Ein Film Lexikon von 1953/1954
Die aufgeführten Begriffe und Schlagwörter sowie die allgemeinen erklärenden Informationen sind auf dem Stand von Ende 1953 und stark von der Filmindustrie geprägt und vermutlich auch gesponsert. Der ganz neue Cinemascope-Film steckte noch in den allerersten Anfängen - und es gab noch keine Anzeichen dafür, daß der Höhenflug des Films 1956 abrupt endete. Und das Fernsehen spielte überhaupt noch keine Rolle.
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Film-Lexikon nach Alphabet - Teil 6
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Tagesordnung
Die Zeitangaben für die --► Darsteller und den --► Stab, wann und wo die Aufnahmen nach dem --► Drehbuch beginnen („Tagesbefehl" an alle Mitwirkenden).
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Tageslicht
Ein sehr labiler, d. h. sehr wechselnder Faktor im Film: beim --►Schwarz-Weiß-Film durch die Einstellung der --►Blenden korrigiert, beim --► Farbfilm durch sorgfältig berechnete bzw. ausgewählte --► Filter. --► Sonne.
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Tantieme
Anteil am Reingewinn. Bei Musikstücken und Filmwerken üblicherweise ein bestimmter Prozentsatz der Bruttoeinnahmen jeder einzelnen Aufführung. --► Verleih, --► Verleihvertrag, --► GEMA.
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Taschenkinematograph
Ein Buch, auf dessen einzelnen Seiten Phasenbilder eines in Bewegung befindlichen Aufnahmeobjekts zu sehen sind. Bei schnellem Blättern entsteht ein filmartiger Bewegungseindruck.
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Team
(engl.: Mannschaft), Bezeichnung für eine kleine Arbeitsgemeinschaft. Technicolor --► Farbfilm.
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Teleobjektiv
Ein Linsensystem mit großer Brennweite. Mit ihm können Aufnahmen aus großer Entfernung gemacht, „herangeholt" werden, z. B. „Adler im Nest". Auf welche Entfernung man aufnehmen kann, hängt von der Größe der Brennweite ab. Während des Krieges wurde von der Kanalküste aus mit Teleobjektiven die englische Küste aufgenommen (ein Meter Brennweite).
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Terra (Filmkunst GmbH)
Frühere deutsche Produktions-Gesellschaft in Berlin, die in enger Verbindung mit der Ufa 1937 gegründet wurde und eine Reihe bedeutender Filme hervorbrachte.
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Tierfilme
Selten lassen sich Tiere zu voll oder auch nur genügend andeutungsweise mitspielenden Darstellern erziehen bzw. abrichten. Da helfen dann nur --► Tricks und --► Montagen.
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Titel
Allgemein alle in den Streifen eingeschnittene oder einkopierte Schrift. Insbesondere
1. Titelvorspann mit Angabe des --► Produzenten, des --► Produktionsleiters, der --► Her st eller gruppe, des --► Regisseurs, des --► Autors, der --► Idee oder der --► literarischen Vorlage, des --► Autors, des --► Drehbuchs, des --► Kameramanns, des --► Architekten, des --► Komponisten, des Schnittmeisters oder --► Cutters, des --► Kostümberaters, des --► Tonmeisters, meist auch verschiedener Assistenten und sonstiger Berater, schließlich vor allem der --► Darsteller;
2. Zwischentitel wurden im --► Stummfilm verwendet, sie erschienen als --► Dialog und erklärende Texte zwischen den Bildern.
3. Untertitel sind erklärende Texte unter dem Bild eines ausländischen Films, der noch nicht synchronisiert ist.
4. Tricktitel, sich bewegende, plötzlich im Bilde auftauchende, beispielsweise in das Bild hineinrollende Titel („Fahr"-, „Steig"-, „Roll"- oder auch „Schwelltitel"). Solche Titel werden vorwiegend beim Titelvorspann verwendet.
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Titelgerät
Speziell zur Aufnahme von --► Titeln und von --► Bildern, die nachträglich in den --► Streifen --► eingeschnitten werden sollen. Das Gerät besteht aus einer sogenannten „optischen Bank" mit einer aufmontierten Apparatur, um die --► Kamera genau in dem gewünschten Verhältnis zur Waagerechten und zur Senkrechten einstellen und um sie vorwärts wie rückwärts bewegen zu können. Mit dem Titelgerät lassen sich ebenso waagerechte „Lauf"- wie senkrechte „Steig"-Titel herstellen.
