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Meisterkoch Torriani serviert >Spaghetti Mflanese<

Spaghetti mit Musik

Eine nette Idee, den einstigen Liftboy, Kellner und Barmixer Vico Torriani zum Hoteldirektor zu befördern und ihn als sangesfreudigen Koch Spezialitäten wie >Piccata Milanese< oder >Filetto Fantastico< zubereiten zu lassen. Im >Hotel Victoria< singen die Kellner und tanzen die hübschen Zimmermädchen.

Stars der Lach-und Schießgesellschaft sorgen für fröhlichen Ulk. Klar, daß auch die prominenten Hotelgäste wie Peter Alexander oder Paul Hörbiger, Josephine Baker oder Vivi Bach eine Sonderschau abziehen.

Vico Torriani, Troubadour aus der Schweiz und den Fernsehern durch die vorangegangene Serie >Grüezi, Vico< ans Herz gewachsen, hofft auf guten Besuch seines Hotels.
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>Papa Gnädig< urteilt milde

Im März tagt erstmals das >Fernsehgericht<. Drei Jugendliche sind des Zigarettendiebstahls angeklagt. An drei aufeinanderfolgenden Abenden wird vor einem >Schöffengericht< verhandelt.

Das Reizvolle: Schauspieler, die mit dem >Fall< vertraut gemacht wurden, agieren als Angeklagte und Zeugen - ohne Drehbuch. Staatsanwalt und Strafverteidiger sind >aktive< Rechtsanwälte. Das >Urteil< verkündet Amtsgerichtsdirektor a. D. Sommerkamp.

Er hat seinen Spitznamen schnell weg: >Papa Gnädig<
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Viel Lärm um Kortners >Lysistrata<

Regisseur Fritz Kortner bei der Probe zu »Lysistrata«.

»Der Main als Gürtellinie des sittlichen Empfindens!« glossiert die Süddeutsche Zeitung< die Weigerung der Bayern, Fritz Kortners Inszenierung >Die Sendung der Lysistrata< am 17. Januar 1961 auszustrahlen. Das von dem Griechen Aristophanes vor mehr als 2000 Jahren geschriebene Stück über den Bettstreik der Athenerinnen, argumentiert Münchens Intendant, sei unmoralisch. Dabei hatte Kortner in Erwartung der Proteste (drei weitere Intendanten hatten sich auch geziert) die Komödie so entschärft, daß sie wie >Gulaschsuppe aus der Diätküche< (BILD-Kritik) schmeckte. Vergeblich: Bayern schaltet ab.

Regisseur Fritz Kortner bei der Probe zu »Lysistrata«. Barbara Rütting(L.) und Romy Schneider (M.) als Frauen im alten Griechenland, die beschließen, sich ihren Männern zu versagen, solange diese Krieg führen
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Eine neue Western-Serie

>WyattEarp greift ein< heißt eine neue Western-Serie. Als Sheriff hält der baumlange Hugh O'Brian die Zuschauer in Atem, aber auch privat macht er sich interessant: Mal erzählt er, sein Vater sei preußischer Major gewesen, mal will er Persiens Ex-Kaiserin Soraya heiraten
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Kahlschlag der Bühnenliteratur

Wie ein Heuschreckenschwarm fallen die Fernsehdramaturgen weiter über die Bühnenliteratur her. 109 TV-Spiele wurden in den letzten zwölf Monaten ausgestrahlt. Nur knapp zehn Prozent davon waren eigens für den Bildschirm geschrieben. Der Grund: Allenfalls 10.000 bis 15.000 Mark beträgt das Honorar für die Autoren.

Also werden honorarfreie Klassiker in Starbesetzung aufbereitet - als Neujahrspräsent der >Hamlet< mit Maximilian Schell. Auch neuere Literatur wird gepflegt - wie Ferdinand Brückners >Elisabeth von England< mit der unvergleichlichen Elisabeth Flickenschildt oder Ionescos skurriles Schauspiel >Nashörner<. Zu einem Höhepunkt bei Zuschauern und Kritik wird unter John Oldens Regie Thomas Wolfes >Schau heimwärts, Engel< mit Rene Deltgen und Film-Sonnyboy Dietmar Schönherr.
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Chronik 1961

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  • Ab Januar sendet die >Tagesschau< zusätzlich eine Spätausgabe gegen 22 Uhr.
  • HÖRZU veröffentlicht jetzt für jeden Tag zwei Seiten Fernseh-Programm.
  • Höchste Bewertung der Zuschauer mit plus 9 erhalten im ersten Halbjahr das TV-Spiel >Johnny Belinda< (Hellmut Lange, Violetta Ferrari) und >Mainz, wie es singt und lacht<.
  • Im Februar wird nach drei Jahren Pause Robert Lembkes >Was bin ich?< wieder aufgenommen.
  • R(h)einfall: der Dreiteiler >Schiffer im Strom<. Televisor: >Die größte Pleite der letzten Jahre<.
  • Michael Pfleghars Show-Serie >Zu jung um blond zu sein< wird für die Festspiele Montreux nominiert.
  • Ende August startet die Rundfunk-, Fernseh- und Phono-Ausstellung in Berlin. Täglich: >Treffpunkt Telebar< mit Jürgen Graf.

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