Zum Auffrischen und Erinnern . . . .
. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.
Sie waren mal die Größten, aber es ist lange her.
Telefunken war 1903 auf persönliche Vermittlung des deutschen Kaisers Wilhelm II. von den beiden Konzernen AEG und Siemens & Halske "zwecks Beilegung der Patentstreitigkeiten und koordinierter Ausnutzung der Patentrechte" gegründet worden. Dabei ging es allerdings vorrangig um die gemeinsame Nutzung von Patentrechten, die die drahtlose Telegrafie und Telephonie betrafen.
Am 1. April 1908 übernahm Hans Bredow die geschäftliche Führung dieses gemeinsamen Tochterunternehmens. Er wechselte 1919 als Abteilungsleiter in das Reichspostministerium und avancierte bald zum Staatssekretär. Am 1.6.1926 wurde er zum Rundfunkkommissar ernannt.
Bereits ab 1926 zeigte die Reichspost Interesse auch an der Fernsehentwicklung. Beim Telegraphentechnischen Reichsamt bekam der Leiter der Abteilung für drahtlose Telegraphie und Sonderaufgaben (IV G), Dr. Banneitz, den Auftrag, sich in Zukunft "auch mit dem Fernsehen zu beschäftigen", um über den Entwicklungsstand auf dem laufenden zu bleiben und durch Anregung und regelmäßige Übertragung den Fortschritt zu fördern. Die erste Maßnahme des Referats bestand darin, den aus Ungarn nach Berlin gezogenen Wissenschaftler Demes von Mihály, dem eine militärische Nutzung seiner Arbeit vorschwebte, in die Forschungen miteinzubeziehen:
Am 11. Mai 1928 demonstrierte Demes von Mihály den Vertretern von Telefunken und anderen Interessenten die Kurzschlußübertragung eines 4 x 4 cm grossen Halbtonbildes. Dabei wurde das Bild in 900 Bildpunkte zerlegt und über 2,5 km Doppel-Fernsprechkabel geleitet. Auf der 5. Großen Rundfunkausstellung vom 31. 8. bis 9. 9. 1928 in Berlin konnte die Öffentlichkeit dann zwei verschiedene Fernsehsysteme "bewundern":
Das Mihálysche Fernseh-System "verblüffte durch seine Einfachheit und bewies, daß der bildhafte Eindruck eines Gesichts mit sehr geringen Mitteln wiedergegeben werden kann". Der Telefunken-Stand in der neuen Autohalle, auf dem der Karolus-Fernseher zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgeführt wurde, war so angelegt, "daß das Publikum an dem durch eine Glaswand abgeschlossenen Sender des Fernkinos und des Gleichlaufkinos vorbeigeführt wurde und danach den Fernseher im Betrieb beobachten konnte".
Diese Präsentation war zwar erfolgreich. Etwa 165.000 Besucher sahen die Geräte. Die Massenpresse äußerte sich enthusiastisch. Andererseits wurden viele in ihren großen Erwartungen maßlos enttäuscht - unter anderem Paul Nipkow. Bei Mihály war das Bild 4 x 4 cm groß und in 30 Zeilen aufgelöst, bei Karolus war das 8 x 10 cm große Bild in 96 Zeilen zerlegt und erlaubte eine Projektion auf eine Größe von 75 x 75 cm. Es gehörte viel Phantasie dazu, um zu erkennen, was darauf zu sehen war.
Der AEG, der späteren Mutter vonTelefunken, haben wir die magnetische Tonband- Aufzeichnungstechnik zu verdanken. Auch im Bereich Rundfunksender war die Firma Telefunken vor und nach dem zweiten Weltkrieg weltweit führend und lieferte sich mit RCA, Marconi und den anderen Amerikanern weltweite vertriebliche Gefechte.
Im Rundfunk-Studio Bereich konnte die AEG-Telefunken nach 1948 wieder ein bißchen an alte Größe von vor 1941 anknüpfen, im professionellen Fernsehbereich spielte sie keine so große Rolle mehr, eher bei den Fernsehsendern. Laut verschiedener Unterlagen war die AEG (oder Telefunken) frühzeitig aus der Bosch Fese AG ausgestiegen, als das Geld bzw. die Investition zu unsicher wurde.
Da kommt noch Genauerers.