Unsere Geschichte über die "Radio Corporation of America" - kurz genannt die "RCA" . . . . wird sehr lang werden.
Hier steht der Anfang - und noch ins "Unreine" geschrieben.
Die RCA war einmal mit ihren 88.000 Mitarbeitern und mit ihrem Gesamt-Umsatz von 9 Milliarden US-Dollar die weltweit für das Radio und das Fernsehen bedeutendste Firma.
Von RCA kamen die Schlüssel-Entwicklungen unseres damals modernen Fernsehens - und dennoch - seit 1985 ist die RCA Vergangenheit.
Sie wurde vom eigenen Management buchstäblich verhökert und von einer Heuschrecke Namens "GE" (General Electric) geschlachtet und ausgeplündert.
Es gab drei große und bekannte Standorte, an denen die RCA herausragend bekannt war. Das war
- die RCA Zentrale im Rockefeller Wolkenkratzer in New York,
- die RCA-Victor Zentrale in Camden und
- die RCA Laboratorien in Princeton. -
Alle Standorte lagen dicht beieinander in New Jersy an der Ostküste der USA und vor allem - dicht an den Ideenschmieden der USA - zum Beispiel der Universität von Princeton. Dort landete auch der Deutsche Albert Einstein mit seinen futuristischen Thesen der Relativitätsheorie.
Es gab natürlich noch mehr RCA Standorte und Fabriken, in denen Radios, Plattenspieler, Fernseher, Röhren und Transistoren und jede Menge militärisches Gerät "fabriziert" wurden.
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Was ist an der RCA Story so interessant ?
von Gert Redlich im Dez. 2014 - Wenn man sich die alten großen deutschen Unternehmen der Unterhaltungs-Elektronik anschaut und deren Historie recherchiert, fallen sehr viele "Ähnlichkeiten" auf.
Das sind der große und erfolgreiche Max Grundig, Artur Braun von der kleineren BRAUN AG und der Herrmann Brunner-Schwer von der noch kleineren Firma SABA und die beiden Brüder Steidinger von DUAL. Dann gab es noch KUBA und Nordmende und Metz und Körting und Neckermann und Quelle. Alle waren mal relativ bedeutend und für europäische Verhältnisse relativ groß.
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Und alle haben etwas gemeinsam . . . . . . .,
. . . übrigens mit RCA (und anderen internationalen Riesen-Firmen) gemeinsam . . . . . - es gibt die Firmen nicht mehr.
Die Firma Grundig hatte es eigentlich am längsten ausgehalten, obwohl der Max bereits in 1987 verstorben war. Das lag aber auch an den endlosen Finanzspritzen der späten Mutterfirma Philips aus Holland (mit verbrannten bzw. verpokerten insgesamt ca. 1,5 Milliarden Mark).
Inzwischen ist der Marken-Name Grundig im Besitz einer türkischen Firma und wird weiterhin als "Deutsch" vermarktet, doch da ist nichts mehr "Deutsches" dran. Und wenn die heute 80-zigjährigen Grundig- Fans und Käufer ausgestorben sind, (wir schreiben im Moment 2016) ist auch das vorbei, fast genauso wie bei der RCA.
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Übrigens : Bei RCA war es so ähnlich wie bei Grundig. Als die "Lokomotive" alt wurde und dann später nicht mehr da war (in Falle von RCA war es der Chef - also der weltbekannte "Mr. RCA" = David Sarnoff), von da an fehlte das "Genie" und vor allem das Vater-Gefühl des Chefs und dann ging es immer schneller bergab.
Unsere Besonderheiten bei der RCA Story im Fernsehmuseum
Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Beziehung aller unserer RCA Artikel und Kommentare zum Thema Fernsehen und Video-Technik. Die anderen Aspekte von RCA Produkten und Aktivitäten werden zwar auch angeschnitten, aber nicht so ausführlich, wie sie in einer umfassenden RCA Historie ausgebreitet würden.
Die meisten Artikel stammen aus englisch sprachigen Quellen und sind - so gut wie es geht - ins Hochdeutsche übersetzt. Nicht alle Übersetzungen (von amerikanischen Slangs oder dortigen Redewendungen) sind gelungen, manche sind für uns einfach nicht übersetzbar und damit im Kontext nicht ganz schlüssig. Aber lesen Sie selbst ....
Artikel, die unser Interesse geweckt hatten :
Im Sept. 1987 stand in der New York Times (laut Internet) ein Artikel mit der unsere Neugierde weckenden Überschrift :
Hätte RCA wirklich verkauft werden müssen ?
(By L.J. Davis, a contributing editor of Harper's magazine.)
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In meinem Museums-Umfeld und bei anderen Fernseh- Fach- leuten war nur wenigen bekannt, daß die große alte RCA in 1985 an "GE" verkauft oder verhökert worden war und vor allem, welches die Hintergründe gewesen sein sollen.
RCA war doch weltweit ein gesundes renomiertes Unternehmen, vor allem mit einer brlllianten Historie mit eindrucksvollen Namen wie Zworikin und Sarnoff. Auch die grandiosen Erfindungen aus den berühmten RCA Labors in Princeton hatten Weltgeltung. Weiterhin gehörte die berühmte Schallplattenmarke RCA-Victor zu den größten Labels der Welt.
In dem Buch "Von den RCA Labs zur Sarnoff Corporation" aus 2003 wurden die "Inventions" nochmal bildlich dargestellt und kommentiert.
Und als dann noch die 54 Seiten mit hochwissenschaftlichen Labor- beschreibungen der RCA Magnetic Recording Technology, also der professionellen Videotechnik von 1964, auf dem Tisch lagen, überwog die Neugierde, doch mal zu recherchieren, was da so fast unerkannt im Hintergrund abging.
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An folgenden Stellen finden Sie noch mehr über die RCA :
Bislang sind unsere RCA Artikel alle ein wenig verstreut, aber das wollen wir noch ändern.
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http://www.fernsehmuseum.info/rca-firma.html
http://www.magnetbandmuseum.info/rca-magnetic-recording-book.html
http://www.magnetbandmuseum.info/rca-video.html
http://www.fernsehmuseum.de/technik-der-bildplatte-1982.html
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Eine geparkte Pressinfo im Januar 1985 :
Medien-Center für 5000 Dollar von RCA
"Der Unterhaltungs-Konzern RCA wagt sich erstmals an HiFi-Komponenten. Wer 5.000 Dollar aufbringt, umgerechnet etwa 15.000 Mark, erhält dafür ein Entertainment-Center aus einem Guß. Unter dem Sammelnamen Dimensia gehört dazu ein TV-Gerät mit 66cm-Bildschirm, ein HiFi-Videorekorder von Hitachi, ein 50 Watt-Vollverstärker, Tuner, Tangential-Plattenspieler, ein Hitachi CD-Player, ein Recorder und zwei Dreiwegboxen. Ihre Funktionen lassen sich simultan schalten. Die Fernbedienungs-Tasten „VCR" und „Play" schalten gleichzeitig Verstärker und Fernsehgerät ein, der Videorekorder beginnt auf dem richtigen Kanal mit der Wiedergabe, und der Bildschirm meldet die Ausführung des Befehls."
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- Anmerkung: Das ist eine der ganz typischen nichtssagenden News : Hallo, mich gibt es noch und wir haben etwas Neues. Man kann sie auch getrost überlesen und hat nichts versäumt. Denn, ob das Teil überhaupt jemals verkauft wurde bzw. jemals nach Europa rüber kam, steht in den Sternen.
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