Historisches Wissen aus Heften, Zeitschriften, Magazinen
Artikel, Zitate und Infos stammen aus der Funk-Technik, der Funkschau, den RTMs, Kameramann, der FKT, den Schriften von Philips und Zeiss Ikon und Anderen. Mehr über die verfälschten historischen Informationen ab 1933 über 1945 bis weit in die 1980er Jahre.
Dez. 2010 - vor über 30 Jahren :
aus der Funkschau Nr. 06/1978 (1. März Heft)
Dieser Artikel ist eine (natürlich stark gefärbte) Eigendarstellung der Funkschau Redaktion über die letzten 50 Jahre. Manche Epochen (insbesondere die Zeit von 1938 bis 1944) sind nur sehr sehr kurz behandelt, obwohl dort ein erheblicher Nachhol- bzw. Informationsbedarf bestünde. Die Zeit von 1939 bis 1945 war nämlich nicht sehr "rühmlich". - Ich mußte aber leider bei den vielen Recherchen feststellen, daß bei sehr vielen "honorigen" Personen der deustchen Geschichte die Zeit von 1936 bis 1945 "einfach nicht vorhanden" war - dort haben die Autoren vermutlich alle Urlaub gemacht oder ausgeschlafen.)
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50 Jahre Funkschau - Ein Rückblick
1927, am 2. Januar, wurde der Plan der Herausgeber der „Bayerischen Radio-Zeitung'' realisiert, dieser aufstrebenden Rundfunk-Programmzeitschrift eine technische Beilage zu geben. Wie es dazu kam, das wissen wir heute nicht mehr so ganz genau, - daß es aber Bastlerseiten sein mußten, lag auf der Hand. Noch immer war der Selbstbau von Rundfunkempfängern eine beliebte und auch lukrative Beschäftigung, denn fabrikgefertigte Geräte kosteten viel Geld.
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- Im August 1928 erschein die Bayerische Radio Zeitung (eine der über 30 Programmzeitschriften im damaligen Deutsche Reich) zum lezten Mal mit der technischen Beilage „Der Bastler"; fortan hieß diese FUNKSCHAU.
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Die technische Entwicklung blieb stürmisch; der Detektor war noch nicht ganz vergessen, beim Röhrengerät war der Netzanschluß das erstrebenswerte Ziel. Es galt also einen Titel für die Beilage zu finden, der genau das aussagt, was man anstrebte und wen man ansprechen will: „Der Bastler". Das Ziel des Supplements wurde in der Nr. 1 vom Januar 1927 klar umrissen, nachzulesen auf der vorhergehenden Seite (Goethe durfte nicht fehlen...).
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- Schon 1930 war es möglich, die FUNKSCHAU gesondert zu beziehen. 16 Hefte, d. h. eine Vierteljahresausgabe, kosteten sagenhafte 1,80 Reichsmark. Dafür gab es 128 Seiten technische Informationen und Bauanleitungen ohne Zahl. Das klingt traumhaft billig... aber: ein Arbeiter verdiente damals kaum 90 Pfennig in der Stunde, so daß er für ein Vierteljahr FUNKSCHAU volle zwei Stunden tätig sein mußte.
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Der erste Redakteur
Der erste Redakteur, Hans Ranke, redigierte die Beilage gründlich und mit Sachkenntnis, wenn auch relativ brav. Aber „Der Bastler" war so recht nach dem Geschmack einer breiten Schicht von Selbstbaufreunden. Unter den Autoren tauchte bald ein Autor auf, der seine Arbeiten mit "kew" zeichnete, das erste Mal in Heft 8/1927.
In Heft 27/1927 war ein neuer Name zu lesen, Erich Schwandt, und das sogleich mit einem höchst aktuellen Thema: „Es geht auch ohne Batterien". Die Beiträge des jungen Berliners fehlten bald in keiner Ausgabe. Dem Rhythmus einer Programmzeitschrift entsprechend, gab es pro Jahr 52 Ausgaben, was immerhin mehr als 400 Seiten technischen Lesestoffes ausmachte.
