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>0rion< startet ins Jahr 3000

Die >Orion<-Helden: Claus Holm, Wolfgang Völz, Eva Pflug, Dietmar Schönherr

In den Münchner Bavaria-Ateliers arbeitet Architekt Rolf Zehetbauer mit seinen Bühnenbildnern auf Hochtouren. Solch gigantische Dekorationen wie für die siebenstündige Serie >Raumpatrouille< hat er noch nie gebaut.

150 Meter Durchmesser hat das >Raumschiff Orion<, 28 Meter lang ist der Kommandostand, 10.000 Meter Kabel wurden gebraucht, um Hunderte von Lämpchen glühen oder flackern zu lassen. Zwei Regisseure
arbeiten gleichzeitig in verschiedenen Dekorationen, damit dieser utopische Bilderbogen in 19 Wochen abgedreht werden kann.

Als Mitte September dann der Raumkreuzer von seiner Basis am Meeresboden in die Galaxis startet und Commander Cliff Allister McLane (Dietmar Schönherr) seine Befehle (>Terra ruft Andromeda<) gibt, glauben sich die Zuschauer ins Jahr 3000 versetzt. 3,4 Millionen Mark verschlingen diese Abenteuer im Astronauten-Look, aber man sieht, wo das Geld geblieben ist. Auch das Ausland kauft diese Serie.
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Die Scheierborzeler

Kampf hinter den Kulissen

>Draußen steht einer, wolle mer'n roilasse?< Zum 12. Mal: >Mainz - wie es singt und lacht<.

Hinter den Kulissen aber brodelt es. ARD und ZDF kämpfen verzweifelt um jeden Star für ihre konkurrierenden >Määnzer Fassenacht<-Sendungen: um Ernst Neger, die Gonsbachlerchen, den Bajazz, die Hofsänger oder Scheierborzeler.

Gagen werden überboten, harte Worte fallen. Die Zuschauer berührt das nicht. Daheim vor dem Bildschirm wird fleißig mitgeschunkelt, und die Sehbeteiligung steigt wie in jedem Jahr auf fast 90 Prozent.
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Robert Graf (rechts)

Die Sendung hat er nicht mehr erlebt

Das Fernsehspiel >Porträt eines Helden< erzählt die Geschichte eines US-Staatsanwalts, der in einer Kleinstadt gegen die Korruption kämpft.

Der wahre Held aber war sein Darsteller Robert Graf, der während der Dreharbeiten wußte, daß seine Tage gezählt sind. Monate zuvor hatte man ihm wegen einer Krebsgeschwulst den linken Fuß amputiert. Er spielte mit einer Prothese. Robert Graf starb am 4. Februar 1966, drei Monate vor der Sendung des Fernsehspiels.

Hans Clarin und Robert Graf (rechts) In >Porträt eines Helden«. »Wer nicht wußte, daß er nur noch einen Fuß hatte, hätte es nicht geglaubt«, sagt Clarin, »keiner hat geahnt, daß Robert Graf so krank war«.
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Fernseher fliegt aus dem Fenster

Titelseite von HÖRZU : Martin Jente präsentiert


Herr Martin, Kulis Butler, zeigt es schon auf der Titelseite von HÖRZU an: Fußball-Weltmeisterschaft!

60 Stunden Fußball im Fernsehen. Bei jedem wichtigen Spiel steigen die Krankmeldungen in den Betrieben. Viele haben ihren Urlaub mit diesem >Fußball satt< abgestimmt. Die Industrie befürchtet Produktions-Ausfall. In den Fernseh-Geschäften sind die Geräte ausverkauft.

Am 30. Juli 1966, einem Samstag, sind die Straßen leergefegt. 400 Millionen sehen in ganz Europa das Endspiel England - Deutschland aus dem Londoner Wembley-Stadion. Bei dem umstrittenen dritten englischen Tor, das die Weltmeisterschaft mit 3:2 entscheidet, kracht in München ein Fernsehapparat auf das Straßenpflaster. Ein enttäuschter Zuschauer hat ihn aus dem Fenster geworfen.

Auf silbernem Tablett: die Fußball-Weltmeisterschaft
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