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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Deutsche Kinotechnische Gesellschaft

Bild- und Ton-Technik in der 161. Vortragssitzung

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 1 / Januar - Zeitschrift für die Technik im Film

Am 15. Dezember 1938 fand die 161. öffentliche Vortragssitzung der DKG in der AEG-Ausstellung (Haus der Technik) zu Berlin statt.

Herr Dr. Werner Pistor, Dresden, sprach über: „Methoden zur Prüfung des Gleichlaufs bei Tonfilmgeraten". An zweiter Stelle folgte eine Vorführung von Musterfilmen der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, zu denen Herr Dr. Rolf Görisch, Dresden, Erläuterungen gab. Eine angeregte Diskussion beschloß den Abend.
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Arbeitsgruppe Bildtechnik

Auf dem "Sprechabend" der Arbeitsgruppe Bildtechnik vom 4. November 1938 zu Berlin wurden zwei Gegenstände erörtert. Zunächst leitete Kameramann Brink durch Demonstration vergrößerter Filmbilder eine Aussprache über das Verblitzen von Filmen ein.

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Das Verblitzen von Filmen

Man versteht darunter die Einwirkung elektrischer Entladungen auf den unentwickelten Film auf dem Wege zwischen dem Gießen und der Entwicklung der Emulsion.

Aufnahmen, die von dieser Erscheinung betroffen sind, sind im allgemeinen unbrauchbar. Allerdings treten beim heutigen Stand der Rohfilm- und Verarbeitungstechnik diese „Verblitzungen" nur noch in verhältnismäßig geringem Umfange auf.

Bei hochempfindlichen Negativfilmen werden schätzungsweise von 1000 Metern nur 1 bis 3 m durch die Einwirkung elektrischer Entladungen verdorben. Bei den wesentlich unempfindlicheren Positivfilmen sind es noch erheblich weniger.

Man unterscheidet in der Hauptsache vier Erscheinungsarten, für die man entsprechend verschiedene Entstehungsweisen annimmt. Man geht jedoch darin noch nicht genügend sicher.
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Probleme in der Kamera

Immerhin glaubt man zu wissen, daß der Entstehungsort der einen Erscheinungsart, die in der periodischen Abbildung verzweigter Blitze besteht, in der Kamera zu suchen ist.

Es muß sich entweder um Berührungselektrizität handeln, bei der der ruckweise bewegte Film sich gegen gewisse benachbarte Apparatteile entlädt, oder zumindestens muß die Entladung von mitgeführter Elektrizität an einer vom Film ruckweise passierten Stelle eingeleitet werden.

Andere Arten von Verblitzungen

Für die anderen beobachteten Arten von Verblitzungen macht man hauptsächlich den Andruck und die Geschwindigkeit beim Auf- und Abwickeln, sei es schon vor dem Einlegen, sei es in den Kassetten, oder sei es beim Abwickeln des Films vor der Entwicklung verantwortlich.

Auch kann man in vielen Fällen aus der Struktur der abgebildeten Blitze entnehmen, ob es sich um positive oder negative Blitze, um Glimmentladungen oder Dunkelentladungen handelt.

Filme, in denen Verblitzungen auftreten, können die Ursachen hierfür selbst in sich tragen. Ist die Oberflächenleitfähigkeit der an und für sich isolierenden Zelloseite des Films durch künstliche Mittel genügend vermehrt, können sich die zum Entstehen der Blitze notwendigen sehr hohen Spannungen nur ausbilden, wenn besonders schlechte atmosphärische Bedingungen vorliegen.

Wie bei einer Influenzmaschine ist der lonisationszustand der Atmosphäre, sowie ihre Feuchtigkeit von großem Einfluß auf die Oberflächenleitfähigkeit des Isolators, also hier hauptsächlich der Filmunterlage. Um die Verblitzungen möglichst fern zu halten, hat es sich als günstig erwiesen, die Arbeitsräume so weit wie möglich entsprechend feucht zu klimatisieren.
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Bei Aufnahmen im Freien

Für Aufnahmen im Freien muß man natürlich zu anderen Hilfsmitteln greifen. Z. B. muß man dem Film vor Beginn der Arbeiten Gelegenheit zum Temperaturausgleich geben.