Die Gruppe der Autoren (neudeutsch das Team)
Wer "kew" war, erfuhren die Leser bald: Karl Ernst Wacker, ein etwas in sich gekehrter, aber ungemein kreativer Mann, wie wir heute sagen würden. Er übernahm 1928 die Schriftleitung und behielt sie bis 1936. Unter seiner geschickten Hand wandelte sich „Der Bastler" mit Heft 27/1928 zur „Funkschau", denn er erkannte, daß die Basis dieser Beilage auf die Dauer nicht alleine die Freude am Selbstbau sein kann. Wacker wollte mit dem neuen, sich bis heute gehaltenen Namen ein Programm verkünden - eine Schau des gesamten Funks, der Funktechnik schlechthin.
Und er konnte diesen Überblick wirklich geben, nicht zuletzt unterstützt durch die hervorragende Aktualität, die das wöchentliche Erscheinen herausforderte. Wacker war ein engagierter Journalist: Er erspürte das Sensationelle der rasenden technischen Entwicklung, und er publizierte es. Die von ihm gestalteten Seiten mögen uns heute typografisch gelegentlich kurios vorkommen, dem Leser gefielen sie.
Gute Autoren gehörten damals zum Stamm der freien Mitarbeiter: Manfred von Ardenne, Eckmiller, Dr. Bergtold, nicht zu vergessen Eduard Rhein, der sich 1929 zur Frage „Rundfunk oder Schallplatte?" äußerte.
Die Visionen ala "Hobby"
1931 versuchte sich Hans Dominik mit einer Vision „Rundfunk im Jahr 2000" - kein Treffer, wie wir heute beim Nachlesen feststellen müssen. Die „Funkschau" von damals war ebenso wie die von heute auch scheinbar abseitigen Themen zugewandt — wie anders sonst hätte von Ardenne über „Kann man Gedanken hören?" philosophieren können (übrigens mit negativem Ergebnis: „...leider ist es bisher nicht gelungen, irgendwelche elektrische Felder bei Denkvorgängen nachzuweisen!").
Artikel mit einem Fragezeichen hinter der Überschrift waren damals die große Masche, wie man es einige Jahre zuvor für gut befand, in den Programmzeitschriften unendlich viele Beiträge wie „Rundfunk und ..." (die Schule, die Hausfrau, die Völkerverständigung etc.) zu schreiben.
Die „Funkschau" konnte nicht nur durch den Bezug der Bayerischen Radio-Zeitung erworben werden, sondern auch einzeln oder als Sammlung „Funkschau des Monats". Die Überleitung zu einer eigenständigen Fachzeitschrift bahnte sich bereits an.
Ein Koffer in Berlin
Nach K. E. Wacker kam Dipl. Ing. H. Monn als Redakteur; er führte die Beilage bis Mitte 1938. Die „Funkschau" blieb, was sie war: immer die Hand am Puls der Entwicklung, mit Gespür für das Kommende, lebendig und interessant gemacht.
- Zum Bild rechts: Wer aber die FUNKSCHAU jede Woche einzeln haben wollte, konnte sie am Freitag im einschlägigen Handel erwerben - für einen Groschen, wie dieser Kassenzettel vom 2. Juni 1933 beweist. Der Verkäufer war die "Radio-Industrie GmbH, München", und domizilierte in der Bayerstr. 25. Heute heißt (also hieß !!) das erheblich gewachsene Unternehmen Radio RIM und ist noch immer in der Bayerstraße zu finden.
Schon damals wartete eine große Lesergemeinde auf „ihre ,Funkschau'", die unverändert allwöchentlich erschien. Radiohändler, Bastler, interessierte Laien und viele Ingenieure in der Industrie lasen sie mit Begeisterung.
Am 1. Juli 1938 übernahm Erich Schwandt die Redaktion; er formte aus der Beilage eine „Zeitschrift für Funktechniker". Daß er in Berlin-Lichterfelde wohnte und die FUNKSCHAU in München herauskam, war nicht weiter schlimm, auch damals schon ließen sich Entfernungen überbrücken.
