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Einführung von Gert Redlch

In den Jahren 1954/1954 brummte die Film- und Kinowirtschaft - noch. Die Umsätze und Einahmen stiegen und stiegen und die Welt schien grenzenlos in Ordnung zu sein. Die arroganten Verleiher konnten die Kinobetreiber erpressen, was das Zeug hielt, die übelsten Heimatfilm-Gurken auch dann noch zu spielen, selbst wenn nur 4 Zuschauer den Weg in das Zweitkino gefunden hatten.

Nach den Aussagen meines Vaters Gerhard Redlich, der viele Kinos gebaut und betreut hatte, kam 1954 (noch) niemand auf die Idee (oder hatte nur eine kleinste Vision) daß das Ganze mal ziemlich abrupt den Bach runter gehen könnte. Deshalb sind die Kommentare und Erklärungen zu den hier aufgeführten 1953er Erklärungen, Informationen und Schlagwörtern mit Bedacht zu lesen.

Zwischen den nach Jahrgängen aufgelisteten Ereignissen sind die damals aktuellen Informationen in Tabellen eingefügt wworden, nach denen es eigentlich immer weiter aufwärts gehen müsste. Bei uns in Europa wurde ignoriert, daß uns die USA wieder mal ein paar Jahre voraus waren. Deren Niedergang sollte mit dem Cinamescope Film aufgefangen werden.

INHALTSÜBERSICHT

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  1. I - Kleine Film-Geschichte - Seiten 6-23
  2. II - Der Film - Technik, Wirtschaft und Kunst von A - Z - Seiten 24-141
  3. III - Die 100 Sterne Seiten 142-158

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1954 - Ein Taschenbuch über das gesamte ?? Filmwesen

VORWORT (von WALTER BODE)
In unglaublich kurzer Zeit - in kaum zwei Generationen - hat sich der Film die ganze Welt erobert und eine hervorragende Stellung erlangt. Heute kann sich niemand mehr den psychischen Wirkungen und der suggestiven Kraft des lebenden Bildes entziehen.

Der Film ist ein wichtiges Ausdrucksmittel der Menschen geworden. Im Film stellt sich die menschliche Gesellschaft in recht zwangloser Art und Weise dar, zugleich kontrolliert sie sich in ihrem Stil, ihren Gefühlen, ihren Auffassungen und Handlungsweisen, ihrem Sinn für Kunst, ihrer Geistigkeit und ihrer Vitalität. Der Film gibt Anregung und Entspannung zugleich, kurzum, der Film ist ein Stück unseres Lebens geworden, und so hat er natürlich eine Zukunft.

Das allgemeine Interesse am Film selbst sowie an allen Fragen, die mit ihm zusammenhängen, nimmt stetig zu. Fast jeder spricht über den Film und „seine" Filme. Dabei wissen die Millionen der Kinobesucher noch sehr wenig über den Film. Worte und Namen fallen, die vielfach noch unbekannt sind und noch in keinem Lexikon stehen. „Das kleine Film-Lexikon" will allen diesen Begriffen Inhalt und außerdem über viele schwebenden Filmfragen Auskunft geben.

Das kleine Taschenbuch ist keine wissenschaftliche Darstellung des großen Themas Film. Allen am Film Interessierten soll nur endlich die Möglichkeit gegeben werden, sich kurz und bündig über „das Einschlägige" zu informieren. Bilder, Zeichnungen und Tafeln ergänzen und veranschaulichen den Text. Vielen Stellen der Film-Kunst, -Wirtschaft und -Technik, die zur Vervollständigung dieses Buches beitrugen, müssen wir danken.

KLEINE FILM-GESCHICHTE (aus der Sicht von 1954)

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Die „Vorwelt" des Films

Atelierhallen für das Drehen von Filmen, Die Warner-Brothers-Studios in Kalifornien.
Der Kameramann bei der Aufnahme. Albert Benitz während des Heinz-Rühmann-Films „Keine Angst vor großen Tieren",
Moderne Aufnahmeapparatur. Dreidimensionale Kamera auf allseitig bewegbarem Schwebekran der Produktionsfirma RKO in Hollywood.
Aufbau der Apparate zu einer Innenaufnahme („Unter den 1000 Laternen", Real-Film).
Filmen im Busch, typisch für schwierige Außenaufnahmen. Aus der englischen Michael-Balcon-Produktion, Aufnahmeleiter Harry Watt.

„Der Film ist so alt wie die Menschheit", schrieb Joseph Gregor. Eine kühne, vielleicht übertriebene Behauptung? Aber blenden wir einmal zurück ...

Allgemein bekannt geworden sind die Schattenspiele der Chinesen. Sie blieben durch die Jahrhunderte lebendig. Der Vorführer ließ durch Pergament aus Büffelhaut geschnitzte Figuren hindurchscheinen, die allerlei Bewegungen ausführten. Dazu wurden Dialoge gesprochen.

Auch die alten Römer wußten, daß unbewegte, rasch aufeinanderfolgende Bilder oder Bewegungsphasen darstellende Bilder dem Auge zusammenhängende Bewegungen vortäuschen. Noch heute gibt es solche kleinen „Blätter-Taschen-Kinos" zu kaufen.