In den kritischen Monaten im Frühjahr oder bei Aufnahmen in arktischen Gegenden bringen amerikanische Kameraleute Alkohol in die Kamera, und zwar in die direkte Nähe des Greiferwerkes, ein.

Die Art der Einwirkung des Alkohols scheint allerdings unbekannt zu sein. Um eine 100%ige Sicherung gegen Verblitzungen zu finden, wird es notwendig sein, weitere Versuche über diese Erscheinungen anzustellen.

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Die Aussprache über die Sensitometer

Über einen weiteren Gegenstand eröffnete Herr Dr. Schmidt die Aussprache, nämlich« über die Sensitometer.

Sensitometer, soweit sie zur Verwendung in der Bildtechnik bestimmt sind, sollen mindestens folgende Forderungen erfüllen. Wenn an zwei verschiedenen Filmbearbeitungsstellen die gleiche Bildprobe mit den zugehörigen Sensitometerstreifen entwickelt wird, so soll der gemessene Unterschied der Sensitometerstreifen den Unterschied des Bildcharakters genau kennzeichnen, und zwar sowohl hinsichtlich der erreichten Schwärzungen als auch hinsichtlich der Kontraste.

Dies hofft man zu erreichen, wenn die Belichtung vollkommen diffus vorgenommen wird, Belichtungszeit und Lichtzusammensetzung möglichst weitgehend den mittleren Bedingungen der normalen Bearbeitung entsprechen und die Lichtabstufung durch haltbar im Glase absorbierende Schwächungsfilter durchgeführt wird.

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Arbeitsgruppe Tontechnik

Das einleitende Referat des Sprechabends der Arbeitsgruppe Tontechnik der DKG am 9. Dezember 1938 zu Berlin hielt Herr M. Dietrich über Arten und Anwendung von Mikrophonen.

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Richtmikrophon oder Raummikrophon für Tonfilmaufnahmen

Im Brennpunkt der Diskussion stand die Frage, ob das Richtmikrophon oder das Raummikrophon für die Zwecke der Tonfilmaufnahme geeigneter sei. Die geäußerten Ansichten und Erfahrungen waren keineswegs einheitlich.

Richtmikrophone zeigen erst ab einer gewissen Entfernung richtige Lautstärkenverhältnisse und reagieren in größerer Nähe annähernd quadratisch. Sie nehmen naturgemäß weniger Atelierstörgeräusche mit auf und eignen sich daher besonders für Dialogszenen.

Die zur Zeit verwendeten Richtmikrophone zeigen zwar einen besseren Frequenzgang als die bis dahin verwendeten verschiedenen Mikrophone, sollen aber den Frequenzgang des neuen Gerlachschen Raummikrophons nicht ganz erreichen.

Richtmikrophone werden wegen ungünstiger Atelierakustik häufig nicht im vorgeschriebenen weiteren Abstand verwendet, so z. B. bei manchen Schwenkaufnahmen. Es sollte mehr Sorgfalt auf Erhaltung des Einklangs von Bildwinkel und Mikrophonabstand verwendet werden.

Wenn auch die deutschen Mikrophone als überlegen angesprochen werden müssen, so zeigt doch ein amerikanisches Tauchspulenmikrophon (Western Electric) den besonderen betrieblichen Vorteil, daß es nur zwei Zuleitungen erfordert. Im übrigen ist ihm eine bevorzugte Hohenrichtwirkung eigen, die durch eine vorgeschaltete Streublende vermindert werden kann.

Das Raummikrophon erfordert offene Atelierbauten bei günstiger allgemeiner Atelierakustik und Unterdrückung aller Atelierstörgeräusche, ist aber dann infolge seines guten Frequenzgangs, seines dreifachen Pegels und dem hieraus folgenden größeren Abstand zwischen Nutz- und Rauschspannung dem Richtmikrophon überlegen. Das Gerlachsche Raummikrophon hat eine Kugelcharakteristik, die für alle Frequenzen nahezu gleich ist.

Nebenbei führten die Tonmeister lebhaft Beschwerde, daß ihnen auf die Bauweise und Tonregie zu wenig Einfluß eingeräumt werde und sie meist nicht zur Teilnahme an den Regiebesprechungen vor Beginn der Drehzeit aufgefordert werden, bzw. daß die Kalkulation dabei schon zu weitgehend abgeschlossen sei, um noch mit Änderungswünschen technischer Art durchkommen zu können.

