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Filmgeschichte(n) und Filmchronik(en) - Von 0 bis 1957

überarbeitet, korrigiert und kommentiert von Gert Redlich im Juli 2016 - Hier findenSie die bislang umfangreichste und detailierteste Historie der weltweiten Entwicklung des Films, der Filmwirtschaft (und des Kinos). Der Deutsch-Engländer Heinrich Fraenkel (geb. 1897) war hautnah dabei gewesen und beschreibt 1956/57 zwei weltweite Epochen des Films : Es beginnt mit -- Teil I -- "Von der Laterna Magica bis zum Tonfilm" und geht weiter mit -- Teil II -- "Vom Tonfilm bis zum Farbfilm"

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Ereignisse aus dem Jahr [1956]

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Nach kurzer Krankheit stirbt "Sir" Alexander Korda in London. Der nach mehr oder minder glanzvollen, aber immer interessanten Stationen in Wien, Berlin, Hollywood und Paris zu Beginn der dreißiger Jahre in London gelandete Ungar hatte sich bald nicht nur zum bedeutendsten Filmproduzenten seines Wahllandes, sondern zu einer der markantesten Persönlichkeiten seiner Zeit entwickelt. Er war der erste Filmproduzent, dem in England der Adelstitel verliehen wurde.
[23. I. 1956]

Nachdem Herbert Tischendorf die Geschäftsführung von Herzog-Film an die UFA-Direktoren Heinz Zimmermann und Rudolf Thiel abgetreten hat, übernimmt er gleichzeitig in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des UFA- Produktionsausschusses den Vorsitz des Aufsichtsrats der Herzog Film Verleih G.m.b.H.
[III. 1956]

Als erste reprivatisierte Firma des ehemals reichseigenen Ufi-Vermögens erscheint die Bavaria Filmkunst A.G. In einer Pressekonferenz vertreten Dr. Wolf Schwarz und Fritz Thiery den Vorstand. Peter Ostermayr, der fast genau 37 Jahre vorher den Grundstock für die Bavaria gelegt hatte, dankt seinen Aufsichtsrats-Kollegen Dr. Josef Bogner (Süddeutsche Bank) und Kurt Schorcht, die sich besonders um die Überführung der Aktien in Privatbesitz bemüht haben.
[14. III. 1956]

Unter der Präsidentschaft von Paul Verhoeven und mit Dr. Erich Ebermayer als Vizepräsident wird in München die Deutsche Union der Filmschaffenden gegründet.
[26. III. 1956]

In der außerordentlichen Hauptversammlung der durch das Bankenkonsortium erworbenen Ufa-Theater A.G. werden als Vorstandsmitglieder die Herren Arno Hauke, Helmut Meyer und Heinz Zimmermann bestellt.
[16. V. 1956]

Auf der von der Fachzeitschrift "Der neue Film" organisierten Tagung „Presse und Film" werden die Preise für die von den Theaterbesitzern gewählten besten Nachwuchs-Stars verteilt. Und zwar an Marianne Koch, Liselotte Pulver, Claus Biederstaedt, Horst Buchholz, Joachim Fuchsberger, Walter Giller, Gerhard Riedmann.
[29. V. 1956]

In Hamburg wird die Deutsche Film Hansa mit einem Kapital von DM 2.450.000 gegründet und übernimmt die gesamten Geschäftsanteile der Deutschen London-Film-Verleih G.m.b.H. Kommanditisten sind u.a. Hans Fischer, Theo Osterwind und Hans Rathsam.
[8. VI. 1956]

Um den Gesamtinteressen der deutschen Filmindustrie im Ausland zu dienen, wird mit dem Hauptsitz in Frankfurt/M die Export-Union der Deutschen Filmindustrie gegründet.
[23. VI. 1956]

Die von den deutschen Filmschaffenden etwa fünf Jahre vorher zur Wahrung ihrer Berufsinteressen gegründete Dacho geht in die Deutsche Union der Filmschaffenden über.
[23. VI. 1956]

In der ersten Produktionssitzung der Ufa in Berlin-Tempelhof wird der Umfang des Produktionsprogramms 1957/58 auf 18 Ufa-Auftragsproduktionen festgelegt, die größtenteils in Berlin hergestellt werden sollen.
[7. VII. 1956]

Walter Koppel wird das Bundesverdienstkreuz verliehen.
[19. VII. 1956]

Die Wochenschau "Welt im Bild" wird von der Ufa übernommen und firmiert nunmehr als "Ufa-Wochenschau".
[3. VIII. 1956]

In seinem 79. Lebenjahr stirbt Alexander Ernemann, einer der Pioniere der Kinotechnik. Sein großes Verdienst um die Photo- und Kinotechnik ist seit Jahrzehnten im In- und Ausland gewürdigt worden, denn er war nicht nur mehrfacher Ehrendoktor, sondern auch Ehrenmitglied so ziemlich aller um den technischen Fortschritt des Films bemühter Akademien.
[14. X. 1956]

409 abendfüllende Spielfilme wurden in der Bundesrepublik und in West-Berlin ur- oder erstaufgeführt.
[1.-31. X. 1956]

383 Filme wurden von der Filmbewertungsstelle prädikatisiert.
[1.1. - 23.XI.1956]

In seinem 62. Lebensjahr stirbt der berühmte russische Regisseur Alexander Dowschenko, der mit Eisenstein und Pudowkin zu den Pionieren der russischen Filmkunst gehörte. Er hat nicht sehr viele, aber fast stets wesentliche Filme geschaffen, deren bedeutendster wohl "Erde" ist, ein von der tiefen Liebe zu seiner Ukrainischen Heimat beseeltes Werk.
[25. XI. 1956]