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„Titelregister"
Stelle der --► Freiwilligen Selbstkontrolle in Wiesbaden-Biebrich, Schloßstraße 2, bei der ein Film-Titel und -Inhalt (sechs Zeilen) angemeldet werden kann als Schutz gegen ein Plagiat.
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Titelvorspann
--► Titel.
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Tobis
Als „Tohis-Tonfilm-Syndikat AG" war sie eine Patenthaltergruppe und Besitzerin aller wichtigen Tonfilmpatente in Deutschland. --► Filmindustrie. (Zugleich Besitzerin der Ateliers in Johannisthai und Grunewald.) Die „Tobis-Filmkunst GmbH" dagegen befaßte sich mit der Produktion und dem Vertrieb von Filmen. Beide Firmen arbeiteten eng mit der Ufa zusammen.
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Toleranzen
--► Bild. Tonapparaturen
1. Aufnahmegeräte zur Herstellung (Aufnahme) von --► Tonfilmen, --► Tonkamera, --► Tonkabine oder --► Tonwagen sowie alle dazu nötigen Geräte.
2. Wiedergabegeräte zur Vorführung von Tonfilmen, --► Projektor und --► Lautsprecheranlage,
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Tonassistent
Gehilfe des --► Tonmeisters.
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Tonaufnahme
--► Tonfilm.
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Tonaufzeichnung
--► Tonaufnahme, --► Tonfilm.
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Tonfilm
Der Film hat sich erst allmählich zu einer völlig auf die --► Bild-Aufnahme abgestimmten --► Ton-Aufnahme entwickelt. Ursprünglich gab es für sich den „Schali/iim", isoliert mechanisch oder photoelektrisch aufgenommen und wiedergegeben, gewissermaßen nur neben dem Bildfilm herlaufend. Wohl zeitlich abgestimmt, aber noch nicht voll --►synchronisiert. Dann entwickelte sich der „Nadeltonfilm", auf Grammophonplatten oder auch schon auf einem besonders gehärteten Teil des --► Streifens synchronisiert neben dem Bild herlaufend. Die nächste Stufe war der „Lichttonfilm" mit fotoelektrischer --► Tonspur, die neben dem Bild herläuft. Daneben hat sich der „Magnettonfilm" entwickelt. Bei ihm läuft synchron zum Bildstreifen ein Stahldraht oder -band - durch den Mikrophonstrom, der natürlich verstärkt wird, durchlaufend unterschiedlich magnetisiert -, so daß die gleichen Laute auf umgekehrtem Wege über den Lautsprecher hervorgerufen werden.
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Tonbildaufnahme
Gleichzeitige Aufnahme von Bild und Ton (--► Tonfilm). „Tonbox" --► Tonkabine. Tonfilmkamera
--► Aufnahmekamera, die in einer Schallhülle läuft, zur Aufnahme von --► Tonfilmen, --► Tonbildaufnahme.
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Tonkabine
Auch „Tonbox" genannt! Eine schalldichte Kabine, in der sich alle Apparaturen zur Tonaufnahme befinden. --► Steuerpult. Der --► Tonmeister beobachtet alle Vorgänge bei den --► Aufnahmen durch ein Fenster.
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Tonkopf
Im --► Vorführapparat der Tonerreger (--► auch Lampe). Durch einen schmalen Schlitz wird die --► Tonspur des Films optisch verstärkt angestrahlt. Dadurch werden die Dichteschwankungen im Material des --► Ton- --► Streifens, die durch die --► Aufnahme entstanden sind, in Lichtschwankungen verwandelt --► Fotozelle. Diese wiederum werden in Stromstöße umgesetzt, die sich im Lautsprecher in Form der ursprünglich aufgenommenen Töne auswirken.
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Tonlampe, Ton-Erreger-Lampe
Eine Lampe, die durch die •* Tonoptik einen Lichtstreifen auf die --► Tonspur wirft. Dieser schwankende Lichtstreifen trifft auf die --► Fotozelle, die diesen Lichtstreifen zu schwankenden Strömen erregt.
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Tonmeister
Ein "Techniker" (Anmerkung : das ist leider Unsinn), der für alle Tonaufnahmen technisch und künstlerisch verantwortlich ist, --► Steuerpult.
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Tonoptik
--► Tonlampe.
