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Im April 2015 waren wir beim SWR im Studio Baden Baden

von Gert Redlich im Juni 2017 - Dort in dem großen SWR Studio1 wurden einige Studio-Szenen des Fernsehfilms über den bekannten Frankfurter Staatsanwalt Fritz Bauer aus 1960 gedreht. Titel : "Der General".

Der damalige Hauptakteur Fritz Bauer hatte es sich als unbe- stechlicher Staatsanwalt zur Aufgabe gemacht, offensichtlich vergangen geglaubtes Unrecht doch wieder aufzuspüren und dann eben hier bei uns zur Anklage zu bringen.

Sein Ziel war es, den für ihn extrem verantwortlichen NS-Haupt- täter Adolf Eichman irgendwie aufzuspüren und dingfest zu machen. Daß er dabei im - immer noch verfilzten und - teilweise paralysierten Nachkriegsdeutschland keine Freunde gewinnen konnte, wurde in dem Film-Dreh deutlich herausgestellt.

Eine der Schlüsselszenen war die Diskussion im Fernsehfrüh- schoppen von Werner Höfer im damaligen WDR-Studio in Köln etwa um 1960, eine damals sehr bekannte und erfolgreiche und recht lang andauernde Sonntags-Mittags-Sendung.
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Die Studio- Athmosphäre von 1960 simulieren

Die nachgestellte kleine Bildregie, aber nicht wirklich echt
die Kameras schon besser

In den 1960er Jahren stand die verfügbare Technik noch im Vordergrund jeder Fernsehsendung oder Produktion. Die Fernsehmacher waren unbedingt auf die funktionierende Technik angewiesen. Nichts klappte so richtig auf Anhieb und fast überall musste nachgebessert werden.

Die alten schwarz weißen FESE Röhren-Kameras waren zwar damals nahezu neu und auch supermodern, doch mit über 50 Röhren alleine in der Kamera und einer sehr wärmeempfindlichen Aufnahmeröhre (dem Super-Orthicon) unten in der Kamera quer gelegen samt notwendiger Heizung gab es viel zu oft Probleme. Und  im Studio brauchte man damals ganz viel Licht, um vernünftige Bilder senden zu können. Schon die irrtümliche "Beleuchtung" einer Kamera - anstelle der Bühne oder des Podiums - mit einem großen 5 KW Scheinwerfer brachte den Bildingenieur zum Rasen oder zur Verzweiflung.

Deshalb hatten die meisten - also die großen Studios immer 4 Kameras, damit am Ende noch 2 sendefähig verfügbar waren.
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Wir Betreuer dieser historischen Technik haben uns mit Rat und Tat bemüht,

den damaligen Studiobetrieb so authentisch wie möglich nachzustellen. Nicht alles hatte geklappt, zum Beispiel die Kleidung der damals hochangesehenen Kamermänner und auch der Kamera-Assistenten, die ja die roten Kabel tragen "durften", waren wirklich echt. Fernseh-Kameramänner waren immer noch die Götter im Anzug - aber bereits mit deutlich abklingender Wertigkeit.

Sehr oft wird die einzelne Kamera von hinten zu sehen sein und dort wäre ja das Monitor-Bild des aktuellen Objektivs zu sehen. Doch diese Technik hat schon lange ihren "Röhren-Geist" ausgehaucht und ist nur mit extremem Aufwand wieder zu reaktivieren. Heute müssen wir uns mit LCD Displays oder anderen Tricks helfen. Das damas wichtige rote "Auf Sendung" Lämpchen bekommen wir gerade noch zum Leuchten.

Mit dieser kleinen angeklebten Kamera
erzeugen wir das simulierte Studiobild

Diese Kameras "arbeiteten" in manchen "Anstalten" bis 1970

Obwohl ja bei uns hier im August 1967 die Farbe "eingeläutet" wurde, haben die kleineren Anstalten (aus Kostengründen) noch ganz viel in schwarz weiß zum Bildschirm der Zuschauer geschickt. Diese Kameras sind etwa von 1958 bis teilweise 1970 in Betrieb gewesen.

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Mit weiteren "Kleinigkeiten" ausgeholfen

In der "Höferschen" Runde hatte damals bereits jeder der 6 oder 8 Teilnehmer "sein" Mikrofon und damals bereits ein gutes Kondensator-Mikrofon. Wegen der guten Verständlichkeit, und das war überhaupt noch nicht normal, hatte diese Runde eine solchen Erfolg. Wir haben bei uns in der Museumswerkstatt 6 exakt gleiche Mikrofone getürkt und das kam gut an. Übrigens stammen die sechs gleichen aber leeren Mikrofonkörper wirklich von Kondensatormikrofonen von Schoeps aus Karlsruhe.
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Es fehlten damals noch ein paar wichtige Geräte

Zu jeder dieser vier Kameras gehörte "natürlich" immer die Kamera- Kontrolleinheit hinter dem Vorhang, also das Steuerteil, mit dem der Bildingenieur die Helligkeiten und Kontraste der einzelnen Kameras untereinander abgleichen "mußte". Je nach dem durch das Objektiv anvisierten Objekt war ja jede Kamera unterschiedlich hell und der Zuschauer wäre bei einer Überblendung mit sehr unnatürlichen Übergängen konfrontiert worden. So saß vor jedem dieser sogenannten Kamera-Koffer ein Technik-Mitarbeiter und regelte die Werte kontinuierlich auf den Sollwert ein.

Bei diesem Dreh in Baden Baden wurden diese "Koffer" aber nicht angefordert, weil der Regiseur darauf keinen Wert legte.
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