(Vielfach stehen allerdings die Tonmeister zu dieser Zeit noch unabkömmlich in ihrem vorhergehenden Film.) Es wird auch bedauert, daß die allgemeinen tontechnischen Fortschritte mehr der Beweglichkeit der Regie und dem Fabrikationstempo zugute kommen als etwa der Tonqualität.

Die Tonmeister fordern ferner die ausnahmsweise Ausschaltung gänzlich ungeeigneter Sprecher mit Frequenzgängen, die eine verständliche Sprachaufnahme beinahe unmöglich machen, und darüber hinaus eine sorgfältigere Erziehung vieler Darsteller zu richtigem Sprechen. Namentlich wird das häufige Abfallen der Lautstärke gegen Ende der Sätze als erschwerend für die Tonaufnahme gekennzeichnet.

Ob das gelegentliche ,,Bellen" von Aufnahmen auf die Mikrophone oder auf Entwicklung und Kopie oder eine andere Ursache zurückzuführen sei, wurde eingehend diskutiert.

Bei steigender Wiedergabelautstärke wird das Bellen gelegentlich stärker hörbar, vermutlich infolge Anheben des tiefen Teils des Frequenzgangs in den Hörbarkeitsbereich. Dieser Grund würde auch die Theaterabhängigkeit des Bellens hinreichend erklären.

Da Intensitätsaufnahmen (ohne Klartonblende) angeblich niemals Bellerscheinungen zeigen, würde das Mikrophon als Ursache ausscheiden. Da die Diskussionen jedoch starke Meinungsverschiedenheiten hierüber aufwiesen, wurde zwischen Tonmeistern und einem Kopierwerk eine Versuchsreihe verabredet, welche den Sachverhalt nach Möglichkeit klären soll.

Waldraff

Deutsche Kinotechnische Gesellschaft

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Arbeitsgruppe Bildtechnik

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Bericht über den Sprechabend vom 3. März 1939

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 5 / Mai - Zeitschrift für die Technik im Film
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Der Sprechabend vom 3. März 1939 galt den blldtechnischen Apparaturen für Filmberichterstatterzwecke. Den Leitfaden des Abends spannte Kameramann Frentz mit einer geschickten Demonstration der wesentlichen Eigenschaften der verschiedenen Reportagekameratypen, die in einer stattlichen Anzahl von verschiedenen Selten für einige Stunden zur Verfügung gestellt worden waren.

Bekanntlich sieht sich die deutsche Bildtechnik vor die Aufgabe gestellt, für die Filmberichterstattung eine solche Kamera zu bauen, bei der die bisherigen Erfahrungen des Berichtkameramannes mit den vorhandenen beweglichen Kammern ausgewertet sind. Diese Aufgabe kann natürlich nicht so aufgefaßt werden, daß ein Kameramann in der neuen Kamera alle die Ihm lieb gewordenen Einzelteile seines bisherigen Gerätes wiederfindet, sondern es ist vielmehr daran gedacht, in der neuen Kamera jene Mindestforderungen zu befriedigen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen, um die Möglichkeiten der Bildberichterstattung uneingeschränkt auszuschöpfen.
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Kameramann Frentz zeigte folgende Fabrikate:

Arriflex, Askania-Schulterkamera, Bell & Howell, De Vry, Hodress, Kinamo, Cineclair, Zeitlupenkamera.

Zur Brauchberkait einer Kamera für die Filmberichterstattung tragen eine Reihe von einzelnen Eigenschaften bei. Die erste Aufmerksamkeit gilt dem Bildstand. Dabei ist es gleichgültig, durch welche technischen Mittel der gute Bildstand herbeigeführt wird.

Bei Mehrfachaufnahmen wird man allerdings einen einwandfreien Bildstand nur durch besondere technische Hilfsmittel wie Sperrgreifer oder dgl. erreichen können.

Als nächstes ist zu überlegen, ob die neue Kamera ein Federwerk oder einen Motor zum Antrieb erhalten soll und welches ihre Durchzugslänge bzw. ihr "Watt"verbrauch sein soll. Man wird darüber am besten zunächst keine Vorschriften machen, denn beides hat seine Vorteile, und es wird auf die Art der Lösung ankommen, welcher Konstruktionsweise man den Vorgang geben darf.

