Die Blütezeit der Filmstadt Wiesbaden - Rote Rosen und weißer Flieder - eine begleitende "Retro"-Broschüre aus 1995
Herausgegeben wurde diese 160 Seiten Broschüre vom Museum Wiesbaden in Zusammenarbeit mit Matthias Knop und Harald Schleicher anläßlich der Ausstellung "Rote Rosen und weißer Flieder - die Blütezeit der Filmstadt Wiesbaden" vom 27. August - 15. Oktober 1995.
- Fast gleichzeitig in 1995 hatte Horst Goschke für unsere Wiesbadener Tageszeitung eine Fortset- zungsreihe in 26 Teilen geschrieben, die später auch nochmal als Buch aufgelegt wurde.
Das Besondere an diesem Ausstellungs- Taschenbuch hier ist die konzentrierte akribische Auflistung der Filme samt den Randinformationen, den bekanten Daten und den Wiesbadner Lokalitäten.
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Bei Benutzung unserer eigenen Suchmaschine werden Sie alle diese Filme und Filmschauspieler in den unterschiedlichsten Film-Wälzern zum Beispiel von Ries und Fraenkel wiederfinden.
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Grußwörter und Vorwörter sind wie üblich gut aufgehübscht
Die Zeit des Filmschaffens in Wiesbaden dauerte ja nur wenige Jahre, dann war alles wieder zuende. Der deutsche Film konnte nie auf eigenen finanziellen Beinen stehen und war immer nur ein Aushängeschild des Staates, des Bundeslandes oder der Stadt. Kleine Gemeinden konnten sich solche Späße überhaupt nicht leisten. Darum lesen Sie die Grußwörter mit Bedacht.
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Ausstellungen in Museen präsentieren die Sonnenseiten
Auch in dieser Broschüre werden die Gründe für das Absterben der Wiesbadener Filmindustrie nur gestreift. Es ist einfach nicht opportun, die alten oder die neuen Politiker der Stadt (und damit deren Parteien) mit der ihnen übertragenen Verantwortung zu konfrontieren. Denn das ganze Gejammer hatte immer einen politischen Hintergrund. Dies ist mit ein Grund, warum das reale Wiesbadener Fernsehmuseum (in Wiesbaden) nichts geworden war und auch mit allen Tricks nichts geworden wäre.
Solange solch ein kulturelles Projekt (ohne finanziellen Hintergrund) dem Vorankommen eines politischen Jungstars hilft, wird diese Person sich dafür einsetzen. Hat es der Jungstar dann geschafft, einen gut dotierten Posten zu erlangen, ist das eben noch geförderte Projekt - oft auch nach "der Halbzeit" - schon wieder tot.
Und in Wiesbaden ging es bei allen Beteiligten nur ums Geld - das sind die gewährten Bürgschaften und die verlorenen Fördergelder. Die anderen mit einer kleinen Filmindustrie beglückten Städte haben sich diese Industrie bzw. deren Erhalt unddas angeblich damit verbundene Image "einfach nur" gekauft - mit hohen Verlusten und am Ende des Films ebenfalls ohne Perspektive. Das gilt auch für Köln wie auch für Hamburg, die mit dem Fernsehen überlebten.
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Ich selbst habe nach 2010 nur die CCC-Studios und die Havel-Studios sowie die großen Studios in Babelsberg mit dem Film in Verbindung gesehen. Ab und zu sind Hamburg, Köln und München noch im Gespräch.
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Ein weiterer Kritikpunkt am Layout der 1995er Broschüre
Bis auf die 18 Fotos bzw. die wenigen ganzseitigen Filmplakate sind die 160 Seiten eine reine Buchstabenwüste, absolut leseunfreundlich. Nicht mal für Zwischen-Überschrften hatte es gereicht. So macht das Lesen keinen Spaß und es bleibt auch wenig von der Geschichte in Erinnerung. Bilder von der Ausstellung selbst sind bislang keinen aufgetaucht.
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Hier der Inhalt der Broschüre
6 | Dr. Christine Hohmann-Dennhardt - Grußwort |
7 | Achim Exner - Grußwort |
8 | Matthias Knop/Harald Schleicher - Vorwort |
11 | Matthias Knop - Vom Panorama zum Rheinfilm - Anfänge des Films in Wiesbaden |
23 | Matthias Knop - Auf schwankenden Grundlagen - das Filmgelände Unter den Eichen und der deutsche Nachkriegsfilm |
63 | Harald Schleicher - Helle Silberstreifen.am Film-Himmel Wiesbadens. |
Das Fernsehen im "kleinen Hollywood /wischen Taunus und Rhein" | |
69 | Elke Klotzsch - Siegeszug des Fernsehens. |
Das ZDF sendet aus den Studios Unter den Eichen | |
75 | Thomas Meder - Ein Oscar für Michelangelo. Über den Kulturfilmer Curt Oertel |
83 | Eberhard Spiess - Nachwuchspflege für eine Filmstadt. |
Die "Akademie Bühne, Film und Rundfunk" in Wiesbaden | |
87 | Thilo Wydra - Verwöhnte Menschen im eleganten Badeort - Filmstars in Wiesbaden |
105 | Norbert Wiesner - Das vierblättrige Fachblatt. Die Filmfachpresse in Wiesbaden |
111 | Harald Zander - Der schwierige Frieden. |
Filme über Völkerverständigung und Wiederaufrüstung | |
117 | Claudia Bibo - "Wir stecken in einer krisenhaften Situation". |
Ein aktueller Lagebericht zur Filmproduktionsszene in Wiesbaden | |
121 | Deutsche Filmverbände und -Institutionen in Wiesbaden |
139 | Matthias Knop/Harald Schleicher/Oliver Vogt |
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