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2010 - Rückblick: Das EUREKA Projekt "Technologieforschung" aus 1985 - Was ist Eureka wirklich ?

eine der seltenen Broschüren

Da dieses Projekt schon ziemlich alt ist (Gründung Juli 1985), findet man heutzutage selbst in führenden Suchmaschinen nur noch Fragmente, Legenden, hehre Wunschvorstellungen, wilde Storys oder "komische Sachen" ..........
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EUREKA sind 297 Einzelprojekte !

Eureka war ein europäisches Technologie-Forschungs-Projekt der EU, das damals 1985 aus insgesamt 297 Einzelprojekten bestand und für die 1985 die sagenhafte Gesamtsumme von 13 Miliarden DM veranschlagt wurde.

Vorwort im Heft zur ersten (Zwischen-) Bilanz von 1990

Seit ihrer Gründung im Jahre 1985 hat die europäische Technologie-Initiative EUREKA wesentliche Impulse für das Zusammenwachsen Europas (Anmerkung : Westeuropa ist hier gemeint) im Feld von Forschung und Technologie gegeben. Wichtige Verbundprojekte oder Projektverbünde, deren Wirkungen die europäische Forschungslandschaft entscheidend prägen, gehören dazu.

Diese Broschüre stellt beispielhaft Arbeiten der deutschen Beteiligten dar. Sie vermittelt einen Einblick in die EUREKA-Zusammenarbeit und zeigt die breite Palette der bearbeiteten Themen.
Bemerkenswert ist dabei nicht nur, daß deutsche Beteiligte in fast allen wichtigen Langzeitprojekten mitarbeiten und oft eine Führungsrolle übernommen haben, sondern auch das große Engagement der mittelständigen Wirtschaft. Hier hat gerade die flexible und unbürokratische Struktur der EUREKA-Initiative neue Kooperationschancen eröffnet.

Diese Flexibilität hat ihr von Anfang an eine besondere Dynamik verliehen. Mit der gleichberechtigten Teilnahme aller Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften und der Europäischen Freihandelszone EFTA hat EUREKA frühzeitig eine Brücke zwischen den beiden großen, marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftsräumen in Europa geschlagen. Auch den erst in jüngerer Zeit einsetzenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa wurde rasch durch Öffnung der Projekte für Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus diesen Ländern Rechnung getragen.

Grenzüberschreitende Projektzusammenarbeit ist nur möglich durch eine Vielzahl persönlicher Kontakte und Verbindungen zwischen Unternehmern und Forschern. Sie kennzeichnen, über den unmittelbaren Ertrag der Vorhaben hinaus in besonderer Weise dieses beispielhafte europäische Einigungswerk.

(Bonn - Juni 1990) Dr. Heinz Riesenhuber

Überblick über deutsche EUREKA Beteiligungen

Informations- und Kommunikationstechnik
EU 8 COSINE
EU 50 Ionenlithographie
EU 56 PROTOS
EU 68 FELDBUS
EU 95 HDTV
EU 112 AIMS
EU 147 DAB
EU 127 JESSI
Produktionstechnik, Lasertechnik, Materialforschung
EU 13 CARMAT
EU 42 Leichte Werkstoffe für Transportsysteme
EU 47 Keramische Werkstoffe für Dieselmotoren
EU 72 FAMOS
EU 194 EUROLASER - Industrielle Anwendungen von Hochleistungslasern
EU 129 SUPER-SUBSEA
EU 204 Oberflächenbearbeitung mit Laser
EU 205 EUROLASER - Hochleistungseximerlaser
Energieforschung und -technologie
EU 3 PHOTOTRONICS
EU 109 PACA - Absorptionswärmepumpe
EU 186 PHOEBUS Solarturmkraftwerk
Umweltforschung und -technologie
EU 7 EUROTRAC
EU 27 Geräuschpegelmessung
EU 140 EUROCARE 
EU 37 EUROMAR
Verkehrstechnik
EU 45 PROMETHEUS
EU 224 Amphibisches Flugboot
EU 137 EUROFAR
EU 273 VEDELIS
Biotechnologie, Gesundheitsforschung
EU 101 Malaria Impfstoff
EU 51 Operationssaal 2000

EUREKA - Bilanz und Perspektive

Am 17. Juli 1985 gründeten die Regierungen von 17 europäischen Staaten und die Kommis­sion der Europäischen Gemeinschaften EUREKA - einen neuartigen Rahmen für technologische und wissenschaftliche Zusam­menarbeit in Europa.

Ziel von EUREKA ist es, eine europäische Technologiegemeinschaft zu schaffen
- und zwar durch verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Unternehmen und For­schungseinrichtungen. Auf diese Weise soll die Wettbewerbsfähigkeit Europas auf dem Welt­markt im Bereich der Hochtechnologie gestei­gert werden.

EUREKA-Projekte sind deshalb auf die Ent­wicklung von
Produkten, Verfahren und Dienstleistungen mit einem weltweiten Markt­potential ausgerichtet. Darüber hinaus sollen technische Voraussetzungen geschaffen wer­den für eine moderne europäische Infrastruktur, aber auch für die Lösung grenzüberschreitender Probleme, etwa im Umweltbereich.

