Diese Kameras beladen Sie nicht mit Tonaufnahmeaggregaten. Deswegen müssen Ihre Filme aber nicht stumm bleiben. Wenn Sie die vorführfertigen Filme mit einer Magnetspur versehen lassen (Ihr Fotohändler macht das für Sie, und das sieht dann so aus), können Sie mit dem entsprechend ausgestatteten Projektor nachher in aller Ruhe Musik, Geräusche und all das synchron auf den Film bringen, was zu Ihren Bildern zu sagen ist.

Alle wichtigen Kamerafunktionen sind automatisiert. Mit der dreistufigen Einzelbildautomatik für extreme Zeitraffungen bieten zwei dieser Nizo-Kameras eine Einrichtung, die in ihrer Klasse selten ist und die - ähnlich wie die besondere Vorbereitung der Kameras auf Schwachlicht- (XL-) Aufnahmen - Spielraum für ungewöhnliche filmische Experimente läßt. Das alles steckt in handflächenkleinen Flugzeugmetallgehäusen, deren auf Ordnung bedachtes Design dem Filmer hilft, auf Anhieb die Übersicht zu gewinnen und zu behalten.
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Sie sehen es ihnen an: Nizo Kameras aus dieser Reihe sind besonders kompakt. Trotz des (bei Super-8-Kameras sonst keineswegs selbstverständlichen) Ganzmetallgehäuses wiegen sie nur rund 800 Gramm, die ausgezeichnet in der Hand liegen. Gleich, ob Sie die Kamera links- oder rechtshändig führen: Ihr Zeigefinger erreicht mühelos die breite Taste für die elektromagnetische Sanft-Auslösung des Laufwerks. Dabei drückt die Kamera weder nach vorne, noch nach hinten.

Sie fassen sie genau im Schwerpunkt, der durch die Batterien im Handgriff betont wird. Gegebenenfalls kommt die Nizo Kamera auch ohne das Stativ aus, weil sie sicher auf ihrem Handgriff steht. Die Bedienungselemente sind auf nur einer Gehäuseseite angeordnet, so daß Sie die Einstellungen vor der Aufnahme mit einem Blick kontrollieren können. Mit den griffigen Elementen werden auch klamme, steife Finger fertig.

Selbstverständlich können Sie - zumal für einen Trickfilm - die Einzelbilder auch von Hand schalten. Die Nizo bietet neben einem Schraubgewinde für den Anschluß eines Drahtauslösers eine Buchse für den Stecker des elektromagnetischen Fernauslösers. Dieses kleine Zubehör gibt Ihnen auf einer Trommel mit Auslösetaste zehn Meter Steuerlitze in die Hand, über die Sie die Einzelbilder schalten, aber natürlich auch das Laufwerk in allen Frequenzen starten können. Mit dem Auslöser in der Hand kommen Sie auch selbst einmal ins Bild und bestimmen genau Start und Ende der Szene.

Das Gewinde im Handgriffsockel der Kamera kann die Schraube des Braun Schulterstativs aufnehmen. Mit den Maßen 17x3,5 cm paßt es in jede Tasche, auf jeden Fall aber in das Vorfach der Kameratasche. Zur Aktion läßt sich das Braun Schulterstativ bis zu 26 cm ausziehen. Die Kamerahaltung wird zusätzlich stabilisiert, wenn Sie das Stativ an die Schulter ziehen.
Wichtigstes Zubehör ist die Bereitschaftstasche, die für alle drei Nizo Kameras so entwickelt wurde, daß sie optimalen Schutz bietet, ohne Sie andererseits durch Ecken oder Kanten zu belästigen.
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Mit diesem Schalter der eingebauten Einzelbildautomatik können Sie die Nizo auf Filmbildern zaubern lassen. Automatisch. Die drei Schalterstellungen schaffen dreifache Zeitraffung mit 5 B/s, achtzehnfache mit 1 B/s und neunzigfache Zeitraffung mit 1 B/5 s. Jedes Filmbild wird dabei mit 1/28 B/s belichtet.

Wenn Sie Puppen im Trickfilm tanzen lassen wollen, müssen Sie deren Glieder zwischen den Einzelbildaufnahmen jeweils ein Stückchen bewegen, während die Nizo Kamera vom Stativ aus zuschaut. Sie können sich das Pendeln zwischen der Kamera (zum Auslösen) und dem Objekt (zu dessen Manipulation) sparen, wenn Sie entweder die Einzelbildautomatik der Nizo Kamera so einstellen, daß alle fünf Sekunden ein Bild belichtet wird, oder Sie benutzen den elektromagnetischen Fernauslöser, über den nebenan mehr zu lesen steht. So können Sie Animationstricks auf Ihre Projektionswand bringen, die beim Aufnehmen genausoviel Spaß machen wie beim Zusehen.

