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2013 - Das hatten wir noch nicht . . .

Die Coverseite der Broshüre

Wer hat sich 1984 schon Gedanken um Historie und "aufhebenswertes" Material gemacht. Wir Jungunternehmer waren mit dem eigenen Erfolg so beschäftigt, daß all dies an uns vorbei gegangen war. Fernsehen gabs einmal pro Woche - das waren die Nachrichten - und auch nur, wenn genügend Zeit da war.

In 2013 habe ich aber die 400 Kilo Papier und Videokassetten erhalten, in denen nicht nur sehr sehr viele ZDF Informationen drinnen waren. Da war viel mehr dabei, so auch dieses Heftchen von der "ARD-Konkurrenz".
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Der HR hat sich 1984 seine Geschichte zusammen gestellt . . .

Die Rückseite mit Fese Kameras

1984 gabs noch kein Internet mit dieser gigantischen Informationsfülle, es gab die HR Bücherei bzw. das hausinterne HR Archiv, das es übrigens heute noch gibt.
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Inzwischen haben wir die beiden Bücher des Gerhart Goebel "Der Deutsche Rundfunk" und "Das Fernsehen in Deutschland bis zum Jahre 1945" vollständig publiziert und können so Querverweise referenzieren und öfter auch Kleinigkeiten gerade rücken. Im Großen und Ganzen wurde früher sorgfältiger recherchiert als heute in unserer schnellebigen Zeit, denn was einmal gdruckt war, konnte man nicht mehr so einfach korrigieren.
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1924—1926

Bei der Aufteilung des Deutschen Reiches in Sendebezirke wählte die Post Frankfurt als Standort für einen der neun regionalen Sender aus. Da die öffentliche Hand sich jedoch außerstande sah, das Startkapital für eine Programm- gesellschaft aufzubringen, sprangen private Geldgeber ein. Die Ende 1923 unter maßgeblichem Einfluß von Carl Adolf Schleußner gegründete „Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG" begann am 1. April 1924 mit der Ausstrahlung eines regelmäßigen Programms. Es bot Vorträge, Konzerte, Nachrichten, Dichterlesungen und recht bald Klangexperimente und Außenübertragungen.

Ankündigung der ersten Sendungen in der Zeitschrift „Radio-Umschau"

Die Akquisition von Werbefunksendungen lag in der Hand der Reichspostreklame

Sendeantenne auf dem Frankfurter Postscheckamt 1924

Rundfunk-Mitbegründer Carl Adolf Schleußner

Innenansicht des ersten Frankfurter Studios

1926—1933

Die regionalen Rundfunksender mußten sich auf Geheiß der Post zur zentralen RRG (der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft) zusammenschließen und ihr eine Mehrheitsbeteiligung einräumen.

In die Programmüberwachung mit Zensurbefugnis teilten sich Reich und Länder unter Hinweis auf ihre Kulturhoheit. Unter diesen Vorzeichen gab es nur wenige politische Beiträge, allerdings in großer Zahl Experimente in musikalischen und literarischen Programmen. Nach einer Rundfunk„reform" 1932 enteignete der Staat alle Privataktionäre.

Die erste Tagung der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft am 26./27. Februar 1926. In der Mitte: Staatssekretär Hans Bredow

Ende 1930 war das neue Funkhaus an der Eschersheimer Landstraße fertiggestellt

1933—1939

Mit der Macht im Staat übernahmen die Nationalsozialisten 1933 auch automatisch die Macht im verstaatlichten Rundfunk. Propagandaminister Goebbels betrachtete den Rundfunk als „Führungsmittel" und unterwarf ihn strengen Anweisungen. Der Rundfunk sollte jederzeit als Propagandainstrument für die nationalsozialistische Innen- und Außenpolitik genutzt werden können. Deshalb blieb den als „Reichssendern" bezeichneten und als Filialen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft geführten regionalen Rundfunkorganisationen nur noch wenig Raum für eigenständige Programme.

