Dezember 1946 - Huthmanns Puppentheater für Kinder
Auch hier sind Plakate und Visitenkarten rare Zeitzeugen, wie spärlich das Angebot für die kleinen Kinder damals war.
Geld hatten viele (Eltern - vornehmlich die Mütter) noch, jedenfalls die nahezu wertlose Reichsmark, für die man fast nichts kaufen konnte. Man mußte aber etwas draus machen.
Oben, nur der Plakatkopf ist übrig geblieben.
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Die Weihnachtsblume
Ein Weihnachtsmärchen in 3 Bildern. 12 Figuren machten den Kindern eine Freude.
- Das Programmblättchen wurde damals sogar bunt gedruckt und im Dezember 1946 von den amerikanischen Militärbehörden genehmigt.
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Die Filmbühne Main Gonzenheim bringt:
"Kasper soll hängen."
oder "Die verzauberte Pronzessin".
Ob damals bereits der Titel für die Kinder so glücklich gewählt war, ist aus heutiger Sicht zweideutig. In Berlin konnten nämlich auch kleine Kinder miterleben, wie 1944 und 1945 Mitmenschen anderen Glaubens oder sogenannte Kollaborateure an Bäumen und Straßenlaternen ganz real aufgehängt wurden und dort mehrere Tage hängen blieben. So hat eben alles seine zwei Seiten.
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Wenn der geneigte Leser nicht weiter nachdenkt, weil er nicht am Rhein gewohnt hatte, wird es ihm nicht auffallen.
Doch beachten Sie die Zeit von Januar 1945 bis weit über 1946 hinaus und die Tatsache, zwischen Wiesbaden und Mainz gab es weit und breit (bis weit über Worms hinauf und runter bis Köln) nur eine einzige Holzbrücke.
Die Huthmanns wohnten ja in Wiesbaden- Dotzheim und die in den Plakaten benannten Film-Theater Säle auf der anderen Rheinseite (in den Mainzer Vororten ) waren damit sehr sehr weit weg. Vater Huthmann bauchte damals bis zu 4 Stunden, um bis zu diesen Kinos hinzukommen.
Alle Bilder mit Dank an das Stadtarchiv Wiesbaden.
Es ist auch verständlich, daß die Amerikaner immer den Militärtransporten bis zum letzten Schnürsenkel den Vorrang vor irgendwelchen (besiegten) Deutschen Zivilisten gaben. Diese Behelfsbrücke aus Holz war bis 1950 ein absolutes Nadelöhr.
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