Weiter fällt die Möglichkeit der Bildzahlregelung ins Gewicht. Für Sportaufnahmen ist z. B. Zeitdehnung bis 48 Bilder notwendig. Eine Frage, die sehr leicht zu entscheiden ist, ist die nach der Veränderlichkeit der Rotationsblende. Der Zweck verlangt es, daß in erster Linie eine Blende möglichst großer Öffnung verwendet wird. Wenn diese sich zu einer veränderlichen Blende ausgestalten läßt, um so besser.

Bedeutung des Gewichts des Apparates

Wesentlich größere Bedeutung kommt dem Gewicht des Apparates zu. Es ist dabei nicht nur das Transportgewicht gemeint, sondern hauptsächlich das Gewicht, das die Handlichkeit bei der Aufnahme beeinflußt, denn der Kameramann muß ja unter Umständen in ungewöhnlicher Haltung durch sein Körpergewicht für die vorgehaltene Kamera einen Ausgleich schaffen. Hinzu kommt das Schwenkträgheitsmoment der Kamera. Eine rasche, gleichförmige Schwenkung ist nur möglich, wenn der Schwerpunkt nicht zu weit vom Körper des Mannes abliegt. Dabei wirkt eine Verlängerung des Abstandes stärker als eine Vergrößerung der Massen.

Der Sucher

Mit ganz besonderer Sorgfalt wird man sich der Konstruktion des Suchers widmen müssen. Es ist bei dem häufig anzutreffenden Newton-Sucher recht nachteilig, daß sich für die Objektive mit langen Brennweiten die Bildfeldbegrenzung und nicht die Vergrößerung des Sucherbildes ändert.

Mit Rücksicht auf die bereits erfolgten und noch abzusehenden Empfindlichkeitssteigerungen der Rohfilmmateriallen wird wohl auch der Durchblick durch den Film in Fortfall kommen. Wahrscheinlich wird eine Splegelreflexeinrichtung den Bedürfnissen des Kameramannes am meisten gerecht werden.

Für die Parallaxenfreiheit des Suchers sind ja in letzter Zeit schon sehr verschiedene Wege erfolgreich eingeschlagen worden, so daß dieser Punkt keine besonderen Schwierigkeiten machen dürfte. Auch über das Fassungsvermögen der Kassetten wird man sich einigen können.

Viel wichtiger ist die Möglichkeit, rasch und sicher ohne lange Vorbereitung an Ort und Stelle einlegen zu können.
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Die Geräuschlosigkeit

Sehr hohe Forderungen werden auch an die Geräuschlosigkeit der Kamera gestellt, mit der es vorläufig meistens sehr schlecht bestellt ist.

Während die besten großen Kameras unter 25 Phon heruntergedrückt wurden, sind die transportablen Kameras noch in der Gegend von 60 Phon gelegen. Um die oft ernsten Geschehnisse, die der Bildberichterstatter festhalten muß, nicht zu stören, wird es notwendig sein, die Geräuschlosigkeit mindestens auf 40 30 Phon herabzudrücken.

Die übrigen Punkte, die für die Brauchbarkeit einer Kamera mitbestimmend sind, werden sich zum großen Teil bei der geplanten Neukonstruktion in einem erledigen lassen. Sie beziehen sich nämlich auf die werkstattmäßige Ausführung und die Greifbarkeit der Ersatzteile.

Es versteht sich von selbst, daß es sich bei der Neuherstellung nicht um eine minderwertige, konfektionsartige Ausführung handeln kann; man wird jedoch andererseits die Vorteile serienmäßiger Herstellung in acht nehmen müssen.

Dies trägt dazu bei, daß Ersatzteile, insbesondere die häufiger benötigten Federwerkteile in Deutschland immer greifbar sind. Trotz der verlangten Leichtigkeit darf die Ausführung natürlich nicht zu wenig robust sein, auch wird man Sonnenblende und Filter fest mit dem Gehäuse verbinden und dafür lieber den Objektivrevolver nicht zu kompliziert und schwer werden lassen. Für Einbauzwecke wird es ohnehin nicht immer möglich sein, die normale „Berichts"-Kamera zu verwenden.

