Über die Filmkameratechnik :
Aug. 2011 - Es wurde richtg "gedreht" - auf 35mm Farbfilm.
Der aufgeklärte Fernsehmensch denkt doch, daß die moderne Kamera-Technik den uralten "Zelluloid-Kram" längst überholt hat. Doch dem ist nicht so. Der Film hat auch in 2011 immer noch ein paar Vorteile bzw. Alleinstellungsmerkmale, die mit den modernsten elektronischen Studiokameras so (noch) nicht zu erhalten sind. Jedenfalls sagen das der Produzent und auch der Regisseur.
Und so richtig "gedreht" wird auch nicht mehr, die Kamera ist ein elektrisches und nahezu vollelektronisches Wunderwerk. Dazu ist sie absolut lautlos und es sind mehrere LCD Monitoren zur sofortigen Überwachung des Blickfeldes und der jeweiligen Einstellung angeschlossen.
Das Aufnahmebild wird elektronisch abgenommen und zusätzlich auf einer Festplatten-Recordereinheit abgespeichert, sodaß sich der Regisseur und die anderen Beteiligten jeden "Take" sofort und auch mehrmals auf größeren TFT-Monitoren ansehen können.
Für alle Eventualitäten gab es sogar 2 von diesen teuren Film-Kameras.
Als relativer Neuling bei den 35mm Werbefilmproduktionen hat sich mir noch nicht erschlossen, warum manche Szenen mit gleich zwei dieser teuren und aufwendigen 35mm Filmkameras mit nur ganz leicht voneinander abweichenden Positionen und Einstellungen gedreht wurden.
Es wird aber sicher einen Grund geben.
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Jedenfalls sind sie schwer, diese Filmkameras
Die Arricams können vom Gewicht unseren vier Studiokameras zwar nicht das Wasser reichen, denn die haben jede mit Stativ deutlich über 130 Kilo, die Vinten Pumpe hat bereits 85 Kilo und die Fese KCM 125 nochmal 45 Kilo mit Objektiv, doch auch die 20 Kilo der Arricam mit Zubehör wollen geschleppt und gebuckelt werden.
Aber auch dort ist bei längeren Szenen ein Stativ angebracht und erleichtert die Arbeit ungemein.
Kameramann und Regisseur und auch der Rest der Mannschaft kann live mitschaun, was durch die Linse kommt.
Das war ja damals vor langer langer Zeit der tief sitzende KO-Schlag für die Götter in weiß. Bis zu den ersten (elektronischen) Fernsehkameras konnte alleine der Kameramann sehen, was da auf dem Film wirklich gelandet ist.
Mit den Fernsehkameras und der jetzt fast unendlichen Anzahl von Live-Monitoren konnte "das ganz drum herum stehende Volk" live mitansehen (und somit kontrollieren), ob der Kameramann sein Handwerk beherrschte oder nur wild "am Schwenken" war.
Die Livebilder beider Kameras wurden beim Drehen zusätzlich auf Festplattenrecordern aufgezeichent und sowol dort auf den kleinen Kontrollmonitoren dem Operator angezeigt als auch bei der sofortigen Kontrolle auf den beiden größeren LCD Schirmen dem Regisseur und dem Beleuchter vorgeführt.
Man sieht auch, daß die Kameras ein deutlich größeres Bild im Monitor anzeigen als es später wirklich aufgezeichnet bzw. gefilmt wird.
Wichtig für das Verständnis dieser Technik ist zur Zeit, daß der Film (zur Zeit in 2011) immer noch höher auflöst, sowohl bei den Farben wie auch bei Kontrast und Körnung. Unsere 4 alten PAL-Farbfernsehkameras könnten und konnten da überhaupt nicht mithalten. Laut dem Filmteam ist auch im Jahr 2011 noch keine elektronische Kamera so gut wie das aktuelle Filmmaterial, es ist einfach nur billiger.
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