Titus Lucretius Carus stellte in seinen Aufzeichnungen fest: „Übrigens wundere dich nicht, daß solche Bilder sich zu regen scheinen, regelmäßig die Arme und die anderen Glieder werfen ... Eines verschwindet, ein anderes in anderer Stellung tritt an den Platz, das erstere aber scheint die Gebärde zu wechseln. Man staunt: wie sehr geschwind sich dies alles vollzieht!"

So nahe war die Menschheit schon vor Jahrtausenden der Idee des Films! Die Menschen verlangten einfach nach dem sich bewegenden Bild. - Auch ein mechanisches Theater kannte man. Einzelne Szenen wurden dabei mechanisch, mittels künstlich bewegter Figuren, dargestellt.

Doch sollte es noch ein weiter Weg werden. Zunächst hatte man nur erkannt, daß die rasche Aufeinanderfolge unbewegter Bilder, die Bewegungsphasen darstellen, dem Auge eine zusammenhängende Bewegung vortäuschen können. Es waren doch erst schwache Versuche, das bewegte Leben nachzuahmen.

Es begint in etwa im Jahr 1000

Um das Jahr 1000 beschreibt der Araber "Ihn ai Haitam" als erster das Prinzip der Camera obseura, einer Vorläuferin der Laterna magica in einfacher Form. Das war eine einfache Sache, aber wichtig und grundsätzlich für die Weiterentwicklung.

Ein verdunkeltes Zimmer dient als Kamera, das Loch im Fensterladen läßt die Sonnenstrahlen herein, so daß auf der gegenüberliegenden Wand ein Bild projiziert werden kann. Jeder Photoapparat und jede Filmkamera ist im Prinzip eine Camera obscura. Der Versuch des Arabers geriet allerdings zunächst für ein paar Jahrhunderte in Vergessenheit.

Leonardo da Vinci mußte gegen 1500 die Camera noch einmal finden; ein anderer Italiener entdeckte 1568 die Linse, die Sammellinse. Unabhängig davon konstruierte Erasmus Reinhold 1540 in Wittenberg, zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis, eine optische Vorrichtung, die aus einem dunklen Kasten bestand, in dem die Lichtstrahlen durch eine kleine Öffnung das umgekehrte Bild des äußeren Gegenstandes zeigten. Also ebenfalls eine Camera obscura ,..

Etwa zur gleichen Zeit kommt auch die Spiegelschrift auf. Auf einen hohlen Spiegel schrieb man verkehrt in groben Buchstaben ein Wort. Der Spiegel, gegen die Sonne gehalten, wirft seine Strahlen gegen eine im Schatten liegende Wand. Das Wort erscheint dort als Schatten. „Das ist Zauberei", sagte man.
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Die zweite große Stufe

Die zweite große Stufe war dann die Erfindung der Laterna magica. Eine Vereinigung der Spiegelschrift mit der Camera obscura. Athanasius Kircher gebührt der Ruhm, damit eine der wichtigsten Voraussetzungen der Kinematographie geschaffen zu haben: die Projektion.

Kircher benutzte erstmalig eine als Objektiv wirkende Sammellinse zu einer Projektionsanordnung sowohl für Sonnen- als auch für Kerzenlicht. Er warf Schriften auf 500 Fuß Entfernung. Eine erstaunliche Leistung für die damalige Zeit.

Die dritte große Stufe

Als nächste dritte Stufe kamen nun das „Lebensrad" und die „Wundertrommel". Das Lebensrad zeigt in rascher Folge eine große Reihe von Einzelbildern, welche aufeinanderfolgende Phasen einer Bewegung darstellen.

Was der Zuschauer wahrnimmt, ist eine lückenlose, flüssige Bewegung. Eine Bewegungstäuschung. Die Erfinder waren Professor Stampfer in Wien und zu gleicher Zeit Plateau in Brüssel. Damit war die Kinematographie im Prinzip erfunden.

Von nun an jagen die Ereignisse auf dem Gebiete der Kinematographie schnell weiter vorwärts. Die große Erfindung „Film" lag den Menschen wirklich schon seit Jahrhunderten im Sinn, es fehlte nur die technische Losung. Dazu aber mußte die Technik als solche erst ihre volle Bahn durchlaufen. Dann war die Stunde des Film gekommen.

Der erste Filmaufnahmeapparat der Gebrüder Lumiere in Paris - deutlich sichtbar die für damals typische „Kurbel" (1893).
Das erste improvisierte Filmatelier der Gebrüder Max und Emil Skladanowsky in Berlin (1895).
Das erste Filmplakat der Welt, von Pathe für die Cinematographie Lumiere (Berlin 1896).

Auf dem Wege zur Wirklichkeit

Nur einen kurzen Blick haben wir in die Vorwelt des Films geworfen. Was nun folgt, ist wie ein Film selbst. Die Erfindung der Photographie ist der auslösende Faktor, der schließlich alles Herumexperimentieren und alle Visionen, die um das lebende Bild kreisten, zu einer überraschenden Entwicklung führten. Bald tanzten die lebendigen Bilder des ersten Films, noch unsicher und unscharf, wie gespenstisch auf der Leinwand, die eine neue Welt bedeutete.