Viele Fragen wurden im Sommer 1985 - nicht ohne Skepsis - gestellt:
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  • Ist ein zusätzlicher " Rahmen" für die europäische Einigung eigentlich nötig?
  • Ist gerade der Bereich Forschung und Technologie tragfähig für den Anspruch der europäischen Einigung?
  • Wird sich die Initiative als Strohfeuer entpuppen oder als dynamisches Instru­ment auf dem Weg zum vereinten Europa erweisen?

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Heute, fünf Jahre nach der Gründung, sind die Antworten überschaubar:
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  • EUREKA ist zu einem festen, anerkann­ten und unverwechselbaren Bestandteil europäischer Forschungs- und Technolo­giepolitik geworden.
  • Die grenzüberschreitende Zusammenar­beit von Unternehmen und Forschungs­einrichtungen - auch von kleinen und mittleren Unternehmen - wurde erheb­lich erweitert. Annähernd 400 Projekte wurden in diesen fünf Jahren gestartet, darunter etwa 150 mit deutscher Beteili­gung.
  • Die Projekte haben nicht nur zum Abbau der Wirtschaftsgrenzen und zum Zusam­menwachsen national geprägter Einzel­märkte beigetragen, sondern auch wichtige neue Impulse für europäische Selbstbehauptung im internationalen Wettbewerb gegeben.

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Möglich wurde dies vor allem durch den neu­artigen methodischen Ansatz: Projekte entste­hen, ohne detaillierte Vorgaben "von oben" -allein durch Anstöße der kooperationswilligen Partner aus Industrie, Wissenschaft sowie durch Zustimmung der Regierungen derjenigen Länder, aus denen die Partner kommen.

Hier liegt der grundlegende Unterschied zu den nationalen und EG-Forschungsprogrammen: EUREKA ist kein vorab inhaltlich festgelegtes Programm, sondern ein offener Rahmen für Initiativen von Unternehmen und Forschungs­einrichtungen.

Auch die Verantwortung für die Finanzierung der Zusammenarbeit liegt bei den beteiligten Unternehmen selbst. Eine wachsende Zahl von ihnen führt die Projekte ohne Zuschüsse der Öffentlichen Hand durch.
Sollten Zuschüsse benötigt werden, kommen Fördermittel von Bund und Ländern und der Europäischen Gemeinschaft in Frage. So wird es auch in allen weiteren 18 EUREKA-Mitgliedsstaaten gehandhabt: in Belgien, Däne­mark, Finnland, Frankreich, Irland, Island, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwe­gen, Portugal, Österreich, Schweden, der Schweiz, Spanien, Türkei, Griechenland, Groß­britannien.

Erfreulich sind hier zwei Trends, die sich in den letzten beiden Jahren abzeichnen: der Anteil der privatwirtschaftlich finanzierten Projekte steigt. Der Anteil an mittelständischen Unter­nehmen bei den Projektbeteiligten steigt eben­falls. Daran läßt sich ablesen, daß die mit EUREKA verbundene Herausforderung an Eigeninitiati­ve und Kreativität von Wirtschaft und Wissen­schaft in breitem und steigendem Maße angenommen wird.

Bis Mitte 1990 sind 388 EUREKA-Projekte mit einem Finanzvolumen von rund 16 Milliarden DM und mit rund 2000 beteiligten Unterneh­men und Forschungseinrichtungen vereinbart worden. An 142 der rund 388 Projekte ist die Bundesrepublik beteiligt, und zwar mit etwa 200 Unternehmen und 55 Forschungseinrich­tungen und Hochschulinstituten. Sie nimmt da­mit zusammen mit Frankreich den Spitzenplatz unter den Mitgliedsstaaten ein.

Die Projekte mit deutscher Beteiligung umfas­sen insgesamt ein Finanzvolumen von rund 6,8 Milliarden DM. Dieses Volumen bezieht sich auf die privaten und öffentlichen Geld-Beiträge aller Länder, die an den Projekten beteiligt sind. Der deutsche Anteil an diesen Projekten beträgt etwa 2,2 Milliarden DM.

Finanzierungsquellen der deutschen Beiträge:
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  • 67 Projekte: Kosten trägt die Industrie zu 100 Prozent
  • 70 Projekte: BMFT-Förderung für Indu­strie-Beiträge
  • 3 Projekte: mit Industrie-Förderung durch Baden-Württemberg
  • 1 Projekt: Kosten der Universitätsförde­rung trägt das Land Nordrhein-Westfalen
  • 1 Projekt: Förderung durch das Bundes­ministerium für Umwelt.

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Bei weiteren 5 Projekten, davon 3 Projekten der Umweltforschung und einem Projekt der For­schungsinfrastruktur, gibt es zur Zeit noch kei­ne Industrie-Beiträge. Die Beiträge der beteiligten Forschungseinrichtungen werden aus öffentlichen Mitteln finanziert. Entsprechend ihrer Rolle als Schlüsseltechno­logien für industrielle - und mittelbar auch für gesellschaftliche Veränderungen - nahm die Informations- und Kommunikationstechnik von Anfang an einen herausragenden Platz in der Palette der EUREKA-Projekte ein.