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Tonseite
Die rechte Spalte im --► Drehbuch, auf der alle akustischen Vorgänge aufgezeichnet sind. (Musik, Geräusche und Sprache - Dialoge.)
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Tonspur
Auch „Tonstreifen" genannt, der auf der linken Seite des Filmstreifens neben dem Bildstreifen läuft. Bei der --► Tonaufnahme erfolgt hier die optische Aufzeichnung des Tones durch eine Lichtkurve, deren Abstand der Tonhöhe, deren Länge der Lautstärke entspricht. Dieser so aufgenommene Ton wird bei der Vorführung über die --► Tonoptik im --► Projektor wieder in akustische Schwingungen umgewandelt, die über den --► Lautsprecher an unser Ohr dringen. --► Tonkopf.
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Tonstreifen
--► Tonspur.
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Ton-Trickfilme
--► Trickfilme.
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Tonwagen
Fahrbare --► Tonkabine (Auto oder Anhänger).
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Tonwiedergabe
--► Tonfilm, --► Tonlampe, --► Tonspur, --► Tonkopf.
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Totale
--► Einstellung.
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Tradeshow
Interessentenvorstellung eines oder mehrerer Filme vor Kinobesitzern zum Zwecke von Abschlüssen (--► Verleih).
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Trailer
Vorankündigung eines Films in Form eines „Werbevorspanns" ! Eine Reihe wirkungsvoller --► Einstellungen eines Films zu einem kurzen Streifen zusammengefaßt
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Treatment
Die Ausarbeitung eines --► Filmmanuskripts beginnt in der Regel mit einem kurzen --► Expose. Gefällt die darin enthaltene Film --► Idee, so wird das schon recht ausführliche „Treatment" ausgearbeitet (Hauptpersonen, die Handlung in großen Zügen, wichtigste Szenen bereits im Dialog). Das „Treatment" bildet dann die Grundlage für das --► Drehbuch.
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Trickaufnahmen
Damit sind Tricks gemeint, die direkt bei der --► Aufnahme entstehen, z. B. Doppelgängeraufnahmen oder trickmäßige Szenenübergänge, wie --► Überblendungen oder Szenenverdrängungen (eine Szene kippt nach hinten weg, während die folgende von unten hochkippt).
Filme mit Trickaufnahmen waren u. a.
- „Münchhausen",
- „Irrtum im Jenseits",
- „Das Wunder von Mailand".
Auch: --► Matte --►verfahren, «--► Day--►verfahren, --► Schilfftan--►verfahren. Dazu gehört auch --► Rückprojektion sowie Aufnahmen mit einem --► Background. Im weiteren Sinne auch --► Zeitlupe, --► Zeitraffer und --► Rückwärtsgang.
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Trickfilme
Durch --► Montage von --► Aufnahmen echter Personen oder durch das Aufnehmen von Bildfolgen ausgeschnittener Figuren oder durch das Aufnehmen künstlicher Modelle von Personen, Landschaften, Häusern usw. oder durch eine Kombination aller solcher Möglichkeiten wird auch das Unmöglichste, scheinbar Lebendige als Wirklichkeit gezeigt.
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Tricktitel
Sich bewegende Titel: Fahrtitel, Steigtitel, Rolltitel, Schwelltitel. Die Titelvorlagen werden auf Rollen bewegt und entsprechend belichtet.
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Tri-Ergon
Auf deutsch: Zu dritt Geleistetes. Die Erfinder des Tri-Ergon--►erfahrens waren drei Deutsche, Joseph Engel, Joseph Masolle und Hans Vogt. Sie schufen die ersten praktisch brauchbaren Tonfilme der Welt,
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Twentieth Century Fox
(20th Century Fox) Amerikanische Film-Produktions-Gesellschaft, begründet von William Fox. Die Gesellschaft bringt auch „Fox Tönende Wochenschau" heraus. Die „Centfox-Filme" werden in Deutschland über eine eigene Organisation, „Centfox-Film, Inc.", verliehen. Zentrale: Frankfurt a. M.; Filialen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München.
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Überblendung
Langsames Abdunkeln einer Szene und gleichzeitiges Hellwerden der neuen. --► Trickaufnahmen. Eine Überblendung ist auch beim Vorführen im --► Projektor möglich.
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UFA
„Universum Film Aktiengesellschaft", älteste deutsche Produktionsgesellschaft mit dem Sitz in Berlin. Unter staatlicher Mithilfe nach dem ersten Weltkrieg gegründet (Hugen-berg).