Bei den modernen Schmalfilmapparaten sind viele dieser Fragen, z. B. Geräuschlosigkeit und Sucher schon in eleganter Weise gelöst. Begünstigt ist diese Entwicklung durch die wesentlich größeren Auflagen auf Grund größerer Nachfrage und, was den Sucher angeht, durch das andere Bildformat.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß in Zusammenarbeit mit erstklassigen Umkopiermaschinen auch der Filmberichterstattung mit Schmalfilmaufnahmegeräten eine gute Zukunft vorhergesagt werden kann. gez. Dr. Hofer

Deutsche Kinotechnische Gesellschaft

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Arbeitsgruppe Tontechnik

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Bericht über den Sprechabend am 21. April 1939 in Berlin

An dem Sprechabend der Arbeitsgruppe Tontechnik am 21. April 1939 stand das Thema „Optik für Tonabtastung" zur Aussprache. Herr Dr. Ernst Lehmann referierte eingangs ausführlich über die vorliegenden Probleme. (Siehe Seite 147 dieses Heftes.) Es sei daher an dieser Stelle nur kurz darauf eingegangen.

Es haben sich vier Grundformen der Tonabtastoptik herausgebildet:

  • 1. Projektion des Tonstreifens in stark vergrößertem Maßstab auf eine irgendwo im Raum aufgestellte Photozelle, die durch einen Spalt von passender Breite abgeblendet wird (Mihaly).
  • 2. Abbildung eines Leuchtkörpers auf dem Film.
  • 3. Abbildung eines mechanischen Spaltes, der von einer Lichtquelle durchleuchtet wird, auf dem Film.
  • 4. Die Rückwärtsabtastung.


Die unter 3. genannte ist die zur Zeit am häufigsten angewendete Form.

Es sind folgende Ansprüche an die Tonoptik zu stellen:

  • a) hinreichender Lichtstrom,
  • b) völlige Ebenheit des Spaltbildes, d. h. Schärfe über die ganze Länge,
  • c) richtige Lage zum Tonstreifen,
  • d) homogene Ausleuchtung.


Die letztgenannte Forderung macht zur Zeit die meisten Schwierigkeiten.
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Die Hauptursache sind die Leuchtkörper

Die Hauptursache hierfür liegt in der aus praktischen Gründen notwendigen Anwendung von Wendeln als Leuchtkörper, die keine homogen leuchtenden Flächen darstellen.

Praktisch schon recht brauchbare Verbesserungen gegenüber den bisher üblichen gestreckten Wendeln lassen sich entweder durch gekrümmte oder durch Flachwendeln erzielen; unter Flachwendeln versteht man solche, deren Achse senkrecht zur Spaltlängsrichtung stehen.

Eine weitere Form der Verbesserung der Ausleuchtung längs des Spaltes ist durch eine Glasstaboptik bei der Rückwärtsabtastung gegeben. Die Ausleuchtungsfehler, welche durch die zur Zeit gebräuchlichsten Objektive entstehen sind gegenüber den Ungleichmäßigkeiten des Leuchtkörpers von geringerer Bedeutung.

Andere Lichtquellen als Glühlampen, z. B. Quecksilberhochdrucklampen, bereiten in der Praxis zur Zeit noch Schwierigkeiten in bezug auf Lebensdauer, Gleichstrombetrieb und Rauschen.
gez. Orlich
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Arbeitsgruppe Bildtechnik

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Der Sprechabend der Arbeitsgruppe Bildtechnik

fand am 5. Mai 1939 in den Räumen der Deutschen Filmakademie statt, die zu einer Besichtigung eingeladen hatte. Daß die Filmakademie mit ihrer Einladung einem allgemein gehegten Wunsch entgegenkam, bezeugten eindeutig der starke Besuch und die rege Anteilnahme.
Nach einer Begrüßung durch den Leiter der filmtechnischen Fakultät, Herrn Ing. Thun, übernahm es Herr Dr. Etzold, die Besucher mit den Einrichtungen bekannt zu machen.

Der äußerlich kleine aber freundliche Barackenbau birgt in seinem Innern eine Fülle von Platz, enthält er doch ungefähr 50 Räume, darunter einen großen Hörsaal für 120 Personen und ein geräumiges Atelier für Studienaufnahmen.

Die Besichtigung unter Führung der Herren der Filmakademie dürfte wohl bei allen Besuchern den Eindruck hinterlassen haben, daß die Einrichtungen, die dem Filmnachwuchs zur Verfügung stehen, mit aller Umsicht und Großzügigkeit geschaffen wurden.