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Die Zeit ab 1938
Die Ausgründung der FUNKSCHAU aus der Bayerischen Radio-Zeitung erwies sich als eine vorausschauende Tat, denn nach Kriegsausbruch im September 1939 wehte für die Presse ein rauher Wind.
Der Verlag hatte im Laufe der Jahre drei parallel erscheinende Programmzeitschriften entwickelt: Bayerische Radio-Zeitung (Auflage 1939 rd. 172.000), Europafunk (75.000) und der in Stuttgart erscheinende Südfunk (113.000) - bescheidene Zahlen, wenn man sie mit den heutigen Millionenblättern vergleicht.
Der Krieg beutelte die Zeitschriften. Die Bayerische Radio-Zeitung mußte am 1. Juni 1941 eingestellt werden, die FUNKSCHAU, bis dato eine Vierzehntage-Zeitschrift, wurde auf monatliches Erscheinen umgestellt. Ab 1943 kam sie nur noch zweimonatlich heraus, um gegen Kriegsende mit einigen anderen Fachzeitschriften zum Einheitsorgan „Funktechnik" vereinigt zu werden, von dem aber nur zwei Nummern erschienen.
Das traurige Ende 1945
Die Herstellung der FUNKSCHAU war während des Krieges schwersten Behinderungen ausgesetzt. Zu den zeitbedingten Problemen wie Personal- und Materialmangel kam der Bombenkrieg. Im April 1944 wurde die Druckerei total zerstört und damit auch die Verlagsräume. Im September des gleichen Jahres fand der Verlag Unterkunft in Münchens Pettenkoferstraße, aber auch dort schlugen kurz vor Weihnachten 1944 die Bomben ein.
Ein Notquartier fand sich am Isartorplatz. Die teilweise wieder hergerichtete Druckerei brannte im Januar 1945 erneut nieder. Der Verlag löste sich förmlich auf; ein wenig noch konnte in der Wohnung einer Angestellten in der Daiserstraße gewerkelt werden.
Die (Zwangs-) Pause (bis Juni 1946)
"Mancherlei Widrigkeiten" verhinderten in der folgenden Zeit das erneute Erscheinen der FUNKSCHAU. Erst im Juni 1946 kommt Nummer 1 des ersten Nachkriegsjahrganges im Stuttgarter Verlag Oskar Angerer heraus, ein dünnes Monatsblatt, der Papierknappheit wegen. Werner W. Diefenbach aus Kempten im Allgäu redigiert es. München wird eine Zweigstelle des Angerer-Verlages. Die Auflage ist auf 5.000 begrenzt.
- Anmerkung: Wir haben die Nachkriegs-Ausgaben alle lückenlos ab der Ausgabe 01/1946.
Erich Schwandt richtete in Potsdam eine andere Zweigstelle unter dem Namen „Funkwerk-Vertrieb" ein. Die FUNKSCHAU war damals, und auch schon während des Krieges, eine große Tauschzentrale, seitenweise wurden Kleinstanzeigen dieser Art veröffentlicht. Auch leistete sie dem Rundfunkinstandsetzer gute Dienste, seinerzeit wahre Künstler ihres Faches und wohlgeübt, die nach Kriegsende auftauchenden Wehrmachtsröhren vom Typ RV 12 P 2000 universell zu verwenden.
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Der Franzis Verlag
Der Franzis-Druck erhielt 1948 (Anmerkung: von der amerikanischen Militär Kommandantur) seine Verlagslizenz zurück. Um wieder ins Geschäft zu kommen, wurde 1949 der „Energie-Verlag" gegründet mit der Zeitschrift gleichen Namens. Im selben Jahr erwarb man die "notleitend" gewordene Fachzeitschrift „Radio-Magazin", die dann unter der Redaktion von Heinrich Brauns ab 1. Januar 1950 monatlich in München herauskam. (Die Zeitschrift „Radio-Magazin" erschien im August 1948 als Nachfolger der im Kriege eingestellten Fachzeitschrift „Bastelbriefe der Drahtlosen", sie eröffnete damals den 24. Jahrgang.)