Im Alter von 80 Jahren stirbt Franz Osten, einer der Pioniere des deutschen Films, der schon vor dem Ersten Weltkrieg Filme inszenierte und zusammen mit seinem jüngeren Bruder Peter Ostermayr einer der Gründer der Emelka und einer der Schöpfer der Geiselgasteig-Ateliers war, wo er noch bis 1945 das Besetzungsbüro der Bavaria leitete.
[5. XII. 1956]

Im Laufe des Kalenderjahres sind im Bundesgebiet einschließlich West-Berlins 230 Filmtheater neueröffnet worden. Im gleichen Zeitraum haben 31 Lichtspieltheater ihren Betrieb eingestellt.
[31. XII. 1956]

Von den in der Bundesrepublik und in West-Berlin am Ende des Kalenderjahres in Betrieb befindlichen 6.438 Filmtheatern haben 4.349 nur 500 oder weniger Sitzplätze; 1.488 haben zwischen 501 und 1.000 Sitzplätzen und 101 mehr als 1.000 Sitzplätze. Zur Vorführung von CinemaScope-Filmen mit Magnetton sind ca 660, CinemaScope-Filmen mit Lichtton etwa 2.300 Filmtheater ausgestattet.
[31. XII. 1956]

Nach den von der statistischen Abteilung der Spio veröffentlichten Ziffern ist der Kinobesuch in den Großstädten des Bundesgebiets im Laufe des Kalenderjahres um 7,8% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dabei ist jedoch zu bedenken, daß in Anbetracht der neueröffneten Theater und der entsprechend erhöhten Anzahl verfügbarer Plätze zahlreiche Häuser ihre Sitzplatzkapazität nicht im gleichen Ausmaß ausnutzen konnten wie im Vorjahr.
[31. XII. 1956]

Im Laufe des Kalenderjahres wurden im Bundesgebiet und in West-Berlin 230 Filmtheater neu eröffnet, fast die Hälfte davon in Großstädten. Da im gleichen Zeitraum 31 Theater den Betrieb einstellten, handelt es sich um einen Zuwachs von 199 Kinotheatern, womit die Gesamtziffer sich auf 6.438 erhöht.

Mit 2.657.706 Sitzplätzen für eine Bevölkerung von ca. 53 Millionen beträgt die Sitzplatzfrequenz am Ende des Kalenderjahres 50,1 pro 1.000 Einwohner, was dem Vorjahr gegenüber eine Erhöhung um 1,3% bedeutet.

Am Ende des Kalenderjahres 1956 gibt es


  • 4.849 Theater mit weniger als 500 Plätzen,
  • 1.488 zwischen 501 und 1.000 Plätzen und
  • 101 Theater mit mehr als tausend Sitzplätzen.


660 Häuser sind für CinemaScope und Magnetton eingerichtet, weitere 2300 für Cinemascope und Lichtton.
[31. XII. 1956]

Unter den im Laufe des Kalenderjahres in Frankreich hergestellten abendfüllenden Spielfilmen sind 39 Co-Produktionen. Die übrigen 90, ebenso wie die im gleichen Zeitraum entstandenen 283 Kurzfilme sind rein französischen Ursprungs.
[31. XII. 1956]

Von den 93 in England hergestellten abendfüllenden Produktionen des Kalenderjahres sind zwanzig amerikanische Filme, die aus Gründen der Kontingentgesetze in englischen Ateliers gedreht wurden. Bei einigen der von Hollywood-Stars finanzierten Filme hat die Verlagerung nach England auch steuertechnische Gründe.
[31. XII. 1956]

Unter den im Laufe des Kalenderjahres in österreichischen Ateliers hergestellten 28 abendfüllenden Spielfilmen sind vier Co-Produktionen.
[31. XII. 1956]

Im Laufe des Kalenderjahres umfaßt die schwedische Produktion 24 abendfüllende Spielfilme, sowie 40 Kurzfilme und vier Kulturfilme. Die Jahreskapazität der von den vier großen Produktionsgesellschaften (Svensk, Europa, Nordisk und Sandrew) unterhaltenen Atelieranlagen genügt für die Herstellung von annähernd 60 abendfüllenden Filmen und entsprechenden Beiprogrammen.
[31. XII. 1956]

Von den im Laufe des Kalenderjahres in Italien hergestellten 130 abendfüllenden Filmen sind 48 Farbfilme und 40 Co-Produktionen. Von den 43 im Betrieb befindlichen Atelierhallen befinden sich 15 in der Cinecitta und 12 im Besitz der Titanus.
[31. XII. 1956]

Von den 77 im Laufe des Kalenderjahres in Spanien hergestellten Spielfilmen werden 23 in Co-Produktion mit Auslandsfirmen gedreht.
[31. XII. 1956]

Im Verleihumsatz des Kalenderjahres 1956 von insgesamt DM 331.179.983 sind neue deutsche Filme mit 46,6%, deutsche Reprisen mit 0,5% und österreichische Filme mit 10,7% vertreten. Bei den Auslandsfilmen entfällt auf die Amerikaner 30,7%, auf die Franzosen 5%, auf die Italiener 3,4%, auf die Engländer 1,8% und auf die übrigen Länder 1,3%.