Wollen Sie Blüten im Zeitraffer lebendig werden lassen (nur so läßt sich z. B. zeigen, wie sich die Blütenköpfe der Sonne nachdrehen), lohnt sich das längste Automatik-Intervall, das nebenan auch für die Trickfilmaufnahmen empfohlen wird und hier die 90fache Zeitraffung ausspielen kann. Eine verkehrsbelebte Großstadtszene läßt sich mit der Einstellung von 5 B/s so überdrehen, daß die Hektik durch die mehr als dreifache Projektionsbeschleunigung aller Abläufe filmisch überzeugend deutlich wird. Richten Sie die Nizo Kamera auf filmogene
Wolken, und stellen Sie die Einzelbildautomatik auf die Frequenz 1 B/s, so beschleunigt sich der sanfte Zug filmisch zu dramatischem Wolkengebräu. Sie stehen bei allen diesen Aufnahmen neben Ihrer Kamera und haben nichts anderes zu tun, als die Aufnahmezeit abzuwarten und schließlich den elektrischen Hauptschalter wieder auf Null zu stellen.
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• 1 Hinter diesem Deckel befindet sich der Raum für die Filmkassette. Die Nizo stellt sich beim Filmeinlegen automatisch auf die Lichtempfindlichkeit aller handelsüblichen Filmsorten ein.
• 2 Welche Sie geladen haben, sehen Sie in diesem kleinen Fenster im Deckel.
• 3 Die Filmvorratsanzeige springt automatisch in die Nullstellung, wenn Sie die Filmkassette wechseln.
• 4 Hier sitzt die Blendensteuerung, von der nebenan ausführlich als von einem wichtigen Instrument zur individuellen Bildgestaltung (und zur Batteriespannungsprüfung) die Rede ist.
• 5 Hier wählen Sie auf der in dieser Klasse ungewöhnlich breiten Skala der Bildfrequenzen. Neben dem Standardgang mit 18 Bildern pro Sekunde (B/s) stehen Ihnen 9 B/s als einfacher Zeitraffer (und Lichtsammler bei schwachem Aufnahmelicht) 24 B/s als leichter Zeitdehner und 36 B/s als Zweifach-Zeitraffer zur Wahl. Eine besondere Schalterstellung bereitet die Nizo auf Einzelbildschaltungen vor, die Sie über einen Draht- oder Fernauslöser ausführen können. Die Nizo 116 bietet 18 und 24 B/s.
• 6 Hier finden Sie bei den Nizo Spitzenkameras dieser Reihe drei weitere Zeitrafferfrequenzen, die über eine Einzelbildautomatik gesteuert werden. 5 B/s bringen eine mehr als dreifache, 1 B/s eine achtzehnfache und 1B/5s sogar eine neunzigfache Zeitraffung auf die Projektionswand. Insgesamt haben die Nizo 156 XL, Nizo 156 macro, Nizo 148 macro und Nizo 206 XL also sieben Laufwerkfrequenzen. 7 Wenn Sie den 90fachen Zeitraffer wählen oder die Einzelbilder mit der Hand schalten, können Sie Bild für Bild von einem leistungsfähigen Elektronenblitzgerät ausleuchten lassen. Die Nizo bietet hier einen Synchronanschluß dafür.
• 8 Das gängige Super-8-Filmmaterial ist auf die Farbtemperatur des Kunstlichts ausgelegt. Die Kameras haben eingebaute Filter zur Umstellung auf Tageslicht, die über diesen Schalter eingeschwenkt werden.
• 9 Mit diesem elektrischen Hauptschalter können Sie den Stromkreis der Kamera unterbrechen (und damit Batterieenergie sparen).
• 10 Die Dioptrieneinstellung paßt das optische System der Kamera ähnlich wie ein Fernglas Ihrem Auge an.
• 11 Neben verschiedenen Entfernungsmeßsystemen bilden die Objektivbestückungen die Unterschiede zwischen den drei Kameras. Nebenan mehr darüber.
• 12 Auf dem Kameragehäuse sitzt die Wipptaste zur motorischen Steuerung der Brennweiteneinstellung. Vor der Aufnahme können Sie die gewünschte Brennweite auch mit einem Handstück direkt am Objektiv einstellen.
• 13 Mit diesem Schaltring können Sie den Objektiven der beiden Nizo Macro Kameras die Nahaufnahme unter 1 m freigeben und dann so dicht an die Objekte herangehen, bis diese das Glas der Frontlinse berühren.
• 14 Die Auslösetaste läßt sich vom Zeigefinger der Führhand links- wie rechtshändig gleich gut erreichen.
• 15 Hier können Sie den Braun Fernauslöser mit 10 m Steuerlitze (Zubehör) anschließen und das Laufwerk über einen in die Kamera eingebauten Magneten auslösen.
• 16 Hier finden Sie ein kleines Gewinde, in das Sie einen Drahtauslöser einschrauben können (für den Fall, daß Sie vom Schwenkarm des Stativs auslösen oder Filmtricks mit manueller Einzelbildschaltung filmen wollen).
• 17 Wenn Sie diese Taste drücken, können Sie den Handgriff zum Transport abschwenken. Im Kamerasockel finden Sie zwei Gewinde für die Stativschraube. Eines paßt immer.
• 18 Solange Sie diese Taste drücken, arbeitet die Belichtungsautomatik mit vergrößerter Blendenöffnung (z. B. statt 11 Blende 8) weiter. Damit können Sie Beispielsweise bei Gegenlichtaufnahmen auf die Schatten belichten.

