Eigentlich ist diese TFT Teitschrift eine Überraschung.
Wir bekamen eine uns völlig unbekannte technische Zeitschrift "Telegraphen-Fernsprech- Funk- und Fernseh-Technik" aus dem Juni 1944 gespendet, in der wir veröffentlichte technische Artikel über das Fernsehen von 1943/44 vermuteten.
"Juni 1944" bedeutete jedoch, daß Stalingrad (im März 1943) über 1 Jahr vorbei war und die Russen bereits an der Oder standen. Die Amerikaner waren auch bereits an allen Ecken und Enden eingelandet und das Fernsehhen war eigentlich geheime Militärangelegenheit geworden.
Herausgeber war die "Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost".
Wer schaltet in solchen Zeiten noch Anzeigen, zumal die Auslieferung laut des Editorials der Funkschau/Funk-Technik bereits ab Mitte/Ende 1943 zu einem Glücksspiel geworden war?
Weiterhin war 1944 das Papier bereits so knapp geworden, daß andere Magazine zwangsmigriert wurden.
Anzeigen im Juni 1944
Wie wir wissen, konnten die allermeisten Firmen sowieso schon nicht mehr ungestört produzieren. Fast die gesamte Industrie war ja im Raum Berlin konzentriert und dort gab es mehrmals pro Woche Luftangriffe der Alliierten.
Dazu war das Rohmaterial, Metalle, Kunststoffe, sogar Holz, bereits so knapp geworden, daß auch die hergestellten Mengen gar nicht mehr ausreichten, im Gegenteil. Die gesamte Transportlogistik bröckelte von Tag zu Tag.
Für wen sind dann diese Anzeigen gedacht gewesen ? Gab es die, um "irgendjemandem" Normalität vorzugaukeln. Die Bevölkerung hatte schon lange gemerkt, daß man nicht mal mehr Nägel und Schrauben kaufen konnte. Alles war für den Kriegseinsatz requiriert worden.