In der Apparatesammlung sind alle einschlägigen Demonstrations- und Versuchsapparate aus der Bild- und Tontechnik und den angrenzenden Gebieten vorhanden.

Es stehen Räume zur Verfügung für optische, elektrotechnische und elektroakustische Praktiken, ferner ein chemisches Labor, Sammeldunkelkammern für mehrere Praktikanten und Einzeldunkelkammern für Fortgeschrittene, ein Schallplattenschneideraum und eine eigene Werkstatt.

Auch für den Gemeinschaftsgeist der Studierenden ist offenbar bestens gesorgt. Wir sahen wohnlich ausgestattete Aufenthaltsräume und ein Redaktionszimmer für die Studentenzeitung.
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Der große Hörsaal

Der große Hörsaal ist sinngemäß gleichzeitig Filmvorführungsraum. Die ganze Stirnwand ist als Projektionsfläche ausgebildet, die durch geschickt angebrachte auswechselbare schwarze Trennstreifen zu gleichzeitigem Vorführen zweier Vergleichsfilme oder zur pausenlosen Vorführung mehrerer Filmbänder nacheinander benutzt werden kann. Die beiden vorhandenen Projektoren sind zu diesem Zweck schwenkbar eingerichtet.

Zur Projektion von Abbildungen, Zeichnungen und sonstigem Anschauungsmaterial sind große Epidiaskope vorhanden, die auch die Wiedergabe plastischer Modelle auf der Projektionswand gestatten.
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Eine hervorragende Tonqualität von Schallplatten

Wir hatten Gelegenheit, auf einer Tonwiedergabeapparatur einige in der Akademie hergestellte Schallplatten zu hören, die eine hervorragende Tonqualität zeigten.

Besonderes Interesse fand bei den Teilnehmern der Arbeitsgruppe Bildtechnik naturgemäß das Atelier der Filmakademie, das offenbar nach dem neuesten Stand der Technik eingerichtet ist.

In dem Atelier wurden den Teilnehmern neue Beleuchtungseinrichtungen der Firma Weinert vorgeführt, über die anschließend von anderer Seite berichtet wird.

Nebenbei sei noch erwähnt, daß Herr Dr. Etzold einen neuartigen Punktlichtmesser vorführte, den er gemeinsam mit der Afifa entwickelt hat. Einzelheiten über dieses Gerät sollen in einem späteren Sprechabend vorgetragen werden. gez. G. Pohlmann
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Neue Weinert-Lampenmodelle

Im Rahmen des Sprechabends der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft am 5. Mai 1939, abends 20 Uhr in den Räumen der Deutschen Filmakademie ließ die Firma K. Weinert einige noch nicht allgemein bekannte Scheinwerfer und Lampentypen vorführen.

Für die Firma Weinert nahm Herr Wolff das Wort und führte dabei aus, daß gegenwärtig 3 Hauptgrößen von Stufenlinsen- Scheinwerfern durchgebildet worden seien, nämlich solche mit einer Stufenlinse von 350mm, verwendbar für Projektionsglühlampen 3 - 5kW, mit Stufenlinse 250mm passend für Projektionsglühlampen 2 kW und mit einem Linsendurchmesser von nur 175mm passend für die bekannten kleinen Episkoplampen 500 Watt.

Die beiden größeren Typen, die zum Lampenpark der Filmakademie gehören, wurden den anwesenden Herren praktisch im Betriebe vorgeführt, und es wurde allgemein anerkannt, daß diese Spezialscheinwerfer, die sich durch ein außerordentlich gleichmäßig ausgeleuchtetes Lichtfeld auszeichnen, und zwar unabhängig vom Streuungsgrad, berufen sein werden, der Beleuchtung künftig ganz neue Wege zu weisen.

Noch wenig in der Öffentlichkeit bekannt war der von der Firma für den Vortragsabend zur Verfügung gestellte Baby Stufenlinsenscheinwerfer für Episkoplampen, dessen zierliche, dabei aber äußerst präzise Ausführung in Verbindung mit dem sehr geringen Gewicht das lebhafteste Interesse und den allgemeinen Beifall der Fachleute fand.