Zahlen machen noch keine Geschichte. Es sind die Zusammenhänge, die das Werden einer Idee wie einer Sache bestimmen. Deshalb will die folgende kurze Zusammenstellung von Zahlen auch keineswegs ein vollständiges Bild der Entwicklung des Films geben. Aus den Daten und Zahlen soll nur hervorgehen, wie lang und schwer der Weg war. Lassen wir den Film des Films an uns vorüberrollen.

Zeittafel des Films (Teil 1)

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  1. 1832 - Das erste „Lebensrad" rotiert. Aber es bleibt beschränkt auf die Wiedergabe nur einfachster Bewegungsvorgänge, da die rasch gedrehte Scheibe nur eine kleine Zahl von Bildphasen aufnehmen kann.
  2. 1845 - Ein weiterer Schritt vorwärts ist die Verbindung des „Lebensrades" mit dem „Projektionsapparat". Die Wirkung ist allerdings ebenso unvollkommen, wie das Lebensrad war und es die ersten Projektions-Linsen-Aggregate sind.
  3. 1853 - Franz v. Uchatius erzielt eine scharfe, lichtstarke und wenig flimmernde Projektions wiedergäbe mit Hilfe von zwölf kreisförmig zusammengestellten Projektionsvorrichtungen. In den 1860er Jahren bemühen sich verschiedene Forscher vergeblich, Phasenbilder für das Lebensrad herzustellen.
  4. 1878 - Dem Amerikaner Muybridge gelingt es, eine rasche Folge von Momentaufnahmen eines Pferderennens zu machen, indem er 24 Kameras nebeneinander aufstellt und rasch nacheinander aufblendet.
  5. 1887 - Ottmar Anschütz verbessert dieses Verfahren und macht hervorragende Reihenaufnahmen sich bewegender Menschen und Tiere. Er entwickelt ein lebensradartiges Wiedergabegerät mit Blitzbeleuchtung, den „elektrischen Schnellseher".
  6. 1888 - Der französische Physiker Marey baut eine photographische Flinte mit zwölf Bildern, die sich ruckweise bewegen.
  7. 1889 - Der Amerikaner Eastmann verwendet erstmalig ein lichtempfindliches Zelluloidband in seinen Kodak-Kameras.
  8. Edison, der sich, durch die Arbeiten von Anschütz angeregt, mit dem Problem des bewegten Bildes befaßt, versieht den Negativ- und Positivfilm mit einer einheitlichen Perforation und sichert eine genau übereinstimmende Lage der Bilder in den Bildfenstern der beiden Geräte. Dadurch hat er den technischen Vorgang der Zubereitung und Wiedergabe der Bildreihe automatisiert. Es war nunmehr möglich, das Negativ auf den Positivfilm zu kopieren. Das von Edison eingeführte Filmformat ist bis heute beibehalten.
  9. 1889 - Im gleichen Jahre konstruierte der Engländer William Friese-Green seine „Photoramic-Camera", die erste kommerzielle, praktische Filmkamera. Auch er verwendete Zelluloid.
  10. 1893 - Erstes Auftreten des Kinematographen! Ein mit Bildfilm herausgegebener Schauapparat, das „Kinetoskop", regte viele Erfinder an, sich mit der sprunghaften Schaltung des Filmbandes zu beschäftigen. Den ersten Erfolg hatten die Gebrüder Lumiere in Lyon mit ihrem „Cinematograph", dieser schaltet den Film mit Hilfe eines Greifers. Es folgen zahlreiche andere Konstruktionen (s. Bild 1). Die Konstruktion dieser Apparate ist der Endpunkt einer langen Entwicklung.
  11. 1895 - Im November treten die Gebrüder Max und Emil Skladanowsky in Berlin mit einer selbst ausgearbeiteten Apparatur und mit selbst hergestellten Filmen in die Öffentlichkeit. Im Berliner Wintergarten geben sie erstmalig eine öffentliche Vorführung.
  12. Am 28. Dezember 1895 - führt Lumiere seinen „Cinematograph" in Paris öffentlich im Grand-Cafe vor.
  13. An dem weiteren Ausbau der kinematographischen Technik ist vor allem Oskar Meßter in Berlin hervorragend beteiligt. Er versieht den Projektor mit dem heute allgemein eingeführten Malteserkreuz-Schaltgetriebe (s. Bild 2).
  14. 1896 - Der Aufstieg der Kinematographie beginnt. Allerdings können vorerst nur kurze Filme vorgeführt bzw. gesehen werden. Denn der Kinematograph der Erstlingszeit flimmert noch zu stark (16 Bilder/sec).
  15. Am 26. April wird in Berlin, Unter den Linden 21, das erste Kino eröffnet, es arbeitet ein französischer „Isolathograph-Bildwerfer". Am 1. Mai folgt das zweite Kino in der Friedrichstraße, Ecke Taubenstraße, von Pathe eröffnet.
  16. 1897 - Zum ersten Male werden aktuelle Sportbilder gedreht.
  17. 1898 - Am 6. Juni verkauft Oskar Meßter die ersten selbstgebauten Kameras und Bildwerfer. Damit ist der Grundstein zur deutschen Filmindustrie gelegt.
  18. 1898 - Am 1. Oktober führt Oskar Meßter im Berliner Apollo-Theater eigene Filmaufnahmen auf 4 mal 5m Größe projiziert vor. Es sind Straßenaufnahmen von Berlin. Bilder von Bismarck aus Friedrichsruh. Dargestellt wurden meist Einzelaufnahmen mit starker Bewegung (Sprung ins Wasser, heranbrausender Eisenbahnzug usw.). Die Filmvorführungen werden zunächst Schaubudennummern. Oskar Meßter errichtet im November das erste deutsche Kunstlichtatelier in Berlin in der Friedrichstraße 94a im vierten Stock. Ein erster Filmkatalog weist bereits 84 Filme auf.
  19. 1900 - In Deutschland gibt es bereits rund 25 Produzenten, die sich mit der Filmherstellung befassen.
  20. 1903 - Beginn der Epoche des amerikanischen Spielfilms mit dem von der Edison Company gedrehten Verbrecher- und Wild-West-Film („Großer Eisenbahnüberfall", Länge 250 Meter), dessen Vorführung 10 bis 12 Minuten dauert.
  21. 1905 - Herstellung längerer Filme mitSpielfilmhand-1 u n g. Damit beginnt die Kinematographie sich theatermäßig seßhaft zu machen. Die Aufnahme und Wiedergabetechnik entwickelt sich weiter. Das Schwergewicht der Probleme verlagert sich auf die Herstellung und die Aufnahme des Films und auf die Regie. Hier verzichtet man auf eine breite und erschöpfende Behandlung des Themas zugunsten packender Einzelhandlungen. Es wurden zuerst sogenannte Sittenfilme und sensationelle Abenteuerfilme mit zumeist internationalem oder exotischem Einschlag gedreht. Alle diese Filme gaben Kurzweil, Zerstreuung, Ablenkung, Entspannung oder Aufpeitschung der Nerven.