Das Funkhaus am 11. November 1933, am Vorabend der Volksabstimmung zum Austritt des Reichs aus dem Völkerbund

Besuch von Propagandaminister Joseph Goebbels am 21. Juni 1933 (hinter ihm Intendant Walther Beumelburg)

Mit solchen Plakaten, mit Flugblättern und in Rundfunksendungen warb die nationalsozialistische Rundfunkführung um neue Radiohörer

Zur Vorbereitung eines Schauprozesses wurde der frühere künstlerische Leiter Hans Flesch (Mitte) im KZ festgehalten

1939-1945

In den ersten Monaten nach Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurden die Sender immer öfter zusammengeschaltet, um über das Geschehen an der Front zu berichten. Am 9. Juni 1940 begann schließlich das in Berlin zusammengestellte Einheitsprogramm des Großdeutschen Rundfunks, zu dem die regionalen Sender noch gelegentlich Beiträge liefern "durften". Regionalsendungen für das Frankfurter Sendegebiet gab es lediglich in den Vormittagsstunden. 1944 beschädigten Bombentreffer das Frankfurter Funkhaus erheblich. In vorsorglich beschlagnahmten Gebäuden von Bad Nauheim ging der Betrieb bis kurz vor Kriegsende notdürftig weiter.

Im „Wunschkonzert für die Wehrmacht" wirkten namhafte Künstler von Bühne und Film mit
Fanfaren kündigten die Rundfunksondermeldungen von den Kriegsschauplätzen an. Allerdings wurden sie nicht, wie dieses Propagandafoto vortäuscht, live gesendet, sondern von Schallplatten abgespielt

Mehrere Bombentreffer legten 1944 das Funkhaus an der Eschersheimer Landstraße in Schutt und Asche. Zeitweise hatten hier die Städtischen Bühnen Unterschlupf gefunden

1945-1948

Nach der Besetzung Deutschlands verboten die Alliierten den Betrieb aller Rundfunkeinrichtungen. In Hessen nahmen die Amerikaner den Wiederaufbau des Rundfunks in die Hand und eröffneten in den alten provisorischen Studios in Bad Nauheim am 1. Juni 1945 „Radio Frankfurt" als „Sender der Militärregierung". Ab Februar 1946 konnte die Arbeit wieder im Frankfurter Funkhaus aufgenommen werden.

Zum 1. Juni 1946 beriefen die Amerikaner Eberhard Beckmann zum Intendanten. Nach langwierigen politischen Diskussionen verabschiedete der Wiesbadener Landtag am 2. Oktober 1948 das „Gesetz über den Hessischen Rundfunk", das eine Anstalt des öffentlichen Rechts begründete.

Programmschema vom amerikanischen Militärsender „Radio Frankfurt"

Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Hans Bredow

Während einer Feierstunde am 28. Januar 1949 übergab die Militärregierung Radio Frankfurt in deutsche Hände. Der Vorsitzende des Rundfunkrats, Kurt Magnus (links), und Intendant Eberhard Beckmann mit der Lizenzurkunde

Quizsendungen wie „Heiß oder kalt" waren amerikanischen Shows nachempfunden

1948—1953

Der 1948 verabschiedete neue Mittelwellenplan brachte für alle Rundfunkanstalten der Westzonen große Schwierigkeiten mit sich. Dieses Problem lösten die Techniker mit dem Aufbau eines neuen Sendernetzes auf Ultrakurzwelle. Es ermöglichte die Einführung eines zweiten Hörfunkprogramms, das im hr am 15. Oktober 1950 begann. Im Verbund der seit Juni 1950 in der ARD zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten liefen die Vorbereitungen zur Einführung des Fernsehens an. Ende Mai 1953 wurden auch im Rhein-Main-Gebiet Fernsehsendungen ausgestrahlt. Am 7. November 1953 veranstaltete der hr seinen ersten Fernsehabend.

1950 erwarb der hr Gebäude und Gelände am Dornbusch, um hier neue Studios einzurichten

1949 diskutierten im Studio deutsche Verleger über die Situation des Buches und die geistige Situation der Zeit

Der Sender auf dem Großen Feldberg/Ts. ermöglichte den Empfang des Fernsehprogramms im Rhein-Main-Gebiet erstmals Ende Mai 1953

Bevor es ein fernsehtüchtiges Studio gab, produzierten Redakteure und Techniker ihre Filme mit Hilfe eines Übertragungswagens

Am 7. November 1953 kam vom hr die erste abendfüllende Fernsehsendung u.a. mit dem Quiz „Wer gegen wen"

1953-1962

Die zunehmende Verbreitung des Fernsehens rief Interessengruppen und Politiker auf den Plan, die privaten Rundfunk aufbauen wollten. Diesen Aktivitäten setzte das „Fernsehurteil" des Bundesverfassungsgerichts 1961 ein Ende. Daraufhin gründeten die Bundesländer das ebenfalls öffentlich-rechtlich organisierte Zweite Deutsche Fernsehen. Es startete am 1. April 1963. Seit 1. Mai 1961 hatte der hr zunächst allein, später gemeinsam mit den anderen Rundfunkanstalten der ARD ein zweites Fernsehprogramm ausgestrahlt. Bis Anfang der 60er Jahre blieb der Hörfunk jedoch das am weitesten verbreitete Massenmedium.