Später wurde eine Dachgesellschaft, die „Ufa-Film GmbH", gegründet, in der nachstehende Firmen zusammengefaßt waren:
„Ufa-Filmkunst GmbH", „Tobis-Filmkunst GmbH", „Terra-Filmkunst GmbH", „Berlin-Film GmbH", „Bavaria-Filmkunst GmbH", „Wien-Film GmbH", „Prag-Film GmbH". Die zum Konzern gehörige „Deutsche Film--►ertriebs GmbH" übernahm den Vertrieb und Verleih der Ufa-Filme, sie verfügte über eigene Zweigstellen in allen großen Städten des Reiches. Ebenso verfügte die Ufa über zahlreiche Film-Theater, darunter die größten und repräsentativsten --► Uraufführungstheater.
Die Ufa verfügte in Babelsberg und Tempelhof über die größten und modernsten Tonfilm-Aufnahmebetriebe Europas. Eine der vorbildlichsten Einrichtungen. Bis 1945 war die Ufa das Rückgrat der deutschen --► Filmindustrie und --► Filmwirtschaft. Unter dem NS-Regime wurde die Ufa zu einem Filmmonopol des Staates.
Nach 1945 waren die alten Ufa-Filme im Ausland stark gefragt. Über die Militärregierungen gingen sie in die ganze Welt und spielten Millionen von Beträgen ein (nicht für die Ufa). Der Ufa-Jubiläumsfilm „Münchhausen", dessen Herstellung sechs Millionen RM gekostet hatte, spielte bis 1945 schon 21 Millionen RM ein. Viele Ufa-Filme erhielten im Ausland glänzende Laufzeiten. So sind Millionenbeträge durch die unkontrollierbare Auswertung und filmtechnischen Patente der deutschen Filmwirtschaft verlorengegangen. --► Über den Verbleib und die Zukunft des Ufa--►ermögens --► Vih
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Ufa-Lehrschau
Bedeutendes Filmarchiv und Museum der Ufa in Neu-Babels-berg. Das Archiv umfaßte mehrere tausend Dekorations- und Kostümentwürfe, 50 000 Standfotos und das urkundliche Schriftmaterial von mehr als 250 Spielfilmen. Die Bücherei umfaßte rund 5000 Bände und alle Film-Fachzeitschriften.
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Ufi
(Ufa-Filmvermögen). Auf Grund eines Gesetzes der alliierten Behörden von 1945 wurde das reichseigene Filmvermögen (der Ufa) in treuhänderische Verwaltung übergeben. Das Gesetz der Besatzungsmächte schreibt an sich eine Liquidation dieses Vermögens vor. Die Tendenz geht aber dahin, das alte Ufa-Kapital wieder aktiv werden zu lassen, wenn auch über getrennte Gesellschaften für Produktion, Verleih und Filmtheater.
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Umkehrfilm
Ein Film, der direkt beim Entwickeln ein Positiv ergibt. Er wird besonders in der Amateurkinematographie für 8- und 16-mm- --► Schmalfilm verwendet; --► auch Amateurfilm und --► Heimkino,
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Unterlegte Musik
Die Begleitmusik, die nachträglich bei stumm aufgenommenen Filmen „unterlegt" wird.
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Unterrichtsfilm
Ein Film, der auf eine unterhaltsame Belehrung gerichtet ist. --► Kultur-, --► Dokumentär-Film, --► Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht.
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Untertitel
Einkopierte Texte, --► Dialoge, unter den Bildern in fremdsprachigen Filmen, wenn sie nicht --► synchronisiert sind. Unterwasserfilme
1. Echte: Wasserdichte Kamera durch Taucher bzw. aus einer „Taucherkugel" heraus oder, tief ins Wasser hineingehängt, von einem Fahrzeug aus ferngesteuert bedient. Außerdem besondere künstliche Unterwasser-Beleuchtungseffekte erforderlich!
2. Unechte: Von einer Position hinter der Glaswand eines Aquariums oder Schwimmbassins aus.
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Uraufführung
Jeder Film läuft zuerst in --► Uraufführung, dann in --► Erstaufführung, anschließend in --► Zweitaufführung und schließlich bei den --► Nachspielern.