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Tafel 1 - FILMHERSTELLUNG

Länge der Filme (1907)  
Pathe Freres „La main" 450 Meter
„Der Totschläger" 600 „
„Die Blutschuld" 550 „
Le Cinema „Die Asphaltblume" 380 „

Zeittafel des Films (Teil 2)

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  1. 1908 - Innerhalb Deutschlands bestehen bereits über 580 Lichtspieltheater. Oskar Meßter meldet sein vierteiliges Malteserkreuz zum Patent an. Die Erfinder des Malteserkreuzes waren die Franzosen Raoul Grimoin-Sanson und Etienne Mareys. In diesem Jahre wird der erste Farbfilm gezeigt, bei dem die Farben photographisch erzeugt wurden, der Kinemacolor-Film von A. Smith und Ch. Urban. Edison hatte bereits vor Jahren einen „farbigen Film" für sein Kinetoskop in den Handel gebracht. Dabei handelte es sich aber nur um kolorierte Filme. In Deutschland hat Meßter ebenfalls am Farbfilm gearbeitet.
  2. 1909 - Herausgabe der ersten französischen Wochenschauen: der

    • „Pathe-Journal"
    • „Gaumont- Woche"
    • „Eclair-Revue".

    Diese „Wochenzeitungen lebender Bilder", die auch in Deutschland gezeigt werden, bringen zum ersten Male in regelmäßigen Abständen eine zusammenhängende „Wochenschau". Frankreich ist somit das Geburtsland der Film-Wochenschau in ihrer heutigen Form.

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Tafel 2 - FILMKOSTEN

Einer der ersten Spielfilme von Pathe „Die Geschichte eines Verbrechers" (7 Akte) kostete 2.000 bis 3.000 Francs und brachte über 40.000 Francs ein.
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Jahr Filmtitel Kosten
1909 Der erste Napoleonfilm von Pathe 12 000 Francs
1913 Der Christoph-Columbus-Film 1 000 000 Francs
1915 Andreas-Hofer-Film 75 000 Mark
1912 Quo vadis (Italien) 42 000 Lire
1925 wurden in Deutschland für 212 Filme rund 37 Millionen Mark ausgegeben.
1935 nach Einführung des Tonfilms kostete etwas mehr als die Hälfte dieser Filme (29) fast dieselbe Summe: 32 Millionen Mark;
1947 drehte der englische Filmindustrielle J. Arthur Rank zwei Filme, von denen jeder 5 Millionen Dollar kostete.

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Zeittafel des Films (Teil 3)

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  1. 1910 - In Deutschland bestehen etwa 1.000 Filmtheater, in den USA 10.000.
  2. 1913 - Beginn der langen Spielfilme. Die Geschichte der Filmkunst wird immer mehr eine Geschichte der Regisseure, die ihre Erfolge wiederum den großen Schauspielern verdanken.
  3. 1914 - In Deutschland gibt es schon 130 Produktions- und Verleihfirmen. Die Filmindustrie nimmt einen gewaltigen Aufschwung. Der Film beginnt eine gewinnbringende Sache zu werden. Der 1912 gedrehte italienische Film „Quo vadis" bringt Millionen ein. Sein Erfolg ist in allen Ländern überwältigend; er galt als das größte Meisterwerk der damaligen Filmkunst (Regie: Enrico Guazzoni).
  4. 1915 - Kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges werden in Deutschland folgende Wochenschauen gegründet;

    „Hubertus-Kriegswoche"
    „Meßter-Woche"
    „Nordisk authentische Weltkriegsberichte"
    „Kinokop-Woche"
    „Luna-Woche" (Sascha-Film-Gesellschaft, Wien).