Onkel Otto, die Symbolfigur der Werbung im hr

Seit 1954 kündigte die ARD ihr Fernseh-Gemeinschaftsprogramm mit diesem Zeichen an

Am 1. Mai 1961 eröffnete Intendant Beckmann das zweite Fernsehprogramm für Hessen

Verleihung des Schleußner-Schüller-Preises an Walter Jens (zweiter von rechts) für sein Hörspiel „Ahasver" 1956

Die Fernsehsendung „Ein Platz für (wilde) Tiere" mit Bernhard Grzimek strahlte der hr zum erstenmal am 28. Oktober 1956 aus

1962—1972

In den 60er und 70er Jahren bauten die Rundfunkanstalten ihre Programmangebote aus. Zusätzlich zu den Fernsehprogrammen von ARD und ZDF begann beim hr am 5. Oktober 1964 das dritte Fernsehprogramm mit vor allem bildenden und kulturellen Sendungen. Seit dem 1. Juni 1964 gibt es auch im Hörfunk ein drittes Programm, zunächst mit Sendungen für Gastarbeiter in den Abendstunden. Daraus entwickelte sich „hr3 — die Servicewelle aus Frankfurt", die seit dem 23. April 1972 ganztägig ein buntes Musik- und Informationsprogramm besonders für die Autofahrer anbietet. Am 3. Januar 1962 starb
Eberhard Beckmann, der erste Intendant des hr. Seine Nachfolge trat Fernsehprogrammdirektor Werner Hess am 6. April 1962 an.

hr3 — Die Servicewelle aus Frankfurt" begann 1972 mit ihren Sendungen; sie stellt während der alljährlichen Urlaubsreisewellen ein Flugzeug in ihren Dienst

Werner Hess Intendant von 1962 bis 1981

Stationsdia für das Dritte Fernsehprogramm von 1964 bis 1982

Die Fernsehserie „Firma Hesselbach " unterhielt in den 60er Jahren viele Zuschauer

1972—1984

Anfang der 70er Jahre begann eine anhaltende rundfunkpolitische Diskussion über die Nutzung neuer Medientechniken. Daneben wirkten sich in dieser Zeit für die Rundfunkanstalten stagnierende Gebührenerträge durch die erreichte Vollversorgung der Haushalte mit Hörfunk und Fernsehen aus. Dennoch konnte der Rundfunk seine Programmleistungen ständig verbessern und auch neue Dienste wie Videotext erproben. Der hr baute sein drittes Fernsehprogramm, Hessen Drei, aus. Täglich bietet er nun seinen Hörern und Zuschauern fast 80 Stunden Programm. Im Herbst 1984 werden neben den bestehenden Studios in Kassel und Wiesbaden weitere Studios für Regionalprogramme eingerichtet: Radio Bergstraße in Bensheim und Radio Frankfurt.

Dritter Intendant des hr nach 1945 ist seit dem 5. April 1981 Wolf gang Lehr, langjähriger Justitiar des hr.

1972 bezog der hr in Kassel neue Studios für Hörfunk und Fernsehen, um die Berichterstattung aus Nordhessen zu verbessern

Wolf gang Lehr Intendant seit 1981

Mit seinem mobilen Ausstellungsraum war der hr 1983 auf der „Nordhessenschau " in Eschwege vertreten

Der Fernseh-Dienst „Videotext" wird seit 1980 von ARD und ZDF erprobt

Impressum - März 1984

Hessischer Rundfunk Öffentlichkeitsarbeit
6000 Frankfurt am Main 1 Bertramstraße 8
Redaktion: Publizistik in Zusammenarbeit mit Archivwesen/Hist .Archiv und Deutschem Rundfunkarchiv
Fotos: Bethke, Bohnacker, Zollna u.a.

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