Die Gesamtziffer verkaufter Eintrittskarten ist mit 828,4 Millionen ausgewiesen, was dem Vorjahr gegenüber einen Fortschritt von ca. 48 Millionen bedeutet. Der durchschnittliche Eintrittspreis (im Vorjahr 1955 DM 1,12) ist 1956 auf 1,147 gestiegen. Die Vergnügungssteuer (im Vorjahr 140,7 Millionen) ist bei einem Durchschnittssatz von 15,9% auf 150,87 Millionen gestiegen.
[31. XII. 1956]

Unter den 495 im Bundesgebiet vorgeführten Filmen des Kalenderjahres befinden sich 87 CinemaScope-Filme, 18 Vista-Vision-Filme, 12 Super-Scope Filme und ein Cinepanoramic Film, während im Vorjahr die Gesamtheit der Breitwandfilme sich nur auf 66 bezifferte.
[31. XII. 1956]

Für Filmaufbau-Göttingen führt Curd Jürgens die Regie in dem Film "Ohne Dich wird es Nacht", in dem er selbst und Eva Bartok die Hauptrollen spielen. Außerdem: Rene Deltgen, Ernst Schröder, Ursula Grabley, Hedwig Wangel, Leonard Steckel, Wolfgang Neuss. Das von Georg Hurdalek und Walter Forster nach einem Originalstoff geschriebene Drehbuch behandelt das Problem eines morphiumsüchtigen Arztes, der an der Liebe einer (beinahe selbst süchtig gewordenen) Frau wieder gesundet.
[1956]

In dem von Jerzy Kawalerowitsch für Film-Polski inszenierten Film "Der Schatten" spielen Zygmunt Kestowitsch, Adolf Chronicki und Tadeus Jurasz die Hauptrollen. Das Drehbuch stammt von Alexander Scibor-Rylski und behandelt den blutigen Bruderkampf zwischen Kommunisten und Nicht-Kommunisten in der Zeit ihres Widerstandskampfes während der Besatzungszeit, sowie auch in den ersten Jahren nach dem Kriege.
[1956]

Unter der Regie von Helmut Weiss spielen in dem CCC-Film "Der erste Frühlingstag": Luise Ullrich, Paul Dahlke, Fita Benkhoff, Gustav Fröhlich, Heli Finkenzeller, Ingeborg Schöner, Blandine Ebinger. Das Drehbuch schrieben Juliane Kay und Jakob Geis nach dem Bühnenstück von Dodie Smith, also der lustspielhaft verwickelten Geschichte von einem Ehepaar, das nicht gar so „modern" ist, wie es glaubt. Musik: Georg Haentzschel. Kamera: Karl Lob. Kostüme: Maria Brauner.
[1956]

In einem unter dem Titel "Umfange mich, Nacht" in Deutschland herauskommenden und von J. Lee Thomson inszenierten englischen Film spielt Diana Dors die Rolle eines zum Tode verurteilten Proletariermädchen. Es ist die erste schauspielerische Aufgabe dieser sonst fast stets nur als „Sex-Bombe" eingesetzten Künstlerin.
[1956]

Für die James Laurie-Produktion inszeniert Wolf Rilla mit Denham Elliot in der Hauptrolle den Film "Pacific Destiny", der zum großen Teil in Außenaufnahmen auf Samoa entsteht. Dem Stoff liegt Sir Arthur Grimbles autobiographisches Werk über einen Kolonialgouverneur zugrunde, der allmählich das Vertrauen der Eingeborenen gewinnt.
[1956]

Mit Galina Ulanowa als Julia und J. Shdanow als Romeo wird das berühmte Ballett des Moskauer Bolschoi-Theaters verfilmt, und zwar mit der Originalmusik von Sergej Prokoffiew. Filmische Bearbeitung und Regie: L. Arnstam. Kamera: A. Schelenkow. Bauten: A. Parchomenko.
[1956]

In der von Mario Camerini inszenierten Rizzoli-Pallavicini-Produktion "Schicksal einer Nonne" spielt Anna Magnani eine ganz ihrer Missionstätigkeit geweihte Nonne, die ihr Muttergefühl entdeckt, als sie sich eines schutzbedürftigen Kindes annimmt. In anderen Hauptrollen: Piero Boccia, Marisa Belli, Antonio Cifariello.
[1956]

Der zweite „Sissi"-Film Sissi, die junge Kaiserin bedeutet für Romy Schneider den Durchbruch zum Welterfolg, besonders in Spanien, wo der Film wochenlang vor ausverkauften Häusern läuft. Buch und Regie wiederum Ernst Marischka. Den jungen Kaiser spielt Karlheinz Böhm-, andere Hauptrollen: Magda Schneider, Gustav Knuth, Vilma Degischer, Ivan Desny, Otto Tressler, Josef Meinrad. Kamera: Bruno Mondi.
[1956]

Nach dem gleichnamigen Roman von Annemarie Selinko schreiben Johanna Sibelius und Eberhard Keindorff das Drehbuch für den Georg Witt-Constantin-Film "Heute heiratet mein Mann". Die Geschichte von einem Paar, das erst nach vielen nicht immer lustspielhaften Irrungen und Wirrungen endgültig zueinander findet. Unter der Regie von Kurt
Hoffmann spielen Liselotte Pulver, Johannes Heesters, Paul Hubschmid, Gustav Knuth, Charles Regnier, Werner Finck und Gundula Körte die Hauptrollen. Musik: Hans Martin Majewski. Kamera: Günther Anders. Bauten: Robert Herlth.
[1956]

In dem "Königin Luise" -Film der Divina (Gloria) spielt Ruth Leuwerik die Titelrolle, Dieter Borsche den König, Rene Deltgen den Napoleon und Bernhard Wicki den Zaren. Regie: Wolfgang Liebeneiner. Buch: Georg Hurdalek. Musik: Franz Grothe. Kamera: Werner Krien.
[1956]

Die Sehnsucht einer schuldig geschiedenen Frau nach ihrem Kinde und die schließliche Befriedung einer zerrütteten Ehe gibt den Stoff für das von Ilse Lotz-Dupont und Tibor Yost bearbeitete Drehbuch des Constantin-Films "Johannisnacht". Regie: Harald Reinl. Hauptdarsteller: Willy Birgel, Hertha Feiler, Erik Schumann, Sonja Sutter, Wolfgang Preiß, Lucie Englisch, Walter Janssen. Kamera: Oskar Schnirch.
[1956]

In der von Jean Delannoy inszenierter Verfilmung "Der Glöckner von Notre Dame" (nach Victor Hugo) spielt Gina Lollobrigida die Esmeralda und Anthony Quinn den Glöckner Quasimodo. Das Drehbuch stammt von Jean Aurenche und Jacques Prevert. Musik: Georges Auric.
[1956]