  5. 1917 - Gründung der UFA mit 25 Millionen Reichs-Mark, wobei sich das Deutsche Reich mit einem Drittel beteiligte.
  6. 1918 - In Deutschland gibt es etwa 2.233 Filmtheater mit etwa 783.217 Plätzen.
  7. 1925 - In Deutschland bestehen bereits 4. 000 Lichtspieltheater. Das Interesse für den Film ist ständig im Wachsen. Charles Pathe hatte bereits 1901 einmal gesagt: „Das Kino wird das Theater, die Zeitung und die Schule von morgen sein!"

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Es ist die Zeit der Monumentalfilme

Es ist die Zeit der Monumentalfilme und der
großen Schauspieler und Regisseure.
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  • „Quo vadis" (1918) mit Emil Jannings (deutsche Neufassung)
  • „Das Kabinett des Dr, Caligari" (1920) mit Werner Kraus
  • „Anna Boleyn" (1920) mit Emil Jannings und Henny Porten
  • „Der Golem" (1920) mit Paul Wegeners gewaltiger Leistung
  • „Der Mann ohne Namen" (1921), Harry Liedke spielt den Millionendieb Peter Voss, Georg Alexander den Detektiv, Mady Christians die Millionärstochter. Ein Welterfolg!
  • „Dr. Mabuse, der Spieler" (1922) mit Rudolf-Klein Rogge und Alfred Abel
  • Der Nibelungen-Film mit Paul Richter als Siegfried (1922)
  • „Das indische Grabmal" (1924) und „Metropolis" (1926), beide unter der Regie von Fritz Lang

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Die Namen der großen Schauspieler - damals

Noch heute sind die Namen der großen Schauspieler der Stummfilmzeit nicht vergessen, nur einige von ihnen:

  • Asta Nielsen,
  • Pola Negri,
  • Lotte Neumann,
  • Mia May,
  • Erna Morena,
  • Lil Dagover,
  • Adele Sandrock,
  • Albert Steinbrück,
  • Theodor Loos,
  • Harry Liedtke,
  • Ernst Reichert,
  • Harry Piel,
  • Eugen Klopfer,
  • Heinrich George,
  • Otto Gebühr,
  • Albert Bassermann,
  • Bruno Kastner,
  • Albert Paulig,
  • Wilhelm Digelmann ...


Zu den Großen der Filmkunst gehörten noch Waldemar Psilander („Der tanzende Tor") und Gunar Tolnaes in seiner besten Rolle in dem Film „Die Lieblingsfrau des Maharadscha'. Fast alle großen Filmschauspieler und Regisseure erreichten den Weg zum Ruhm über Berlin.
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Kosten eines Spieltages (ein Beispiel aus 1925)

Atelier 1000,-
Regisseur .... 300,-
2 Hauptdarsteller . 1000,-
6 weitere Darsteller 300,-
50 Komparsen . . 750,-
Kameramann . . 100,-
Hilfsoperateur . . 20,-
Material u. Kopier. 400,-
Aufnahmeleiter 50,-
Hilfsregisseur . . 25,-
Kequitiseur . . . 25,-
Architekt .... 100,-
Bauten..... 200,-
3 Friseure zus. ... 100,-
10 Bühnenarbeiter 80,-
4 Dekorateure . . 80,-
4 Maler..... 80,-
8 Beleuchter... 160,-
Strom 200,-
2 Feuerwehrleute . 40,-
Summe 5130,-
20% für Unvorhergesehenes... 1020,-
Gesamt-Summe.... RM 6150,-

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Zeittafel des Films (Teil 4)

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  1. 1926 - In den USA werden die ersten Versuche mit einer Tönenden Wochenschau unternommen. Von Amerika aus entwickelt sich das Starwesen. King Vidor, Greta Garbo, Sternberg ...
  2. 1927 - Von der „Academie of Motion Picture Arts and Sciences", Hollywood, wird erstmalig der von da ab alljährliche Filmpreis der Welt verliehen. „Oscar" (eine vergoldete Bronzefigur).
  3. 1928 - Im Juli bringt die „Twentieth Century-Fox" ihre bisher stummlaufende „Fox-Wochenschau" unter dem Namen „Fox-Movietone-News" als erste tönende Wochenschau heraus. (Die deutsche „Ufa-Tonwoche" kommt erst 1930 heraus.)
    In Amerika beginnt die Tonfilmzeit. Erster Tonfilm „Singing Fool" mit AI Jolson. Eine Umorganisation der Film-Industrie beginnt; Metro-Goldwyn-Mayer, Fox, Warner, Paramount sind künftig die großen Firmen.

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Aus den Stummfilmjahren

In den Stummfilmjahren wurden jährlich durchschnittlich 217 Spielfilme und etwa 1500 Lehr-, Werk- und Kulturfilme hergestellt.
Bis zum Ende der Stummfilmzeit liefen in den deutschen Lichtspieltheatern durchschnittlich 275 ausländische Spielfilme.

