Die Zeitschrift "DAS RADIO-MAGAZIN" ist (wieder 1948) aus der Vorkriegszeitschrift von 1925 "Bastelbriefe der Drahtlosen" hervorgegangen. Ähnlich ist die Funkschau etwa 1930 aus der Zeitschriften-Beilage "Der Bastler" von 1927 hervorgegangen.
Aug. 1948 - Ausgabe 1 - Neuanfang in Düsseldorf:
An unsere Leser
Nach mehrjähriger Wartezeit ist es uns nun ermöglicht, unsere Zeitschrift (jetzt im 24. Jahrgang) wieder unserem alten Leserkreis und allen neuen Interessenten laufend zu senden.
Wir haben uns seit 1945 um das Wiedererscheinen bemüht, doch mußten wir aus Gründen der Papierknappheit auf die Genehmigung lange warten und zum Schluß brachte dann die Währungsreform noch eine Verzögerung. Wir stellen Ihnen unsere Zeitschrift unter dem Haupttitel „Das Radio-Magazin" vor und können Ihnen versichern, daß wir unsere Arbeit ohne Veränderung fortsetzen werden, wie sie sich seit der Gründung im Jahre 1925 bewährt hat.
In gemeinverständlicher Form wollen wir den an der Radio-Technik beruflich oder amateurmäßig interessierten Leser über alles Neue und Wissenswerte unterrichten und dem Bastler laufend neue Anregungen geben: Wie früher, so sollen auch in Zukunft in stetiger Folge gut durchkonstruierte, verläßliche Bauanleitungen mit vielen Zeichnungen, Bildern und Einweisen gebracht werden. Dabei wollen wir uns nicht nur auf den Empfängerbau beschränken, sondern auch das Gebiet der Meßtechnik und der Elektroakustik besonders pflegen.
Schon im vorliegenden Heft beginnen wir mit unserer neuen Beitragsreihe „Über den Selbstbau eines Magnetophons'6, der zahlreiche weitere Abhandlungen über dieses neue und sehr interessante Gebiet folgen werden. Bei allen elektroakustischen Geräten soll die Forderung der besten Wiedergabetreue im Vordergrund stehen, ist dieses doch ein Gebiet, auf dem sich auch heute noch der Bastler schöpferisch betätigen kann. Wie, früher, steht unseren Lesern unser ausgedehnter Briefkasten und in schwierigen Fällen auch unser Labor wieder voll zur Verfügung.
Auch alle übrigen bewährten Einrichtungen des Verlages sind wieder in vollem Umfange aufgenommen worden. Für Anregungen aus dem Leserkreis sind wir stets dankbar und werden uns bemühen, die Zeitschrift weitgehendst nach den Wünschen unseres Leserkreise zu gestalten.
Für die vielen anerkennenden Schreiben, die uns im Verlauf der letzten Jahre von unseren früheren Lesern zugegangen sind, sprechen wir hiermit unseren Dank aus. Vor allem danken wir auch der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die das Wiedererscheinen in verständnisvoller Weise jetzt ermöglicht hat.
VERLAG UND SCHRIFTLEITUNG
Alle Ausgaben vollständig von 1948 bis 1955 verfügbar.
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Anmerkung: Ab 1950 sehr viele Duplikate mit der Funkschau.
Bereits recht früh fällt auf, daß sowohl viele Fach-Artikel als auch die Laudatien fast deckungs- gleich in der Funkschau stehen. Damit war das Aus des Radio-Maganzins fast schon besiegelt.
Dezember 1949 - Neuer Start
Die Leser des RADIO-MAGAZIN haben schon an der letzten Nummer feststellen können, daß mit ihrer Zeitschrift eine beträchtliche Wandlung vor sich gegangen ist; neben der wesentlich besseren drucktechnischen Ausstattung war es vor allem der vielseitige, aktuelle Inhalt, der Ihren Beifall fand. Heute können wir die Erklärung für diese Wandlung geben: DAS RADIO-MAGAZIN ist mit Wirkung vom 1. Januar 1950 vom Franzis-Verlag in München, dem in Fachkreisen bestens bekannten Verlag der G. Franz'schen Buchdruckerei, der bis 1945 die „Funkschau" und eine große Zahl funktechnischer Bücher und Tabellen herausgegeben hat, übernommen worden. Das Magazin wird in Zukunft von den bewährten Kräften dieses Verlages bearbeitet und mit Hilfe seiner hervorragenden technischen Einrichtungen hergestellt.
Anmerkung der Redaktion: Das ist die verschleierte Umschreibung für: Dieses Magazin ist alleine nicht mehr lebensfähig. Der (viel zu) späte Nachkriegsstart zum Ende 1948 war gegen "die Anderen" nicht mehr aufzuholen.