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Variety-Club
Internationaler Variety-Club. Ihm gehören vor allem auch Film- --► Stars an, daneben an aller Darstellungskunst interessierte Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Durch Gala--►eranstaltungen sammelt der Club namhafte Spenden für alle Kinder in Not. Vorsitzender des deutschen „Variety-Club" ist der Filmproduzent F. A. Mainz.
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Verfilmung
Umarbeitung eines literarischen in einen Filmstoff.
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Verband Berliner Filmtheater e. V.
Vereinigung der Filmtheaterbesitzer in West-Berlin. Büro: Berlin-Wilmersdorf, Brandenburgische Straße 18.
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Verband der Filmschaffenden
Filrn-Fachorganisation der Berliner Filmschaffenden mit über 2000 Mitgliedern. Büro: Berlin-Wilmersdorf, Ruhrstraße 2.
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Verband der filmtechnischen Betriebe e. V.
Alleinige Vertretung der technischen Sparte der deutschen Filmwirtschaft. Der Verband umfaßt alle Atelierbetriebe, Synchronisations-Studios sowie die Kopierbetriebe. Sitz: Ber-lin-Halensee, Nestorstraße 7.
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Verband der deutschen Filmclubs e. V.
--► Film-Club.
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Verband Deutscher Filmautoren
--► Dacho.
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Verband Deutscher Filmregisseure
--► Dacho.
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Verband der Kleindarsteller und Komparsen
--► Dacho.
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Verband der Filmgeschäftsführer und Kassierer
--► Dacho.
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Verband Deutscher Filmproduzenten e. V.
Eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft der Produzenten. Sitz: Wiesbaden, Frankfurter Straße 28. --► SPIO.
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Verband der Filmverleiher e. V.
Eine Interessenvertretung der Verleiher für Filmwirtschafts-und Rechtsfragen. Hauptgeschäftsstelle: Frankfurt am Main, Roßmarkt 15 - Syndikus und Geschäftsführer: Rechtsanwalt Horst von Hartlieb - Abrechnungskontrollabteilung: Wiesbaden. --► SPIO.
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Vereinigung Deutscher Filmkomponisten
--► Dacho.
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Vereinigung Deutscher Film-Requisiteure
--► Dacho.
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Vereinigung der Filmregie-Assistenten
--► Dacho.
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Vereinigung der Filmgewandmeister
--► Dacho.
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Vereinigung der Berliner Filmproduzenten e.V.
Interessengemeinschaft der Film-Produzenten in der Filmmetropole Berlin. Berlin W 15, Kurfürstendamm 214.
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Verleih
Wirtschaftsunternehmen, das von der --► Produktion fertiggestellte Filme an die --► Filmtheater verleiht. --► Verleihstaffeh --► Verleihvertrag, --► Blockbuchen, --► Blindbuchen. Die Filme werden gegen eine --► Verleihmiete und Beteiligung an den --► Einspielergebnissen verliehen. Zur Durchführung dieser Aufgaben unterhält der Verleih eine umfangreiche kaufmännische und technische Organisation mit einer Verleih-Zentrale und Verleih-Filialen in den Städten München, Frankfurt, Berlin, Hamburg, Düsseldorf. --► Verieihbezirke. Der „Filmverleih" ins Ausland geht vielfach über besondere Firmen und Organisationen.
Weitere wichtige Aufgaben des Verleihs sind: Beschaffung und Vermittlung von langfristigen Krediten für die --►Produktion. --►. Filmwirtschaft.
Werbung beim Publikum und über die Presse, --► Pressestelle. Beratung des Produzenten bei der Auswahl seiner --►Filmstoffe auf Grund seiner Erfahrungen über die Publikumsmentalität und Wünsche sowie seines ständigen Kontaktes mit den Filmtheaterbesitzern. Der V. ist i. Dtschl. d. wichtigste Zweig in der --► Filmwirtschaft.
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„Verleihbezirke'*
Das Bundesgebiet ist in „Verleihbezirke" eingeteilt, in denen die Filme gleichzeitig anlaufen und zum Verleih kommen. Die Verleihbezirke sind: Berlin, München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg, wo auch jeder Verleih eine Filiale unterhält.
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Verleihkopie
Die Kopie eines Filmes, die der Verleiher ziehen läßt, um sie an die Filmtheater zu verleihen.
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Verleihmiete
--► Verleihvertrag. Verleihstaffel
Das Jahresprogramm eines --► Verleihs, Es besteht aus Filmen mehrerer --► Produktionen. Meist wird die Staffel so zusammengestellt, daß Filme mit einem voraussichtlich guten --► Einspielergebnis, die weniger aussichtsreichen „mitziehen". --► Lokomotive.