Dieses Blatt, im Charakter ähnlich der FUNKSCHAU, hatte eine wechselnde Redaktion; nach Brauns kamen Fritz Kühne und Karl Tetzner. Zuletzt, bis zur Vereinigung mit der FUNSCHAU am 1. Januar 1956, war Karl Tetzner dort (auch) der Chefredakteur.
Was war aus der FUNKSCHAU geworden?
Als nach der Währungsreform im Sommer 1948 sich die Verhältnisse besserten, beschloß Oskar Angerer, das Blatt ab Juli 1949 14-täglich herauszubringen, zugleich wurde der Verkaufspreis von 1,— DM auf -,70 DM gesenkt. W. W. Diefenbach blieb Redakteur. Die Auflage erreichte 33.000, nachdem während des Krieges die höchste Auflage 21.000 betragen hatte. Natürlich hinkt dieser Vergleich, sollte er angestellt werden.
Im Krieg war die Auflage strikt durch die Papierzuteilung begrenzt, nach der Währungsreform (Juli 1948) hingegen zählte vor allem die Leistung; die Gunst der Leser mußte immer neu errungen werden. Das gelang der FUNKSCHAU auf Anhieb; die Erfolgssträhne blieb ihr bis heute treu. In den ersten Nachkriegsjahren galt es, redaktionell die Wünsche der zahlreichen Techniker zu befriedigen, die durch den Krieg zu Hochfrequenzfachleuten geworden waren. Sie verlangten Praxis - und die FUNKSCHAU bot sie. - Anfang 1951 kehrte die FUNKSCHAU zu Franzis zurück; sie erschien ab sofort im „Funkschau-Verlag", der im Mai zum Odeonsplatz verzog.
Der Erfolg ist eine Mosaikarbeit
Wenn eine Fachzeitschrift auf die Dauer Erfolg haben will, so muß sie sich einem periodischen Wandlungsprozeß unterwerfen. Gesicht und Aufmachung haben sich dem Zeitgeschmack anzupassen — siehe beispielsweise die mehr als zehnmalige „Liftung" der Titelseite im Laufe des Bestehens und die Bemühungen um die typografische Verbesserung des Inneren —, vor allem aber muß das Gespür für die Bedürfnisse und Wünsche der Leser ausgebildet sein. Schon in den frühen 50iger Jahren, als der bis heute durchgehaltene Universalcharakter der FUNKSCHAU entwickelt wurde, kam der Wunsch nach zwei Ausgaben etwas unterschiedlichen Charakters auf: eine sozusagen normale und die 30 Pfennig teurere Ingenieur-Ausgabe mit Funktechnischen Arbeitsblättern, Schaltungssammlungen und Röhreninformationen.
Schon bald erkannten Verlagsleitung und Redaktion, daß das langsam, aber stetig heranwachsende Spezialgebiet der industriellen Elektronik auf die Dauer von der FUNKSCHAU nicht abgedeckt werden kann. 1952 versuchte man es zunächst mit einer Sonderbeilage zur Ingenieur-Ausgabe namens ELEKTRONIK, 1954 kam es dann zur Neugründung - besser: Ausgründung - dieser Beilage zur selbständigen Zeitschrift unter Dr. Paul E. Klein, zu dem sich später Otto Limann gesellte, dazu eine Hamburger Redaktion unter Karl Tetzner.
Ab Juli 1953 fiel immer öfter der Name Karl Tetzner
Nachdem Karl Tetzner (1914 bis 2008 †) im Juli 1953 zum Verlag gekommen war, (Anmerkung : Er wurde von der Funk Technik abgeworben oder "herübergeholt".) übte er mehrere Funktionen aus: Chefredakteur des Radio-Magazins, Redakteur der FUNKSCHAU und, wie erwähnt, Hamburger Redakteur der ELEKTRONIK. Im September 1965 bekam die FUNKSCHAU erstmalig eine Chefredaktion: Otto Limann und Karl Tetzner; vier Monate später schied Otto Limann auf eigenen Wunsch aus, Karl Tetzner wurde Chefredakteur; er leitete das auflagemäßig beharrlich steigende Objekt zunächst von Hamburg aus und siedelte 1971 nach München über.
