Damals 1975 war es absolut beeindruckend, den verblüfften Gästen ein 30faches Zoom live vorzuführen.
Und wohin gingen die Marketing Leute aus Bad Kreuznach ? Natürlich nach Bingen ans Rheinufer und sie warfen einen Blick auf das Niederwalddenkmal auf der anderen Rheinseite.
Und dann wurde gezoomt, bis die Motoren glühten, aber diese dicken Servomotoren glühten nicht, die waren dafür ausgelegt. Bisher haben wir hier im Fernseh-Fundus noch keine der großen Optiken mit einem Motorschaden gehabt.
Meist war die Steuerung oder der Kamerakopf "im Eimer".
Und hier kommt die farbige Legende zu den 4 Bildern . . . .
Achten Sie auf die kleinen farbigen Nummern links oben in den 4 Bildern. Das war eben Marketing 1977 . . . .
und alle Bilder können Sie durch Klicken vergrößern.
Aber was war wirklich das besondere an diesen Zoom-Optiken 1975 ?
"Zoomen" konnten damals bereits viele Vario-Optiken, auch die aus England und die ersten Japaner, das war also nichts Besonderes. Doch während sich die Brennweite per Motor veränderte, sollte auf jeden Fall die Schärfe stimmen, also von ganz weit bis ganz nah sollte das (Fernseh-) Bild durchgehend scharf sein.
Beim Foto-Apparat konnte man (damals) "verlangen", daß der Benutzer da ein bißchen "nachregelt", beim Fernsehen und natürlich auch beim Film war das gar nicht gut, das mit dem Schärfe-Nachregeln.
Und dann sollte auch das Bild annähernd gleich hell bleiben, also die Blende mußte auch leicht korrigiert werden - während des Zoom-Laufes. Das bekam man mit purer analoger Mechanik nicht mehr in den Griff und so befinden sich in den Optiken kleine Prozessorplatinen, die das alles gleichzeitg verändern.
Der Kameramann stellt einmal die Schärfe ein, meist mit maximalem Zoom und dann kann er beliebig den Bild-Ausschnitt variieren und es funktioniert. Es kostet aber ein wenig mehr als ganz am Anfang.