Neben der industriellen Forschung und Ent­wicklung,
die naturgemäß einen breiten Raum bei EUREKA einnimmt, liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Suche nach zeitgemäßen Lösungen für grenzüberschreitende Probleme in Umwelt und Infrastruktur. Erfolgreiche In­itiativen von vergleichbarer Bedeutung gab es jedoch auch auf anderen Sektoren, so in der Fertigungstechnik, in der Lasertechnik, in der Verkehrstechnik.

In allen diesen Bereichen hat EUREKA gerade­zu bahnbrechende Arbeit geleistet, denn ge­meinsame Nonnen und Standards, um die sich viele EUREKA-Projekte bemühen, sind eine wichtige Voraussetzung für die Einheit Euro­pas, in dem es noch nationalstaatliche Grenzen gibt, unterschiedliche Sprachen und Rechtssy­steme und historisch gewachsene Wirtschafts­verbindungen, die oft auch gegeneinander standen.

Der europäische Wirtschaftsraum nimmt also auch im Bereich von Forschung und Technolo­gie-Entwicklung Gestalt an. Folgerichtig unterstützen alle beteiligten Regie­rungen solche Bemühungen durch flankierende Maßnahmen, etwa durch die Einschaltung von Normungsgremien oder Verkehrs- und Postmi­nisterien oder entsprechender Stellen der EG-Kommission.
Bestimmend sind hier aber nicht zentrale Büro­kratien oder Kollektivbeschlüsse, sondern je­weils nur der Kreis der am Projekt beteiligten Länder. National oder auch regional getragene Initiati­ven und Akzente sind erlaubt, gewollt und ge­schützt.

Das heißt konkret: Ziel oder gar Voraussetzung dieser Zusammenarbeit ist nicht die Verein­heitlichung der Forschungs- und Technologie-Politik in den Mitgliedsstaaten, sondern die Nutzung des verfügbaren Potentials für gemein­sam erreichbare Ziele.

In dieser Dokumentation sind diejenigen Dar­stellungen zusammengefaßt, die die deutschen Projektpartner, aufgrund einer Umfrage unter den längerfristig laufenden Projekten zur Verfü­gung gestellt haben.
Die Projekte sind nach Technologiebereichen geordnet, innerhalb dieser Bereiche nach der fortlaufenden Nummerierung des EUREKA-Sekretariates (EU-Nummer).

Die (zeitliche) Entwicklung von EUREKA (Überblick)

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  • 1.    EUREKA - Ministerkonferenz in Paris. 17. Juli 1985
    Gründung von EUREKA durch 17 Staaten und die Kommission der Europäischen Gemein­schaften
  • 2.    EUREKA - Ministerkonferenz in Hannover. 5./6. November 1985
    Verabschiedung der EUREKA - Grundsatzer­klärung. Bekanntgabe der ersten 10 EUREKA - Projekte. Erweiterung um die Türkei
  • 3.    EUREKA - Ministerkonferenz in London. 30. Juni 1986
    Vereinbarung über das EUREKA - Sekretariat. Verabschiedung der Verfahrensgrundsätze für EUREKA - Projekte. Bekanntgabe von 62 Pro­jekten. Erweiterung um Island.
  • 4.    EUREKA - Ministerkonferenz in Stockholm. 16./17. Dezember 1986
    Bankeninitiative zur privatwirtschaftlichen Fi­nanzierung von EUREKA - Projekten (Europe­an Bankers Round Table). Bekanntgabe von 37 Projekten.
  • 5.    EUREKA - Ministerkonferenz in Madrid. 15. September 1987
    Regelung der Projektbeteiligung von Unterneh­men und Forschungseinrichtungen aus Dritt­staaten. Bekanntgabe von 58 Projekten.
  • 6.    EUREKA - Ministerkonferenz in Kopenha­gen. 15./16. Juni 1988
    Einleitung flankierender Maßnahmen für die Bereiche Verkehrstechnik, Laserentwick­lung und Informationstechnik. Bekanntgabe von 54 Projekten.
  • 7.    EUREKA - Ministerkonferenz in Wien. 19. Juni 1989
    Be­kanntgabe von 89 Projekten. Mittelfristiger Plan für EUREKA.
  • 8.    EUREKA - Ministerkonferenz in Rom. 1. Juni 1990
    Be­kanntgabe von 91 Projekten. Erleichterung für Projektbeteiligungen aus mittel- und osteuropä­ischen Staaten.

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EUREKA - Mitglieder

An EUREKA sind 19 Staaten, darunter alle Mitgliedstaaten der EG und der EFTA, sowie die Kommission der Europäischen Gemein­schaften beteiligt:
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  • Belgien
  • Dänemark
  • Bundesrepublik Deutschland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Island
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Österreich
  • Portugal
  • Schweden
  • Schweiz
  • Spanien
  • Türkei
  • Europäische Gemeinschaften

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