In dieser langen Zeit geschah vieles, um die FUNKSCHAU fit zu halten. Es entstand, um nur einiges zu nennen, ein gesonderter vierseitiger Nachrichtenteil, wegen seiner Placierung im Heft zunächst „Die aktuelle Mitte" genannt, später in „funkschau express" umgetauft. Einige hundert Exemplare davon werden alle vierzehn Tage vorab an Führungskräfte in Industrie und Handel des In- und Auslandes verschickt, was der Aktualität sehr zugute kommt.
Und immer neue Höhenfüge
Im Januar 1965 übernahm Hans J. Wilhelmy die Leitung; er führte das Monatsblatt besonders in den letzten Jahren zu beträchtlichen Höhen.
Jahrelang waren die stets beliebten Bauanleitungen im Heft sozusagen wahllos verstreut. Endlich kam die Redaktion auf den sehr naheliegenden Gedanken, diese Beiträge zusammenzufassen; es entstand die Sektion „Praxis & Hobby", die heute von vielen Lesern als eine der wichtigsten der FUNKSCHAU angesehen wird. Zwangsläufig entwickelte sich ein Platinenservice als Dienst am Leser.
Daß eine derart praxisnahe Betätigung nicht ohne eigenes Laboratorium bewältigt werden kann, liegt auf der Hand. Aus dem FUNKSCHAU-Labor entstand das Franzis-Labor, heute mit vier Technikern besetzt. Es steht weitgehend der neuen Zeitschrift ELO zur Verfügung. Ein neues FUNK-SCHAU-Labor befindet sich im Aufbau.
Noch eine neue Zeitung - die ELO
Damit ist das Stichwort gefallen: Erneut erwies sich die FUNKSCHAU als die Werft für neue Schiffe der Franzis-Flotte. Verlagsleiter Peter G. E. Mayer sah, daß die immer komplizierter werdende elektronische Technik sowohl die FUNKSCHAU als auch die ELEKTRONIK auf ein höheres Niveau driften läßt, so daß „unten" der Einstieg für die Neulinge und die jungen Leute fehlt.
Diese Lücke soll die ELO unter Leitung von Henning Kriebel, ehemals P&H-Redakteur der FUNKSCHAU, abdecken. Mit welchem Erfolg das geschieht, beweist die heutige Auflage, die nach nur zwei Jahren am Markt bei über 146.000 liegt und von der inzwischen eine holländische Ausgabe erscheint.
Die Funkschau international
Die FUNKSCHAU-Redaktion hatte schon Ende der 50er Jahre die Weichen für die internationale Ausweitung des Blattes gestellt. Mehr und mehr sieht man in der Redaktion das Feld der Elektronik unter globalem Vorzeichen und beobachtet seither die weltweite Entwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit, und hier wieder bevorzugt die beiden Elektronik-Zentren USA und Japan.
- Seit 1977 liegt dem größten Teil der Auslandsauflage eine englischsprachige Zusammenfassung, das „Summary", bei. Auf vier Seiten sind die Zusammenfassungen der wichtigsten Beiträge im Heft, eine Kurzform des Leitartikels und ein eigens für das Ausland zusammengestellter Nachrichtenteil enthalten. Die Artikelüberschriften sind auch in französischer Sprache aufgeführt.
Diese Länder wie auch Europa werden regelmäßig bereist und das Gesehene in ausführlichen Berichten festgehalten und ausgewertet. Das kam nicht zuletzt der Auslandsauflage zustatten, die heute bei 15.000 liegt. Das ist um so bemerkenswerter, als die FUNKSCHAU unverändert nur in deutscher Sprache herauskommt, obwohl von vielen Seiten auf eine englischsprachige Ausgabe gedrängt wird. Dem gab der Franzis-Verlag partiell nach; seit Januar 1977 liegt dem größten Teil der Auslandsauflage eine englischsprachige Zusammenfassung der wichtigsten Fachartikel mit gesondert verfaßtem Nachrichtenteil bei, genannt „Summary".