In dem Universal-Film "Wem die Sterne leuchten" (>Four Girls< in Town) spielt Marianne Koch ihre erste amerikanische Rolle unter der Regie von Jack Sher. Buch: Jack Sher. In anderen Hauptrollen: George Nader, Julie Adams, Elsa Martinelli, John Gavin. Kamera: Irving Glassberg.
[1956]

Nach seinem Roman „Der kleine Grenzverkehr" schreibt Erich Kästner das Drehbuch für den von Kurt Hoffmann inszenierten Witt-Constantin-Film "Salzburger Geschichten". In den Hauptrollen: Marianne Koch, Paul Hubschmid, Peter Mosbacher, Richard Romanowsky, Adrienne Gessner. Musik: Franz Grothe. Kamera: Werner Krien.
[1956]

Fast gleichzeitig entstehen zwei Filme, die sich mit dem interessanten Stoff der angeblichen (oder richtigen) Zarentochter Anastasia befassen. In der in Paris hergestellten amerikanischen Fassung, mit Ingrid Bergman in der Titelrolle, ist der Stoff durchaus romanhaft behandelt, mit dem Hauptgewicht auf der aus Haß zu Liebe reifenden Beziehung zwischen Anastasia und ihrem russischen „Manager", einer sehr dominierenden und von Yul Brynner sehr interessant verkörperten Persönlichkeit.

Der deutsche Anastasia-Film dagegen, von Falk Harnack für CCC. inszeniert, richtet sich sehr genau nach dem von Herbert Reinecker bearbeiteten dokumentarischen Material. Hier spielt Lilli Palmer die Titelrolle mit außerordentlicher Eindringlichkeit. Andere Hauptrollen sind mit Barbara Rütting, Franziska Kinz, Margot Hielscher und Ivan Desny besetzt, der übrigens auch in dem anderen Anastasia-Film spielt.
[1956]

In dem Berolina-Film "Spion für Deutschland", von Werner Klingler nach einem Drehbuch von Herbert Reinecker inszeniert, hat Martin Held einen großen Erfolg in der Titelrolle des von der Abwehr gegen Kriegsende zur Erkundung der amerikanischen Atomvorbereitungen entsandten Agenten. In anderen Hauptrollen Nadja Tiller, Walter Giller, Ernst Stahl-Nachbaur, Werner Peters, Claude Farell, Gustav Knuth. Kamera: Albert Benitz.
[1956]

Als die filmfreudigste Stadt der Bundesrepublik hat sich im Laufe des Kalenderjahres Aachen erwiesen, in der mit 4.893.000 verkauften Eintrittskarten dem Vorjahre gegenüber eine Besuchssteigerung um 29,6% registriert wird. Mit einer Frequenz von 31,4 jährlichen Kinobesuchen pro Kopf der Bevölkerung hat Aachen als erste westdeutsche Stadt die Frequenz-Ziffer von 30 überschritten.
[1956]

In dem von Vittorio de Sica inszenierten Film "Das Dach" spielen Gabriella Pallotti und Giorgio Listuzzi die Rollen des jungen Paares, das es satt hat, mit einem halben Dutzend Familienangehörigen ein Zimmer teilen zu müssen und dessen junge Ehe beinahe zerrüttet wird, in dem verzweifelten Bestreben, endlich ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben. Idee und Drehbuch: Cesare Zavattini, Kamera: Carlo Montuori.
[1956]

Nach dem (mehrfach verfilmten) Roman "Die Geyerwally" von Wilhelmine v. Hillern läßt Peter Ostermayr in eigener Produktion (und nach einem eigenen Drehbuch) einen von Franz Cap inszenierten Film herstellen. Barbara Rütting spielt die Titelrolle, mit Carl Möhner, Til Kiwe, Maria Höfen und Walter Janssen in anderen Hauptrollen.
[1956]

Von den 495 im Laufe des Kalenderjahres im Bundesgebiet und in West-Berlin uraufgeführten abendfüllenden Filmen sind 111 deutsche und 9 deutsch-ausländische Co-Produktionen, 209 amerikanische, 58 französische, 29 englische, 22 italienische Filme.
[1956]

In England sinkt der Kinobesuch verglichen mit dem Vorjahr um 7%, und ca. 100 Kinotheater müssen im Laufe des Jahres den Betrieb einstellen.
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Für die Area inszeniert Eduard v. Borsody den Film "Liane - das Mädchen aus dem Urwald". Das Buch schreibt Ernst v. Salomon nach Anne Day-Helvegs Roman von dem im Urwald aufgewachsenen weißen Mädchen, das von einer Expedition entdeckt und nach Europa zurückgebracht wird. Marion Michael spielt das Urwaldmädchen, Hardy Krüger den jungen Mann, der es zähmt und im doppelten Wortsinne „heimführt". Kamera: Willi Kuhle.
[1956]

In Paris inszeniert Rene Clement den von Jean Aurenche als Drehbuch bearbeiteten Emile Zola-Roman „L'Assomoir". Der Name der Zentralfigur Gervaise gibt dem Film den Titel. Die Rolle des Mädchens vom Lande, das im Elendsviertel von Paris zur Proletarierin wird und immer tiefer im Elend versinkt, spielt Maria Schell mit einer Intensität, die durchaus in den Stil der betont naturalistischen Regieführung paßt. In der Originalfassung verzichtet man auf die Synchronisierung der Hauptrolle, da das Französisch der Schell gut genug ist. Andere Hauptrollen: Francois Perier, Suzy Delair, Armand Mestral. Kamera: R. Juillard.
[1956]

