Zum Auffrischen und Erinnern . . . .
. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.
Die echte "Vinten Pumpe"
Nach den Aussagen der Vinten Experten von damals war das Modell 556 zwar nicht das erste Stativ dieser Konstruktion, aber ab 1957 war es der internationale Durchbruch. So etwas hatte keiner auf der Welt und jeder Kameramann (damals noch im Anzug oder im weißen Kittel), der in Montreux mal eine Fernseh- kamera auf einer "Vinten Pumpe" geschwenkt, geneigt, gedreht und dann auch noch gefahren hatte, der wollte solch ein Teil in seinem Sender haben. Und Kameramänner hatten (damals) noch richtigen Einfluß auf solche Kaufentscheidungen.
Damit waren die allseits bekannten (Dreibein-) Holzstative von Max Killi oder von Arri und all den anderen (selbst mit unterbautem Dollywagen) auf einmal nahezu out.
Wir haben eine echte 556 geschenkt bekommen.
Unsere Vinten Pumpe 556 ist erstaunlich gut erhalten und hatte nach 10 Jahren "Inaktivität" sogar noch vollen Druck auf der "Pumpe", dem Pneumatik- System innen drinnen. Und wir haben eine der ersten 556 Pumpen mit Seriennummer 106.
Natürlich haben wir die Pumpe erst mal zerlegt und den Staub und die Krusten von 40 Jahren entfernt und alles so gut es ging gereinigt. Dazu gehört auch der Flugrost, den jede Schraube nach 10 Jahren im Keller ansetzt.
Nach der finalen Montage geht beinahe erwartungs- gemäß alles wieder wie Butter. Selbst die Philips LDK5 aus 1982, vermutlich die 2. oder 3. Kamera auf dieser (alten) Pumpe wird locker nach oben geliftet. Nach 10 Jahren war immer noch ausreichend Druck drinnen, erstaunlich.
Das war eigentlich das Dilemma der Vinten Verkäufer, diese Pumpen waren unkaputtbar.
Robust wie ein T34
Ja, das war eine Krux für die emsigen Verkäufer, wenn der Einkäufer zwar neue Farb-Kameras bestellt hatte, die aber doch wieder alle auf die alten Pumpen drauf sollten.
Eventuell wurde mal ein neuer Neigekopf mit bestellt, aber die Pumpe, die blieb. Wir haben auf die 556 bewußt einen unserer ältesten Vinten-Köpfe drauf geschraubt.
Wie eine Servolenkung
Die "modernen" Kameras sollten damals neben dem/den Künstler(n) her fahren können. Denn die mobilen Kameras waren ja noch nicht so weit. Dazu hatte die Vinten Pumpe unten im Fuß unsichtbar ein ausgeklügeltes System mit robusten Fahrrad- oder Motorrad Ketten, die die drei Doppelräder auf einem paralellen Kurs hielten. Jedes der drei Doppelräder war dazu auch nochmal beweglich aufgehängt, sodaß Unebenheiten locker weggesteckt werden konnten.
Und das Ganze, also die Richtung, wurde mit dem großen schwarzen Handrad (siehe Bild weiter oben) butterweich gesteuert. Das etwas tiefer gelegene weiße Handrad war die Arretierung der Höheneinstellung der Säule, auf der die Kamera wohnte. Doch dazu später.
Weitere Bilder kommen noch . . .
.
Also nicht die Beine von Milva oder Patrica Kaas, die hatten alle nur Musik gemacht oder geschauspielert. Die Vinten Beine mussten die 80 oder 100 Kilo schweren Kameras tragen, stundenlang, tagelang, über viel Jahre.
.