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Zeittafel des Films (Teil 5)

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  1. 1924-28 - Die Deutschen Voigt, Engel und Massolle arbeiten fieberhaft daran, ihre Idee, die Vereinigung von Bild und Ton, in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis ist der Tonfilm mit Sprossenschrift. Diese Art der Tonaufzeichnung hat zuerst in Deutschland vorgeherrscht. Daneben wurden noch die Zackenschrift und die Mehrzeilen-Zackenschrift entwickelt.
    So wird der Tonfilm in Deutschland erfunden; in Amerika aber wird er zuerst an die Öffentlichkeit gebracht. Am 8. Oktober 1928 wird in Berlin die Klangfilm-GmbH von Siemens & Halske, AEG und Polyphon gegründet.
  2. 1929 - Am 11. März wird in Berlin im Tauentzien-Palast der erste deutsche Tonfilm: „Melodie der Welt", Regie W. Ruttmann, uraufgeführt. Es folgen: „Der Günstling von Schönbrunn", „Die Nacht gehört uns" und „Das Land ohne Frauen". Diese Streifen leiten die deutsche Tonfilmepoche ein.
    Obwohl diese Filme noch als Versuche zu bezeichnen waren, erscheint im Oktober der Tonfilm „Atlantik", ein Wunder des sprechenden Films, ein erster großer Schritt zur Erfüllung der Anforderungen an einen Tonfilm.
    Allgemeine Umstellung auf den Tonfilm. Auf Grund der höheren Ansprüche an Drehdauer, Geld, Technik und Material sinkt zunächst einmal der Durchschnitt der Herstellung in den nächsten Jahren.

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TAFEL III - SPIELFILMPRODUKTION

1927 242 Spielfilme  
1928 183 Spielfilme davon 9 Tonfilme
1930 146 Spielfilme davon 101 Tonfilme
1931 144 Spielfilme davon 142 Tonfilme
1932 127 Spielfilme davon 127 Tonfilme

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Zeittafel des Films (Teil 6)

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  1. 1934 - Die Tonfilmproduktion setzt wieder in schnellerem Tempo ein. Berlin, München und Wien werden die Hauptzentren der Tonfilmproduktion. Berlin steht als Filmstadt in Europa an erster, in der Welt an zweiter Stelle. In Venedig hatte Conte Volpi, der damalige italienische Minister für Erziehung, Kunst und Wissenschaft 1932 eine Internationale Ausstellung für bildende Kunst - die Biennale- gegründet.
    Ihr wird nun eine Filmschäu angegliedert, die sich jedes Jahr als Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica wiederholt. Es erfolgt eine Preisverteilung für die besten italienischen und internationalen Filme. Preise werden verliehen für eine künstlerische Gesamtleistung, Regie, Darstellung, technische Leistung sowie für hervorragende Dokumentarfilme.
  2. 1935 - Die Umstellung der Filmtheater auf den Tonfilm erhöht den effektiven Wert der jährlichen Filmproduktion von schätzungsweise 250 Millionen Mark auf 400 Millionen Mark. (1943 liegt dieser Wert bei etwa einer halben Milliarde.)
    Nach einigen Krisen jähren in der ersten Zeit des Tonfilms ergab sich folgendes Bild der Besucherzahl in den deutschen Lichtspielhäusern: Besucherzahl in den guten Jahren des Stummfilms: 300 bis 350 Millionen, in den ersten Jahren des Tonfilms: 240 Millionen.

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TAFEL IV - FILMPRODUKTION

  Deutschland
1933 99 abendfüllende Spielfilme
1939 111 abendfüllende Spielfilme
1940 85 abendfüllende Spielfilme
1941 72 abendfüllende Spielfilme

Weltfilmproduktion 1938

USA Japan Indien England Deutschland Frankreich  
600 500 350 225 117 111 Filme

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Zeittafel des Films (Teil 7)

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  1. 1936 - Das Reichs-Propagandaministerium beginnt die Einfuhr ausländischer Filme stark zu drosseln, dadurch wird es in Deutschland unmöglich, die besten Filme des Auslandes zu sehen. (George Cukors „Romeo und Juliette", John Fords „Grapes of Warth", „Pinocchio", „Fantasia" und Walt Disneys „Schneewittchen" sowie die großartigen französischen Filme.)
  2. 1936/37 - In aller Ländern laufen Verfahren zur Vorführung räumlicherFilme, sogenannter „Stereofilme", an. Vorerst werden zwei Verfahren: Schwingbrille und Polarisationsbetrachtung versucht. Ausgehend von der Methode, die Plastik durch das Aufnehmen des gleichen Bildes von zwei nahe beieinanderliegenden Positionen zu erzielen und diese beiden Aufnahmen nach- und übereinander auf den gleichen Film zu kopieren, hatte man dafür zu sorgen, daß das rechte Auge nur das ihm zukommende Bild Nr. 1 und das linke Bild Nr. 2 betrachten kann. Man schlug eine synchronlaufende Brille vor, die durch eine Blende nacheinander die Blickfelder freigab.
    Ein anderes betriebssicheres, das sog. Polarisationsverfahren photographiert beide Bilder nebeneinander auf den Film, die ebenfalls gleichzeitig vorgeführt, aber mit senkrecht zueinander polarisiertem Licht durchleuchtet werden. Betrachtet man diese Bilder mit einer Brille, deren Gläser ebenfalls aus senkrecht zueinander orientierten Analysatoren bestehen, macht diese den Augen das jeweils zugeordnete Bild sichtbar.