Da der Leitung des Franzis-Verlages unter Dr. Ernst Mayer eine große Zahl führender Fachleute ihre Mitarbeit zugesagt haben, u. a. Heinrich Brauns, Gustav Büscher, Ing. Josef Cassani, Ferd. Jacobs, Dr.-Ing. Wolfgang Kautter, Ing. Fritz Kühne, Ing. Fritz Kunze, Ing. Otto Limann, Ing. Herbert G. Mende, Dipl.-Ing. Hans Monn, Ing. Kurt Nentwig, Dr. A. Renardy, Ing.H.F.Rohde, Dipl. Ing. Rudolf Schiffel, Dr. Schramm, Erich Schwandt, Hans Sutaner und Dipl.-Ing. Ernst Tschanter, ist Gewähr gegeben, daß wir unseren Lesern in Zukunft eine in jeder Hinsicht inhaltreiche und wertvolle radiotechnische Zeitschrift liefern können. Wir wollen dabei nicht große Versprechungen machen, sondern nur sagen: Nehmt und seht! Unser Ziel ist es, mit jedem neuen Heft gegenüber dem vorhergehenden einen sichtbaren Fortschritt zu zeigen.
Der Franzis-Verlag hat seine neue Tätigkeit auf radiotechnischem Gebiet nicht erst mit dem RADIO-MAGAZIN begonnen. Zur gleichen Zeit hat er eine ganze Reihe radiotechnischer Werke in Bearbeitung genommen, die zum Teil bereits erschienen sind. In erster Linie sind es die in der Fachwelt bestens bekannten Lieferungswerke „Röhren-Dokumente" und „Funktechnische Arbeitsblätter, es sind verschiedene Röhrentabellen und andere Spezialwerke und es ist vor allem die „Radio-Praktiker-Bücherei", von der im Januar 1950 die ersten Bändchen erscheinen werden.
Einer unserer Mitarbeiter bezeichnete diese neue billige, aber ungemein inhaltreiche Buchreihe als die „Sammlung Göschen der Radiotechnik". Dies schwebt uns auch vor: Zu niedrigem Preis in erstklassiger Ausstattung, mit einem Umfang von 64 Seiten, in reicher Bebilderung Bücher zu veröffentlichen, die jeweils ein Spezialgebiet der Radiotechnik behandeln. Die Bändchen sollen für den Freund unserer Technik lehrreich, für den Fachmann interessant sein, eine Universal-Bücherei, von der jeder Nutzen hat.
Vor wenigen Tagen hat eine weitere Entwicklung ihren Abschluß gefunden, die für das neue Jahr die besten Aussichten eröffnet: Mit Wirkung vom 1. Januar 1950 wird der Funkschau Verlag, in dem außer der Zeitschrift „Funkschau" eine große Zahl von Bauplänen, Tabellen und wertvollen radiotechnischen Büchern erschienen ist, an die G. Franz'sche Buchdruckerei und damit an den Franzis-Verlag zurückgegeben. In unserem Verlag werden deshalb in Zukunft die bisherigen Funkschau- Veröffentlichungen, die Lizenz-Ausgaben der bekannten Funkwerk-Drucke und zahlreiche neue radiotechnische Fachwerke erscheinen. Herausgabe und Vertrieb sämtlicher Funkschau-Verlagswerke erfolgen mit sofortiger Wirkung durch den Franzis-Verlag in München.
Lediglich die Zeitschrift „Funkschau" wird bis Ende 1950 im Funkschau-Verlag Oscar Angerer in Stuttgart weitergeführt; wohl aber erfolgt eine enge Zusammenarbeit der Redaktionen der „Funkschau" und des "RADIO-MAGAZIN" mit der Leitung des Franzis-Verlages, um beide Organe, die verschiedenen Aufgaben dienen, aufeinander abzustimmen und so zu gestalten, daß sie ihren besonderen Zwecken am besten entsprechen. Über diese Zusammenarbeit werden wir unsern Lesern und Mitarbeitern laufend berichten.
Wir danken bei dieser Gelegenheit allen Lesern, Mitarbeitern und Freunden, die unserer Arbeit in den letzten Monaten nicht nur ihr Interesse, sondern auch ihre tätige Mithilfe zuführten und sei es, daß sie unsere Zeitschrift und unsere verschiedenen Verlags-Objekte bezogen. Wir bitten sie, uns ihre Freundschaft auch im neuen Jahr 1950 zu bewahren; wir versprechen ihnen, daß wir ihnen stets die interessantesten, inhaltreichsten und schließlich auch billigsten radiotechnischen Veröffentlichungen bieten werden, die nach menschlichem Ermessen überhaupt herauszugeben sind.