Über Kleinigkeiten plaudern . . .
So könnte noch über manche andere Einzelheiten geplaudert werden und auch darüber, wie es bisher noch immer gelang, den Charakter der Universalzeitschrift zu bewahren, was wahrlich ein hartes Brot ist. Auch sollte vielleicht erwähnt werden, daß die FUNKSCHAU maßgeblich an der Organisation der Franzis-Fachstudienreisen beteiligt ist; hier helfen die engen und vielfältigen internationalen Beziehungen entscheidend.
Nicht zu vergessen ist der heute mit 15.000 DM dotierte FUNKSCHAU-Preis. Er wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und ist inzwischen ein etabliertes Ereignis. Es manifestiert sich jeweils durch eine große Preisverleihung am Platz der Funkausstellung. Die Festvorträge hielten so profilierte Männer wie Prof. Dr. Richard Theile, Prof. Dr. Casimir, Prof. Dr. Franz, Rudolf Mühlfenzl und, zuletzt, Dr. Gert Lorenz.
Wo das Geld herkommt -
Keine Fachzeitschrift ohne Anzeigenteil
Keine Fachzeitschrift kann ohne einen Anzeigenteil bestehen. Ein FUNKSCHAU-Heft ohne einen solchen würde weit mehr als 10 DM kosten müssen - soviel trägt der Anzeigenerlös zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens „Fachzeitschrift" bei. Es ergibt sich eine Wechselwirkung: Je besser eine Zeitschrift beim Leser ankommt, je mehr sie also Käufer gewinnt und eine hohe Auflage erreicht, desto gefragter ist sie als Werbeträger. Sie gewinnt Anzeigenkunden - und interessante Anzeigen, die zugleich gute Informationen bieten, verbessern die Beliebtheit des Blattes beim Leser.
Bei der FUNKSCHAU scheint sich auf diesem Gebiet ein fruchtbares Gleichgewicht eingestellt zu haben. Jeder Jahrgang enthält über 2000 Anzeigenseiten, einmal mehr, einmal weniger, je nach Wirtschaftslage.
Was die Leitung der Anzeigenabteilung angeht, so besteht bei der FUNKSCHAU eine erstaunliche Konstanz. 1927 übernahm Paul Walde im jugendlichen Alter von 21 Jahren die Anzeigenleitung der Bayerischen Radio-Zeitung und damit anschließend auch die der FUNKSCHAU. Erst Mitte 1972 trat er in den Ruhestand, um dieses Ressort in die Hände seines Sohnes Gerhard zu legen.
Zuletzt der Dank an die Macher
Was noch zu sagen ist, ist der Dank an die Blattmacher, die in wechselnder Besetzung ein halbes Jahrhundert ihre oft nicht leichte Pflicht getan haben - die Redakteure und ihre Helfer wie Sekretärinnen und Schreibkräfte, die Hersteller, die Männer und Frauen im Atelier, in der Setzerei und in der Druckerei. Wieviel für den Erfolg aber auch ein funktionierender Vertrieb und die Werbung beitragen, vermag der Außenstehende nur zu ahnen, zumal wenn er nur wenig von der koordinierenden und zu Zeiten besonders inspirierenden Tätigkeit der Verlagsleitung weiß.
Eine Zeitschrift zu machen ist Teamarbeit, meistens sehr befriedigend, gelegentlich recht anstrengend. - So wird es bleiben.
PS: Wenn vorstehend fast ausschließlich über die FUNKSCHAU und kaum über den Verlag und die Druckerei berichtet wurde, so hat das seinen guten Grund: Im November begehen Franzis-Verlag und Franzis-Druck ihr 150jähriges Bestehen - ein willkommener Anlaß, um dann diesen Zweig der Unternehmensgruppe zu würdigen.