Was ist eine Laterna Magica?
Die Bezeichnung kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Zauber-" oder „Wunderlaterne". Die Laterna Magica ist eigentlich ein Projektionsapparat (ähnlich einem Dia-Projektor).
Das Prinzip kennt jedes Kind: Wenn man einen mit Mustern bedruckten Lampion anzündet, dann wirft das Licht die Bilder als Schatten an die Wand. Je stärker sich das Licht auf das Bild konzentriert, desto deutlicher die Konturen. Natürlich muß das Papier lichtdurchlässig sein, damit die Bilder durchscheinen können. Man kann als Transparenzmedium auch Glas oder - wie vor einigen hundert Jahren - dünne Häute verwenden.
In früheren Zeiten war die Projektion von Bildern noch etwas Besonderes; da erschienen in den nachtdunklen Räumen noch gruselige Gestalten. Geister- und Teufelserscheinungen, Motive aus Märchen, Sagen oder aus der Geschichte, vor allem aber Phantasiebilder wurden zu abendfüllenden Veranstaltungen. Science Fiction ist also nicht eine Erfindung des 20. Jahrhunderts.
Obwohl das Verfahren der Laterna Magica bereits aus den Hinterglasmalereien der Kirchenfenster bekannt war, kam es erst relativ spät zu Experimenten mit der Urform des Diaprojektors. Lange galt der Jesuit und Professor für Mathematik und orientalische Sprachen, Athanasius Kircher (1602 bis 1680), als der Erfinder der Laterna Magica; der neapolitanische Naturforscher Giovanni Battista della Porta hatte sie jedoch schon hundert Jahre früher (1558) beschrieben.
Im 19. Jahrhundert bevorzugte man vor allem gedruckte oder von Hand kolorierte Abziehbilder. Durch spezielle Schiebe- und Drehkonstruktionen versuchte man immer wieder, von der starren Einzelbildschau wegzukommen und bewegliche Bilder zu simulieren. Damit zählt die Laterna Magica zu den Ahnen der Kinematographie, in die sich letztlich auch die moderne Videotechnik einreihen läßt.
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