Impressum 1955 - Herausgegeben vom Franzis-Verlag München
Verlag der G. Franz'schen Buchdruckerei G. Emil Mayer
Verlagsleitung: Erich Schwandt - Chefredakteur: Karl Tetzner
Anzeigenleiter und stellvertretender Verlagsleiter: Paul Walde
Zu beziehen durch den Buch- und Zeitschriftenhandel, unmittelbar vom Verlag und durch die Post.
Erscheint in den ersten Tagen eines jeden Monats - Bezugspreis: für ein Vierteljahr DM 3,15 - für ein Halbjahr DM 6,30 (beides einschl. Postzeitungsgebühr, zuzügl. 9 bzw. 18 Pfg Zustellgebühr) - für ein ganzes Jahr DM 12.- (Gebühren werden bei ganzjähriger Vorauszahlung nicht erhoben.) - Preis des Einzelheftes 1.- DM
Redaktion, Vertrieb und Anzeigenverwaltung: Franzis-Verlag, München 2, Luisenstraße 17 - Fernruf: 516 25/26/27,51943 - Postscheckkonto : München 57 58 Hamburger Redaktion : Hamburg - Bramfeld, Erbsenkamp 22a—Fernruf 637964 - Berliner Auslieferung: Franzis-Verlag, Berlin-Friedenau, Grazer Damm 155 — Fernruf 716768 — Postscheckkonto Berlin-West 62 266
Vertretung in Belgien: - De Internationale Pers, Berchem-Antwerpen, Kortemarkstraat 18 - Vertretung in den Niederlanden : - De Muiderkring, Bussum, Nijverheidswerf 19-21 - Vertretung in Österreich: - Verlag Ing. Walter Erb, Wien VI, Mariahilf er Str. 71 Vertretung in der Schweiz: Verlag H. Thali & Cie, Hitzkirch/Luzern
Letzte Ausgabe Dezember 1955 - An die Leser . . .
Am 1. Januar 1956 wird mit dem RADIO-MAGAZIN eine weitgehende Umstellung im Sinne einer seit langem angestrebten erheb- lichen Leistungssteigerung vorgenommen: es wird mit der gleichfalls im Franzis-Verlag erscheinenden FUNKSCHAU zu einer Zeitschrift vereinigt. Diese redaktions- und auflagenmäßige Verschmelzung der beiden in ihrem Charakter und in ihrem Leserkreis sehr ähnlichen Organe hat zur Folge, daß wir in der neuen Universal-Ausgabe der FUNKSCHAU eine radio- und fernsehtechnische Fachzeitschrift praktischer Richtung herausgeben können, die dem Leser an monatlicher Seitenzahl, Vielseitigkeit und Inhalt wesentlich mehr bietet, als jede der bisher von uns herausgegebenen Zeitschriften.
Anmerkung der Redaktion: Es ging jetzt nur noch darum, Geld und Kosten einzusparen. Die Artikel wurden in der Funkschau Redaktion nur noch "leicht modifiziert"
Der Gedanke der Vereinigung des RADIO-MAGAZIN mit der FUNKSCHAU ist nicht neu. Er wurde von uns mehrfach erwogen, aber immer wieder zurückgestellt, weil uns der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen schien. Wir faßten die Zusammenlegung für den Augenblick ins Auge, zu dem das Fernsehen in Deutschland sich endgültig durchgesetzt, das gesamte Bundesgebiet seine fast vollständige Fernseh-Versorgung erreicht hat und die Teilnehmer-Zahlen in eine entwicklungsmäßig vergleichbare Relation zu den Zahlen der Hörrundfunk-Teilnehmer treten.
Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Die vor uns liegenden Jahre der Fernseh- und Rundfunk- entwicklung verlangen nicht nur von der Industrie, die auf größere Leistungsfähigkeit und einen die Massenverbreitung sichernden Preis ihrer Erzeugnisse bedacht sein muß, sondern auch von der Fachpresse eine weitgehende Rationalisierung. Wir leisten dazu einen entscheidenden Beitrag durch die Zusammenlegung unserer beiden Zeitschriften FUNKSCHAU und RADIO-MAGAZIN.