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Verleihvertrag
Ein doppelseitiger Vertrag zwischen dem --►-►erleih und dem --► Produzenten einerseits sowie dem --► Verleih und dem --► Lichtspieltheaterbesitzer andererseits.
Der Verleihvertrag regelt alle rechtlichen Fragen und Ansprüche der Vertragschließenden.
„Von dem Eintrittskartenerlös führt der Theaterbesitzer den Vergnügungssteueranteil (durchschnittlich ca. 20 Prozent) an die Steuerbehörde ab; von der verbleibenden Nettoeinnahme führt er die Filmmiete (zwischen 30 und 43 Prozent je nach Qualität und Alter der Filme sowie Bedeutung der Theater) an den Verleiher ab. Von dieser sogenannten Verleiheinnahme führt der Verleiher im allgemeinen 70-75 Prozent an den Produzenten des Films ab und behält als sogenannte Verleihspesen den Rest von meist nicht mehr als zehn Prozent der Theaternettoeinnahme. Aus diesem Verleihanteil hat er die gesamten Unkosten seines Verleihapparates zu decken und außerdem das gesamte Risiko aus den von ihm übernommenen Finanzierungen, Vorauszahlungen und Garantien zu tragen."
Danach gestaltet sich die Verteilung der Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten nach dem Abzug der Vergnügungssteuer auf die drei Sparten der Film Wirtschaft wie folgt: Theaterbesitzer . . ca. 62 % Verleiher ..... ca. 9,5%
Produzent.....ca. 28,5 %
Dabei ist ausgegangen von einer durchschnittlichen Filmmiete von 38%, die sich ergibt, wenn man berücksichtigt, daß die Filmmiete (also der Anteil von Produktion und Verleih an den Theatereinnahmen) für neue deutsche und ausländische Filme zwischen 38 und 43% und für Reprisen zischen 30 und 35% liegt. (Nach einem Bericht von H. v. Hartlieb im „Handbuch für ev. Filmarbeit.")
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Verstärkeranlage
Elektronenröhren zur Verstärkung des Tones in der --► Tonkamera oder bei der Wiedergabe im Lautsprecher.
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Vorführkabine
Schalldicht abgeschlossener und feuersicherer Raum (--►Bildwerferraum), in dem die --► Vorführapparate, --► Projektoren, stehen.
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Vorführer
Ausgebildete Fachkräfte zur Bedienung (--►Vorführung von Filmen) des --► Projektors. Sie müssen in Deutschland eine • besondere Fachprüfung ablegen und mit allen Feuer- und Sicherheits --►Vorschriften vertraut sein.
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Vorführung
Vorführung, --► Projektion, eines Films.
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Vorführraum
Der Publikumsraum eines Lichtspieltheaters mit Gestühl und --► Bildwand.
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Vorsatzlinsen
Speziallinsen, hauptsächlich für --► Mikro- und --►> Titelaufnahmen, die ein nahes Herangehen an das --► Aufnahmeobjekt ermöglichen.
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Vorschau
Vorführung eines Films vor Interessenten und Presse.
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Vorspann
1. Der erste Abschnitt des Streifens mit --► Titel und allen Angaben zum Film, manchmal auch schon mit einer Art Inhaltsangabe und mit Bildern, die auf den Inhalt vorbereiten;
2. technisch der leere Anfang der anlaufenden Filmrolle --► Startband.
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Wanderkino
Sie spielen motorisiert „Tag für Tag - von Ort zu Ort", meist jedoch in begrenzten Bezirken.
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Weit
--► Einstellung.
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Werbefilme
Im Auftrag von Handel und Industrie oder auch von öffentlichen Stellen gedrehte Reklamestreifen. Im Interesse einer erhöhten Wirkung neuerdings, wenigstens ansatzweise, mit dem Charakter kleiner --► Spiel- oder --► Dokumentarfilme.
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Werbung
Für einen Filmplan und einen Film als solchen, Aufgabe des --► Produzenten, für die Aufführungen im allgemeinen Sache des --► Verleihs, für die Aufführung im besonderen Angelegenheit einzelner --► Filmtheater. Werbemittel des Films: Presse, Plakate, Handzettel, Rundfunk, Reklamevorspann, Programme usw.