Die Vergnügungssteuereinnahmen aus Filmvorführungen betragen im Bundesgebiet 150,9 Millionen, was dem Vorjahr gegenüber eine Erhöhung von 10,1 Millionen oder 7,2% bedeutet.
[1956]

Unter der Produktionsleitung von Victor Skutezky spielen John Mills, Cecil Parker, Jeremy Spenser und Dorothy Bromiley die Hauptrollen in dem Film "Wie herrlich, jung zu sein". Es handelt sich um die lustige Revolte der Schuljugend, der man der „Examensnot" wegen die Musikinstrumente konfisziert und den beliebten Lehrer entlassen hat, der aus seiner Klasse eine Art Jazzkapelle machte.
[1956]

In der von Samuel Taylor inszenierten "Monte-Carlo-Story" spielen Marlene Dietrich und Vittorio de Sica die Rollen von zwei Hochstaplern, die sich ineinander verlieben, nachdem sie sich vorher vergeblich zu betrügen versucht haben. In anderen Hauptrollen: Arthur O'Connell, Natalie Trundy und Mischa Auer. Kamera: Nino Cristiani.
[1956]

Als „Regisseuse" des Films Mitsou zeichnet Jacqueline Audry. Ein Roman von Colette bietet den Stoff für diesen sentimentalen Film, der im letzten Jahre des Ersten Weltkriegs in Paris spielt. Danielle Delorme spielt die Choristin, die zwar mit Hilfe ihres Protektors, eines von Fernand Gravey dargestellten Großindustriellen zum Star avanciert, aber doch das kleine Mädchen aus kleinen Kreisen bleibt, als sie sich in einen vornehmen jungen Offizier (Francois Guerin) verliebt, ihn aber des Standesunterschieds wegen nicht heiraten kann.
[1956]

In dem von Georg Tressler inszenierten Union-Film "Die Halbstarken" spielen Horst Buchholz, Karin Baal, Viktoria v. Ballasko die Hauptrollen. Das Buch von Willi Tremper handelt von den Gangsterallüren eines jungen Menschen, der schließlich doch zur Vernunft kommt. Kamera: Heinz Pehlke.
[1956]

Unter der Regie von Otto Preminger spielt die Negersängerin Dorothy Dandridge die Titelrolle in dem großen Opernfilm "Carmen-Jones", einer modernisierten und in das Milieu der Südstaaten übertragenen Fassung des Carmen-Themas. In den anderen Hauptrollen: Harry Belafonte, Joe Adams, Olga James. Die musikalische Bearbeitung bedient sich ausschließlich einiger Motive aus Bizets Oper.
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Ein psychologisch fundierter Kriminalstoff ist der von Julien Duvivier inszenierte Film "Die Zeit der Mörder" mit Jean Gabin in der Hauptrolle.
[1956]

In dem von Henry King inszenierten Centfox-Film "Alle Herrlichkeit auf Erden", einer im chinesischen Milieu spielenden Liebesgeschichte, sind die Hauptrollen mit Jennifer Jones und William Holden besetzt.
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Unter der Regie von Mark Robson spielen Humphrey Bogart, Rod Steiger, Jan Sterlin, Mike Lane und der frühere Boxweltmeister Max Baer die Hauptrollen in dem Columbia-Film "Schmutziger Lorbeer". Dem Stoff liegt ein Roman von Bud Schulberg zugrunde, der die Auswüchse schäbigen Managertums in der Welt der Berufsboxer geißelt.
[1956]

Nach seinem Roman Trommelfeuerin Karelien schreibt und inszeniert Vaino Linna das Drehbuch für den von Edvin Laine inszenierten Film "Der Unbekannte Soldat". Dieser von der finnischen Firma Suomen Filmiteollisuus hergestellte Film gibt ein realistisches Bild von den Schrecken des finnisch-russischen Krieges. Hauptdarsteller: Kosti Klemelä, Jussi Jurkka, Matti Ranin, Heikki Savolai-nen. Eine besondere Bedeutung gewinnt der Film dadurch, daß Jan Sibelius die Musik geschrieben hat.
[1956]
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Filme aus dem Jahr 1956

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  • BUS STOP
    Centfox. Regie: Joshua Logan. Buch: George Axelrod (nach W. Inge). Darsteller: Marilyn Monroe, Don Murray, Arthur O'Connell, Betty Field. Kamera: Milton Krasner. - Ein Stoff, den sich die Monroe selbst aussuchte, weil sie mit Recht von den Möglichkeiten gereizt wurde, die ihrem Komikertalent durch die Parodie einer fünftklassigen Tingeltangel- „Chanteuse" geboten waren. In seiner ersten großen Rolle spielt Murray den bärenstarken Cowboy, der in seinem ersten Erlebnis lernt, daß man Mädchen nicht mit dem Lasso fangen kann, es sei denn, daß der Bizeps auch an den Herzmuskel appelliert.
    [1956]

  • DAS GÄNSEBLÜMCHEN WIRD ENTBLÄTTERT (>M'lle Striptease<)
    Hoche. Regie: Marc Allegret. Buch: W. Benjamin, Roger Vadim. Hauptdarsteller: Brigitte Bardot, Daniel Gelin, Robert Hirsch, Nadine Tallier, Mischa Auer. Kamera: L.Page. Ein im wesentlichen durch „Fleischbeschau" und groteskkomische Verwicklungen wirksames Lustspiel von einer Offizierstochter, die aus der Provinz nach Paris verschlagen, in eine „Striptease"-Konkurrenz gerät und schließlich den jungen Journalisten heiratet, der sie zunächst für eine Betrügerin und ein Flittchen gehalten hat.
    [1956]