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Mit der Formel XL (für «existing light») werden Kameraeinrichtungen bezeichnet, die das Filmen unter vorhandenem (schwachem) Licht, ohne dessen Verstärkung durch Scheinwerfer oder starke Leuchten ermöglichen. Zwei Nizo Kameras dieser Reihe sind mit einer Verschlußblende ausgestattet, deren Hellsektor um 75° im Verhältnis zum Üblichen erweitert wurde (Grafik unten). Damit ergeben sich folgende Belichtungszeiten für die Bildfrequenzen: 9 B/s = 1/14 s; 18 B/s = 1/28 s; 24 B/s = 1/38 s; 36 B/s = 1/56 s. Zum Ausgleich schließt sich die Objektivblende um einen halben Wert.

Wenn dieser «Lichtgewinn» zum Filmen unter schwachem Licht noch nicht ausreicht, kann die Bildfrequenz 9 B/s eingestellt werden, was (durch den Gewinn einer ganzen Blendenstufe) die Anzeige des Belichtungsmessers im Sucher aus der Warnzone für unzureichendes Aufnahmelicht führen kann. Wird außerdem der höherempfindliche 23-DIN-Film verwendet, so steht insgesamt eine Reserve von 31A Blenden zur Verfügung, die zum Filmen mit nur einem Zwölftel des normalerweise notwendigen Lichtes ausreicht.

In die Praxis umgesetzt: Statt einer 1000-W-Leuchte würden 80 Watt im Reflektor (für technisch Interessierte: mit einer Beleuchtungsstärke von etwa 300 Lux und einer rückgestrahlten Leuchtdichte von etwa 50 asb) genügen. So bringen die drei Nizo Kameras gewissermaßen Eulenaugen mit, die z. B. das Filmen auf nächtlichen Großstadtstraßen, in dämmrigen Bauwerken und unter wolkenverdunkeltem Himmel deswegen zu einem Ereignis auf der Projektionswand werden lassen, weil dort sonst immer die Sonne scheint.
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Die Nizo 156 macro bietet Ihnen bei 7mm und die Nizo 148 macro bei 8mm Brennweite eine zweite Entfernungseinstellung von der Frontlinse bis Unendlich. Sie können also ohne weiteres mit der Kamera so nahe an Ihr Objekt herangehen, wie Sie es wünschen. Dabei gewinnen Sie im extremsten Fall ein Objektfeld von 24 x 32 mm und einen Abbildungsmaßstab von 1 : 6. Was dann erst im Sucher und später metergroß auf der Projektionswand zu sehen ist, versucht die Abbildung oben mit dem Beispiel der Blüten anzudeuten. Betrachtungs-abstände unter 25 Zentimeter sind ohne Lupenhilfe ungewöhnlich.

Das ist der Grund, warum - zum anderen Beispiel - sogar ein extrem nah gefilmtes Zeitungsstückchen auf der Projektionswand zum beachteten Filmmotiv werden kann.

Für die Nizo 156 XL, Nizo 206 XL und Nizo 116 stehen Vorsatzlinsen zu extremen Nahaufnahmen zur Verfügung. Diese können mit jeder Brennweite des Vario-Objektivs benutzt werden und bringen in Verbindung mit dem Tele die Objektfelder und Abbildungsmaßstäbe der Tabelle unten. Wenn die Nizo 156 macro oder die Nizo 148 macro die 7 oder 8 mm Brennweite zur Nahaufnahme verlassen sollen, empfehlen sich dieselben Linsen. Die Daten der Tabelle gelten dann entsprechend.
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Alle Nizo Kameras haben abweichungsfreie und helle Reflexsucher. Wenn Sie Ihr Auge an die weiche Muschel des Okulars legen, sehen Sie genau das, was auf den Film kommt, welchen Bildwinkel Sie am Vario-Objektiv auch immer eingestellt haben mögen. Im Sucherzentrum der Nizo 156 XL und der Nizo 156 macro finden Sie den Meßkreis des Schnittbild-Entfernungsmessers. Die beiden anderen Kameras der Reihe zeigen die Objekte vor der richtigen Entfernungseinstellung mit Doppelkonturen im Sucher. Beide Meßsysteme - besonders aber der Schnittbild- Entfernungsmesser - lassen dem Auge keinen Spielraum für das, was es möglicherweise für «scharf eingestellt» hält.

Dazu können Sie das Okular durch einen Dioptrienausgleich (ca. ± 5 Dptr.) den individuellen Eigenschaften Ihres Auges anpassen. Neben dem Sucherbild haben Sie stets die Blendenskala mit der Anzeige des Belichtungsautomaten im Blickfeld. So können Sie z. B. kontrollieren, wie sich die Belichtungsmessung bei verändertem Meßwinkel verhält. Da dieser mit dem Bildwinkel übereinstimmt, können Sie bei der Teleeinstellung punktgenaue Objektmessungen auch auf Distanz vornehmen.
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