Neben den Stufenhnsen-scheinwerfern wurden, noch 2 Linsenscheinwerfer mit eingebauter Irisblende vorgeführt und auf die Vorteile aufmerksam gemacht, die eine derartige kontinuierlich verschließbare Irisblende für den Beleuchtungstechniker mit sich bringt, da ihm hierdurch die Möglichkeit gegeben wird, die Größe des gewünschten Lichteffekts gewissermaßen von Zentimeter zu Zentimeter zu verändern.

2 sehr handliche Soffitten-Leuchten passend für je 2 der bekannten Nitraphotlampen 500 Watt, und zwar einmal auf fahrbarem Stativ, das andere Mal auf Laufrollen, als Fußrampe gearbeitet, fanden ebenfalls das Interesse der Anwesenden.

Diese beiden Leuchten dürften berufen sein, die Lücken auszufüllen, die sich in der Praxis aus dem Fehlen kleiner handlicher Leuchtgeräte ergaben. Es ist zu erwähnen, daß an Stelle der bekannten Nitraphotlampe 500 Watt auch die kleine Type K mit 200 Watt Leistungsaufnahme verwendet werden kann.

Da die beiden Apparate überdies noch in Einzelschaltung ausgeführt zur Lieferung gelangen werden, hat es der Beleuchtungstechniker in der Hand, die Leuchtleistung auf seinen Lichtbedarf abzustimmen.

An die Ausführungen des Vertreters der Firma K. Weinert schloß sich noch eine kurze Aussprache mit den interessierten Kameraleuten und Beleuchtungstechnikern.

Arbeitsgruppe Bildtechnik

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Bericht über den Sprechabend vom 2. 6. 1939

Am 2. Juni 1939 berichtete Herr Dr. Etzold über Lichtmessung für Aufnahmezwecke, Belichtungsmesser im allgemeinen und eine von ihm gemeinsam mit Herrn Dr. Schmidt, Afifa, entwickelte Ausführung.

Bei der Lichtmessung unterscheidet man die Lichtstärke der Lampe, den Lichtstrom, der von ihr ausgeht, die Beleuchtungsstärke, die auf einer dem Licht zugewandten Fläche entsteht, und die Leuchtdichte, welche die Fläche für unser Auge bzw. die photographische Schicht hat.

Wie die Leuchtstärke der Lichtquelle von deren physikalischen Gegebenheiten abhängt, so hängt bei gegebener Beleuchtungsstärke auch die Leuchtdichte eines Objektes von dessen physikalischen Eigenschaften ab. Dies wird ausgedrückt durch einen Zahlenfaktor, den sogenannten Leuchtdichtefaktor.

Der Leuchtdichtefaktor

Jedes photographische Objekt hat einen eigenen Leuchtdichtefaktor. Bei gleicher Beleuchtungsstärke haben die verschiedenen Objekte abgestufte Leuchtdichten.

Zur Veranschaulichung zeigte Herr Dr. Etzold eine Graustufentafel, deren Stufen sich hinsichtlich des Leuchtdichtefaktors von 0,9 (sehr reines Weiß) bis 0,008 (Samtschwarz) unterschieden.

Die Unterschiede, die also vom verschiedenen Leuchtdichtefaktor herrühren, sind etwa durch das Verhältnis 1:110 gegeben. In einer wirklichen Szene kommen jedoch zu den Unterschieden des Leuchtdichtefaktors noch die Unterschiede der Beleuchtungsstärke, also die von Licht und Schatten hinzu, so daß praktisch jeder beliebige Leuchtdichteumfang für solch eine Szene vorkommen kann.

Die photographische Schicht des Films kann aber höchstens einen Leuchtdichteumfang von 1:1000 hinreichend tonwertrichtig aufnehmen.

Es ist folglich in jedem Falle, in dem der Leuchtdichteumfang einer Szene größer ist als 1:1000, notwendig, einen gewissen Bereich der Leuchtdichteabstufung, logischerweise den für die Bildwirkung weniger wichtigen, zu unterdrücken.

Andererseits ist es eine selbstverständliche Forderung, daß der vorhandene Spielraum der tonrichtigen Wiedergabe mit seinem ganzen Umfang 1:1000 von dem bildwichtigen Teil der Szene ausgenutzt wird.
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Die Aufgabe des Belichtungsmessers

Dies zu ermöglichen, ist die Aufgabe des Belichtungsmessers.
Bei den beiden verschiedenen Methoden der Lichtmessung, die wir kennen, wird künstlerisch ermessen, welches die bildwichtigen Szenenteile sind, z. B. sucht man sich die dunkelste bildwichtige Stelle aus, deren Leuchtdichte auf dem Negativfilm einen ausreichenden Eindruck hinterlassen muß.