  • DER HAUPTMANN VON KÖPENICK
    Real. Regie: Helmut Käutner. Buch: Carl Zuckmayer. Hauptdarsteller: Heinz Rühmann, Hannelore Schroth, Martin Held, Erich Schellow, Willy A. Kleinau, Ilse Fürstenberg, Walter Giller, Maria Sebaldt, Bum Krüger, Hubert v. Meyerinck. Musik: Bernhard Eichhorn. Kamera: Albert Benitz. Bauten: Herbert Kirchhoff. - In enger Anlehnung an Zuckmayers Bühnenstück ist hier die berühmte Geschichte des Schusters, der durch die Magie der Uniform seine Mitwelt ins Boxhorn jagt, zu einem der bedeutendsten Filme der Nachkriegszeit gestaltet.
    [1956]

  • DER KÖNIG UND ICH (>The King and I<)
    Centfox. Regie: Walter Lang. Buch: Ernest Lehman (nach Marg. Landon). Darsteller: Deborah Kerr, Yul Brynner, Rita Moreno, Martin Benson, Terry Saunders, Rex Thompson, Carlos Rivas. Musik und Texte: Richard Rogers und Oscar Hammerstein. Kamera: Leon Shamroy. - Die berühmte und oft verfilmte Geschichte von der englischen Gouvernante, die zum Hofe des Königs von Siam engagiert wird, um seinen zahlreichen Kindern (und ihm selbst!) Manieren beizubringen. Ein Operettenfilm größten Stils, beachtlich durch die humorige Eindringlichkeit, mit der Brynner den naiven Bildungsdrang des glatzköpfigen Königs gestaltet.
    [1956]

  • DER MANN DER ZUVIEL WUSSTE (>The man who knew too much<)
    Paramount. Regie: Alfred Hitchcock. Buch: J. M. Hayes. Darsteller: James Stewart, Doris Day, Bernard Miles, Daniel Gelin, Ralph Truman. Kamera: Robert Burks. - Ein historisch dadurch besonders interessanter Film, daß die Pointe dieses „Thrillers" - die Erschießung eines in London zu Gast befindlichen Balkan-Ministers während eines Pauken-Einsatzes in einem Galakonzert in der Albert Hall - schon ein Vierteljahrhundert früher, also in einem von Hitchcocks ersten Tonfilmen verwandt wurde. Der Film ist auch für den im wahren Wortsinne farbenprächtigen Hintergrund des Araberviertels von Marrakesch bemerkenswert. Der Schuß auf den Minister geht natürlich fehl, und die Spannung wird dadurch gesteigert, daß einem amerikanischen Ehepaar, das unversehens in diese Mordaffaire verwickelt ist, das Kind entführt wird.
    [1956]

  • DER MANN IM GRAUEN FLANELL
    Centfox. Buch und Regie: Nunnaly Johnson. Hauptdarsteller: Gregory Peck, Jennifer Jones, Frederic March. - Dieser Cinemascope Farbfilm hat nicht nur in seiner äußeren Aufmachung großen Stil, er gilt auch als eine repräsentative Darstellung des Durchschnitts-Amerikaners in einer etwas gehobenen Stellung. Peck spielt diese Rolle, während der Konzernchef, als die repräsentative Verkörperung des ehrgeizigen Generaldirektor-Typs gedacht, von March dargestellt ist.
    [1956]

  • DER MOHR VON VENEDIG (>Othello<)
    Russenfilm. Regie: Sergej Jutkewitsch.Hauptdarsteller: Sergej Bondarschuk, Irina Skobet-sewa, A. Popow. - Eine ziemlich textgetreue und doch dank der geschickten Betonung des nautischen Milieus recht filmische Bearbeitung des Shakespeareschen Dramas.
    [1956]

  • DER ROTE BALLON (>Le ballon rouge<)
    Films Montsouris. Regie und Buch: Albert Lamorisse. Hauptdarsteller: Pascal Lamorisse. Kamera: Edmond Sechan. - Daß unter hunderten von hier rubrizierten „abendfüllenden" Werken auch dieser Kurzfilm (Laufzeit 36 Minuten) Erwähnung findet, ist ebenso ungewöhnlich wie die Qualität dieses (mit zahlreichen wohlverdienten Preisen ausgezeichneten) kleinen Films. Es handelt sich um einen „magischen" Ballon, der seinem kleinen Herrn auf Schritt und Tritt durch die Straßen von Paris folgt. Ein bezaubernd verspieltes Kunstwerk.
    [1956]

  • DER TEUFELSKREIS
    Defa. Regie: Carl Baihaus. Buch: C. Baihaus (nach dem Bühnenstück von Hedda Zinner). Hauptdarsteller: Jochen Brockmann, Kurt Steingraf, Erika Dunckelmann, Horst Naumann. Kamera: Hans Hauptmann. - Eine dramatische Gestaltung des Reichstagsbrand-Prozesses von 1933, dessen sonst erschütternde Wirkung leider durch eine in einem solchen Werk deplazierte parteipolitische Polemik gestört wird.
    [1956]

  • DIE EHE DES DR. MED. DANWITZ
    Real. Regie: Arthur Maria Rabenalt. Buch: Michael Mansfeld. Hauptdarsteller: Marianne Koch, Karlheinz Böhm, Heidemarie Hatheyer, Paul Dahlke, Maximilian Schell, Renate Mannhardt, Mathias Wieman. Kamera: Albert Benitz. - Ein Tendenzfilm gegen die Unterbezahlung junger Assistenzärzte. Als seine junge Frau ein Kind erwartet, kommt ein Assistenzarzt angesichts seiner nun noch verschlimmerten Geldsorgen in die begreifliche Versuchung, einer wohlhabenden, aber in zerrütterter Ehe lebenden Frau den erbetenen Eingriff zu machen. Er kann das schließlich doch nicht mit seinem ärztlichen Gewissen vereinbaren. Ein anderer Assistenzarzt macht den Eingriff mit dem tragischen Resultat, daß nicht nur ein Menschenleben, sondern auch eine hoffnungsvolle Laufbahn vernichtet wird.
    [1956]