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Werkaufnahmen
Fotos von der Entwicklung und der laufenden Arbeit an einem Film (z. B. der Kameramann bei der Arbeit usw.). --► Standfotos.
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Werkpremiere
Vorführung des fertigen Films vor den Mitarbeitern und Mitwirkenden.
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„Western"
(„Western Story") --► Wild-West-Filme.
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Wochenschau
Die Wochenschau ist „die tönende Zeitung des Lichtspieltheaters". Ein Film --► Streifen von durchschnittlich 350 Meter Länge, der regelmäßig in wöchentlichen Abständen wirklichkeitsgetreu und ohne besondere dramatische und --► Regie-Gestaltung in verschiedenartigen kurzen Abschnitten über die neuesten und wichtigsten Geschehnisse der Welt berichtet. Die Wochenschau-Firmen haben Austausch--►erträge mit ausländischen Wochenschauen und sind so in der Lage, aktuelles Bildmaterial aus der ganzen Welt zu bringen. In Deutschland:
- Neue deutsche Wochenschau,
- Blick in die Welt,
- Fox Tönende Wochenschau,
- Welt im Bild,
- Der Augenzeuge (Ostzone).
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Wundertrommel
--►Geschichtliche Einleitung. Zeichentrickfilm --► Trickfilme.
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Zeitlupe
Alle Bewegungen von Personen, Tieren, Fahrzeugen usw. erscheinen stark verlangsamt. Um diesen filmischen Effekt hervorzurufen, wird der Film nicht etwa in der Vorführung langsamer abgerollt; vielmehr ist an dieser Stelle die Aufnahme von vornherein in höherer --► Frequenz --► gedreht worden als der Film nachher in der --► Vorführung ablaufen soll. Sehr wichtig z. B. zum klaren Erkennen sportlicher Entscheidungen, aber auch krimineller Vorgänge.
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Zeitraffer
Das Umgekehrte von --► Zeitlupe. In der --► Aufnahme --►- Kamera wird einfach eine geringere --► Bildzahl aufgenommen, als später im --► Projektor abläuft Infolgedessen rast die Bewegung nach dem Eindruck des Film- --► Publikums.
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Zelluloid
Ein Gemisch von Schießbaumwolle und Kampfer. In der Gebrauchsgüterindustrie als Filmmasse bekannt. Dieser Kunststoff ist 1864 von dem Amerikaner Hyatt erfunden worden, er ist elastisch, biegsam, zäh und mechanisch fest und das Hauptmaterial für Kinofilme.
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Zellulose
Hauptbestandteil der Zellwände aller Pflanzen. Rohstoff bei der Herstellung des Kinofilms. --► Film-Material.
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Zensur
Prüfung eines Films zwecks Zulassung oder Verbot. In den westlichen Ländern gibt es keine staatlichen Zensurstellen. In der Bundesrepublik Deutschland hat die --► Spio die --► Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft eingerichtet. In der Sowjetunion und den Ostblock-Staaten erübrigt sich eine Zensur, weil die Film- --► Produktion unter strenger staatlicher (kommunistischer) Kontrolle steht und nur das gedreht werden darf, was der Staat anordnet. Von der Idee über die Herstellung bis zur Vorführung wird hier alles gelenkt. Geistig, wirtschaftlich und technisch.
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Zentralverband der Deutschen Filmtheater
Wirtschaftliche Vereinigung und Interessengemeinschaft der Filmtheaterbesitzer in der Bundesrepublik. Sitz: Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 83. Der Zentralverband ist ein Zusammenschluß folgender Verbände: --► Wirtschaftsverband der Filmtheater e. V. Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Pfalz, Rheinland, Rheinhessen, Baden.
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Zentrieren
Bei Lichtquellen, insbesondere --► Lampen, das Zusammenfassen, im Gegensatz zum „Streuen" der Strahlung. --► Scheinwerfer, bei denen sich ja hinter der Lichtquelle, dem Lichtbogen, eine Spiegelverstärkung befindet, sind dann vollkommen zentriert, wenn der Lichtbogen räumlich genau in den Brennpunkt des Spiegels gerückt ist.
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Ziehen von Filmkopien
„Ziehen" gleich Herstellen von Kopien, --►Kopieren, --►Verleih.
Zweifarben--►erfahren
--► Raumfilm.
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Zweitaufführung
Die zweite Aufführung (Erstaufführung) eines Filmes. --► Nachspieler.
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Zwischentitel
--► Titel.
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