Die Zeitgeschichte der Lieder und Schlager im Film (1918 bis 1945) hat viel mit dem ersten Tonfilm zu tun .....
Darum ist der Titel der Druckausgabe dieser "musikalischen Biografie" aus 1979/1980 leicht irreführend. Die Entwicklung der populären Musik gehört eigentlich ins Hifi-Museum und weniger ins Fernseh-Museum. Doch seit dem ersten Tonfilm bis 1945 ist der deutsche Schlager extrem mit dem Film verknüpft. Das Kino war das wichtigste Propaganda-Instrument der Hitler-Diktatur.
Der oder die Biografen/Autoren hatten die Entwícklung der damals populären Musik nach dem ersten Weltkrieg - der Lieder, Schlager und Gassenhauer - mit der politischen Geschichte Deutschlands und insbesondere dem kommenden deutschen Tonfilm verknüpft. Auch das jeweilige politische Umfeld wird sehr oft referenziert.
Das ist korrekt und sinnvoll und zu diesen Themen des Einflusses des Tonfilms auf die Popularität eines Musiktitels konnte man aus den dicken Film-Büchern von Curt Riess und Heinrich Fraenkel viele Infomationen, Storys und Schwänke entnehmen bzw übernehmen. Das haben sie dann auch gemacht und sehr viele solcher Zitate eingebracht.
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Das Wissen mit dem Stand von 1978
Nach dem Lesen von vielen Filmbüchern, Katalogen, Filmzeit- schriften, also sowohl Ausgaben aus der Zeit der 12 Jahre der NS-Herrschaft bis 1945 und auch von "neueren" Publikationen nach 1945 - die vier dicken Bücher von Riess und Fraenkel sind Referenz-Objekte - sind einige Tatsachen hier in dieser Lieder-Biografie nicht ganz wahheitsgetreu. Das soll aber dann der Leser selber entscheiden. Zu lesen gibts genügend Themen und Seiten.
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Der Vater des Autors GR - Gerhard Redlich - hatte Klavierspielen gelernt.
Als er dann zum Ende 1939 auch ein- rücken mußte, hatte er sich durch Aufmerksamkeit und Geschick dem "Weg ohne Rückkehr" nach Russland entzogen und kam in die Etappe - ins nördliche Finnland - ans Ende der Welt.
Und dort in dem kleinen Örtchen gab es ein Klavier. Von den Einwohnern konnte (angeblich) keiner Klavier spielen, der Lehrer war irgendwie abgezogen worden und der Obergefreite Gerhard Redlich konnte seine Begabung voll ausspielen, mit den Schlagern dieser verrückten Zeit. Das hatte ihm bei den Kameraden und auch bei den Vorgesetzten manchen Vorteil verschafft.
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Als wir - die beiden Söhne - nach dem Krieg so um die 10 Jahre alt waren, konnte er - mit etwas Alkohol als Motivation - diese alten Gassenhauer immer noch spielen, vermutlich nicht mehr so perfekt wie in jungen Jahren, da jetzt die Übung fehlte, aber wir konnten die alten Melodien von Johannes Heesters und Zarah Leander erkennen.
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