Die aus dieser Zusammenlegung entstehende Zeitschrift erscheint unter dem Titel:
mit Fernseh-Technik, Schallplatte und Tonband vereinigt mit dem RADIO-MAGAZIN zweimal monatlich, jeweils am 5. und 20. ds. Mts., mit einem monatlichen Mindestumfang von 80 Seiten. Bei gleichem Preis wie die bisherige Ingenieur-Ausgabe der FUNKSCHAU bietet sie eine größere Seitenzahl und einen reichhaltigeren Inhalt. Genau wie das RADIO MAGAZIN bisher auf die Praxis ausgerichtet war, wird es auch die neue FUNKSCHAU sein. Die bewährten Arbeitsgebiete des RADIO-MAGAZIN, seine beliebten Rubriken, insbesondere sein Arbeitsgebiet Schallplatte und Tonband einschließlich der praktischen Elektro-Akustik werden in der FUNKSCHAU, die man mit Recht eine Universal-Ausgabe nennen kann, eine Pflegestätte finden, die dem Leser wesentlich mehr als bisher bieten kann.
Da die Redaktion unseres Verlages, unser Labor, unsere Mitarbeiter sich in Zukunft mit all ihren Ideen und Arbeitsergebnissen der einen Zeitschrift widmen können, statt sich auf zwei zu verteilen, und da ferner für die aus der Vereinigung hervorgehende Zeitschrift auch größere redaktionelle Mittel zur Verfügung stehen, können wir in Zukunft alle unsere auf einen vielseitigeren und wertvolleren Inhalt gerichteten Pläne verwirklichen.
Die Umfangs-Erweiterung wird in erster Linie den rein praktischen Artikeln, den Konstruktionsseiten, Schaltungsbeiträgen und Bauanleitungen zugute kommen. Dazu helfen uns nicht nur die Arbeiten unseres neu aufgebauten Labors, sondern entsprechende Vereinbarungen mit der „österreichischen Radioschau" sowie dem holländischen „Radio Bulletin", deren wertvollste Konstruktionen und Bauanleitungen wir in Zukunft veröffentlichen werden.
Die FUNKSCHAU wird in jeder Nummer einen umfangreichen Praktikerteil aufweisen, für die höheren Ansprüche mehrere Ingenieurseiten bringen, die „Funktechnischen Arbeitsblätter" und „Röhren-Dokumente" als selbständige Beilagen enthalten; sie bringt so, wie es unsere Leser wünschen, 90% Technik und 10% Wirtschaft und Allgemeines, pflegt besonders die Werkstattpraxis und den Erfahrungsaustausch, berichtet über alles, was der technisch Interessierte wissen muß.
Die hohe Auflage der neuen FUNKSCHAU, die infolge der Zusammenlegung über 40.000 Exemplaren liegen wird, macht sie für Angebote der Industrie, des Handels und Handwerks ganz besonders wertvoll, so daß wir unseren Lesern neben dem umfangreichen Textteil auch einen interessanten, lohnend auszuwertenden Anzeigenteil versprechen können.
Wir empfehlen allen Abonnenten und Käufern des RADIO-MAGAZIN, in Zukunft die FUNKSCHAU zu beziehen; sie erhalten damit eine Zeitschrift von der Art, wie sie ihnen ans Herz gewachsen ist, geschrieben von den ihnen bekannten und vertrauten Mitarbeitern, aber mit mehr als dem doppelten Lesestoff im Monat. Der Preis der durch Buch- und Zeitschriftenhandel, durch viele Fachgeschäfte und die Post sowie durch den Verlag zu beziehenden FUNKSCHAU beträgt je Heft 1.20, monatlich 2.40 DM.
Damit die bisherigen festen Abonnenten des RADIO-MAGAZIN, gleichgültig, auf welchem Wege sie die Zeitschrift bezogen haben, ohne Mehrkosten die neue FUNKSCHAU kennenlernen können, sind wir bereit, ihnen die FUNKSCHAU drei Monate zu dem Preis des RADIO-MAGAZIN zu liefern. Sie erhalten also für 3DM sechs Hefte der neuen FUNKSCHAU, die sonst 7.20 DM kosten würden, und haben dadurch die Möglichkeit, die Zeitschrift FUNKSCHAU vereinigt mit dem RADIO-MAGAZIN ohne Risiko in gründlicher Lektüre kennenzulernen. Nach Ablauf dieser drei Monate tritt der normale Bezugspreis in Kraft. Alles Nähere ist aus der Gutschein-Beilage ersichtlich, die diesem Heft beigefügt ist.
Wir danken allen RADIO-MAGAZIN-Lesern, daß sie so viele Jahre ihrer Zeitschrift die Treue hielten und durch so zahlreiche Anregungen zum Ausbau des Blattes beigetragen haben. Wir versprechen ihnen, daß wir ihre Wünsche in der neuen FUNKSCHAU in ganz besonderem Maße berücksichtigen werden. Auf Wiederhören In Heft 1 des Jahrganges 1956 der FUNKSCHAU! Redaktion und Verlag des RADIO-MAGAZIN
RADIO-MAGAZIN mit FERNSEH-MAGAZIN, Nr. 12/1955