Dann mißt man in einem Falle die Beleuchtungsstärke am Orte des Objekts und schätzt dessen Leuchtdichtefaktor. Das Produkt aus beiden ergibt seine Leuchtdichte. Im anderen Falle bestimmt man direkt die Leuchtdichte des betreffenden Objektes vom Standort der Kamera aus.

Es leuchtet ein, daß die zweite Methode die "exaktere" ist. Sie ist jedoch schwieriger durchzuführen. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die von einem entfernt liegenden kleinen Objekt in eine Meßanordnung gelangenden Lichtströme außerordentlich klein sind (10~6 Lumen und darunter).

Der integrierender Leuchtdichtemesser

Bekanntlich wurde deshalb eine Art integrierender Leuchtdichtemesser entwickelt, der mehrere Objekte, unter Umständen die ganze Szene gleichzeitig, hinsichtlich ihrer Leuchtdichte erfaßt und so eine mittlere Leuchtdichte anzeigt.

Es ist aber leicht einzusehen, daß derartige Instrumente nur bei gleichmäßiger Leuchtdichteverteilung ausreichend sicher arbeiten. Die objektive Messung der Leuchtdichte kleiner Szenenteile verlangt eine vieltausendfache Verstärkung der kleinen Photoströme. Diese schwierige Aufgabe ist in eleganter Weise durch den Belichtungsmesser von Dr. Etzold gelöst.

Ein Objekt, das in 5m Abstand eine Größe von 0,6qdm haben kann, wird anvisiert. Das durch eine Blende auf die Photozelle gelangende Licht wird zerhackt, so daß 800 Unterbrechungen pro Sekunde auftreten, an Ort und Stelle verstärkt und dem Hauptverstärker mittels Kabel zugeleitet. Da dieser Verstärker sehr eng auf 800 Schwingungen pro Sekunde abgestimmt ist, ist die Störanfälligkeit trotz der 100.000-fachen Verstärkung sehr gering.

Der Endstrom wird gleichgerichtet, nach der Visiereinrichtung zurückgeleitet, in der ein Zeiger zum Ausschlag gebracht wird. Mittels eines logarithmischen Potentiometers, das mit der Visiereinrichtung verbunden ist, wird die Verstärkung geändert und der Zeiger auf Normalstellung gebracht.

Aus der Potentiometerstellung kann sofort der Logarithmus der Leuchtdichte, wie er den Schwärzungskurven der Negativmaterialien zugrunde gelegt wird, abgelesen werden. Der Zusammenhang mit diesen Negativ-Schwärzungskurven wird durch geeignete Tabellen hergestellt.

Da bei diesem Instrument die Genauigkeit etwa mit der übereinstimmt, die sich auf Grund der vielen anderen Einflüsse auf die Bildwirkung (verschiedene Wirksamkeit der Farben, Eigenschaft der Filmemulsion usw.) überhaupt erreichen läßt, scheint eine weitere Verfeinerung nicht mehr notwendig.

Leuchtdichteumfang als Aussteuerungsdiagramm

In Amerika hat man von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit Mitteln der Fernsehtechnik den Leuchtdichteumfang bis ins einzelne in einer Art Aussteuerungsdiagramm flächenhaft aufzuzeichnen. Für viele Zwecke wird man jedoch einen gänzlich verstärkerfreien Belichtungsmesser vorziehen, wie er auf der Tagung für photographische Forschung von Rüst geschildert wurde.

Bei diesem Instrument wird in einem Fernrohr mit sehr engem Bildwinkel die Leuchtdichte des dunkelsten bildwichtigen Teiles visuell mit dem allgemeinen Raumlicht verglichen und letzteres gemessen. Vielleicht wird man für viele Zwecke auch auskommen mit einem sehr eng begrenzten integrierten Leuchtdichtemesser, wenn man den Lichtverlust durch den geringen Bildwinkel dadurch ausgleicht, daß man nicht die dunkelsten, sondern die hellsten bildwichtigen Stellen mißt. Dr. Hofer
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