaustraße und die alte Biebricher Friedrichstrasse ist jetzt die Stettinerstrasse.
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Ur-Anmeldung der "AXA Film Company G.m.b.H." Okt. 1919
Edwin Georg Dengel hatte zwar sein erstes (Filmvorführ-) Gewerbe bereits 1917 steuerlich angemeldet, aber für die "AXA Film Company GmbH" brauchte er einen volljährigen Partner, sonst hätte die Steuer-Administration das nicht genehmigt.
Und volljährig war man damals erst mit 21, jedenfalls 1918. - Partner war dann seine Tante, Maria Dietz geb. Dengel und später sein Onkel Carl Dietz. Im Oktober 1919 wurde also die "Familen-" GmbH gegründet, übrigens entgegen der vielen unrichtigen Zeitungsberichte hier unten drunter - nämlich mit dem Segen, dem Wohlwollen und vor allem der finanziellen Unterstützung seines Vaters GEORG.
Edys Vater Georg war übrigens schon 50, als der Sprößling Edy das Licht der Welt erblickte. Edy wohnte dazu noch zuhause, sodaß das finanzielle Risiko des agilen visionären Sprößlings relativ gering war.
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Wer jetzt wirklich die Monopol-Lichspiele in der Weihergasse direkt nebender Kohlenhandlung eröffnet und betrieben hat, ist sehr widersprüchlich, je nach Reporter mal dem Vater Georg, mal dem Edy zugeordnet.
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6. September 1919 - die Todes-Anzeige des Uropas Georg
Mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater und Großvater, Herr GEORG DENGEL ist uns Freitag Nachmittag 2 1/2 Uhr nach langem, schwerem Leiden, im Alter von 70 Jahren, durch den Tod entrissen worden.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Dengel - Witwe (Anmerkung : die Mutter von Edy Dengel)
Biebrich (Rhein), den 6.September 1919
Weihergasse 13
Nachruf der Gibber Kerbegesellschaft
.... Wir verlieren in dem entschlafenen ein treues Mitglied, dessen Andenken wir in Ehren halten werden.
Danksagung der Wwe Lina Dengel am lo.9.1919
(Anmerkung : Es handelt sich um den Vater von Edy Dengel; E. Jgm.)
Nachtrag aus 2019 : Wer war E. Jgm. ??
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