  • DIE HEILIGE JOHANNA
    United Artists. Regie: Otto Preminger. Buch: Graham Greene (nach Bernard Shaw). Hauptdarsteller: Jean Seberg, Richard Widmark, Adolf Wohlbrück, Sir John Gilgud, Richard Todd, Felix Aylmer. Kamera: GeorgesPerinal.  - Shaws Epilog ist als Traumszene des (vertrottelt gezeichneten) Dauphin an den Anfang von Greenes Bearbeitung gesetzt, so daß die Geschichte von Johannas Auftritt, Sieg und Opfertod wie in einer Rahmenhandlung abläuft. Für die Seberg, eine sehr junge amerikanische Schauspielerin, ist es ihre erste Filmrolle.
    [1956]

  • DIE TRAPP-FAMILIE
    Divina-Gloria. Regie: Wolfgang Liebeneiner. Buch: Georg Hurdalek. Hauptdarsteller: Ruth Leuwerik, Hans Holt, Maria Holst, Friedrich Domin, Hilde v. Stolz, Liesl Karlstadt, Josef Meinrad. Musik: Franz Grothe. Kamera: Werner Krien. Die Geschichte von der Klosternovizin, die dem verwitweten Baron Trapp zur Betreuung seiner sieben Kinder aufs Schloß geschickt wird, ihn schließlich heiratet und nach dem Anschluß Österreich verläßt und die Sangesfreude der Kinder auf einer amerikanischen Konzert-Tourne für den Lebensunterhalt der Familie organisiert. Dieses wahre Erlebnis ist von Liebeneiner zu einem sehr unterhaltsamen (und nirgends kitschigem) Film verarbeitet worden.
    [1956]

  • ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA
    Georg Witt-Schorcht. Regie: Kurt Hoff mann. Buch: Hugo Härtung. Hauptdarsteller: Liselotte Pulver, Gunnar Möller, Vera Frydtberg, Gustav Knuth, Rudolf Vogel, Hintz Fabricius, Adrienne Gessner, Margit Symo. Musik: Franz Grothe. Kamera: Richard Angst. Die freundlich romantische Liebesgeschichte eines kleinen Ungarnmädels und eines deutschen Studenten bietet den Stoff für diesen liebenswerten Film, in dem auch der Hintergrund der schönen Landschaft eine Rolle spielt.
    [1956]

  • KITTY UND DIE GROSSE WELT
    Rhombus. Regie: Alfred Weidenmann. Buch: Herbert Reinecker (nach S. Donaths Theaterstück und dem Manuskript von Emil Burri und J. M. Simmel) Hauptdarsteller: Romy Schneider, Karlheinz Böhm, O. E. Hasse, Ernst Schröder, Paul Dahlke, Alice Treff, Ina Peters. Kamera: Helmut Ashley. - Ein Remake des 17 Jahre vorher hergestellten ersten Käutnerfilms von der kleinen Maniküre, die einem jungen Journalisten zu seinem „Knüller" bei dem zur Weltkonferenz erschienen englischen Außenminister verhilft.
    [1956]

  • KRIEG UND FRIEDEN (>War and Peace<)
    Paramount. Regie: King Vidor. Buch: Bridget Boland, Robert Westerby. (nach Leo Tolstoi). Hauptdarsteller: Audrey Hepburn, Henry Fonda, Mel Ferrer, Vittorio Gassman, Oskar Homolka, John Mills, Herbert Lom, Anita Ekberg. Kamera: Jack Cardiff. - Tolstois großer Roman vom Rußland der napoleonischen Epoche kommt hier in einem entsprechend riesigen Ausmaß zu seiner filmischen Gestaltung.
    [1956]

  • LOLA MONTEZ
    Union. Regie: Max Ophüls. Buch: F. Geiger, A. Wademant, Max Ophüls. Hauptdarsteller: Martine Carol, Peter Ustinov, Adolf Wohlbrück, Ivan Desny, Will Quadflieg, Oskar Werner, Werner Finck, Gustav Waldau. Musik: Georges Auric. Kamera: C. Matras. Die Liebesgeschichte der Mätresse des Bayernkönigs ist oft verfilmt worden, aber nie in so riesengroßem Stil wie hier. Trotzdem wurde der Film ein Mißerfolg, aber er ist filmhistorisch bemerkenswert, nicht nur wegen der etwas überspitzten Rückblendungs- und Schnitt-Technik (die vermutlich den Mißerfolg verschuldete), sondern vor allem, weil es sich hier um das letzte Werk eines sehr bedeutenden Regisseurs handelt.
    [1956]

  • MEIN VATER, DER SCHAUSPIELER
    CCC. Regie: Robert Siodmak. Buch: Gina Falckenberg (nach einer Filmnovelle von Hans Grimm). Hauptdarsteller: O. W. Fischer, Hilde Krahl, Oliver Grimm, Peter Capell, Susanne v. Almassy. Musik: Werner Eisbrenner. Kamera: Kurt Hasse. - Das Thema der beruflichen und menschlichen Reibungen in der Ehe eines Schauspielerpaares wird hier dadurch zu starken dramatischen Spannungen gespitzt, daß die alternde Frau ihren sinkenden künstlerischen Nimbus in einer nur zu berechtigten Eifersucht abreagiert. Erst die Tragik ihres Todes bringt den Mann dazu, sich als Künstler sowie als Mensch wieder zu finden und in der Sorge für seinen kleinen Sohn seine Pflicht zu erkennen.
    [1956]