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Die Zahlen UFA von 1939

1939 Millionengeschäft der Ufa

Geschäftsjahr 1939/40 - Einnahmen 66 Millionen Mark. Mark Geschäftsjahr 1940/41 - Einnahmen 208 Millionen Mark
1942 . Die Ufa wird Dachgesellschaft der deutschen Filmproduktion. Produziert wird noch von sieben voneinander unabhängigen Produktionsfirmen:

  1. Ufa-Filmkunst G. m. b. H.,
  2. Tohis-Filmkunst G, m. b. H.,
  3. Terra-Filmkunst G. m. b. H.,
  4. Berlin-Film G. m. b. H.,
  5. Bavaria-Filmkunst G. m. b. H.,
  6. Wien-Film G. ro. 5. H.,
  7. Prag-Film G. m. b. H.


Diese Firmen hatten ein Gesellschaftskapital von 170 Millionen Mark. Der zweite Weltkrieg zerstörte jedoch den internationalen Filmaustausch noch mehr als bisher. Gleichzeitig werden die besetzten Länder von Deutschland gezwungen, in immer stärkerem Umfang deutsche Filme zu spielen.

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Zeittafel des Films (Teil 8)

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  1. 1942 - Der Russe Semjon Pawlowitsch Iwanow macht inzwischen grundsätzliche Versuche mit einem brillenlosen Verfahren. Im Prinzip geht er in der Richtung vor, das auf der Bildfläche erscheinende Bild so einzurichten - einerseits durch die Strahlung der Projektion, andererseits durch die Auflösung der bisher ebenen oder nur gewölbten Bildfläche in senkrechte gegeneinander gewinkelte Felder -, daß jeder Zuschauer mit seinen beiden Augen etwas unterschiedliche Bildpartien sieht, wodurch ein sehr hoher plastischer Bildeindruck entsteht. Diese Versuche kommen aber erst ein Jahrzehnt später vielversprechend zum Abschluß.
  2. 1944 - Alle Filmgesellschaffen befinden sich restlos im Reichsbesitz und stehen unter der Diktatur des Reichspropagandaministeriums - der Reichskulturkammer - der Reichsfilmkammer (Reichsfilmintendant). Als Folge hat sich bis heute in vielen Ländern Europas ein Ressentiment gegen deutsche Filme erhalten.
  3. 1944 - In Amerika nimmt der Film einen gewaltigen Aufschwung, ebenso beginnt der englische Film (unter J. Arthur. Rank) seinen Aufstieg auf dem internationalen Markt.

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TAFEL V - LICHTSPIELTHEATER IN DEUTSCHLAND

1908 - 500 Lichtspieltheater  
1910 - 1000 Lichtspieltheater  
1918 - 1233 Lichtspieltheater (783 217 Sitzplätze)
1935 - 4800 Lichtspieltheater  
1938 - 5300 Lichtspieltheater  
1944 - 6850 Lichtspieltheater (2,6 Hill. Sitzplätze)

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Zeittafel des Films (Teil 9)

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  1. 1945 - Im Zusammenbruch Deutschlands erleidet kein anderer Bereich der Kunst und kein im Dienste von Zivilisation und Kultur stehender Industriezweig derart schwere Einbußen wie das gesamte Filmwesen.Die Ateliers waren vielfach zerstört, die noch bestehenden verwaisten. Das künstlerische und technische Personal war in alle Winde zerstreut. Unter solchen Umständen versucht der deutsche Film, seine Arbeit neu aufzunehmen.
    In der Sowjetzone wird bereits wenige Monate nach Kriegsende die Gründung der „Deutschen Film AG. DEFA" als eine kraß staatsmonopolistische Produktionsgesellschaft, ergänzt durch einen ebenfalls monopolistischen Verleih, befohlen.
  2. 1946 - Kurz danach wird in der Sowjetzone auch als erste deutsche Wochenschau »Der Augenzeuge" begründet. Es folgen die neuen Wochenschauen: „Welt im Film" für die britisch-amerikanische Zone, „Blick in die Welt" für die französische Zone, Am 15. Oktober wird in Berlin (Deutsche Staatsoper) der erste deutsche Nachkriegsfilm uraufgeführt „Die Mörder sind unter uns" (Drehbuch und Regie: Wolfgang Staudte).
  3. 1948 - Der deutsche Film beginnt sich wirtschaftlich wieder zu reorganisieren. Die technische Leistungskraft entfaltet sich wieder, und erste neue künstlerische Leistungen werden sichtbar. Vor dem Kriege stand die Filmindustrie in Deutschland unter den zehn ersten Industrien der Wirtschaft Im Jahre 1912 schätzte man die Kinobesucherzahl auf zwei Millionen; im Jahre 1930 waren es bereits 300 Millionen; im Jahre 1949 waren es rund 500 Millionen.
  4. 1949 - In den Vordergrund tritt der Farbfilm. Ein Drittel aller amerikanischen Filme sind farbig. Auch der plastische (der Stereo-) Film beginnt hier und da in Erscheinung zu treten. Demgegenüber gewinnt als junger Konkurrent der Fernsehfunk an Bedeutung. (Anmerkung : Unsinn: das stimmt so überhaupt nicht und ist weit hergeholt und von der Filmindustrie und den Kinoverbänden immer wieder nachgeplappert worden.)
  5. 1950 - Am 3. Februar erscheint erstmals die „Neue Deutsche Wochenschau". Die NDW ist seit fünf Jahren die erste Wochenschau in eigener deutscher Regie. Seit 1933, d. h. seit 17 Jahren, sind damit in den deutschen Lichtspieltheatern wieder objektive Bildstreifen des Tagesgeschehens zu sehen.
  6. 1951 - Vom 6. bis 17. Juni zum ersten Male: „Internationale Filmfestspiele Berlin". Damit wird der Öffentlichkeit die potentielle, die früher tatsächliche und künftig wieder mögliche Rolle Berlins für den Film ins Gedächtnis gerufen.An den „Vierten Internationalen Filmfestspielen 1954" beteiligten sich 30 Nationen.
  7. 1952 - Nach dem „3-D-Film" tritt nun ein neues Verfahren in Erscheinung. „Cinerama" und „Cinemascope". Die 20th Century Fox sichert sich das Verfahren des Professors Chretien, dem Erfinder der „anamorphischen Hypergonar-Linse". Alle großen amerikanischen Firmen haben sich (zwangsweise oder klugerweise) auf dieses Verfahren geeinigt, und es wurden sofort zahlreiche Cinemascope-Filme in Auftrag gegeben. Der erste Cinemascope-Film ist „Das Gewand", der ein Jahr später auch in Deutschland gezeigt wurde.
  8. 1953 - Ende 1953 gibt es in der deutschen Filmwirtschaft etwa 41 800 Beschäftigte.
    Davon arbeiten in den Produktions- und Atelierbetrieben etwa 4.000, im Filmverleih und Vertrieb ebenfalls etwa 4.000, in den Filmtheatern etwa 33.000 und in den Entwicklungs- und Kopieranstalten etwa 800. Von den im Jahre 1953 hergestellten 103 deutschen Spielfilmen sind - nach einem Bericht der Statistischen Abteilung der SPIO -- allein 28 in Geiselgasteig gedreht worden.
    Die übrigen Filme verteilen sich auf

