Zum Auffrischen und Erinnern . . . .
. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.
Bei den Videorecordern im Profi Bereich spielte Philips keine große Rolle.
War Philips bei den Ton-Studio- Magnetbandmaschinen schon nahezu unbekannt und muß man die wenigen großen Philips- Bandmaschinen wie Stecknadeln suchen.
So ist uns auch keine einzige professionelle Video-Bandmaschine in der Produktion in einem deutschen Sender bekannt.
Es gab da schon einige Entwicklungen zusammen mit der Darmstädter Bosch-Fese und mit der Fürther Grundig AG, vielleicht gab es auch Kontakte zu Loewe mit deren früher 2" MAZ- Entwicklung.
Es gab von damals mehrere Entwicklungs-Versionen einer BCR 40, die dann aber ebensowenig auf den Broadcast-Markt kam wie die BCR-50 und BCR-60.
Vor allem gab es "frühzeitig" schöne Prospekte dieser Maschinen, die aber beide die Vorstellung in Montreux nicht überlebt hatten.
Die Entwicklung dieser BCR Reihe an sich war nicht von Erfolg gekrönt. Die riesengroßen Schrägspurscanner hatten dicke (mechanische) Probleme ohne Ende.
Bei den Consumer Geräten wie auch anfänglich im semiprofessionellen Umfeld war Philips aber richtig aktiv. Bei den Vollprofis waren es die LDK Studiokameras. So spielten alleine die Labors und die Kamerafabrik in Breda in der Oberliga der wenigen Fernseh- Profiausrüster. Die Consumer-Geräte spielten weltweit eine mehr oder weniger kleine Rolle.
Die Forschungen und Entwicklungen bei Philips hatten dennoch herausragende Qualität und wurden auch beim Wettbewerb sehr geschätzt.
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Stand der Technik war damals noch der große Schrägspur-Scanner
Aber der hatte Qualitäts-Probleme in der Mechanik. Die Bild-Qualität stimmte nicht, das Kopfrad lief zu ungenau und fand nicht immer die einzelnen Spuren der Viertel- oder Halbbilder.
Ampex hatte es mit diesen großen Scannern auch versucht und war gescheitert.
SONY hatte in 1986/87 den Piezo- Schwabbelkopf entwickelt und konnte mit diesen extrem schnell beweglichen Video-Köpfen den aufgezeichneten Video-Spuren haargenau folgen. Das Ampex/Sony- C-Format war damit produktionsreif und (endlich) auch erfolgreich.
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Dafür gab es 1972 wunderschöne Farb- prospekte, die in Montreux alle Besucher fleißig mitgenommen hatten.
Doch als der Tag der Wahrheit kam, schieden sich die Geister und die Bosch/Fese pfiff ihre Leute aus diesem "never ending" unerfogreichen Philips-Projekt zurück.
Dieser große Scanner war ein Philips Problem, für das es mit dieser analogen Kopftrommel Technologie (sogar weltweit auch bei Ampex in Amerika) noch keine Lösung gab. Die kam später aus den SONY labors.
Das Buch von Akio Morita gibt einen tiefen Einblick in die von ihm festgelegten Prioritäten in den SONY-Labors.
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Philips hatte sehr gute Labors !!
Eine Pressinfo im Januar 1985 :
Philips stellt produktionsreife Dünnfilm-Magnetköpfe vor
Das Eindhovener Entwicklungslabor des Elektronik-Giganten Philips meldet neue Erfolge: Die Fertigungstechniken für Dünnfilm-Magnetköpfe sind, so die Holländer, so weit fortgeschritten, daß einer rentablen Serienproduktion nichts mehr im Wege steht.
Das bedeutet praktisch grünes Licht für künftige digitale PCM-Recorder, die wie herkömmliche Cassettendecks mit feststehenden Tonköpfen arbeiten. Solche Recorder benötigen Köpfe, die das schmale Cassettenband mit einer Vielzahl von Spuren beschreibt, um die riesigen Mengen digitaler Daten unterzubringen. Die neuen Philips-Köpfe schreiben zweiundzwanzig Spuren übereinander; zwanzig davon dienen zur Speicherung der digitalen Tonsignale, die beiden restlichen Spuren stehen für zusätzliche Informationen zur Verfügung.
Die Eindhovener Magnetkopf-Spezialisten produzieren solche Vielschicht-Köpfe ähnlich wie integrierte Schaltkreise (Chips), nur verwenden sie statt des Halbleitermaterials den Werkstoff Permalloy für die Tonköpfe-Gold für die elektrischen Zuleitungen und Quarz als Isö-lationsmaterial zwischen den einzelnen Schichten des Tonkopfes. Diese Materialien stapeln sie in verschiedenen Schritten übereinander. Dabei wenden sie unter anderem die Technik der Ionen-Zerstäubung an, mit der auch CDs verspiegelt werden.
Die geometrischen Strukturen der hauchdünnen Tonkopfschichten legen die Philips-Ingenieure mit denselben fotomechanischen Verfahren fest, die sie auch in der Halbleitertechnik anwenden: Sie fertigen Zeichnungen an, verkleinern sie auf Filme in der Originalgröße der Tonkopfschichten, belichten und ätzen die dünnen Materialschichten in verschiedenen Schritten und geben damit den Magnetschichten, elektrischen Leitern und Isolationsbereichen die gewünschte Form.
Bild : Elektronik-Riese Philips präsentiert serienreife Dünnfilm-Magnetköpfe für digitale PCM-Recorder: Die Vielschicht-Köpfe schreiben 22 Spuren übereinander.