  • MOBY DICK
    Warner. Regie: John Huston. Buch: J. Huston (nach Herman Melville). Darsteller: Gregory Peck, Richard Basehart, Leo Genn, Orson Welles, Bernard Miles, Friedrich Ledebur, James Robertson Justice. - Ein nicht nur farbtechnisch und durch die meisterlichen Sturmszenen und Modellaufnahmen des aus Werkstoff gefertigten Riesenwaalfischs sehr beachtlicher Film, in dem weit mehr gelungen ist als die Darstellung der mörderischen Jagd nach dem Riesenfisch. Darüber hinaus ist es Huston gelungen, durch die Führung seiner Darsteller einen Stil und eine Atmosphäre zu schaffen, in welcher der tiefere Sinn des Melvilleschen Romans, also der Konflikt zwischen Gut und Böse und die Hoffnungslosigkeit hoffärtiger Rachsucht, zu bildhaftem Ausdruck kommt.
    [1956]

  • PANZERSCHIFF GRAF SPEE (>The Battle of the River Plate<)
    Powell & Pressburger. Regie: Michael Powell. Buch: Emeric Pressburger. Darsteller: John Gregson, Anthony Quayle, Peter Finch, Ian Hunter, Bernard Lee. - Die in den ersten Monaten des 2. Weltkriegs ausgefochtene Seeschlacht, in der drei britische Kreuzer das schon durch Massenversenkung alliierter Tonnage berühmte Panzerschiff in den Hafen von Montevideo zwingen. Das Spannungsmoment ergibt sich aus den diplomatischen Verhandlungen über den Auslaufzwang aus dem neutralen Hafen, aber der Hauptwert des Films liegt in der meisterhaften Gestaltung der Seeschlacht; beachtlich ist auch die ungemein sympathische Darstellung des deutschen Kapitäns Langsdorff.
    [1956]

  • REGINE
    NDF - Europa. Regie: Harald Braun. Buch: Erika Mann. Juliane Kay und Jakob Geis. Hauptdarsteller: Johanna Matz, Horst Buchholz, Viktor Staal, Käthe Dorsch, Rudolf Forster, Gustav Knuth. Kamera: Helmut Ashley. Bauten: Robert Herlth. - Ein junger Industrie-Führer hat sich in die frische Natürlichkeit eines Mädchens aus „kleinen Kreisen" verliebt und heiratet sie trotz der Warnung seiner vornehmen Familie. Leider sieht es dann fast so aus, als ob die Herrschaften recht behalten sollten, denn das junge Mädchen kann sich noch nicht recht ihren veränderten Lebensumständen anpassen, und erst nach einer fast tragischen Verwicklung finden die beiden Menschen sich in echter Verbundenheit zusammen.
    [1956]

  • SCHWERE JUNGEN - LEICHTE MADCHEN (>Guys and Dolls<)
    Sam Goldwyn. Regie: J. L. Mankiewicz. Buch (nach Dämon Runyon): J. Swerling, A. Burrows. Darsteller: Marlon Brando, Jean Simmons, Frank Sinatra, Vivian Blaine. Musik: Frank Loesser. Kamera: Harry Stradling. Ausstattung: Oliver Smith, Irene Sharaff. Choreographie: Michael Kidd. - Eine Ausstattungs-Operette allergrößten Stils mit dem Handlungskern eines „schweren Jungen", der sich in ein Mädchen von der Heilsarmee verliebt und sie zum guten Ende, (selber moralisch geläutert) heiratet, nachdem er sie ursprünglich nur verführt hatte, um eine Wette zu gewinnen. Der Film hat trotzdem hohes Niveau, und zwar nicht nur wegen seiner hervorragenden Ausstattung und Besetzung, sondern vor allem weil dank der witzigen Ironisierung der New Yorker „Unterwelt" und ihrer sympathisch dargestellten Typen die Verbindung mit der Heilsarmee nie verletztend wirkt.
    [1956]

  • TRAPEZ (>Trapez<)
    Hecht-Lancaster. Regie: Carol Reed. Buch: Wolf Mankowitz. Darsteller: Burt Lancaster, Gina Lollobrigida, Tony Curtis, Katy Jurado. Kamera: Robert Krasker. - Ein Zirkusfilm mit dem üblichen Dreiecksthema der Frau zwischen den beiden Akrobaten. Lancaster spielt die Rolle des Älteren, der - selbst schon einmal bei dem Versuch des „Triple-Salto" abgestürzt - seine Lebensaufgabe darin sieht, den Jungen für diese Meisterleistung zu trainieren. Die im Pariser Cirque d' Hiver gedrehten Zirkus-Szenen sind kameratechnisch sehr gelungen.
    [1956]

  • VOR SONNENUNTERGANG
    CCC - Schorcht. Regie: Gottfried Reinhardt. Buch: Jochen Huth (nach Gerhart Hauptmann). Hauptdarsteller: Hans Albers, Annemarie Düringer, Hans Nielsen, Barbara Rütting, Karlheinz Böhm, Martin Held, Hannelore Schroth, Johanna Hofer, Claus Biederstaedt. Kamera: Kurt Hasse. - Ein durch die Liebe eines alternden Mannes für ein junges Mädchen ausgelöster Familienkonflikt. Während in der früheren Verfilmung des Hauptmann-Stücks (unter dem Titel „Der Herrscher" und mit Jannings in der Titelrolle) das Führerprinzip betont wurde, ist hier der Akzent auf den menschlichen Konflikt des in zeitgenössisches Milieu übertragenen Stoffes gelegt.
    [1956]

  • ZWISCHEN ZEIT UND EWIGKEIT
    Neue Terra. Regie: Arthur Maria Rabenalt. Buch: Robert Thoeren. Hauptdarsteller: Lilli Palmer, Carlos Thompson, Willy Birgel, Ellen Schwiers, Robert Lindner, Peter Capell. Musik: Bert Grund. Kamera: Georg Bruckbauer. Die junge Frau eines berühmten Arztes weiß, daß sie an einer auch operativ nicht mehr zu heilenden Gehirnkrankheit leidet, und genießt an einem südlichen Meeresstrand ein letztes Liebesglück, mit einem unkomplizierten jungen Fischer.
    [1956]

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