Die Entwicklung der Filmtechnik, Projektionstechnik und des Fernsehens aus einer anderen Perspektive sehen . . . .
Bis etwa 1956/57 war neben dem Rundfunk der Kino-Film das Medium der Massen. Dann kam um 1956 der neue Wohlstand und ab etwa 1961 erreichte das Fernsehen (noch in schwarz-weiß) in einigen Bereichen den Durchbruch und machte ab 1967 mit dem Farbfernsehen den Kinos noch mehr zu schaffen.
Diese Entwicklung und vieles mehr entnehmen wir den Hauszeitschriften der Kinomaschinen Hersteller Zeiss-Ikon und Bauer und all der Anderen natürlich, sobald wir deren Schriften habhaft werden können.
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Beginnen wir mit dem Erbe (des Autors gr) von seinem Vater, der damals einige dieser vielen Kinos gebaut hatte.
Der Vater des Autors (Gerhard Redlich) wurde bereits 1948 zur UFA Handels Gesellschaft gelockt, um mit seinem Wissen als Elektrotechniker und Filmvorführer erst im Mannheim - Baden-Badener Gebiet und dann im Rhein-Main Mosel Gebiet die vielen angefragten neuen Kinos zu bauen. Nach dem Krieg war zumindest in den größeren Städten im Rhein-Main Gebiet so gut wie alles kaputt (gebombt worden).
Die UFA-Handel war aus dem noch nicht zerschlagenen UFA Konzern ausgegliedert worden und verkaufte überwiegend Zeiss-Ikon Kino-Maschinen und zugehörige Licht- und Ton- Geräte von Zeiss Ikon oder Siemens-Klangfilm.
Und von der damaligen Zeit hat mein Vater einige Dokumente aufbewahrt, die damals sein Leben dominierend mitbestimmt hatten. Wir bekamen nämlich Ende 1950 von der UFA eine der sehr sehr raren Neubauwohnungen in einem Vorort von Wiesbaden.
Und das war ein Glücksfall für zugezogene Berliner und Hamburger "Neu-Mitbürger", denn nicht alle "vertriebenen Aus- oder Umsiedler auch aus den deutschen Ost-Gebieten" waren damals wirklich willkommen, also von den Einheimischen eher mühsam gelitten. Meine Eltern hatten jeder nur einen etwas größeren Koffer gerettet, alles andere war verbrannt oder verloren - und dann hatten sie auf einmal 2 Söhne.
Übrig geblieben sind im Jahre 2008 (neben den beiden Söhnen) die Kinotechnischen Taschenbücher (von Bauer und Zeiss-Ikon) und die "Bild und Ton" Hefte von Zeiss Ikon Stuttgart/Kiel.
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Diese Kinotechnischen Taschenbücher waren für damalige Techniker und selbst Betriebsingenieure, die ja die Thematik nie von Grund auf studiert hatten, die Bibeln der Elektrotechnik, der Tontechnik, der Optik und auch der Akustik.
In diesen "Büchleins" stand auch alles drinnen, man mußte es nur verstehen und anwenden (können). Zum Glück, mein Vater konnte das. Über manche elektroakustischen Probleme lächeln wir heute, zum Beispiel über die absolut wichtige Phasengleichheit bei mehreren Lautsprechern. Doch damals war das Wort "Stereo", wenn überhaupt schon mal gehört, ein Fremdwort von Ausserirdischen.
Und auf einmal hatte "man" im Kino mehrere Lautsprecher und nichts war mehr wie vorher. Es gab plötzlich einen Murks-Klang wie noch nie.
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Dann kam mein Vater mit einer solch uralten simplen 4,5V oder 9V Flach-Batterie und nach 10 Minuten war der Alptraum des Kinobesitzers (phasenvertauschter Anschluß der beiden Lautsprecher) weg und mein Vater um einen damals wertvollen 50 D-Mark Schein "reicher ?" - nein, er hatte nur wieder ein weiteres "Scheinchen" für unseren allerersten VW Käfer - und 50 Mark, das war damals verdammt viel Geld.
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