    1. Tempelhof (14),
    2. Wandsbek (9),
    3. Göttingen (9),
    4. Spandau (8),
    5. Wiesbaden (6),
    6. Carlton-Atelier München (3) und
    7. Bendestorf (2).

    13 Filme wurden ohne Ateliers oder in Behelfsateliers, 11 in Ateliers in Wien, Paris, Mailand, Thiersee und Babelsberg hergestellt.

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TAFEL VI - GESCHÄFTLICHES ÜBER DEN SPIELFILM *1)

Herstellungskosten        
  Jahr Filmlänge (Meter) Mark  
  1910 700 1.000  
  1915 1000-2000 10.000  
  1920 1500-2000 120.000  
  1930 2400-2800 700.000  
  1940 2400-2800 1.400.000  
Länge der Filme        
  1895 16-20 Meter    
  1940 2400-2800 Meter    
Verkaufskosten        
  1910 1.000 Kinobesucher amortisieren 1 Film *2)    
  1915 10.000    
  1920 120.000    
  1930 700.000    
  1940 1.400.000    

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*1) Nach Unterlagen des Schweizerischen Filmarchivs Basel.
*2) Reine Produktionsspesen ohne Produzentengewinn.
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TAFEL VII - WELT-KINOZAHLEN

Nach Feststellung des US-Handels-Department - Stichtag 1. Januar 1947 - zeigt die Zahl der Filmtheater auf der Welt gegenüber 1940 eine Zunahme von 18.643.

Folgende Tabelle ist interessant :

  1940 1947    
  Zahl der Theater Zahl der Theater Sitzplätze  
Europa 36.779 51.227 16.708.907  
USA 17.003 18.765 11.393.660  
Zentr.- u. Südamerika 4.786 6.331 4.398 321  
Japan 3.308 2.779 1.457.913  
Südpazifik 2.045 2.083 1.439.556  
Mittlerer Osten 1.199 1.844 952.103  
Kanada 1252 1493 775.552  
Afrika 893 1207 719.560  
Westindien 509 659 379.143  
Atlantische Inseln 103 122 59.363  
Puertoriko Total 121 130 69.600  
--------------------        
aufaddiert 67.997 86.640 38.353.678  

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Das Britische Weltreich (Commonwealth) besaß davon rund 12 000 Kinos. Das Commonwealth ist damit der zweitgrößte Film-Binnenmarkt der Welt, nächst den USA.
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TAFEL VIII - FILMWIRTSCHAFT IN ZAHLEN

(Bundesrepublik und West-Berlin) Jahr 1952 Jahr 1953
Ortsfeste Filmtheater 4.853 5.110
Sitzplätze 1.973.873 2.000.000
Besucher 600.000 000 642.000.000
V.-Steuerabgaben (DM) . . . 118 627 000 129 739 000
Verleihangeb. (Spielfilme) 487 512
davon angelaufen...... 417 338

TAFEL IX - DEUTSCHE SPIELFILMPRODUKTION

Herstellungsjahr Farbfilme Co.-Produktion Gesamtzahlen davon Ostzone
1946 - - 1 1
1947 - - 9 5
1948 - - 28 8
1949 - 1 67 12
1950 1 10 79 10
1951 8 3 83 8
1952 6 4 82 6
1953 15 14 103 7

An der Produktion des Jahres 1953 waren 70 deutsche Film-Produktionsfirmen beteiligt.
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